Staffel 2, Folge 1–6

Staffel 2 von „Wild Germany“ startete am 12.11.2011 in ZDFneo.
  • Staffel 2, Folge 1 (30 Min.)
    Christian Bernhardt sitzt regungslos mit starrem Blick im sandigen Boden eines idyllischen Pferdehofes in Brandenburg. Er kann seine Füße nicht bewegen und wirkt handlungsunfähig. In seinen Gedanken ist Bernhard in diesem Moment wieder im Krieg und in finsteren Schutzbunkeranlagen. Als Bundeswehrsoldat wurde er 2003 mit US-Truppen im Aufmarschgebiet zur Invasion auf den Irak eingesetzt. Seit seiner Rückkehr leidet der Veteran unter einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS), wird verachtet und lebt isoliert. Einziger Hoffnungsschimmer: die Pferdetherapie.
    Hier in Deutschland interessieren sich weder die Bundeswehr noch die Gesellschaft für diese Menschen, die im Krieg waren. Das erfährt ZDFneo-Reporter Manuel Möglich von einem anderen Ex-Soldaten, der mit weiteren Kameraden deshalb die Deutsche Kriegsopfer-Fürsorge gründete. Warum sich die Bundeswehr, trotz massiver Proteste von Seiten der Bevölkerung, seit einigen Jahren dennoch in bewaffneten Einsätzen und auch im Krieg befindet, erklärt Reinhold Robbe, der frühere Wehrbeauftragter des Deutschen Bundestages. Nach 66 Jahren Frieden im eigenen Land gibt es allerdings auch junge Frauen und Männer, die freiwillig als Soldaten an die Krisenherde der Welt ziehen.
    Manuel Möglich besucht sie in Wildflecken – einem Bundeswehrstützpunkt in der Rhön, auf dem Soldaten kurz vor ihren bevorstehenden Auslandseinsätzen in Krisenübungen auf den Erstfall vorbereitet werden. Deutschland im Krieg – auch wenn es hierzulande nicht danach aussieht, zeigt diese Wild Germany-Reportage, dass der Schein trügt. ZDFneo zeigt sechs neue Folgen „Wild Germany“ mit Reporter Manuel Möglich immer samstags um 22:30 Uhr. (Text: ZDFneo)
    Deutsche TV-PremiereSa 12.11.2011ZDFneo
  • Staffel 2, Folge 2 (30 Min.)
    Kaum eine andere Sportart ist so klischeebehaftet wie Bodybuilding. Gegenüber der Öffentlichkeit und den Medien gibt sich die Szene verschlossen. Bei der Deutschen Bodybuilding Meisterschaft in Wiesloch erhält Manuel Möglich trotzdem intime Einblicke, die Journalisten so normalerweise nicht gestattet werden. Der ZDFneo-Reporter spricht hinter der Bühne mit der amtierenden Deutschen Bodybuildingmeisterin, einem Verbandsarzt und wird von Horst Wetterau, Deutscher Bodybuildingmeister 2007, als lebende Hantel benutzt. Über die hässliche Seite des Sports erfährt Manuel Möglich von einem jungen Mann, der mit 19 Jahren mehrfach wiederbelebt werden musste, weil er „schlechte“ Aufbaupräparate konsumierte. Die Konsequenz: Mittlerweile dopt er unter ärztlicher Aufsicht.
    Aus seinen Fehlern gelernt hat der im Ruhrgebiet lebende Jörg Börjesson. Sein einst massiver Dopingkonsum führte dazu, dass ihm Frauenbrüste wuchsen. 400 Gramm geschädigtes Drüsengewebe wurden Börjesson dann in einer mehrstündigen Operation entfernt. Heute engagiert er sich mit seiner Anti-Doping-Initiative für dopingfreies Bodybuilding. Den reinen Sport, das so genannte Natural Bodybuilding, lernt Manuel Möglich in Euskirchen kennen. Die Studentin Jaqueline Kremer und ihr Freund verzichten auf sämtliche leistungssteigernde Substanzen und versuchen auf natürlichem Wege, das Körperlimit auszureizen – neben der richtigen Ernährung und gutem Training braucht es vor allem eine eiserne Disziplin. (Text: ZDFneo)
    Deutsche TV-PremiereSa 19.11.2011ZDFneo
  • Staffel 2, Folge 3 (30 Min.)
    2011 war das Jahr der Hacker: Enthüllungen um Wikileaks, Attacken auf Weltkonzerne wie Sony und der Arabische Frühling – mit Hilfe der digitalen Welt brachen ganze Staaten plötzlich in sich zusammen. Welche Macht haben Hacker heute wirklich? Und muss man sich als einfacher Bürger vor ihnen fürchten? ZDFneo-Reporter Manuel Möglich will wissen, wie die Szene tickt und welche Motive sich dahinter verbergen. Auf dem Chaos Communication Camp trifft Manuel Möglich Tom Twiddlebit, bürgerlich Klaus Schleisiek, seines Zeichens Netzwelt-Pionier und Mitbegründer des Chaos Computer Clubs.
    Deutlich jünger und anders motiviert präsentieren sich die Hacktivisten von Anonymous – hacken als Form von Protest im virtuellen, aber auch im realen Raum. Dass sich heutzutage auf legale Weise mit dem Eindringen in fremde Systeme gutes Geld verdienen lässt, weiß FX, eine Ikone der Szene. Was all das mit Cyberwar zu tun hat und ob wir bald vor einer neuen Weltordnung stehen, erfährt Möglich von Dr. Sandro Gaycken, Wissenschaftler und Berater verschiedener ziviler und militärischer Institutionen im In- und Ausland.
    Sandro Gaycken hat unter anderem Physik und Philosophie studiert und seinen Forschungsschwerpunkt auf die Sicherheitskonzepte in Netzwerken gelegt. 2010 sorgte er mit seinem Buch über virtuelle Kriegsführung, in dem er über die nicht zu unterschätzende Bedeutung von Informationssicherheit für ganze Staaten schrieb, für großes Aufsehen. Für ihn sind die Virtuellen Attacken, die wir heute erleben, erst der Anfang. Felix Lindner ist der Gründer der Sicherheitsfirma Recutity Labs, die Firmennetzwerke testen und sich auf das Aufspüren und Beseitigen von Sicherheitslücken spezialisiert haben.
    Er erklärt, nach welchen Schemata ein virtueller Angriff abläuft und warum solche Attacken unermessliche Schäden anrichten können. In nahezu jedem Medienbericht tauchten Anonymous als vermeintlicher Initiatoren oder Komplizen auf. Dabei stellt Anonymous keine Hackergruppe im klassischen Sinne dar, sondern versteht sich als amorphes Konstrukt, das sich die virtuellen Freiräume im Internet erhalten und schützen will.
    Sie erklären, welche Ziele sie sich setzen und wie sie die Zukunft im virtuellen Raum sehen. Der Chaos Computer Club ist die älteste und einflussreichste Deutsche Institution für Fragen rund um die Aspekte des Informationszeitalters. Auf dem jährlich stattfindenden Chaos Communication Camp sprechen Klaus Schleisiek, einer der CCC Gründer, und Constanze Kurz, die Sprecherin des Clubs, über die Entwicklung des CCC und den heutigen Einfluss der Technikfreaks auf Politik und Gesellschaft. (Text: ZDFneo)
    Deutsche TV-PremiereSa 26.11.2011ZDFneo
  • Staffel 2, Folge 4 (30 Min.)
    2012 wird in Sachen Fußball im Zeichen einer EM stehen – ein Megaspektakel, an dem Ultras kein Interesse haben. Sie verweigern sich dem „Event-Fußball“, kämpfen beim DFB und der DFL für mehr Fan-Rechte, fordern die Legalisierung von Pyrotechnik und sorgen mit Gesängen und Choreografien in den Kurven für Stimmung in den Stadien. ZDFneo Reporter Manuel Möglich bekommt außergewöhnliche Einblicke in eine Szene, die sich den Medien gegenüber sonst sehr verschlossen präsentiert. Mit einer Ultra-Gruppe vom Zweitligisten Fortuna Düsseldorf erlebt Möglich ein Spielwochenende.
    Die „Diabolos“, die Ultra-Gruppe der BSG Chemie Leipzig, zeigen in dieser „Wild Germany“-Folge, dass gerade in der 6. Liga Fußball-Fankultur intensiv gelebt werden kann. Zu Wort kommen Fanexperten und ein Oldschool-Supporter vom 1. FC Union Berlin, der seinen Job an den Nagel hängte, um beim Umbau des Stadions helfen zu können. Ultra ist man nicht nur 90 Minuten nach Anpfiff, denn Ultra ist eine Lebenseinstellung. Seit Ende der 90er ist Niko Offert Ultra.
    Durch sein Engagement wurde er über die Jahre zum Kopf der Ultras von Fortuna Düsseldorf. Im Stadion steht er inmitten der Kurve auf einem Podest und stimmt die Fan-Gesänge mithilfe eines Mikros an. Urlaube und Arbeitszeiten richten sich für den Endzwanzigjährigen stets nach dem Spielplan der Fortuna. Matti Michalke und „Kaffee“ Kay Kunke sind Union Supporter der ganz alten Schule und standen schon auf den Tribünen der alten Försterei, als Union noch in der DDR-Oberliga spielte. Heute ist Matti Michalke einer der Macher des Union-Fanprojekts „Eiserne Menschen“ und „Kaffe“ Kay, selbst verheirateter Familienvater, gab seinen Job auf, um im Rahmen der Aktion „ProAF“ beim Ausbau des Stadions an der alten Försterei zu helfen und dem Verein damit die Lizenz für professionelle Spielklassen zu sichern.
    Michael Gabriel arbeitet für die Koordinationsstelle für Fanprojekte, bildet die Schnittstelle zwischen den Fans und den Fußballclubs und leistet im Konfliktfall Vermittlungsarbeit zwischen den jeweiligen Parteien.
    Diese Arbeit wird gerade dann besonders wichtig, wenn von der Deutschen Fußball Liga immer wieder neue Vorschriften, wie das Pyrotechnik-Verbot, geschaffen werden, denen die Fans sich unterordnen müssen. Jonas Gabler hat Politikwissenschaften an der Freien Universität in Berlin studiert und sich unter anderem mit Gewalt und Rechtsextremismus bei Fußballfans beschäftigt. 2009 veröffentlichte er sein viel beachtetes Buch über die deutsche Ultra-Szene und räumt damit mit den Unmengen an falschen Vorurteilen auf, die seit Jahren durch die Medien geistern. (Text: ZDFneo)
    Deutsche TV-PremiereSa 03.12.2011ZDFneo
  • Staffel 2, Folge 5 (30 Min.)
    Der Rollstuhl steht direkt neben seinem Bett. Er hat seine Hose ausgezogen und präsentiert zwei Orthesen, die seine Beine vom Mittelfuß bis zu den Leisten eng umschnüren. Seit Jahren sitzt er im Rollstuhl – freiwillig. Als er sich für ein Leben im Rollstuhl entschied, war er kerngesund. Heute kann er nur noch mit großer Mühe gehen. Als er sich für ein neues Leben im Rollstuhl entschied, sah das noch anders aus. Er ist einer der wenigen BIID (Body Integrity Identity Disorder)-Betroffenen in Deutschland, der mit ZDFneo-Reporter Manuel Möglich offen über dieses weitgehend unbekannte Phänomen spricht.
    Neben anderen BIID-Betroffenen, die kein ausgeglichenes Verhältnis zwischen ihrem Körper und ihrer Identität herstellen können und als einzige Lösung die Amputation eines verhassten Körperteils wünschen, geht es in dieser „Wild Germany“-Folge immer wieder um eine Frage: Wer kann und darf in Deutschland frei über seinen Körper bestimmen und ihn verändern? Antworten erhofft sich der tätowierte Manuel Möglich darauf auch von Personen der Piercing- und Bodymodification-Szene oder von der ehemaligen Bundestagsabgeordneten Christina Schenk, die nach ihrem Coming-Out 2002 als Christian Schenk wiedergeboren wurde. (Text: ZDFneo)
    Deutsche TV-PremiereSa 10.12.2011ZDFneo
  • Staffel 2, Folge 6 (30 Min.)
    Der gebürtige Bayer Klaus Haase weiß natürlich, dass die DDR und ihre einstige Arme, die NVA, schon seit über 20 Jahren Geschichte sind. Trotzdem versucht er im wiedervereinten Deutschland des 21. Jahrhunderts an der Idee des Arbeiter- und Bauernstaates festzuhalten. Er gibt sich selbst den Dienstgrad des Hauptmanns, ignoriert den Schießbefehl zur Sicherung der früheren DDR-Grenze und zieht in Uniform und mit Kalaschnikow-Nachbauten gemeinsam mit seinem Sohn im original NVA-Panzerwagen von einem Militärtreffen zum nächsten. Hauptmann Haase ist nicht nur Rollenspieler, sondern versteht sich selbst auch als Pazifist und stellt den Vorstand des einzigen NVA-Traditionsverbandes in Oberbayern.
    Damit stößt er immer wieder auf den Widerstand der Öffentlichkeit. Zusammen mit der Rollenspielertruppe will ZDFneo-Reporter Manuel Möglich ein Wochenende auf einem Militärfahrzeug-Treffen in Oberbayern verbringen und erfährt dabei selbst, was passiert, wenn man Hauptmann Haases NVA ernster nimmt, als sie es selbst tun: Man wird von Männern in Wehrmacht-Uniformen der Volksverhetzung bezichtigt und fliegt samt Kamerateam noch am ersten Tag vom Platz. (Text: ZDFneo)
    Deutsche TV-PremiereSa 17.12.2011ZDFneo

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