bisher 42 Folgen, Folge 22–42

  • Folge 22
    Bild: ORF
    Seit dem 7. Oktober, als Hamas-Terroristen mehr als 1.200 Menschen ermordet und hunderte Geiseln genommen haben, führt Israel einen Vergeltungskrieg im Gazastreifen. Ein Jahr danach droht die Lage zu eskalieren und die ganze Nahostregion mithineinzuziehen. Und auch im Rest der Welt sind die Menschen auf beiden Seiten – Juden und Palästinenser – von den Folgen schwer betroffen. Korrespondentin Cornelia Primosch trifft in Paris eine Familie, die ihre Abreise aus Frankreich vorbereitet. Obwohl sich Israel im Krieg befindet, wollen sie sich dort ein neues Leben aufbauen. Sie fühlen sich in ihrer Heimat nicht mehr sicher, denn Frankreich sieht sich mit einem massiven Anstieg antisemitischer Straftaten konfrontiert.
    Allein heuer wurden fast 5.700 Ausreise-Anträge nach Israel gestellt. Und Primosch spricht auch mit einem, der wieder nach Frankreich zurückgekehrt ist: Daniel Knoll berichtet über seine gescheiterte Alija und darüber, wie seine Familie in Frankreich – Jahre später – die brutalste Form von Antisemitismus erleben musste: seine 84 Jahre alte Mutter wurde 2018 ermordet, weil sie Jüdin war. In der Türkei ist die Solidarität mit den Palästinensern groß: nicht nur kleine private Initiativen setzen sich für sie ein.
    Korrespondentin Katharina Wagner begleitet einen Kinderchirurgen, der sein Leben riskiert hat, um im Gazastreifen Hilfe zu leisten. Schon seit dem 7. Oktober versucht die Türkei eine Vermittlerrolle einzunehmen, doch schon bald hat der türkische Präsident Erdogan klar gegen Israels Regierung Stellung bezogen. Bis heute gilt die Hamas im Land nicht als Terrororganisation. Die USA sind der wichtigste Verbündete Israels und haben vom ersten Tag an dem Land volle Unterstützung im Kampf gegen die Hamas zugesagt.
    Doch der Militäreinsatz mit mehr als 40.000 Toten in Gaza polarisiert inzwischen innerhalb der jüdischen Gemeinde. Korrespondent Patrick A. Hafner ist in New York unterwegs und spricht mit Menschen wie den jüdischen Klavierlehrer Rich Siegel, der viele Jahre lang überzeugter Zionist war, jetzt aber Israels Regierung und ihr Vorgehen in Gaza offen kritisiert. Und er trifft einen 23 Jahre jungen Juden, der sein behütetes Leben in den USA aufgegeben hat, um in der israelischen Armee in Gaza zu kämpfen. Für ihn ist einzig der Staat Israel Garant für die Sicherheit aller Juden. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 04.10.2024 ORF 2
  • Folge 23 (30 Min.)
    Große Unternehmen präsentieren sich gerne als grün, sauber und nachhaltig. Seit einigen Jahren ist ein Schlagwort aber besonders beliebt und ziert fast jede Firmen-Homepage: KLIMANEUTRAL. Volkswagen ist laut eigenen Aussagen auf dem Weg zu einer „klimaneutralen“ Mobilität. Die Österreichische Post liefert „klimaneutral“ Pakete ins Haus. Netflix und Meta verkünden, vollständig „klimaneutral“ zu operieren. Wer fliegt, kann bei fast allen Airlines seine CO2-Emissionen ausgleichen. Und bei Shell kann man sogar „klimaneutral“ Benzin oder Diesel tanken.
    Doch wie soll das funktionieren? Dort, wo Emissionen nicht durch nachhaltigeres Wirtschaften oder die Nutzung erneuerbarer Energiequellen eingespart werden, können sogenannte CO2-Zertifikate gekauft werden. Das Versprechen dahinter: Jede Tonne CO2, die ein Unternehmen nicht selbst einspart, spart stellvertretend jemand anders. Kompensiert wird mit Umweltschutzprojekten in Afrika, Asien oder Lateinamerika. Auf dem Papier ist das ein Deal, bei dem alle gewinnen, denn dem Klima ist es egal, ob in einem VW-Werk die Emissionen zurückgehen oder ein Wald in Indonesien nicht gerodet wird und damit als CO2-Speicher dient.
    Hauptsache das schädliche Klimagas wird reduziert. Doch was, wenn dieses grüne Versprechen nicht gehalten werden kann? Die WeltWeit-Reporter sind in Europa, Afrika und Asien unterwegs, um sich anzuschauen, wer die Gewinner und wer die Verlier im internationalen Zertifikate-Handel sind. In Kenia besucht Korrespondentin Isabella Purkart eine Fabrik, die sich auf die Herstellung von energieeffizienten Kochöfen spezialisiert hat, und geht der Frage nach, wie sinnvoll der Verkauf von CO?-Zertifikaten aus solchen Projekten wirklich ist.
    In Indonesien dokumentiert Korrespondentin Vanessa Böttcher wie in einem der größten Waldschutzprojekte der Welt große Flächen Regenwald abgebrannt wurden, obwohl dort seit Jahren Konzerne wie der Automobilhersteller VW seine CO2 Emissionen kompensieren. Und Korrespondent Patrick A. Hafner konfrontiert in Deutschland und Österreich Unternehmen mit dem Vorwurf des Greenwashings, denn nach den Recherchen drängt sich die Frage auf: was bringt es wirklich, wenn unsere Klimasünden im globalen Süden getilgt werden? (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 11.10.2024 ORF 2
    Deutsche TV-Premiere ursprünglich angekündigt für den 24.102024
  • Folge 24 (30 Min.)
    „WeltWeit“-Reporterin Vanessa Böttcher trifft in Los Angeles den Kärnten Daniel Wurschl. Er ist vor 13 Jahren in die USA ausgewandert um in Hollywood Karriere als Kameramann zu machen.
    Seit jeher gelten die Vereinigten Staaten als das Einwanderungsland schlechthin. Auch heute noch leben in Amerika mehr Migranten als in jedem anderen Land der Erde. Für Millionen von Menschen sind die USA das Ziel ihrer Träume. Und um diesen Traum zu leben, sind die meisten bereit viel zu opfern. Migration ist eines der Top-Themen im Wahlkampf und scheidet die Geister. Anlässlich der Präsidentschaftswahlen beleuchten die WeltWeit-Reporter die Geschichten von drei Einwanderern. Korrespondent Patrick A. Hafner trifft in New York eine alleinerziehende Mutter von 4 Kindern, die illegal aus Ecuador ins Land gekommen ist.
    Dass sie nicht ausgewiesen wird, ist New Yorks Status als „Sanctuary City“ zu verdanken. Er erlaubt es den lokalen Behörden die Einwanderungsgesetze nur bedingt zu vollziehen. Über 170 solcher Städte und Gemeinden gibt es in den USA. Korrespondent Christophe Kohl begleitet in Washington den Mexikaner Gabriel Mata, der als 6-Jähriger über die Grenze geschmuggelt wurde, heute die amerikanische Staatsbürgerschaft besitzt und bei dieser Wahl zum ersten Mal wählen darf. Korrespondentin Vanessa Böttcher taucht ein in die Welt eines Österreichers, der seinen American Dream in L.A. lebt.
    Der Kärntner Daniel Wurschl hat seine Aufenthaltsgenehmigung 2009 in der Greencard-Lotterie gewonnen, die die USA jährlich veranstalten, um Einwanderer aus gewissen Ländern zu ermutigen. Er hat die Gelegenheit genutzt, in Hollywood als Kameramann durchzustarten und hatte Stars wie Charlize Theron, Michael Douglas oder Nicole Kidman vor der Linse. Ob Greencard-Gewinner, Firmenbesitzer, oder Tänzer. Die, die es geschafft haben, sind Vorbilder für jene, die ihren Traum vom schönen Leben um jeden Preis verwirklichen wollen. (Text: ORF)
    Deutsche TV-Premiere Do. 21.11.2024 3satOriginal-TV-Premiere Di. 05.11.2024 ORF 2
  • Folge 25 (30 Min.)
    ORF-Korrespondentin Cornelia Primosch mit dem ehemaligen Kapitän Olivier Becquet. Er und seine Fischer von Tréport am Ärmelkanal kämpfen für Atomkraft und gegen den Bau eines Offshore-Windparks.
    Die jährliche Weltklimakonferenz findet 2024 in Baku, der Hauptstadt Aserbaidschans, statt. Ein Land, dessen Wirtschaft stark auf Öl- und Gasexporten basiert. Trotzdem wird dort die Abkehr von den fossilen Brennstoffen zum Schutz des Klimas einer der wichtigsten Tagungspunkte sein. Die dringende Notwendigkeit, die CO2-Emissionen zu reduzieren, hat der jahrelang umstrittenen Kernenergie eine Renaissance beschert. Seit 2022 wird Atomkraft in der EU als grün und sauber gelabelt, weil Atomkraftwerke im Betrieb kein CO2 freisetzen. Ein Großteil der europäischen Länder setzt nun verstärkt auf Kernenergie, um die Klimaziele zu erreichen.
    Die Schweiz hat 2017 entschieden, keine neuen Atomkraftwerke mehr zu bauen. Jetzt will die Regierung den Beschluss kippen. Korrespondentin Marion Flatz-Mäser trifft den Bürgermeister von Leibstadt, wo seit 40 Jahren ein Atomkraftwerk steht. Er würde einen weiteren Bau in seiner Gemeinde begrüßen. Die Schweiz kann die Energiewende auch ohne neue Atommeiler schaffen, sagen jene, die auf Erneuerbare Energien setzen. Im Kanton Graubünden wird in steilem Gelände die erste hochalpine Photovoltaikanlage der Schweiz gebaut.
    Ein Pionierprojekt. Die Anlage steht über der Nebelgrenze und soll viermal so viel Strom produzieren wie eine vergleichbare Anlage im Tal. Frankreich ist Europas Atomnation und bezieht rund 65 Prozent seines Stroms aus Kernkraft. Präsident Macron will bis 2035 sechs neue Kraftwerke bauen. Wie stark der Rückhalt in der Bevölkerung dafür ist, erfährt Korrespondentin Cornelia Primosch in der Normandie. An der Ärmelkanalküste machen sich lokale Fischer für ein neues Atomkraftwerk stark, um den Bau eines Offshore-Windparks zu verhindern.
    Da in Frankreich alles rund um Atomkraft als militärische Angelegenheit eingestuft ist, bekommen Journalisten kaum Auskunft. Ein Nuklear-Ingenieur gibt Primosch Einblicke in den aktuellen Stand der Forschung. Auch Rumänien plant den Ausbau seiner Kernenergie als Strategie zur Erreichung der Klimaneutralität. Korrespondentin Isabella Purkart hat sich in der 4000-Seelen-Gemeinde Doicesti umgesehen. Dort sollen die ersten Mini-Atomkraftwerke Europas gebaut werden, sogenannte „Small Modular Reactors“ (SMRs).
    Das Versprechen: sicherer und kosteneffizienter als herkömmliche AKWs. Die Menschen in Doicesti sind aber skeptisch. Sie befürchten, als Versuchskaninchen missbraucht zu werden. Unklar ist auch, wann die SMRs ans Netz gehen könnten, da weltweit erst wenige Prototypen in Betrieb sind. Darum setzt Rumänien parallel auf Erdgas, um die Abhängigkeit von Kohle zu reduzieren – eine Strategie, die den Klimazielen des Landes widerspricht. Drei Reporter auf Spurensuche. Jeweils ein Thema aus unterschiedlichen Perspektiven und aus verschiedenen Regionen der Welt. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-Premiere Do. 28.11.2024 3satOriginal-TV-Premiere Fr. 22.11.2024 ORF 2
  • Folge 26 (35 Min.)
    Die 36-jährige Ebba Klemedtsson ist Volksschullehrerin – privat hat sie sich gegen Kinder entschieden. Aus Klimaschutzgründen, wie sie Korrespondentin Diana Weidlinger in der kleinen schwedischen Stadt Örebro erzählt.
    Begriffe wie „Vergreisung der Gesellschaft“ oder „demografische Katastrophe“ finden vermehrt Verwendung, wenn es darum geht, die Folgen des weltweiten Geburtenrückgangs zu beschreiben. Nicht nur in Österreich und vielen anderen Industriestaaten, sondern in fast allen Ländern der Erde werden immer weniger Kinder geboren. Laut einer Studie des renommierten medizinischen Fachjournals „The Lancet“ wird bis zum Jahr 2050 in drei Viertel aller Staaten die Bevölkerungszahl drastisch schrumpfen. Auch Zuwanderung wird nicht helfen, den Kindermangel auszugleichen.
    Was sind die Gründe dafür, dass Frauen immer weniger Kinder bekommen, und wie sehr wird diese Entwicklung unsere Gesellschaften verändern? Südkorea hat bereits den demografischen Notstand ausgerufen, denn kein Land altert im Vergleich so schnell. Bleibt die Geburtenrate auf dem jetzigen Stand, wird Südkorea in nur 50 Jahren etwa 40 Prozent seiner Einwohner verlieren. Wie in den meisten wohlhabenden Gesellschaften hat hier der Wohlstand den Kinderwunsch verdrängt. In Südkorea kommt dazu aber noch der enorme Leistungsdruck bei Bildung und Arbeit, der viele Menschen überfordert.
    Und viele können sich Kinder finanziell einfach nicht mehr leisten, das meiste Geld wird für Wohnen ausgegeben. Korrespondent Josef Dollinger ist in der Hauptstadt Seoul unterwegs, um die Gegenmaßnahmen der Regierung unter die Lupe zu nehmen: kürzere Arbeitszeiten, bessere Kinderbetreuung und Prämien für Nachwuchs sollen das Kinderkriegen wieder attraktiver machen. Wie in Südkorea läuten auch in Schweden die Alarmglocken.
    Derzeit werden so wenige Kinder wie noch nie zuvor geboren, obwohl das Königreich im Norden als Vorzeigeland in Sachen Familienpolitik und Gleichstellung gilt. Korrespondentin Diana Weidlinger trifft in der kleinen Stadt Örebro Ebba Klemedtsson. Die 36-Jährige arbeitet als Volksschullehrerin, will selbst aber keine Kinder. Sie gehört zu den sogenannten „Birthstrikern“, jenen Menschen, die aus Sorge um das Klima in den Gebärstreik treten. Eine Entscheidung, die mittlerweile ein Generationenphänomen ist. Obwohl auch den afrikanischen Ländern ein Geburtenrückgang prognostiziert wird, wird Ende des Jahrhunderts jedes zweite Baby in Subsahara-Afrika geboren werden.
    Nigeria ist heute das bevölkerungsreichste Land des Kontinents und hat eine der höchsten Geburtenraten. Korrespondentin Leonie Heitz besucht in einem Vorort der Hafenstadt Lagos eine zehnköpfige Familie, die in ärmsten Verhältnissen lebt. Geburtenkontrolle ist aus kulturellen und religiösen Gründen häufig tabu, da das Kinderkriegen mit dem „Willen Gottes“ begründet wird. Erst allmählich setzt ein Umdenken ein. (Text: ORF)
    Deutsche TV-Premiere Do. 19.12.2024 3satOriginal-TV-Premiere Fr. 29.11.2024 ORF 2
  • Folge 27 (30 Min.)
    Am Hafen von Piräus spricht Korrespondent Ernst Gelegs mit Thanos Palis. Er ist Professor für maritime Wirtschaft und Politik.
    Das Weihnachtsgeschäft soll mit einem Umsatz von 7,5 Milliarden Euro das Geschäft des Vorjahres übertreffen. Mehr als die Hälfte der in die EU importierten Waren kommen über den Seeweg. Beim Güterverkehr zwischen Europa und Asien – der wichtigsten Handelsroute der Welt – sind es sogar 95 Prozent. Ein riesiges Volumen, das vom Funktionieren der gesamten Logistikkette abhängig ist. Wie groß die Folgen eines Störfalls sein können, sah man 2021. Ein riesiges Containerschiff steckt sechs Tage im Suezkanal fest mit massiven Auswirkungen auf den Welthandel. Neben Blockaden auf den Wasserwegen nach Europa sind es vor allem Ausfälle in den großen Häfen, die zu einem Versorgungsproblem führen können.
    In Griechenland ist Korrespondent Ernst Gelegs im Hafen von Piräus unterwegs. Der Hafen ist Schnittstelle von drei Kontinenten: Europa, Asien und Afrika – und damit ein großes Kapital des Landes. Der überwiegende Teil des riesigen Areals wurde 2016 an den chinesischen Konzern COSCO verkauft und das birgt Gefahren. China hat damit den Fuß in der Tür der Europäischen Union und kann den Warenverkehr beeinflussen. In der Türkei passieren rund 40.000 Schiffe jährlich den Bosporus.
    Korrespondentin Katharina Wagner begleitet einen der Bosporus-Lotsen bei seiner herausfordernden Arbeit. Die Meerenge in Istanbul zu durchfahren ist alles andere als einfach, vor allem für mehrere Hundert Meter lange Frachtschiffe und Öltanker. Sie sind dringend angehalten, die Hilfe erfahrener Schiffslotsen anzunehmen. Ein Schiffsunfall am Bosporus würde zahlreiche Lieferungen nach Europa stark verzögern. In den Niederlanden bekommt Korrespondentin Raffaela Schaidreiter einen exklusiven Einblick in Europas größten Hafen. Die gesamte Logistik ist minutiös durchgetaktet. Alles muss effizient und schnell ablaufen, deshalb sind alle Bereiche hochdigitalisiert.
    Der Hafen selbst und die Firmen, die am Gelände arbeiten. Doch der hohe Grad an Digitalisierung macht den Hafen Rotterdam angreifbar für Cyberattacken. Angriffe auf das IT-System einer einzelnen Firma hat Folgen für den gesamten Hafen: wird ein Logistikunternehmen gehackt, können Schiffe nicht abladen, Ware bleibt in den Containern, die Logistikkette ist unterbrochen. Der Schaden solcher Zwischenfälle geht rasch in die Millionen. Drei Reporter auf Spurensuche. Jeweils ein Thema aus unterschiedlichen Perspektiven und aus verschiedenen Regionen der Welt. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-Premiere Do. 16.01.2025 3satOriginal-TV-Premiere Fr. 03.01.2025 ORF 2
  • Folge 28 (35 Min.)
    Das im Labor gezüchtete Hühnerfleisch, das Korrespondentin Vanessa Böttcher testet, unterscheidet sich nicht von herkömmlichem Fleisch.
    Was auf unserem Teller landet, dient seit langem mehr als nur der Nahrungsaufnahme. Ob Fleischesser, Vegetarier oder Veganerin, die Art, wie wir essen, spiegelt inzwischen auch eine Lebenseinstellung wider. Aber über die persönliche Motivation hinaus, drängt uns die viel zitierte Ernährungssicherheit dazu, Alternativen zu finden. Die derzeitige Produktion unserer Lebensmittel verbraucht zu viel Boden, Wasser und befeuert die Klimakrise. Unsere Ernährung verursacht ein Drittel der globalen Treibhausgasemissionen. Neue Möglichkeiten, unser Essen zu produzieren, gibt es bereits.
    Doch wie vielversprechend sind sie? Und welche Produkte haben das Potenzial, in Zukunft auf unserem Speiseplan zu stehen? Korrespondentin Vanessa Böttcher besucht in Kalifornien einen Produktionsbetrieb von Laborfleisch. Dieses künstlich erzeugte Fleisch besteht aus tierischen Zellkulturen und ist, was Textur und Geschmack betrifft, von richtigem Fleisch kaum zu unterscheiden. Seit 2023 ist der Verkauf von Laborfleisch in den USA erlaubt. Da aber die Herstellung sehr viel Energie benötigt, steht das Produkt immer wieder in der Kritik.
    In Norfolk, im Osten Englands, trifft Korrespondentin Sophie Roupetz den Gründer von „Fischer Farms“. Mit einer Anbaufläche von 25.000 Quadratmetern ist sein Unternehmen eine der größten vertikalen Landwirtschaften der Welt. Die Vorteile gegenüber Agrarbetrieben im Freien sind vor allem: die Ernte ist wetterunabhängig, es braucht keine Spritzmittel und es wird bis zu 95 Prozent weniger Wasser benötigt. Dennoch sind Lebensmittel aus vertikalen Landwirtschaften in britischen Supermärkten nach wie vor Nischenprodukte. In den Niederlanden besucht Korrespondent Benedict Feichtner das Start-up „Be Frank“, das mit seinen Insektenburgern ein ambitioniertes Ziel verfolgt: ein nachhaltiges, proteinreiches Lebensmittel in den Alltag der Europäerinnen und Europäer zu integrieren.
    Mehr als 1.000 Mehlwürmer stecken in einem Burger, fein gemahlen und zu einer saftigen Pattie-Masse verarbeitet. Die Zukunft der Ernährung ist im Wandel und essbare Insekten werden dabei eine tragende Rolle spielen, davon sind nicht nur Insektenforscher wie Arnold van Huis überzeugt. EU-weit sind einige Insekten seit 2021 als Lebensmittel zugelassen. (Text: ORF)
    Deutsche TV-Premiere Do. 30.01.2025 3satOriginal-TV-Premiere Fr. 17.01.2025 ORF 2
  • Folge 29 (35 Min.)
    Gokulpriya Rangith aus Südindien ist eine von hunderttausenden Daten-Annotatoren im Land, die maschinenlesbare Informationen bereitstellen.
    Ob virtuelle Assistenten – sogenannte Chatbots -, autonome Fahrzeuge, Smart Homes, Texte erstellt von ChatGPT, sekundenschnell in hunderte Sprachen übersetzt, oder täuschend echte Medieninhalte bekannt als „Deepfakes“. Künstliche Intelligenz hat in unseren Alltag Einzug gehalten. Dennoch ist keine andere Technologie der Digitalisierung mehr umstrittener als sie. Wer sind die Gewinner und wer die Verlierer der Entwicklung und wo liegen die Gefahren, wenn KI ohne unser Wissen, ohne unsere Zustimmung zum Einsatz kommt? Korrespondentin Vanessa Böttcher ist an der Westküste der USA unterwegs und taucht ein in die faszinierende Welt der großen Tech-Konzerne.
    Sie lernt „Ameca“, einen humanoiden Roboter, kennen, der mittels KI im wahrsten Sinne des Wortes zum Leben erweckt wurde. Er ist mit dem Internet verbunden und hat somit Zugang zu allen im Netz verfügbaren Daten und Informationen. Indien ist zu einem wichtigen Akteur in Sachen Künstlicher Intelligenz geworden. Korrespondent Patrick A. Hafner besucht in der ländlichen Region im Süden des Landes ein Unternehmen, in dem hunderte Mitarbeiter für einen Hungerlohn die KI mit Daten füttern.
    Jede Eingabe wird dabei minutiös überwacht. Die zweifache Mutter, Gokulpriya Rangith, verdient für eine sechs Tage-Woche mit neun Stunden Arbeit pro Tag umgerechnet 100 Euro im Monat. Belgrads Straßen und Plätze sind mit mehr als 1.500 sogenannten smarten Kameras übersät. Der Einsatz Künstlicher Intelligenz bei der automatischen Gesichtserkennung im öffentlichen Raum ist inzwischen ein großes Thema im Land.
    Kameras und Software stammen von chinesischen Technologieriesen, denn Serbien sieht sich seit Jahren mit China durch eine „stählerne Freundschaft“ verbunden. Korrespondent Christian Wehrschütz begibt sich auf Lokalaugenschein vor Ort und trifft Danilo Krivokapi?, Direktor der NGO „SHARE Foundation“. Was den staatlichen Einsatz biometrischer Überwachungssysteme betrifft, hat er große Bedenken in Bezug auf Datenschutz und Wahrung der Persönlichkeitsrechte, denn im Land fehlt immer noch ein Gesetz zur Regulierung des digitalen Raums. (Text: ORF)
    Deutsche TV-Premiere Do. 27.03.2025 3satOriginal-TV-Premiere Fr. 24.01.2025 ORF 2
    Österreichische Erstausstrahlung ursprünglich angekündigt für den 10.01.2025
  • Folge 30
    Korrespondent Christophe Kohl geht den Gründen nach, wieso Skifahren in den USA wesentlich teurer ist als in Europa.
    Haben Sie ihren Skiurlaub schon hinter sich oder geht es in den Energieferien auf die Piste? In den vergangenen Jahren hat akuter Schneemangel den Skifahrenden oft die Freude am Sport verleidet. Trotzdem fahren rund 40 Prozent der Österreichinnen und Österreicher immer noch gerne Ski. Großereignisse – wie die alpine Ski-WM heuer in Saalbach – steigern zusätzlich die Lust, selbst auf den Skiern zu stehen. Dennoch lässt sich eine Trendwende beobachten: einerseits tragen die hohen Preise dazu bei, dass immer weniger Familien sich einen Skiurlaub leisten können, und andererseits fahren immer mehr Menschen aus Klimaschutzgründen nicht mehr Ski.
    USA-Korrespondent Christophe Kohl schaut sich im geschichtsträchtigen Skigebiet Vail im Bundesstaat Colorado an, wieso die Preise derart gestiegen sind. „Vail Resorts“ ist mit 42 Skigebieten der größte Liftbetreiber in den USA und hat im vergangenen Jahr 2,8 Milliarden Dollar umgesetzt. Das Unternehmen hat den Preis von Tageskarten massiv angehoben, um mehr Saisonkarten zu verkaufen. Europäische Skigebiete sehen das als Chance und werben gezielt in den USA, um amerikanische Skiurlauberinnen und Urlauber anzulocken.
    In Italien besucht Korrespondentin Cornelia Vospernik den Ort, der verspricht, im nächsten Jahr die nachhaltigsten Olympischen Winterspiele überhaupt zu veranstalten: Cortina, das gemeinsam mit Mailand die Winterspiele 2026 ausrichtet. Bereits 1956 war der Ort in den italienischen Dolomiten Austragungsort. Für die Neuauflage wird zum Beispiel die alte Bobbahn erneuert, was nicht ohne Für und Wider abgeht.
    Korrespondentin Diana Weidlinger trifft im höchstgelegenen Skigebiet Südkoreas den Familienvater und Skilehrer Seung-Jin Jong. Für ihn bietet Wintersport – wie für viele Südkoreanerinnen und Südkoreaner auch – nicht nur körperliche Aktivität, sondern vor allem mentale Erholung und Zeit für die Familie. Das belegt auch die Studie von Freizeitforscher Sunyun Shin von der Universität in Seoul. Seine Erkenntnis: bereits ein Tag im Schnee reduziert das Stresslevel signifikant. Und Stress, davon haben die arbeitswütigen Koreaner genug. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 31.01.2025 ORF 2
  • Folge 31
    Korrespondentin Sophie Roupetz in London im Gespräch mit dem beliebtesten Mann auf der Dating App Tinder: Stefan-Pierre Tomlin hilft gebrochenen Herzen als Love Coach.
    Am 14. Februar heißt es wieder „Love is in the Air“. Glaubt man diversen Umfragen, dann ist der Valentinstag für mehr als die Hälfte der Österreicherinnen und Österreicher wichtig. Was bedeutet der Tag der Liebe für sie? Ist es eine lieb gewonnene Tradition mit ihrer Liebsten Essen zu gehen oder gehören sie zu jenem Pärchen-Typ, für den der Tag zur Geschäftemacherei verkommen ist? Unbestritten ist aber, viele Menschen denken gerade an diesem Tag über die Liebe nach. Die „WeltWeit“-Reporter haben das zum Anlass genommen, sich die unterschiedlichen Phasen der Liebe genauer anzuschauen.
    In den USA, in New York City, geht Korrespondent Benedict Feichtner der Frage nach, warum vor allem junge Frauen aus der Generation Z den Dating-Apps den Rücken kehren. Tinder, Bumble oder Hinge haben ausgedient. „Es fühlt sich an, als ob man in einem riesigen Supermarkt nach dem perfekten Produkt sucht – aber keiner ist wirklich interessiert am Kaufen“, sagt die 25-jährige Gabriel Generally im Interview.
    In ihrem Comedy-Programm geht es oft um modernes Dating, denn Beziehungen werden heute oft nur als Option gesehen – eine Option, die viele bewusst ablehnen. In Bulgarien ist Korrespondent Ernst Gelegs Gast auf einer traditionellen Pomak-Hochzeit. Pomaken sind Bulgaren muslimischen Glaubens. Ursprünglich waren sie Christen, sind aber während der Herrschaft des Osmanischen Reiches zum Islam konvertiert. Die Pomaken zeigen, dass man Hochzeiten auch ohne einen Tropfen Alkohol ausgelassen feiern kann.
    Tradition wird großgeschrieben: der klassische Hochzeitsmonat ist nicht der Mai, sondern der Februar. Gefeiert wird in bunten Kleidern, mit vielen Blumen, reichhaltigem Essen, viel Musik und Tanz auf dem Hauptplatz des Dorfes. London wird „Scheidungshauptstadt der Welt“ genannt, vor allem, weil englische Gerichte relativ schnell ein Urteil fällen und Ehefrauen großzügigere Entschädigungen zusprechen als anderswo. Korrespondentin Sophie Roupetz trifft die britische Top-Anwältin Sandra Davis, in der Boulevardpresse gerne als „Bienenkönigin der Londoner Scheidungsszene“ bezeichnet, weil sie die Scheidung von Prinzessin Diana und dem heutigen König Charles mitbetreut hat.
    Und sie spricht mit Gilly Da Silva, die ihren eigenen Trennungsschmerz nach der Scheidung in ein erfolgreiches Geschäftskonzept verwandelt hat: sie arbeitet als sogenannte „Divorce-Doula“ und nimmt ihre KlientInnen auf eine transformative Reise mit. Bisher war der Job einer „Doula“ nur als nichtmedizinische Helferin rund um die Geburt bekannt. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 14.02.2025 ORF 2
  • Folge 32 (30 Min.)
    Sagenhafte 1000 neue Panzer plant man in Polen anzuschaffen. Weltweit Korrespondentin Vanessa Böttcher trifft Marcin Jankowski, Oberstleutnant des 1. Panzerbataillons von Braniewo, einer Stadt nahe der Grenze zur russischen Enklave Kaliningrad. Er zeigt ihr die neuesten Panzer, die die Polnische Armee aus Südkorea gekauft hat.
    Vor dem Überfall Russlands auf die Ukraine war es eher undenkbar: die Grünen befürworten Waffenexporte, Schweden und Finnland treten der NATO bei, viele Länder wappnen sich für den Ernstfall. Der Krieg hat einen Paradigmenwechsel herbeigeführt: Abrüsten war gestern, seit 2022 werden Verteidigungsetats und Militärausgaben hochgefahren. Wie sehr hat der Krieg das Leben der Menschen im Land und unsere Gesellschaft als Ganzes verändert? Ukraine-Korrespondent Christian Wehrschütz zeichnet die tiefen Spuren nach, die drei Jahre Krieg im Land hinterlassen haben: von einem katastrophalen Rückgang der Bevölkerungszahlen bis hin zum Aufbau einer modernen Rüstungsindustrie für Drohnen und Raketen.
    Hersteller von Jagd- und Fischereiausrüstung produzieren für den Einsatz an der Front, Händler von Spielzeugautos verkaufen jetzt Quads an die Armee. Und Wehrschütz ist auch mit dabei, wenn private Firmen Zivilisten zu Scharfschützen ausbilden. „Die Bedrohungslage hat sich verändert“, sagte die Schweizer Verteidigungsministerin schon wenige Wochen nach Beginn des Ukrainekrieges. Seither hat sich im neutralen Land, das weder in den ersten noch in den Zweiten Weltkrieg involviert war, einiges verändert.
    Korrespondentin Marion Flatz-Mäser taucht ab in die unterirdischen Bunker, die zum Schutz der Zivilbevölkerung angelegt wurden. Die Schweiz verfügt über neun Millionen dieser Schutzräume, das ist weltweit einzigartig. Neben Start- und Landeübungen auf der Autobahn, wurde seither auch eine Drohnen-Task-Force gegründet. Polen hat derzeit die EU-Ratspräsidentschaft inne und führt unter dem Motto „Sicherheit, Europa“. Und das Land geht mit gutem Beispiel voran, plant doch die Regierung im heurigen Jahr mehr als 30 Prozent der Staatseinnahmen für die militärische Aufrüstung auszugeben. Das NATO-Land ist damit am Weg zur Militärmacht.
    Korrespondentin Vanessa Böttcher schaut sich in der Grenzregion zur russischen Enklave Kaliningrad an, wie die Verteidigungsmaßnahmen im Detail ausschauen. Sie spricht mit Menschen, die nahe der Grenze wohnen. Wie sicher fühlen sich die Polinnen und Polen im Angesicht der russischen Bedrohung und wie bereitet sich das Land auf eine mögliche Eskalation des Krieges vor? Drei Reporter auf Spurensuche. Jeweils ein Thema aus unterschiedlichen Perspektiven und aus verschiedenen Regionen der Welt. Die „WeltWeit“-Reporterinnen und Reporter sind unterwegs, fragen nach und suchen gemeinsam nach Antworten. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-Premiere Do. 13.03.2025 3satOriginal-TV-Premiere Fr. 21.02.2025 ORF 2
  • Folge 33 (30 Min.)
    Korrespondent Jörg Winter. Im stillgelegten Kohlekraftwerk West Burton vollzieht Großbritannien den Sprung in die Energiezukunft.
    Auch wenn US-Präsident Donald Trump unter dem Motto „Drill, Baby Drill“ die Erdöl- und Gasproduktion wieder ankurbeln will, eines steht fest: die Weichen für die Energiewende sind gestellt. Zu viele Unternehmen haben ihre Produktion bereits auf eine grüne Zukunft ausgerichtet. Zu Beginn war – zum Beispiel bei der Stilllegung von Kohlekraftwerken – oft der Verlust vieler regionaler Arbeitsplätze ein Thema. Politik und Wirtschaft haben stets dagegengehalten: die Energiewende schaffe eine Vielzahl neuer Jobs, doch hält dieses Versprechen auch global? Die Kohleabbaugebiete in Indien gehören zu den größten der Welt.
    Sie wurden während der britischen Kolonialzeit erschlossen. Korrespondent Patrick A. Hafner zeigt, wie Kohlearbeiter die Transformation hin zu einer klimaneutralen Energieerzeugung erleben. Mit dem Bau von riesigen Photovoltaikanlagen will man die vielen Sonnenstunden im Land zur Stromerzeugung nutzen. Doch die neuen Anforderungen an die Arbeiter stellen eine riesige Herausforderung dar. Rund vier Millionen Menschen leben direkt oder indirekt immer noch von der Kohleindustrie.
    Vor der Küste Großbritanniens stehen die größten Off-Shore Windfarmen der Welt. Korrespondent Jörg Winter ist in Hull an der Nordsee unterwegs und hat sich die Produktion der Windgiganten angesehen. Er trifft dabei auf hoch motivierte und optimistische Akteure des grünen Wandels. Die neuen Jobs haben einen Aufschwung in die Regionen gebracht, die jahrzehntelang unter Deindustrialisierung und wirtschaftlichem Niedergang gelitten haben. Korrespondent Benedict Feichtner ist in die nordschwedische Bergbaustadt Kiruna gereist.
    Hier wurden erst vor kurzem enorme Vorkommen Seltener Erden entdeckt. Ein Fund, der Europas Abhängigkeit von China bei diesen essenziellen Rohstoffen für Windräder, E-Autos und LED-Lampen verringern könnte. In den kommenden Jahren soll ihr Abbau hunderte neue Arbeitsplätze schaffen. Doch Kiruna steht vor einer Herausforderung: es mangelt an Zuzug. Besonders im Winter schrecken extreme arktische Stürme viele Menschen davor ab, sich in der abgelegenen Stadt niederzulassen. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 28.02.2025 ORF 2
  • Folge 34 (30 Min.)
    In Paris trifft Frankreich-Korrespondentin Leonie Heitz Model und Influencerin Caroline Ida, die mit über 60 gängige Schönheitsideale herausfordert.
    Ob groß, klein, dick, oder dünn – Schönheit liegt im Auge des Betrachters. Der oft zitierte Satz des wenig bekannten griechischen Flottenkommandanten und Historikers Thukydides bringt das Problem mit der Schönheit auf den Punkt: sie ist Ansichtssache. Natürlich prägen uns gewisse Ideale, auch abhängig vom jeweiligen Kulturkreis, doch der Wunsch, schön zu sein, ist beinahe universell. Mit Instagram, TikTok & Co.hat sich das Diktat der Schönheit noch einmal verschärft und betrifft nach wie vor Mädchen und Frauen stärker. Doch parallel lässt sich auch ein anderer Trend beobachten, die sogenannte „Body Positivity Bewegung“.
    Ihr Motto: respektiere und liebe deinen Körper so wie er ist. Korrespondentin Diana Weidlinger recherchiert in der koreanischen Hauptstadt Seoul in Sachen „K-Beauty“. Hinter dem Phänomen steckt eine milliardenschwere Kosmetikindustrie, deren Produkte mittlerweile weltweit Trends setzt. Im Schönheitssalon „Fleur Jardin“ trifft sie Kosmetikberaterin Jinah Kim und lässt sich in die Schönheitsphilosophie basierend auf natürlichen Inhaltsstoffe wie Schneckenschleim, Grüntee und Ginseng einführen. Kritikerinnen fürchten, dass K-Beauty über die Social Media-Stars großen Druck auf Frauen im Alltag ausübt.
    Im Iran erhoffen sich vor allem junge Frauen durch ein perfektes Aussehen bessere Chancen im Beruf sowie in der Liebe. Korrespondentin Katharina Wagner hat in Teheran eine junge Frau bei einer Nasen-OP begleitet. Rund 300.000 chirurgische Eingriffe werden Schätzungen nach pro Jahr im Land durchgeführt. Ein Eingriff ist für viele längst zur Normalität geworden, trotz der anhaltenden Wirtschaftskrise im Land. Inzwischen sehen Irans Schönheitschirurgen die vielen Eingriffe vor allem bei einer immer jünger werdenden Klientel durchaus kritisch. Mit Paris als unangefochtener Welthauptstadt der Mode hat Frankreich eine starke Strahlkraft für Schönheitsideale rund um den Globus.
    Doch Korrespondentin Leonie Heitz entdeckt einen bemerkenswerten Wandel in der Wahrnehmung von Ästhetik. Was lange Zeit von einem idealisierten Bild der „perfekten Schönheit“ geprägt war, verändert sich zunehmend hin zu mehr positiver Körperwahrnehmung mit mehr Vielfalt und Raum für unterschiedliche Körpertypen, Hautfarben und individuelle Merkmale. Man setzt auf Diversität und hebt die Individualität des Einzelnen hervor. Leonie Heitz wirft den Blick hinter die Kulissen und spricht mit Models, Influencern und Fotografinnen über ihre ganz persönlichen Definitionen von Schönheit. (Text: ORF)
    Deutsche TV-Premiere Do. 24.04.2025 3satOriginal-TV-Premiere Fr. 07.03.2025 ORF 2
  • Folge 35
    Korrespondentin Rosa Lyon besuchte Syrien vor und nach dem Sturz des Assad-Regimes
    Der Krieg in der Ukraine, ein fragiler Waffenstillstand in Nahost, Klima- und Politkrisen in vielen Ländern der Welt – und ständig kommt noch etwas Neues dazu. Viele Menschen fühlen sich inzwischen vom Weltgeschehen überfordert. Während wir hier in Österreich weitgehend die Möglichkeit haben, uns in eine kleine funktionierende Welt zurückzuziehen, sind Menschen in Krisenregionen den Umständen meist hilflos ausgeliefert. Die „WeltWeit“-Reporter:innen haben drei Länder besucht, deren Bevölkerung oft mehr als ein Jahrzehnt im Krisenmodus lebt.
    Korrespondentin Rosa Lyon war im vergangenen halben Jahr zwei Mal in Syrien – vor und nach dem Sturz von Machthaber Bashar al-Assad. Zu Zeiten des Assad-Regimes war das Leben in Syrien hart: weitgehend ohne Strom, mitunter ohne Wasser, oft ohne Benzin, vor allem aber ohne Perspektive. Seit dem spektakulären Sturz des Regimes durch islamistische Gruppen Anfang Dezember hat sich das Leben der Menschen verändert. Sie können nun offener sprechen, allerdings hat sich die wirtschaftliche Situation verschlechtert und täglich gibt es Morde, Plünderungen und Entführungen.
    Wie man mit einem Leben in der Dauerkrise umgeht, haben die 15-jährige Yasmeen Saeed und Fotograf Spero Haddad Rosa Lyon erzählt. Unabhängige Berichterstattung aus Venezuela ist mit großen Risiken verbunden. Korrespondentin Isabella Purkart hat es dennoch geschafft hinter die Kulissen zu blicken. Venezuela galt aufgrund seiner enormen Ölreserven lange als eines der reichsten Länder Lateinamerikas. Doch Jahre der Misswirtschaft haben es in eine tiefe Krise gestürzt.
    Seit Jahren ist das Land geprägt von politischer Instabilität und einer anhaltenden humanitären Notlage. Isabella Purkart trifft Regimebefürworter wie Lisandro Pérez, der sein Land auf dem richtigen Weg sieht, und Kritikerinnen wie Iris, die sich in der Opposition engagiert und deshalb fürchtet verhaftet zu werden. Vor drei Monaten hat ein verheerender Zyklon Mayotte verwüstet. Das Ereignis hat die kleine französischen Insel im Indischen Ozean ins Rampenlicht gerückt.
    Doch schon seit Jahren kämpft Mayotte mit den Folgen des Klimawandels. Korrespondentin Leonie Heitz trifft Menschen, die tagtäglich vom steigenden Meeresspiegel, schweren Sturmfluten und dem Verlust von Lebensraum bedroht sind, und beleuchtet die Herausforderungen, die diese Dauerkrise mit sich bringt. Besonders betroffen sind auch hier – wie immer – die Ärmsten der Armen, die allen Umständen zum Trotz ihren Alltag meistern. Mayotte steht als Symbol für die vielen Regionen der Welt, die stark vom Klimawandel betroffen sind. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 14.03.2025 ORF 2
  • Folge 36
    Die Mädchen des Radclub Ngarama trainieren mit Stahlrädern ohne Gangschaltung. Sie möchten gerne an internationalen Wettbewerben teilnehmen.
    Viele freuen sich, jetzt im Frühling wieder aufs Fahrrad zu steigen. Aber immer mehr Österreicherinnen und Österreicher sind inzwischen auch im Winter mit dem Radl unterwegs. Da es – vor allem im Osten des Landes – immer seltener Schnee- und Eistage gibt, wird das Fahrrad zusehends zum Ganzjahres-Verkehrsmittel. Dazu kommt, dass der E-Bike-Boom das Radfahren revolutioniert hat. Schnell, bequem und nachhaltig – mit dem Rad kommt man vor allem in großen Städten gut voran. Die „WeltWeit“-Reporter:innen haben sich selbst auf den Drahtesel geschwungen und sich angeschaut, welchen Stellenwert Radfahren für die Menschen in Südamerika, Afrika und China hat.
    Korrespondentin Isabella Purkart ist in Kolumbiens Hauptstadt Bogotá auf der Ciclovía unterwegs, die für viele Radlerinnen und Radler ein fester Bestandteil ihrer Woche ist. Jeden Sonntag werden im Rahmen der Ciclovía 120 Kilometer Straßen für den motorisierten Verkehr gesperrt und fürs Radeln freigegeben. Das Radwegenetz wird stetig ausgebaut, denn besonders in den ärmeren, oft bergigen Bezirken der Stadt besteht noch Verbesserungsbedarf. Korrespondent Patrick A. Hafner trifft in Ruanda auf eine radbegeisterte Nation, in der Radprofis wie Götter verehrt werden.
    Was in Lateinamerika der Fußball, ist hier in Ostafrika der Radsport. Die 18-jährige Denyse Irakoze bringt es auf den Punkt: „Ein Vertrag bei einem erfolgreichen Team ist eine große Chance, der finanziellen Not zu entkommen.“ Dafür trainiert sie hart. Im September wird in Ruanda die Straßenrad-Weltmeisterschaft stattfinden, was derzeit politisch umstritten ist. Zum ersten Mal wird damit eine Rad-WM in einem afrikanischen Land ausgetragen. Wer an Radfahren denkt, denkt unweigerlich an China. In den 1980ern hatte das Reich der Mitte den Spitznamen „Königreich der Fahrräder“.
    Heute besitzen nur wenige Menschen ein eigenes Fahrrad, weiß Korrespondent Josef Dollinger. Dafür sind zig Millionen Chinesinnen und Chinesen täglich mit Leihfahrrädern unterwegs. Sie stellen eine billige und einfache Transportmöglichkeit dar. Da wird auch achselzuckend in Kauf genommen, dass diese Räder viele Daten über die Benutzer sammeln. Im Windschatten der Leihfahrräder entwickelt sich Radfahren in China aber auch zum städtischen Life-style. Chinesische Rad-Manufakturen bieten mittlerweile Fahrräder zu einem Preis an, den sich Durchschnittsverdiener kaum leisten können. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 21.03.2025 ORF 2
  • Folge 37
    Korrespondent Patrick A. Hafner ist in Taiwan, wo 80 Prozent der Bewohner ihr Land mit der Waffe verteidigen würden, sollte es zur Invasion des Inselstaats kommen.
    Seit Donald Trump im Amt ist, hat er zahlreiche Ankündigungen aus dem Wahlkampf umgesetzt – zum Entsetzen vieler. Die Einführung von Strafzöllen, die Aufkündigung des transatlantischen Sicherheits-Pakts, die Eskalation des Handelskrieges. Ob in Sicherheits- und Klimapolitik oder in geopolitischen Belangen, Trump sieht sich selbst als „Macher“. Als Präsident der USA ist er der mächtigste Mann der Welt, seine Entscheidungen haben weitreichenden Folgen. Wird die Art wie Trump Politik macht – mit Deals oder Androhung militärischer Intervention – die Weltordnung ins Chaos stürzen? Wird sein Verhalten der neue politische Stil der „mächtigen Männer“ und was bedeutet ein Kräftemessen der Großmächte für die Menschen in den betroffenen Ländern? Trumps Ankündigung, Grönland übernehmen zu wollen, hat die größte Insel der Welt ins Rampenlicht gerückt.
    Korrespondent Michael Mayrhofer macht sich ein Bild davon, wie es den Einwohnerinnen und Einwohnern damit geht. Er trifft eine Schiffskapitänin, die zwar hofft, dass die internationale Aufmerksamkeit mehr Touristen bringt, Amerikanerin will sie aber nicht werden.
    Und selbst der größte Trump-Fan Grönlands lehnt einen Ausverkauf seiner Heimat ab. Noch ist der Vorstoß des US-Präsidenten nur eine politische Provokation, doch die Menschen fürchten, dass ihre Insel zum Spielball politischer und wirtschaftlicher Interessen wird. Chinas Staatschef Xi Jinping möchte in die Geschichte eingehen – als der, der die Wiedervereinigung Chinas mit Taiwan erreicht hat. Doch Taiwan sieht sich als unabhängiges Land. Korrespondent Patrick A. Hafner ist dabei, wenn Zivilisten an der Waffe trainieren, um sich auf eine drohende Invasion vorzubereiten.
    Taiwan hat ein stehendes Heer mit nur 190.000 Soldaten, während China zwei Millionen aufzubieten hat. Das Land übt sich daher in asymmetrischer Kriegsführung mit dem Ziel, einen eventuellen Einmarsch für China so verlustreich und kostspielig wie nur möglich zu machen. Spitzbergen gehört offiziell zum NATO-Land Norwegen, ein Vertag aus dem Jahr 1920 erlaubt es russischen Staatsbürgern aber hier zu leben und zu wirtschaften, etwa um Kohle abzubauen.
    Für Russlands Präsident Wladimir Putin ist die Inselgruppe aber mehr als eine abgelegene Kohlegrube. Korrespondentin Vanessa Böttcher schaut sich an, warum die Region knapp unter dem Nordpol so große strategische Bedeutung für Putin hat: die Arktis gilt als geopolitische Arena im Kampf um Macht und Einfluss der Großmächte. Russland will über die Nordostpassage maßgeblich seine Rolle als Energiegroßmacht bewahren. Und obwohl hier mehr Eisbären als Menschen leben, fürchten viele, dass der hohe Norden bald Schauplatz eines neuen Krieges werden könnte. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 04.04.2025 ORF 2
  • Folge 38
    Deutschland-Korrespondentin Maresi Engelmayer zu Besuch bei Fasten-Influencerin, „Die.Fastentante“, Nadine.
    Wie wichtig das Thema Essen ist, zeigt die große Zahl an Ernährungsberatern, Food-Coaches und Essensratgebern, die es am Markt gibt – von den unzähligen Kochbüchern ganz zu schweigen. Zahlreiche Studien belegen auch, dass die Ernährung noch vor Bewegung und sogar vor der Genetik unsere Gesundheit prägt. Was wir essen beeinflusst demnach maßgeblich, wie es uns geht. Doch in den vergangenen Jahren haben sich unsere Essgewohnheiten stark verändert, wir sind eine dauer-snackende Gesellschaft geworden, die sich immer seltener Zeit für ein gemeinsames Essen nimmt. Die WeltWeit-Reporterinnen geben sich dem Genuss hin, erleben den Niedergang der Essenskultur und üben sich im Verzicht.
    In Japan gelten frische und hochwertige Lebensmittel als essenziell und sind der Schlüssel zu einem langen und gesunden Leben. Jede Mahlzeit soll nicht nur ausgewogen sein und geschmacklich überzeugen, sondern auch optisch ansprechend präsentiert werden. Schon früh lernen Kinder, eine bewusste Ernährung zu schätzen. Korrespondentin Isabella Purkart besucht eine Volksschule in Tokio und erlebt, wie dieses Prinzip umgesetzt wird. Das Schul-Essen wird täglich frisch zubereitet, wobei neben den gesundheitlichen Aspekten auch der Genuss nicht zu kurz kommt.
    Niemand in Europa isst so ungesund wie die Menschen in Großbritannien. 60% der Ernährung im Vereinigten Königreich besteht aus Junkfood – wertlose Lebensmittel, die industriell hoch verarbeitet sind. Korrespondent Jörg Winter isst sich durch London abseits der Michelin-Star Restaurants, trifft Übergewichtige, die auf die neuen Wunder-Spritzen zum Abnehmen setzen und besucht eine sogenannte „Food-Desert“. Das sind Stadteile und ganze Regionen, in denen sich die Menschen nicht nur keine gesunden Lebensmittel leisten können, sondern wo es Frisches einfach gar nicht mehr zu kaufen gibt.
    In Deutschland taucht Korrespondentin Maresi Engelmayer ein in die Welt der Fasten-Retreats und Kliniken. In unserem Nachbarland – ähnlich wie auch bei uns in Österreich – nimmt der Trend zum regelmäßigen Fasten immer stärker zu. Insgesamt finden 72 Prozent der Deutschen den bewussten Verzicht auf Nahrung aus gesundheitlichen Gründen sinnvoll. Neben dem mehrtägigen Fasten erlebt auch das sogenannte Intervallfasten sowohl in den sozialen Medien als auch in der Wissenschaft einen regelrechten Hype. Dabei hat die Forschung die positive Wirkung des Fastens auf viele chronische Krankheiten entdeckt. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 11.04.2025 ORF 2
  • Folge 39
    ORF-Korrespondent Christian Wehrschütz mit Goran Lukic. Er arbeitet in einer Hilfsorganisation und berät immer mehr Arbeiter aus immer entfernteren Ländern.
    Was den Arbeitskräftemangel betrifft, liegt Österreich im EU-Vergleich an der Spitze. Und das, obwohl sich die Wirtschaft auf Talfahrt befindet und die Arbeitslosigkeit steigt. Zwei Phänomene tragen maßgeblich zu diesem Umstand bei. Erstens der demografische Wandel: die Babyboomer gehen in Pension, zu wenige Junge kommen nach, wodurch die Erwerbsbevölkerung stetig abnimmt. Arbeitsmarktforscher sind sich einig, es braucht Zuwanderung, um die fehlenden Arbeitskräfte auszugleichen. Und zweitens die Qualifikation der arbeitslosen Menschen passt häufig nicht zu den Anforderungen der Betriebe.
    Dieses sogenannte „Mismatch“ führt zum Fachkräftemangel. Dass Österreich mit diesen Problemen und seinen Folgen nicht allein dasteht, zeigt ein Blick in die weltweite Arbeitswelt. In Island ist der Anteil ausländischer Arbeitskräfte inzwischen auf 24?Prozent gestiegen. Bei einer Gesamteinwohnerzahl von rund 400.000 machen 20.000 Polinnen und Polen die größte Einwanderergruppe aus. Doch die Integration hinkt hinterher, häufig leben die Menschen in einer Art Parallelgesellschaft.
    Korrespondentin Diana Weidlinger besucht die polnische Samstagsschule in Reykjavik und spricht mit Dominika Kryztofsdóttiir, gebürtige Polin und Lehrerin, darüber, ob sie sich willkommen fühlt und wie wichtig die Pflege der eigenen Kultur in der neuen Heimat ist. Keine andere führende Industrienation hat sich bisher so hartnäckig gegen ausländische Arbeitskräfte gesperrt wie Japan. Doch die sinkende Geburtenrate und die alternde Bevölkerung fordern ein Umdenken. Um die Wirtschaft wettbewerbsfähig zu halten, kann das Land nicht länger auf Arbeitskräfte aus dem Ausland verzichten.
    Korrespondentin Isabella Purkart begleitet den jungen Oberösterreicher Raphael, der in einer japanischen Großbäckerei arbeitet. Er berichtet von den Herausforderungen, denen sich Migranten in einer homogenen Gesellschaft wie der Japans stellen müssen. Jahrzehntelang galt das ehemalige Jugoslawien als Quelle für Arbeitskräfte in Österreich und anderen Ländern der EU. Doch diese Zeiten sind vorbei. Inzwischen suchen diese Länder selbst in zahlreichen Branchen nach Arbeitskräften.
    Zwar kommt derzeit die Mehrheit der Arbeitsmigrantinnen und -migranten hier noch vom Balkan, doch ein Wandel hat eingesetzt. Korrespondent Christian Wehrschütz ist in Slowenien unterwegs, wo bereits jede sechste Arbeitskraft kein gebürtiger Slowene mehr ist. Die Zahl derer, die aus Indien, Bangladesch, Nepal oder den Philippinen kommen, nimmt rasch zu, was neue Probleme mit sich bringt. Slowenien hat jüngst in Manila eine diplomatische Vertretung eröffnet, um einer Ausbeutung philippinischer Arbeitskräfte durch Agenturen entgegenzuwirken. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 25.04.2025 ORF 2
  • Folge 40 (30 Min.)
    Island: Korrespondentin Diana Weidlinger mit Marketingchef Daði Guðjónsson von „Business Iceland“ – er ist für den Tourismusboom in Island mit verantwortlich.
    Für den Tourismus gilt – von der Zeit der Pandemie einmal abgesehen – the only way is up. Wie kaum einer anderen Branche ist dem Tourismus ein ständiges Wachstum beschert. Mit inzwischen zahllosen negativen Folgen: überfüllte Städte, Müllprobleme, zerstörte Kulturstätten. Seit einigen Jahren gesellen sich zu den üblichen Reisenden die sogenannten Instagram-Touristen. Angeregt von Influencern pilgern mittlerweile Scharen junger Leute auf der Jagd nach dem perfekten Selfie an die schönsten Orte der Welt – ein Albtraum für Natur und Einheimische. Auf Island begleitet Korrespondentin Diana Weidlinger die Reiseleiterin Sigrun Päalsdóttir auf einer Fahrt entlang des „Goldenen Rings“, der beliebtesten Touristenroute der Insel.
    Jedes Jahr besuchen rund 2,5 Millionen das Land, das gerade einmal 400.000 Einwohner hat. Die Folge: Ökosysteme geraten unter Druck, Arbeitskräfte fehlen, Hotelpreise explodieren. Park-Ranger machen in Islands bekanntestem Nationalpark regelmäßig die Erfahrung, dass Gäste immer wieder Müll in den entlegensten Gebieten zurücklassen. Korrespondent Benedict Feichtner will in Sri Lanka herauszufinden, ob Ayurveda heute noch eine nachhaltige, konsumfreie Urlaubsalternative darstellt oder längst zum wohlklingenden Geschäftsboom geworden ist.
    Inmitten von Palmen, tropischer Hitze und dem Duft von Kräutern verspricht die „Lotus Villa“ an der Südküste der Insel Erholung auf ayurvedische Art. Das Resort zählt zu den ersten, das sich auf den Ayurveda-Urlaub für Touristen spezialisiert hat. Doch wie wenig Ursprüngliches noch in den Angeboten der Resorts steckt, zeigt ein Besuch bei Peiris Wedamahattaya, einem 73-jährigen ayurvedischen Arzt, der seine Patienten in einer schlichten Hütte weit weg von touristischer Infrastruktur behandelt. In der Türkei ist der Grat zwischen dem wirtschaftlichen Wert des Tourismus und den negativen Auswirkungen schmal geworden.
    Korrespondentin Katharina Wagner hat die Region Kappadokien besucht, in der inzwischen Selfie-Alarm herrscht: die Ballonfahrten über die mondähnliche Landschaft sind mehr als fototauglich und dienen den Besucherinnen und Besuchern als perfekte Kulisse für ihre Fotos, die auf allen erdenklichen Social Media Plattformen gepostet werden. Obwohl der Tourismus die wichtigste Einnahmequelle der Menschen in Kappadokien ist, beklagen viele, dass es den Gästen längst nicht mehr um Kultur, sondern nur noch um Show gehe, bei der Urlauber mit Quads durch das UNESCO-Weltkulturerbe rasen. (Text: ORF)
    Deutsche TV-Premiere Do. 12.06.2025 3satOriginal-TV-Premiere Fr. 09.05.2025 ORF 2
  • Original-TV-Premiere Fr. 23.05.2025 ORF 2
  • Original-TV-Premiere Fr. 30.05.2025 ORF 2

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