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Rotterdam – Eine Stadt wie Europa
Rotterdam ist eine der spannendsten Städte Europas und nicht nur das: Die Hafenmetropole ist auch ein Stück wie Europa. Mit zahllosen Herausforderungen und Widersprüchen, ständig im Wandel, niemals fertig: Hier leben Menschen aus aller Welt. Wiederaufgebaut nach dem deutschen Bombardement 1940, entwickelt die Hafenstadt ein neues Gesicht mit moderner Architektur, enormer Kreativität und den typischen Widersprüchen solcher Großstädte: In Rotterdam entwickelte sich ein anti-islamischer Populismus, gleichzeitig hat die Stadt einen marokkanisch-stämmigen Moslem zum Bürgermeister. (Text: NDR)Rückenwind und schräge Vögel – Mit dem Fahrrad durch Kalifornien
Eine Fahrrad-Revolution im Land der Autos? Das Epizentrum der Bewegung liegt in Kalifornien. In einem Staat, in dem fast jeden Tag die Sonne scheint, steigen nicht nur immer mehr Menschen aufs Fahrrad um. Kalifornien ist das Land der „grünen“ Ideen. Hobbygärtner aus Los Angeles züchten Gemüse und Hühner im Hinterhof. Ein Künstler bringt 150 Menschen an einen Tisch und kredenzt ein biologisch-dynamisches Dinner mitten auf einem Feld. Eine ehemalige Autohändlerin recycelt einen Jumbojet und baut daraus eines der ungewöhnlichsten Häuser von Malibu. Rockmusiker in San Francisco produzieren den Strom für ihre Instrumente selber – mit Pedalkraft. All das hat ARD-Korrespondentin Marion Schmickler entdeckt, als sie sich Kalifornien selber per Fahrrad erschlossen hat. (Text: NDR)Rumänien
Die Maramuresch in Nord-Transilvanien bzw. Nordsiebenbürgen ist eine zutiefst archaisch geprägte Region. Heute noch wird dort das überlieferte uralte Brauchtum gepflegt. Die Holzschnitzereien sind legendär. Pferdefuhrwerke verkehren auf den ungeteerten Straßen, und die Tiere werden vom Hufschmied noch wie im 19. Jahrhundert beschlagen. Die Bewohner tragen bunte Trachten. Ihren Schnaps brennen sie nach wie vor auf der Straße, und die Schweine werden kurz vor Weihnachten geschlachtet. Erst ganz langsam dringen die EU-Vorgaben zum Thema Reinheitsgebot oder Tierschutz bis in den äußersten Norden Rumäniens vor. Bei der Reise durch diese Region besucht die Filmautorin Susanne Glass Menschen, die mit ihrem Pferdewagen noch nie weiter als in die nahe Kreisstadt gereist sind, begleitet sie in ihrem Alltag und geht mit ihnen in eine der traditionellen winzigen Holzkirchen.
Auf dem „lustigen Friedhof“ in Sapinta überdeckt auf den Grabsteinen nicht die Pietät die Wahrheit, dort ist das echte Leben der Verstorbenen verewigt. Der Maler Gorzo, einer der rumänischen „jungen Wilden“, dessen Werke auch in Westeuropa immer populärer werden, will seine Heimat nicht verlassen – die Maramuresch inspiriere auf ganz besondere Art und Weise durch ihre faszinierende Verbindung aus jahrhundertealtem Brauchtum und den Einflüssen des modernen Westeuropa. (Text: hr-fernsehen)Rush-Hour auf dem Mittelmeer – Zwischen Tanger und Tarifa
Russland – Die Eistrucker von Jakutien
30 Min.Alban Modun hat eine sehr gefährliche Aufgabe. Mit einem überladenen Lkw ist er in der kältesten Region der Welt unterwegs, die dauerhaft bewohnt ist: Jakutien in Russland. Er liefert Mehl zu Städten, die auf dem Landweg nur im Winter zu erreichen sind. Die Winterstraße wird jedes Jahr neu angelegt, sie führt über zugefrorene Flüsse, Seen und Sumpfgebiete. Bei Temperaturen von bis zu minus 60 Grad Celsius haben Mensch und Maschine schwer zu kämpfen. Wird Alban wie geplant nach sechs Tagen seine Ladung abliefern können? (Text: NDR)Safari in Afrika – Auf dem Sinai, mit den Massai und im Ultraleichtflugzeug über Namibia
Safari in Afrika – Mit dem Flugzeug über dem Sambesi
Drei Jahre lang hat sich Kate auf diesen Trip vorbereitet. Fliegen in Afrika mit einer Cessna. Diese Reise hat sich die 65-jährige US-Richterin selber geschenkt. Zuhause ist sie Freizeitpilotin, in Afrika ist sie noch nie geflogen. Vier Flugzeuge, alle von Hobbypiloten selbst gesteuert, insgesamt acht Reisende machen sich auf, die afrikanischen Landschaften von oben zu erkunden. Die berühmten Victoriafälle und das Okavango-Delta, das größte Wassersystem in Afrika, liegen auf der Flugroute. (Text: EinsPlus)Sambia – die Invasion der Flughunde
30 Min.Jedes Jahr im November, wenn die Früchte der Mango- und Bananenstauden rund um den Kasanka Naturpark reif sind, wird der Himmel in Sambia schwarz: Dann kommen Millionen Flughunde aus den Nachbarländern im Park an. Es ist die weltweit größte Wanderung einer Säugetierart. Eine, die seit Langem die Menschen fasziniert: Wie finden die Tiere Jahr für Jahr den Weg über Hunderte von Kilometern hinweg? Warum kommen sie immer wieder zurück an denselben Ort? Wie genau verläuft ihre Flugroute? Und wie viele Tiere sind es tatsächlich? Thomas Denzel und ein Filmteam begleiten Martin Wikelski und Dina Dechmann vom Max-Planck-Institut für Verhaltensbiologie in Radolfzell, als sie in Sambia Flughunde einfangen und besendern, um ihre Flugbewegungen zu erforschen.
Doch der Lebensraum der Flughunde ist bedroht. Der Wald, in den sie jedes Jahr zurückkehren, schrumpft. Wilderer legen Feuer. Sie hoffen, dass das aus der Asche nachwachsende frische Gras Antilopen anlockt. Illegale Feuer sind ein großes Problem für die Natur und die Tiere in der Gegend, auch, weil viele Menschen hier von der Produktion von Holzkohle leben, die sie am Straßenrand verkaufen. Manche Menschen rund um den Park jagen die Tiere und verarbeiten sie zu Zaubermedizin, weil sie ihnen übernatürliche Kräfte zuschreiben.
Für die Wildhüter des Naturparks ist es deshalb oft schwer, die Menschen in Sambia zu überzeugen, dass Flughunde geschützt werden müssen. Sie besuchen die Bewohnerinnen und Bewohner der Dörfer und Farmer und klären darüber auf, dass die Flughunde nicht nur das Tourismusgeschäft ankurbeln, sondern auch für die Verbreitung von Pflanzen wichtig sind. Regelmäßig werden seitens des Naturparks Kinder aus den umliegenden Schulen eingeladen, die Flughunde im Park zu besuchen. Einige Kinder werden gezielt gefördert. Sie bekommen aus den Tourismuseinnahmen Schulgeld, Bücher und Schuluniform bezahlt und werden so zu Botschaftern des Naturschutzes. (Text: NDR)Samburu – die Perlenmädchen von Kenia
30 Min.Der prächtige Perlenschmuck gehört zur Samburu-Kultur in Kenia. Doch für die jungen Mädchen des Samburu-Volkes hat er Schattenseiten: Die schönen bunten Perlen sind Geschenkevon Kriegern, für die es als Gegenleistung von den Mädchen Sex gibt, wann immer es die Männer wollen. So ist die Tradition. Dagegen kämpft Josephine Kulea im abgelegenen Norden Kenias. Ihr Ziel: Mädchen vor sexuellem Missbrauch zu retten. Eines von ihnen ist Rosila. Sie besucht heute ein Internat. Vor vier Jahren sah ihr Leben ähnlich aus wie das anderer Mädchen.
Rosila wurde mit einem viel älteren Mann verheiratet: als Neunjährige. Nach der „Hochzeit“ sind sich Rosila und Josephine Kulea zufällig in der Stadt begegnet. Das war für das Mädchen die Rettung. In der Schule musste Rosila erst lernen, wie man einen Stift hält, und das mit neun Jahren. Inzwischen ist sie Klassenbeste. Aber: Sie hat den Pfad der Traditionen verlassen: „Wenn ich meine Geschichte erzähle, denke ich, ich bin nicht okay“, sagt sie. Doch einzelne Mädchen vor Missbrauch zu retten, reicht nicht aus.
Was zählt, ist vor allem Aufklärung. „Was wir heute versuchen zu vermitteln, ist schlicht der Inhalt der kenianischen Verfassung. Wir versuchen ihnen zu sagen, dass wir nicht gegen die Samburu-Tradition an sich sind. Wir wollen die guten Seiten der Tradition erhalten“, sagt Josephine Kulea. ARD-Korrespondentin Sabine Bohland war im Samburu-Land unterwegs und hat die bewegenden Geschichten der Mädchen gesammelt. Geschichten einer Gesellschaft, deren Riten nicht mehr zum modernen Kenia passen. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Sa. 29.07.2017 NDR Samoa – Im Herzen der Südsee
Weiße Sandstrände, malerische Wasserfälle und unberührte Regenwälder: Das ist der Inselstaat Samoa im Herzen der Südsee. Freiheit im Südseestaat Samoa: das bedeutet auch Häuser ohne Wände, Türen und Fenster. ARD-Korrespondent Mario Schmidt nimmt uns mit zu Familien, deren Hütten nach allen Seiten geöffnet sind. Was bedeutet das für die Privatsphäre, wie zieht man sich abends um und wo gehen die Kinder zum Fernsehen hin? Alltag auf Samoa zwischen Familie, Dorfleben und beginnendem Tourismus. (Text: EinsPlus)Schmelzende Gletscher – Streit um Grönlands Zukunft
30 Min.Ein Dutzend Hunde jagt durch die eisige Landschaft Grönlands. Hinter ihnen sitzen Ane Sofie und Flemming Lauritzen und lenken den riesigen Schlitten. Das haben so schon viele Generationen vor ihnen gemacht. Das Paar aus Ilulissat pflegt Grönlands uralte Tradition. Doch diese ist bedroht. „Viele können sich die Hunde nicht mehr leisten. Und oft ist es zu warm, die Winter sind zu kurz und es fehlt an ausreichend Schnee“, erzählen die beiden. Der Klimawandel verändert die größte Insel der Welt.
Während Ane Sofie und Flemming versuchen, das Vermächtnis der Inuit zu wahren, wächst im Süden bei einigen die Sehnsucht nach Fortschritt. Pavia Rohde etwa hofft, dass seine Heimat Narsaq von steigenden Temperaturen profitieren kann, wenn unter den schmelzenden Gletschern verborgene Schätze zum Vorschein kommen. „Seltene Erden und kostbare Mineralien werden hier in den Bergen vermutet“, sagt er. „Kommt die Mine, kommen auch wieder Jobs hierher.“ Tatsächlich ist kaum ein Flecken Erde so reich gesegnet mit Bodenschätzen.
Seit Jahren haben internationale Minengesellschaften ein Auge darauf geworfen. So ist über Grönlands Zukunft ein Streit entbrannt. Wie viel darf die Freiheit des Landes kosten, das immer noch von Dänemark abhängig ist? Wie wertvoll sind überlieferte Traditionen und der Schutz der einzigartigen Natur? ARD-Korrespondent Christian Blenker war unterwegs mit Hundeschlitten und Helikoptern, traf coole Typen mit heißen Herzen für ihre geliebte Heimat, das unvergleichliche Grönland. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Sa. 19.02.2022 NDR Ein Schmetterling in der Karibik – Unterwegs auf Guadeloupe
Aus der Luft sieht sie aus wie ein Schmetterling und beflügelt nicht nur deshalb manche Südseeträume: Guadeloupe, die französische Insel in der Karibik, scheint auf den ersten Blick ein Paradies zu sein: Palmenstrände, tiefblaues Meer, wild-grüner Urwald – alles vorhanden. Aber Guadeloupe hat auch ein anderes Gesicht: Viele Einwohner fühlen sich als Bürger zweiter Klassse. (Text: rbb)Die Schönheit Palästinas
Die Reise führt vom Norden des Landes, wo die grünen Täler von Jenin liegen, bis in den Süden, wo die kargen Berge von Hebron das Leben der Menschen bestimmen. Die Route verläuft durch fünf verschiedene Orte, die auch die unterschiedlichen Menschen in Palästina symbolisieren. (Text: ARD-alpha)Schottische Flitterwochen
Taxifahrer Hans Wiegener auf seiner letzten Fahrt. Sein , gebürtiger Berliner und Wahlbayer. In den 1970er-Jahren kurzfristig bekannt als RammaDamma, der „Sänger vom anderen Planeten“. Seine berühmteste Aktion startete er 1975. Im Oktober fuhr der Pflanzenfan in das Heiratsparadies Gretna Green, um eine Ananaspflanze zu ehelichen. Die Schotten waren so begeistert, dass die Kirche in der „Schmiede“ während der Trauung voll war und Presse und Fernsehen aus London anreisten. Auf Hochzeitsreise sollte es nach Loch Ness gehen. Das klappte nicht, da die BBC Uli Hoppe nach London verfrachtete, damit er in einer Show auftreten konnte. Nun möchte er seine Flitterwochen nachholen, per Taxi und mit dem Baden-Badener Chauffeur Hans Wiegener, den er durch Zufall kennenlernte. Es ist eine amüsante, unkonventionelle Reise durch das „Herz“ einer bewegten Europäischen Union, durch Deutschland, Frankreich, England und Schottland. (Text: NDR)Schottland – stolz und schön
Dexters Frisur erinnert ein wenig an die seiner Rinder: ungebärdig, die Haare fallen ihm in die Augen. Allerdings sind seine Haare braun, die der Tiere leuchtend rot. Dexter ist Viehzüchter. Seine urigen Scottish Highland Rinder gewinnen Preise, dabei ist der energische Junge gerade mal 17 Jahre alt. Ein Tausendsassa. Schule, Viehzucht, Modeln, nebenher die zeitraubende und anstrengende Vorbereitung auf die große Landwirtschaftsausstellung offenbar kein Problem für den jungen Schotten. Und Dexter Logan ist überzeugter Schotte: Nie würde der Jungfarmer sein Land verlassen.
Typen wie er machen Schottland so faszinierend. Frank Jahn, ARD-Korrespondent für Großbritannien, reist mit dem Fernsehteam kreuz und quer durch Schottland, auf der Suche nach dem, was die Einzigartigkeit dieses Landes ausmacht. Die gastfreundlichen, aber sehr speziellen Einwohner, die überwältigende Landschaft, die ruhmreiche Vergangenheit oder einfach alles zusammen? Howie Nicholsby ist ein typischer Schotte, allerdings hat er seinen Frieden mit den Engländern gemacht. Beruflich schneidert er avantgardistische Kilts für den stolzen Schotten, in schrillen Mustern, aber mit ganzem Herzen den Traditionen der alten Schottenröcke folgend.
Privat liebt er seine Frau eine Engländerin. Schwierig in Zeiten, da Schottland ganz offen über Unabhängigkeit von England spricht? Ach, Schottland mache als Teil des Vereinigten Königreichs die beste Figur, sagt Howie. Das Verhältnis zwischen Schotten und Engländern ist seit mehr als tausend Jahren schwierig. Der Machtkampf, wer hier wen regiert, war Grund für zahllose Schlachten zwischen den ehemals zwei Königreichen auf einer Insel. Entsprechend üppig fällt das Nationalgefühl, ja Nationalstolz der Schotten aus.
Die berühmten Highland Games, die die heutige Königin Elizabeth so liebt, haben ihren Ursprung in dieser kriegerischen Tradition. Und natürlich auch der Kult um „Braveheart“ William Wallace, dessen Geschichte Schauspieler jeden Sommer wieder aufleben lassen. Der Hollywood-Film mit Mel Gibson hat „Braveheart“ weit über Schottland hinaus berühmt gemacht. Aber es sind nicht nur Touristen, die bei Bravehearts Kampf für die Unabhängigkeit mitfiebern. Paul Easto ist auch gern unabhängig, dabei geht es ihm aber weniger um Politik, sondern um seine persönliche Freiheit.
Die Freiheit, sich mit dem Mountainbike durch die atemberaubende Berglandschaft Schottlands zu kämpfen. Allein oder mit Rad- und Naturbegeisterten, denen er die Schönheit des schottischen Hochlands nahe bringt. Für diesen „grünen Tourismus“ wurde er schon ausgezeichnet. Eine seiner Lieblingsstrecken führt durch den Cairngorms National Park, vorbei an uralten Kiefern im Kaledonischen Wald bis hinauf auf das Plateau, das einen überwältigenden Panoramablick auf die höchsten Berge Großbritanniens bietet. (Text: NDR)Schrecklich schönes Pakistan
Pakistan gilt bei vielen Menschen als das gefährlichste Land der Welt, auf jeden Fall ist es das extremste. In der Kulturmetropole Lahore singen Sufi-Rocker von Liebe und Leidenschaft, während radikale Islamisten den Hass auf Andersgläubige predigen. In der riesigen Hafenstadt Karachi tummeln sich Models und Hipster am Traumstrand Paradise Point, während sich die Slums ausdehnen und die Kriminalität grassiert. (Text: NDR)Schweden – Corona und der Traum von Bullerbü
Die Schweden wollen sich ihren Sommerurlaub trotz Corona nicht nehmen lassen. Im Gegenteil, der Traum von Bullerbü hat größere Anziehungskraft denn je. Der Weg, den Schweden wegen der Corona-Pandemie gegangen ist, hat weltweit für große Aufmerksamkeit gesorgt. Freiwilligkeit statt Zwang. Offene Schulen, Läden und Restaurants. Die Zahl der Toten aber ist deutlich höher als in den Nachbarländern. Viele Schweden suchen deshalb Zuflucht in ihrem Sommerhaus oder sind sind froh, rechtzeitig hinaus aufs Land gezogen zu sein.
Corona verstärkt einen Trend in Schweden und der heißt: raus aus der Stadt. Ingela André ist schon vor mehr als 30 Jahren in die Provinz gezogen. Damals übernahm sie mit 27 Jahren den kleinen Landhandel von Gustavsfors an der Grenze zwischen Dalsland und Värmland. Im Sommer ein Ort für Kanufahrer und Naturliebhaber, aber ansonsten echte schwedische Provinz. Jobs sind Mangelware. Dabei war Gustavsfors früher eine Industriehochburg. Doch seit Jahrzehnten ist die Gegend im Niedergang.
Nun aber gibt es neue Hoffnung. Seit die Welt über Corona spricht, hat zumindest Ingela wieder alle Hände voll zu tun. Ihr Laden hat 50 Prozent mehr Umsatz. Plötzlich kaufen die Menschen wieder bei ihr ein, anstatt in den nächsten größeren Ort zu fahren. Sicher ist sicher. Und ihr Mann Nils liefert die Waren auch bis an die Haustür. Statt der sonst üblichen 15 Touren muss Nils nun dreimal so viele Haushalte abklappern. Auch Kristoffer und Lena sind froh, den Schritt in die Provinz rechtzeitig gewagt zu haben.
Sie sind vor knapp einem Jahr nach Mossviken gezogen, eine Halbinsel am Västra Silen, in der es heute noch so aussieht wie in den Geschichten von „Michel aus Lönneberga“. Der 39-jährige Kristoffer hat sich zusammen mit seiner Frau Lena ganz bewusst dazu entschieden, die Stadt gegen das Land zu tauschen. Er arbeitet als Erzieher in Bengtsfors. Seine Tochter soll in der Natur groß werden. Die Hektik und die teuren Mieten in der Stadt waren ihm einfach zu viel. „Auch ohne Corona die beste Entscheidung unseres Lebens“, sagt Kristoffer.
Seit Corona kauft auch er regelmäßig bei Ingela ein, tritt als Musiker im Laden auf und schwört auf den Zusammenhalt, den es hier auf dem Land gibt. Viele der Sommerhäuser sind in diesem Jahr schon seit März bewohnt. Rentner Bertil Baijer ist einer von ihnen. Er ist mit seiner Frau aufs Land gezogen und sagt: „So viel geschafft habe ich noch in keinem Jahr.“ Die Reportage von ARD-Skandinavien-Korrespondent Christian Stichler zeigt die schwedische Provinz in Coronazeiten. (Text: NDR)Schwedens Westküste
30 Min.Die Inseln vor Schwedens Westküste sehen aus, als seien sie von Riesenhand wahllos ins Meer geworfen. Die Küste von Göteborg bis zur Grenze Norwegens ist eine beeindruckende Landschaft. Segler schätzen das Revier wegen der vielen kleinen Buchten und Fjorde, in denen man sicher Anker werfen kann. Naturbegeisterte lieben die eigenartigen Felsformationen, die den Schären im Westen eine ganz besondere Atmosphäre geben. Die Küste ist karg, Wälder findet man in Meeresnähe kaum. Johanna Granat schaut am liebsten aus der Vogelperspektive auf ihr Zuhause.
Die 27-Jährige will unbedingt Pilotin werden. Ihre Lieblingsstrecke für die Flugstunden führt sie von Göteborg nach Norden. In einem Flugzeug über die Inseln zu fliegen das bedeutet für sie absolute Freiheit. Pia Hansson und ihr Mann Mikael leben ihren Traum dagegen nicht in der Luft, sondern auf einer kleinen Insel, auf Väderöarna. Früher war Väderöarna eine Lotsenstation; hier lebten fünf Familien in absoluter Abgeschiedenheit. Vor zehn Jahren haben Pia und Mikael eines der Häuser gekauft und zu einem kleinen Hotel umgebaut.
Seitdem es sogar Duschen und Toiletten gibt, kommen ihre Gäste das ganze Jahr über. Aber bitte nicht zu viele. Denn vor allem Pia liebt die Ruhe auf ihrer Insel, wenn sie stundenlang auf ihrem Lieblingsfelsen sitzt, die Möwen und das Meer betrachtet. Dass es auf Väderöarna kaum Vegetation gibt, macht Pia und Mikael nichts aus. Etwas weiter nördlich im Örtchen Grebbestad hat Ola Dahlman sein berufliches Auskommen mit dem gefunden, was im Meer wächst: dem Seetang. Davon gibt es reichlich, und Ola backt damit Tang-Knäckebrot.
Vor neun Jahren hat er seine Geschäftsidee in die Tat umgesetzt, inzwischen wird sein würziges Knäckebrot bis in die Hauptstadt Stockholm verkauft. Tang-Knäcke enthält besonders viele Vitamine, ist reich an Mineralien und Spurenelementen. Ola taucht einmal in der Woche vor der Küste und holt bis zu 100 Kilo Tang ins Boot. Dann muss das Seegras einen Tag lang trocknen, bevor es gemahlen wird und verbacken werden kann. Auch rund um die Insel Ursholmen wächst der Seetang. Hier ist es allerdings verboten, die Pflanzen abzuschneiden, denn Ursholmen liegt im Nationalpark „Kosterhavet“ nahe der norwegischen Grenze.
Tero Härkönen ist hier im Einsatz. Der Meeresbiologe ist eine Kapazität unter den Seehundforschern. 1.000 Tiere leben im Nationalpark, Tero beobachtet sie den ganzen Sommer. Er will wissen, warum vor zehn Jahren mehr als 10.000 Seehunde in der Ostsee an einem Virus starben. Bis heute hat sich der Bestand nicht vollständig erholt. Rund um Ursholmen finden sich inzwischen aber wieder reichlich Seehunde. Vor allem die vielen Jungtiere machen Tero Härkönen zuversichtlich. (Text: ARD-alpha)Schwedische Inselwelt – Die Schären von Stockholm
Direkt vor Schwedens Hauptstadt liegt eines der größten Inselreviere der Welt: die Schären von Stockholm. 10.000 Menschen leben dort verteilt auf 30.000 Inseln und Inselchen. (Text: NDR)Die Schweiz von Innen
Die „Weltreisen“ bieten diesmal einen überraschenden Einblick in die Schweiz:Sie ist nicht gerade groß, und was man von ihr sehen kann, das glauben die meisten wohl zu kennen. Doch unter der sichtbaren Oberfläche gibt es noch eine zweite Schweiz: die Schweiz von innen. Denn eigentlich ist die Schweiz durchlöchert wie der sprichwörtliche Schweizer Käse. Ein Bergmassiv wird fast 60 Kilometer lang durchbohrt, damit europäische Warenströme schnell von Nord nach Süd gelangen. In echten und falschen Felsen verbergen sich Bunker und Kanonen, um mögliche Feinde in die Flucht zu schlagen.
Und auch die Natur hält versteckte Schätze bereit: natürliche Eishöhlen, imposant und flüchtig, weil schnell schmelzend. Gletscherspalten – gefürchtet bei Skiwanderern und Rettungschefs. Stollen und Höhlen, aus denen sogenannte „Strahler“ prächtige Mineralien brechen. Manchmal kommt der Besucher an unverhoffter Stelle wieder an die gleißend schneebedeckte Oberfläche. Mitten in der berühmten Eiger Nordwand zum Beispiel oder auf dem Jungfraujoch. Volker Schwenck zeigt „Die Schweiz von innen“ und ermöglicht so neue Blicke auf das vermeintlich so wohlbekannte Land in unmittelbarer Nachbarschaft. (Text: Tagesschau24)Sechzig Jahre im Exil – Was bleibt von „Free Tibet“?
1959 musste der Dalai Lama mit seinen Getreuen ins Exil nach Indien fliehen. Zuvor war es in Tibet zu schweren Auseinandersetzungen zwischen der mehrheitlich buddhistischen Bevölkerung und chinesischen Truppen gekommen. Die Tibeter waren hoffnungslos unterlegen. Seit 60 Jahren lebt das geistige Oberhaupt der Tibeter, der 14. Dalai Lama, in Dharamsala im Norden Indiens. Seit der Flucht damals fordert die Exilgemeinde „Free Tibet“, befreit Tibet von den Chinesen. Nach sechs Jahrzehnten ist dieses Ziel weiter entfernt als je zuvor. Der Dalai Lama hält die Exilgemeinde mit seinen 100.000 Mitgliedern zusammen.
Doch er ist 84 Jahre alt. Wie geht es weiter mit den Tibetern im Exil? Tenzin Paldon ist in Dharamsala geboren, sieht sich aber nicht als Inderin. Sie ist Chefredakteurin des Radiosenders Voice of Tibet. Die Bewahrung der kulturellen Tradition ist quasi ihr Berufsalltag. Das ist nicht immer einfach. Informationen aus Tibet selbst kommen immer spärlicher. Die Exilgemeinde schrumpft und die Zuhörerschaft wird immer älter. Paldon will ihre kulturelle Identität als Tibeterin nicht aufgeben. Die Mittvierzigerin wünscht sich für ihren 16 Jahre alten Sohn eine Tibeterin als Frau.
„Schließlich wollen wir unsere Gemeinschaft erhalten“, sagt sie. Doch Tenzin Paldon weiß, dass die Zeit für die Chinesen arbeitet. Unterstützung aus dem Ausland bröckelt. Kaum ein westlicher Staat will es sich mit China verscherzen durch ein Bekenntnis für „Free Tibet“. ARD-Korrespondent Peter Gerhardt besucht die tibetische Exilgemeinde. Er begleitet Tenzin Paldon, trifft Zeitzeugen, die 1959 bei der Flucht aus der Heimat dabei waren, und besucht eine Lehrstunde des Dalai Lama. (Text: NDR)Senegal Blues – Von Saint Louis nach Dakar
Die verschlafene Lagunenstadt Saint Louis war bis 1907 die Hauptstadt von Französisch-Westafrika. Wegen seiner Kolonialarchitektur und faszinierenden Lage zwischen Atlantik und dem Senegal-Fluss zählt die Stadt zum UNESCO-Welterbe. Bis heute gehören der Jazz und insbesondere der Blues zum Lebensgefühl von Saint Louis. (Text: NDR)Senegal – Kampf um die Küste
Saint Louis im Norden des Senegals gilt als das „Venedig Afrikas“ und ist UNESCO-Weltkulturerbe, prächtige Attribute. Aber die Küstenstadt hat auch ein großes Problem: ganze Küstenabschnitte werden weggespült, wie in vielen anderen westafrikanischen Ländern. Allein in den vergangenen Monaten in diesem Jahr mussten in Saint Louis schon mehr als 800 Menschen vor dem Atlantik fliehen. Weil das Meer den Strand abträgt und die dahinter liegenden Stadtteile zerstört, plant die Verwaltung, bis zu 10.000 Einwohner der alten französischen Kolonialstadt umzusiedeln. Es trifft oft die Armen wie die Fischerfamilien in Saint Louis. Sie leben jetzt in Zelten, Kilometer vom Meer entfernt. Schuld am Sandabbau sind die starken Sturmfluten, sagen die senegalesischen Behörden.
Der durch den Klimawandel steigende Meeresspiegel werde alles noch schlimmer machen. Und außerdem wurde jahrelang im Senegal in großem Stil Sand direkt vom Strand abtransportiert, um den Bauboom im Land zu befriedigen. Der Film zeigt, wie die Erosion das Leben der Menschen im Senegal verändert. Er begleitet die Umwelt-Polizei auf „Sand-Streife“, auf der Jagd nach Menschen, die mit einfachen Pferdekarren immer noch Sand abbauen. Der Film schaut auf die Stadt Saint Louis, die versucht, ihre Bevölkerung vor dem Meer zu schützen. Und er zeigt am Beispiel einer Fischerfamilie in dieser Stadt, wie der Druck auf die ärmere Bevölkerung der Küstenlandschaft wächst. (Text: NDR)Senegal – Touba – Asketen, Pilger und Flickenpolizei
Einmal im Jahr wächst die Kleinstadt Touba im Norden des Senegal zur Millionenstadt heran. Dann strömen hunderttausende Muslime aus Senegal, Mali und Gambia nach Touba, dem Mekka Westafrikas. Die islamische Bruderschaft der Mouriden hat hier die größte Moschee Schwarzafrikas errichtet. (Text: rbb)Shanghai – Leben in der Glitzerstadt
Schanghai ist die Stadt der Superlative, eine der größten Städte mit dem größten Hafen der Welt. Sie ist die bedeutendste Industriestadt Chinas. Motor für ein ganzes Land, aber nicht ohne die Menschen, die in Schanghai wohnen. 23 Millionen Menschen leben dort, allein in der Innenstadt 15 Millionen. Wie lebt es sich in einer solchen glitzernden Metropole, in der die Welt sich scheinbar schneller dreht als anderswo? Li Langbin fertigt Container ab. Er arbeitet im größten Hafen der Welt. Li Yinfeng wacht über die Sicherheit im ständig wachsenden und schon jetzt längsten U-Bahn-Netz der Welt.
Und die 25-jährige Dai Meng ist auf dem Weg zum Star in einer der dynamischsten Metropolen der Erde. In Schanghai ist alles größer, schneller, und die 23 Millionen Einwohner müssen Schritt halten. Ganz gleich, ob Starlet, Bote oder die Lenker der Wirtschaft. Die Immobilienpreise haben längt enorme Höhen erreicht und sind mit den meisten Einkommen nicht mehr bezahlbar. Dafür bietet die Wirtschaft unendliche Möglichkeiten. Jungunternehmer wie David Li kehren aus den USA zurück, weil er sich mit seinem Start-up für autonomes Fahren hier am Puls der Zeit fühlt. Die Skyline wächst in immer neue Höhen, der Shanghai Tower ist mit über 600 Metern das zweithöchste Gebäude der Welt.
Die Wolkenkratzer im Stadtviertel Pudong stehen für Chinas wirtschaftlichen Aufstieg. Nicht weit entfernt verschwinden die historischen Viertel, die die wechselvolle Geschichte des einstigen „Paris des Ostens“ überdauert haben: die Kolonialzeit, die japanische Besatzung, Maos Kulturrevolution. Herr Xi stemmt sich gegen die Modernisierung und will sein gut 100 Jahre altes Shikumen-Haus nicht verlassen, auch wenn die meisten seiner Nachbarn schon gegangen sind. Aber das ist das Leben in Schanghai. (Text: NDR)
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