Saint Louis im Norden des Senegals gilt als das „Venedig Afrikas“ und ist UNESCO-Weltkulturerbe, prächtige Attribute. Aber die Küstenstadt hat auch ein großes Problem: ganze Küstenabschnitte werden weggespült, wie in vielen anderen westafrikanischen Ländern. Allein in den vergangenen Monaten in diesem Jahr mussten in Saint Louis schon mehr als 800 Menschen vor dem Atlantik fliehen. Weil das Meer den Strand abträgt und die dahinter liegenden Stadtteile zerstört, plant die Verwaltung, bis zu 10.000 Einwohner der alten französischen Kolonialstadt umzusiedeln. Es trifft oft die Armen wie die Fischerfamilien in Saint Louis. Sie leben jetzt in Zelten, Kilometer vom Meer entfernt. Schuld am Sandabbau sind die starken Sturmfluten,
sagen die senegalesischen Behörden. Der durch den Klimawandel steigende Meeresspiegel werde alles noch schlimmer machen. Und außerdem wurde jahrelang im Senegal in großem Stil Sand direkt vom Strand abtransportiert, um den Bauboom im Land zu befriedigen. Der Film zeigt, wie die Erosion das Leben der Menschen im Senegal verändert. Er begleitet die Umwelt-Polizei auf „Sand-Streife“, auf der Jagd nach Menschen, die mit einfachen Pferdekarren immer noch Sand abbauen. Der Film schaut auf die Stadt Saint Louis, die versucht, ihre Bevölkerung vor dem Meer zu schützen. Und er zeigt am Beispiel einer Fischerfamilie in dieser Stadt, wie der Druck auf die ärmere Bevölkerung der Küstenlandschaft wächst. (Text: NDR)