Folge 48

  • Das Trauerspiel der Kölner Oper – Ein Sanierungs-Desaster

    Folge 48 (45 Min.)
    Am 22. März 2024 sollen die Sanierung der denkmalgeschützten Oper und des benachbarten Schauspielhauses endlich abgeschlossen sein. Voraussichtlich – nach 12 Jahren Bauzeit. Die Gesamtkosten für die aufwändigen Sanierungsarbeiten haben sich inzwischen fast verdreifacht: auf mehr als eine Milliarde Euro, für die der Steuerzahler aufkommen muss. Wie konnte dieses Projekt dermaßen aus dem Ruder laufen?
    Interne Dokumente belegen das Versagen der städtischen Verantwortlichen, die den eisernen Grundsatz „erst planen, dann bauen“ offenbar ignorierten. Mitte 2012 begannen die Bauarbeiten, obwohl die Planungen nicht vollständig abgeschlossen waren. Beteiligte Firmen hatten noch vor Baubeginn vergeblich vor „Planungsmängeln“ und „unweigerlich entstehenden Problemen im Projektablauf“ gewarnt. Doch die Bühnen der Stadt Köln drängten als Bauherr darauf, den ambitionierten Zeitplan einzuhalten.
    Obgleich den städtischen Verantwortlichen bereits Ende 2014 klar sein musste, dass der Termin für die Gesamtfertigstellung der Oper im November 2015 nicht mehr zu halten sein würde, hoffte man noch, trotzdem den Spielbetrieb bis dahin wieder aufnehmen zu können. Also wurden noch
    im Sommer 2015 Einladungen und Programmhefte für die Opernpremiere gedruckt. Kurze Zeit später mussten die Arbeiten gestoppt werden, es gab mehr als 8.000 Mängel auf der Baustelle. Unter anderem musste die komplette Haustechnik ausgebaut, neugeplant und ersetzt werden. Die Kosten für die Sanierung explodierten. Und für Oper- und Schauspielaufführungen mussten über Jahre hinweg Ersatzspielstätten an anderen Orten in Köln teuer angemietet werden. Die Kosten für diese sogenannten Interims-Spielstätten, ursprünglich mit rund 40 Mio. Euro veranschlagt, liegen derzeit bei mehr als 130 Mio. Euro.
    Die WDR-Autoren Georg Wellmann und Ingolf Gritschneder sind der Frage nach der Verantwortung für das Milliarden-Debakel der Kölner Opernsanierung nachgegangen. Interne Dokumente und Aussagen Beteiligter belegen eine Kaskade von Planungs- und Ausführungsmängeln und fragwürdige Finanzierungspraktiken. Die hoch verschuldete Stadt Köln ließ sich auf zweifelhafte Geschäftspartner ein mit dubiosen Steuervermeidungsmodellen – zu Lasten der Steuerzahler. Bei dem städtischen Projekt, monieren Kritiker, fehlen Transparenz und Kontrolle. Konsequenzen für die städtischen Verantwortlichen gab es bislang nicht. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 07.09.2022WDR

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Mi 07.09.2022
22:15–23:00
22:15–
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