Staffel 1, Folge 1–3

Staffel 1 von „Was glaubt Deutschland?“ startete am 17.08.2015 in Das Erste.
  • Staffel 1, Folge 1
    Was kommt nach dem Tod? Diese Frage beschäftigt uns seit jeher. Schon immer sind wir mit unserer Endlichkeit konfrontiert. Religionen geben unterschiedliche Antworten auf die Frage nach dem Jenseits. Wie wirken sich diese Vorstellungen auf das konkrete Leben der Menschen im Hier und Jetzt aus? Was können wir tun, um ins Paradies zu kommen? In der ersten Folge der dreiteiligen Reihe „Was glaubt Deutschland“ geht es um den Himmel, das Paradies, das Nirwana. Reporter Steffen König begibt sich auf eine Spurensuche quer durch Deutschland.
    Im badischen Bühl trifft er den katholischen Theologen Albert Biesinger, der nach einer sogenannten Nahtod-Erfahrung keine Angst mehr vor dem Tod hat. In Braunschweig spricht Steffen König mit Sadiqu Al-Mousllie über Paradiesvorstellungen im Islam. Der in Syrien geborene Zahnarzt ist Moslem und engagiert sich im Zentralrat der Muslime. Von ihm erfährt er auch, welche religiösen Pflichten ein Muslim auf sich nimmt. Die Spurensuche nach dem buddhistischen Nirwana führt Steffen König in ein abgeschiedenes, idyllisches Waldkloster im Allgäu.
    Dort lernt er den 60-jährigen Mönch Bhante Nyanabodhi kennen, der Architekt war, bis er seine Berufung entdeckte und das Mönchsgewand anzog. Von ihm lernt Reporter Steffen König zu meditieren und hört, welcher Pfad ins Nirwana führt – oder zumindest zu achtsamem Leben. Von all dem hält Assunta Tammelleo nichts. „Der Tod hat keinen Sinn“, sagt sie. Die Atheistin lebt mit ihrer Familie am Starnberger See, engagiert sich beispielsweise für Flüchtlinge, ist aber schon mit 17 aus der Kirche ausgetreten.
    Sie ist davon überzeugt, ohne tröstende Jenseitsvorstellungen glücklicher zu sein. In Berlin schließlich lässt sich Steffen König das Reich der Toten zeigen, 115.000 Gräber auf dem jüdischen Friedhof, über den Levi Gendlin wacht. Der orthodoxe Jude hält sich an die zahlreichen Vorschriften seiner Religion und hofft auf ein Jenseits, in dem es keine Gewalt mehr gibt, sondern Liebe und Frieden. Am Ende der Folge wird Steffen König unerwartet ganz persönlich mit dem Tod und der Frage nach dem Jenseits konfrontiert. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 17.08.2015Das Erste
  • Staffel 1, Folge 2
    Religion und Sex ist noch immer ein heikles Thema. Religionen mischen sich ins Liebesleben ein, Priester und Imame reden gerne mit, wenn es etwa um Kondome oder um Sex vor der Ehe geht. Was genau sagen die Religionen zu Liebe, Familie und zu Homosexualität – und wie sieht es mit den Schattenseiten aus: mit der Gewalt im Namen der Religion? In dieser Folge reist Reporter Steffen König quer durch Deutschland und fragt: Wie sehr bestimmen religiöse Vorstellungen das Liebesleben der Gläubigen? Liebt am Ende vielleicht intensiver, wer keiner Religion angehört? Die spirituelle Spurensuche beginnt in Berlin, in einem Tantra-Studio.
    Eigentlich ist Tantra eine uralte religiöse hinduistisch-buddhistische Lehre, die das Loslassen von allem Irdischen will und helfen soll, jegliches Begehren zu überwinden. Steffen König trifft in der Hauptstadt ein buddhistisches Paar, das seinen Seelenfrieden im Tantra-Studio sucht. Könnten erotische Massagen helfen, Eifersucht los zu werden und eine höhere Bewusstseinsstufe zu erreichen? Steffen König trifft mehrere Paare, zum Beispiel Cihan und Serife Aktas.
    Das muslimische Paar lebt in der Nähe von Mönchengladbach. Vor 15 Jahren haben sie geheiratet. Sex vor der Ehe war für sie kein Thema, der Koran und die Regeln ihrer Religion sind ihnen wichtig. Ulrich Bock und sein Partner Wolfgang Scholz leben seit 25 Jahren zusammen. Bock ist evangelischer Pfarrer. Lange Zeit hat er sich den gesellschaftlichen und religiösen Standards unterworfen, bis er zu seinem wahren Liebesglück gefunden hat – mit einem Mann. In Sachsen trifft Steffen König eine außergewöhnliche Patchwork-Familie.
    Andrea und Matthias Lange kommen aus streng christlichen Familien. Scheidung war da nicht vorgesehen. Heute gehören sie zu einer baptistischen Gemeinde und fühlen sich auch nach Scheidung und Neubeginn dort aufgehoben. Und sie haben zehn Kinder – acht aus ihren ursprünglichen Partnerschaften, zwei davon sind gemeinsame Kinder. Und noch eine weitere Frage zum Thema Nächstenliebe treibt Steffen König um: Fördern Religionen – oder zumindest manche Richtungen davon – Gewalt? (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 24.08.2015Das Erste
  • Staffel 1, Folge 3
    Chasan Daniel Kempin zeigt Steffen König (links) die Heilige Schrift der Juden: die Thora.
    Gebete, Traditionen und Rituale strukturieren das religiöse Leben. Steffen König geht auf Spurensuche quer durch Deutschland, lässt sich einweisen und will wissen: Wie komme ich rein in eine Religion? Aber auch: Wie werde ich sie wieder los? Welche Rituale und Feste versprechen die meiste Action, die schönsten Gefühle? Aber auch: Welche Verpflichtungen gehen die Gläubigen ein, wenn sie sich an eine Religion binden? Und: Was machen die Atheisten? Gibt es säkulare Rituale, die ihr Leben ordnen, oder verzichten sie ganz darauf? Im islamischen Zentrum der Sufis in Berlin taucht Steffen König ein in die Welt der tanzenden Derwische.
    Er erfährt von Feride Gencaslan und ihrem Mann Emra, welche Bedeutung die mystischen Tänze haben und was am Ashura-Fest gefeiert wird. An historischer Stätte in Eisleben, dort wo Martin Luther im 15. Jahrhundert getauft wurde, trifft er eine Frau, die sich in einem Wasserbad taufen lässt und Mitglied der evangelischen Kirche wird. Der Glaube war ihr als Pionierleiterin an einer DDR-Schule nicht in die Wiege gelegt worden.
    Heute leitet sie eine Einrichtung der Drogenhilfe. Ganz ohne Gott kommt die 15-jährige Celine Migoda aus, aber nicht ohne Rituale. Die Hamburger Schülerin steht kurz vor ihrer Jugendweihe, als Steffen König sie kennenlernt. In Hamburg, so erfährt er, gibt es diese Form der Initiation schon seit 125 Jahren. Ein bedeutender Tag für die junge Celine, ein Schritt zum Erwachsenwerden. In der Frankfurter Westend-Synagoge lässt sich eine junge Studentin aus der Ukraine in die Geheimnisse der jüdischen Religion einweihen.
    Chasan Daniel Kempin ist ihr Lehrer, er ist Kantor und leitet jüdische Gottesdienste. Die junge Studentin hat zwar einen jüdischen Vater, die Mutter ist jedoch orthodoxe Christin. Das zählt nicht: Jude wird man durch Geburt nur, wenn die Mutter Jüdin ist. Zurück in Hamburg erlebt Steffen König ein Aufnahmeritual im tibetischen Zentrum. Felicia Muhl will dort „Zuflucht“ nehmen, so nennt man hier den Eintritt in den Buddhismus.
    Dafür hat auch sie monatelang religiöse Texte gepaukt und sich mit den Traditionen auseinandergesetzt. Und schließlich besucht Steffen König eine ziemlich gottlose Sonntagsfeier – die Hamburger „Sunday Assembly“. Sofort fühlt er sich an alte religiöse Rituale erinnert: Es gibt Musik, eine Lesung und Predigt und sogar einen Klingelbeutel. Und doch fühlt es sich anders an: freier, offener, bunter. Und die Musik geht ins Blut. Was glaubt Deutschland? Und bringen religiöse Rituale Menschen dazu, sich einer Religion anzuschließen? (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 31.08.2015Das Erste

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