Das Atomkraftwerk Paks im Süden von Budapest deckt rund 40 % des ungarischen Elektrizitätsbedarfs. Um den altersschwachen Bau aus der Sowjetzeit mit neuen Meilern auszustatten, wollte Ungarn bereits 2012 eine Ausschreibung veranstalten. Doch dazu kam es nie – denn die Föderale Agentur für Atomenergie Russlands (Rosatom), die den weltweiten Nuklearsektor anführt und direkt der russischen Regierung untersteht, erhielt dank einer geheimen Absprache zwischen Wladimir Putin und Viktor Orban den Zuschlag. Offiziell machte Rosatom einfach das interessanteste Angebot: Der russische Konzern will nicht nur die Reaktoren, sondern auch den Brennstoff (Uranium) liefern, den Atommüll entsorgen und über ein Darlehen von zehn Milliarden Euro rund 80 % der Projektkosten finanzieren. Doch Rosatoms beunruhigende Ambitionen bringen den europäischen Markt aus dem Gleichgewicht. In Finnland will der russische Riese ganze
schlüsselfertige Atomkraftwerke bauen; er interessiert sich außerdem für den tschechischen und den slowakischen Markt und wollte sogar eine Industriepartnerschaft mit Rolls Royce schließen, um neue AKWs in Großbritannien zu errichten. Dies wurde nur durch die diplomatischen Spannungen mit Wladimir Putin verhindert. Interview: Nina Bachkatov, Politologin und Expertin für russische Energiepolitik. Die ARTE-Korrespondentin in Kopenhagen erklärt, wie man in Dänemark die Gewalt gegen Frauen eindämmen will. Über die Hälfte aller Däninnen wurden laut Eigenaussage bereits Opfer von Gewalt – das sind mehr als in jedem anderen Land in Europa. Nun will die Regierung spezielle Strukturen einrichten, in denen gewaltbereite Männer behandelt werden sollen. Und wie immer begleiten ARTE-Korrespondenten die EU-Themen der Woche in der Sendung und im Internet mit Stellungnahmen aus ihren jeweiligen Ländern. (Text: arte)