2020/2021, Folge 229–247

  • Folge 229 (28 Min.)
    Die Corona-Krise hat in Europa zu einem Wandel der Arbeitsbedingungen geführt. In einigen Branchen wurden während der Krise Rückschritte bei den Arbeitnehmerrechten verzeichnet, und das im Eiltempo durchgesetzte Homeoffice war auch für die Arbeitgeberseite durchaus kein Wundermittel.
    „Vox Pop“ hat sich in Deutschland umgesehen: Dort ist psychologischen Untersuchungen zufolge nicht nur der Arbeitsstress bedeutend angestiegen, auch die Zahl der Mobbingfälle und die Überwachung des Personals haben zugenommen.
    Gäste: die Philosophin Fanny Lederlin aus Frankreich und der Forscher Stan De Spiegelaere aus Belgien. Die Korrespondentin Maria Helena Balestero ist aus Spanien zugeschaltet. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere So. 23.08.2020 arte
  • Folge 230 (28 Min.)
    Die Europäische Union behauptet sich weiterhin als weltweit führende Agrarmacht, ist jedoch mittlerweile stark von Importen abhängig. Wo liegen die Risiken dieses Modells? Sollte die EU zu einem höheren Selbstversorgungsgrad zurückkehren?
    Gleichzeitig sinkt der Lebensstandard der Landwirte, und immer weniger Menschen entscheiden sich für diesen schwierigen und schlecht bezahlten Beruf. „Vox Pop“ hat sich in der Slowakei umgesehen: Dort werden Kleinbauern ihres Bodens beraubt, und eine Agrarmafia erschleicht sich die EU-Subventionen.
    Gäste der Sendung sind in Paris der Ökonom Thierry Pouch und in Brüssel der Direktor für Strategie, Vereinfachung und Politikanalyse in der Generaldirektion Landwirtschaft und ländliche Entwicklung der Europäischen Kommission, Anastassios Haniotis.
    ARTE-Korrespondenten berichten von der Apfel-Überproduktion in Polen und von den jüngsten Landwirten Europas, die in Österreich zu Hause sind. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere So. 30.08.2020 arte
  • Folge 231 (28 Min.)
    Anfang Juni 2020 demonstrierten in London 20.000 Menschen in London gegen Gewalt durch Polizisten; in Paris waren es 20.000, in Amsterdam 5.000. Der tragische Tod des Afroamerikaners George Floyd in den USA hat die Erinnerung an die gewaltsame Unterdrückung sozialer Bewegungen in Europa wiederaufleben lassen. In Frankreich nahm der Einsatz von Gummigeschossen im Jahr 2019 um 200 % zu; in London erhöhte sich die Zahl der polizeilichen Übergriffe 2018 um 80 %.
    „Vox Pop“ hat sich in Deutschland umgesehen, wo die Ausübung unrechtmäßiger Polizeigewalt weitgehend unterschätzt wird. Geben die Regierenden die Existenz von Polizeiwillkür jedoch zu, laufen sie auch Gefahr, verbitterte Polizisten der AFD in die Arme zu treiben. Soll man riskieren, Rechtsextremismus zu fördern oder lieber weiterhin die Augen verschließen und sich damit von der Bevölkerung abkapseln?
    Gäste: der Kriminologe Dorian Schaap aus den Niederlanden und der ehemalige Kriminalbeamte Christophe Korell aus Frankreich. Des Weiteren ist die Korrespondentin Julia Skott aus Schweden zugeschaltet. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere So. 06.09.2020 arte
  • Folge 232 (28 Min.)
    Die Krise brachte es ans Licht: Die EU ließ ihre alten Menschen fallen. Obwohl die Senioren die ersten Opfer von Covid-19 waren, herrschte anfangs in den Alters- und Pflegeheimen großer Mangel an Schutzausrüstung wie Handschuhe und Masken, oder die Lieferungen trafen zu spät ein. Manchmal vergaß man sogar, die Toten in den Heimen zu zählen, oder man zwang die ältesten Bewohner, eine Patientenverfügung zu unterschreiben, in der sie auf Wiederbelebungsmaßnahmen verzichten. Wie lassen sich diese Dramen erklären? Was verraten sie über unsere Beziehung zu Alter und Tod?
    „Vox Pop“ hat sich in Italien umgesehen, wo aufgrund einer zu laxen Gesetzgebung immer mehr illegale Altersheime entstehen. Viele Senioren wurden hier in heruntergekommenen Wohnungen eingeschlossen aufgefunden.
    Gäste der Sendung sind: José Augusto García Navarro, Vorsitzender der Spanischen Gesellschaft für Geriatrie und Gerontologie, und Eric Fiat, Philosoph und Mitglied der Staatlichen Beobachtungsstelle für das Lebensende in Frankreich. Aus Großbritannien ist unsere Korrespondentin Crina Boros zugeschaltet. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere So. 13.09.2020 arteDeutsche Streaming-Premiere So. 06.09.2020 arte.tv
  • Folge 233 (28 Min.)
    Frauen sind in den meisten wissenschaftlichen Disziplinen so gut wie unsichtbar, denn Forschung erfolgt generell aus einer männlichen Perspektive. Dies hat weitreichende Auswirkungen auf unser Alltagsleben: Frauen haben ein höheres Risiko, bei einem Autounfall zu sterben, weil die Crashtests mit männlichen Dummys durchgeführt werden; Spracherkennungssysteme sind nicht an weibliche Stimmen angepasst; manche Medikamente sind für die Hälfte der Menschheit falsch dosiert, weil sie nur selten an Frauen getestet werden usw.
    „Vox Pop“ hat in Deutschland recherchiert, wo sich angesichts diskriminierender Forschung eine genderspezifische Medizin entwickelt. Denn bestimmte Krankheiten haben bei Frauen und Männern unterschiedliche Symptome.Gäste: Aus Genf zugeschaltet ist Isabelle Collet, Professorin für Erziehungswissenschaften, und aus Kalifornien die Spanierin Inés Sánchez de Madariaga, die den Unesco-Lehrstuhl für Gendergleichstellung in der Wissenschaft innehat.
    Die Korrespondenten berichten aus Polen, wo die Arbeit von Frauen in wissenschaftlichen Berufen oft nur geringe Wertschätzung erfährt, und aus Schweden, wo eine Ingenieurin an Lösungen zur Verringerung der Anzahl von Verkehrstoten forscht. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere So. 20.09.2020 arte
  • Folge 234 (28 Min.)
    Ob Masken oder Medikamente – angesichts der Coronakrise wollen die europäischen Regierungen mehr Unabhängigkeit bei der Produktion bestimmter Industriegüter. Warum sollten Produktionsstätten in die Ursprungsländerländer zurückgeholt werden? Ist dieses „Reshoring“ realistisch, und hat Europa die dafür nötigen Mittel und Arbeitskräfte? „Vox Pop“ hat in der Slowakei recherchiert, die lange als das Eldorado der Automobilindustrie galt, sich aber immer mehr zum Scheinparadies entwickelt. Gäste: Aus Catania in Italien ist die Wirtschaftswissenschaftlerin Carmela Di Mauro zugeschaltet und aus Warschau Piotr Arak, Direktor des Polnischen Wirtschaftsinstituts. Die „Vox Pop“-Korrespondenten berichten aus Spanien über eine gelungene Produktionsrückverlagerung und aus Dänemark, wo Reshoring aufgrund gleichzeitiger Robotisierung keine neuen Arbeitsplätze schafft. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere So. 27.09.2020 arte
  • Folge 235 (28 Min.)
    Glück wird in der heutigen Welt oft mit Erfolg gleichgesetzt: Top-Noten in der Schule, ein toller, gutbezahlter Job und ein schlanker, durchtrainierter Körper … das olympische Motto „Schneller, höher, weiter“ ist zu einer Devise für alle Lebensbereiche geworden, von der Schule über das Berufsleben bis hin zur Sexualität. Für „Loser“ ist kein Platz, und wer scheitert, hat sich eben nicht genug angestrengt und wird aus der Leistungsgesellschaft ausgeschlossen. „Vox Pop“ hat im Vereinigten Königreich recherchiert. Wie bei jedem Kult gibt es natürlich auch beim Leistungszwang Gurus und Exzesse, wie den Versuch, durch Drogen die eigenen Grenzen zu erweitern. Steroide zum Beispiel werden von etwa einer Million Briten regelmäßig zum Muskelaufbau eingenommen. Diese bisher unterschätzte Zahl alarmiert die Behörden. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere So. 04.10.2020 arte
  • 28 Min.
    Während Europa versucht, einen Weg aus einer der größten Wirtschaftskrisen seiner Geschichte zu finden, scheint das Versprechen einer grünen Zukunft in immer weitere Ferne zu rücken. Was ist dringlicher: Arbeitsplätze sichern oder die Umwelt retten? Diese Diskussion war schon vor der Coronakrise in vollem Gange, doch jetzt droht der Klimaschutz angesichts des ökonomischen Desasters völlig in Vergessenheit zu geraten. Hinter den Kulissen werden Lobbyverbände für Plastik, Pestizide, Erdöl, Automobil- und Luftfahrtindustrie aktiv. Sie alle haben die Krise genutzt, um ihre eigenen Anliegen in den Vordergrund zu rücken und ökologische Maßnahmen so lange wie möglich hinauszuzögern.
    Gleichzeitig verspricht die Europäische Kommission aber, dass der Green Deal, der Europa bis 2050 zum ersten klimaneutralen Kontinent machen soll, nicht der Coronakrise zum Opfer fallen soll. Wer wird gewinnen? „Vox Pop“ wirft einen Blick nach Spanien, wo die Fischerei-Lobby Europa dazu drängen will, die Maßnahmen gegen Überfischung auf den Stand von vor 15 Jahren zurückzusetzen – trotz verheerender Folgen für die Meere. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere So. 11.10.2020 arte
  • Folge 237 (28 Min.)
    Der europäische Kolonialismus erreichte gegen 1938 seinen Höhepunkt. Zu dieser Zeit erstreckte sich die europäische Vorherrschaft über 41 Prozent der bewohnten Erdoberfläche und über 32 Prozent der Erdbevölkerung. Auch wenn Großbritannien, Frankreich, die Niederlande, Italien und Belgien als die größten Kolonialmächte gelten, profitierte ganz Europa wirtschaftlich und finanziell. In den Kolonien kam es zu zahlreichen Fällen von Machtmissbrauch und die Dekolonisation verlief häufig blutig. Wie steht es heute um die Erinnerungsarbeit und ein Schuldeingeständnis? Wäre es nicht an der Zeit für Entschuldigungen und Entschädigungen, wie es immer mehr Opfer, Historiker und Politiker fordern? Vox Pop blickt nach Belgien, wo die Nachkommen afrikanischer Mütter und weißer Väter aus den ehemaligen Kolonien heute vom belgischen Staat Entschädigung für ihre Leidensgeschichte fordern.
    Die in der heutigen Republik Kongo, in Ruanda oder Burundi aufgewachsenen Menschen wurden damals ihren Müttern systematisch weggenommen.
    Gäste: Kalypso Nicolaïdis, Professorin für internationale Beziehungen an der University of Oxford und Verantwortliche für die Arbeitsgruppe Kolonialismus sowie Bruno Sena Martins, Anthropologe, Wissenschaftler und Professor an der Universität von Coimbra in Portugal. Die „Vox Pop“-Korrespondenten berichten aus den Niederlanden, wo zahlreiche Bürger eine Nostalgie nach dem „verlorenen Reich“ verspüren, und nach Deutschland, wo man im Gegensatz dazu eine Erinnerungsarbeit anstrebt, die die Opfer des Kolonialismus in den Mittelpunkt stellt. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere So. 18.10.2020 arte
  • Folge 238 (30 Min.)
    Raus aus den Gefängnissen, keine Strafen? Sollte man weniger Menschen einsperren? Die Pandemie hat gezeigt, dass es weder unvernünftig noch gefährlich ist, die Anzahl der Gefängnisinsassen zu reduzieren und sich stattdessen im offenen Vollzug um diejenigen zu kümmern, die dafür in Frage kommen. In Europa werden immer mehr Stimmen laut, die eine Reduktion der verhängten Gefängnisstrafen beziehungsweise eine Verkürzung der Haftdauern fordern. Denn die Situation in den europäischen Gefängnissen ist besorgniserregend: Überfüllung, Kriminalität, Aufstände etc.
    Ist eine Gefängnisstrafe immer noch ein wirksames Mittel? Was wären die Alternativen? Würden sie wirklich funktionieren? Und wenn ja, um welchen Preis? Vox Pop blickt nach Schweden, wo es keine überfüllten Gefängnisse gibt und das Strafsystem als eines der liberalsten und humansten der Welt gilt. In diesem Königreich ist die Haft nur das letzte Mittel, Haftdauern sind kurz und Rückfallquoten doppelt so niedrig wie in Frankreich. Was sind die Schlüssel zum Erfolg? (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere So. 25.10.2020 arte
  • Folge 239 (28 Min.)
    Deutsche TV-Premiere So. 01.11.2020 arte
  • Folge 240 (28 Min.)
    Im August verwüstete die Explosion im Beiruter Hafen große Teile der Hauptstadt Libanons. Damit traten die Gefahren, die mit der Lagerung von Chemieprodukten einhergehen, klar zutage. Sind die europäischen Häfen vor einer solchen Katastrophe sicher?
    75 Prozent des Handels der Europäischen Union mit der übrigen Welt werden über die 1.200 Seehäfen des Kontinents abgewickelt. Unter den hier umgeschlagenen Waren befinden sich gefährliche Stoffe wie Erdöl, Flüssigerdgas, Chlor und Ammoniumnitrat – das weltweit zur Herstellung von Düngemitteln verwendete Salz, dessen Explosion die libanesische Tragödie auslöste. Seit dem Sommer versuchen einige Länder, diese hochriskanten Produkte zu registrieren. So wurden im Hafen der rumänischen Stadt Constanţa rund 26.000 Tonnen Ammoniumnitrat entdeckt, zehn Mal mehr als in Beirut.
    „Vox Pop“ hat in Griechenland recherchiert, wo die Gefahr auch von den Containerschiffen ausgeht: Einige von ihnen sind regelrechte Mülldeponien; sie nutzen die undurchsichtigen Regeln des Seetransports und fahren unter Billigflagge.
    Gäste: Isabelle Ryckbost, Generalsekretärin der European Sea Ports Organisation (ESPO), Belgien; Christian Bueger, Professor für internationale Beziehungen an der Universität Kopenhagen, Dänemark.
    ARTE-Korrespondenten berichten aus Italien, wo im September ein Brand circa 60.000 Quadratmeter Hafenlager in unmittelbarer Nähe der Adria-Stadt Ancona verwüstete, und aus Finnland, wo zur Risikominimierung ein Teil des Hafens von Helsinki um 20 Kilometer verlegt wurde. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere So. 08.11.2020 arte
  • Folge 241 (28 Min.)
    Seit etwa einem Jahrzehnt verzeichnet der Dienstleistungssektor „Sozialwirtschaft“ wachsenden Erfolg. Es mehren sich die Organisationen und Unternehmen mit Fokus auf Umwelt, Soziales oder Integration: Heute umfassen sie europaweit 19 Millionen Arbeitsplätze.Doch können diese Einrichtungen ihren ethischen und moralischen Werten treu bleiben, wenn sie zu expandieren und Gewinn abzuwerfen beginnen?
    „Vox Pop“ hat im Vereinigten Königreich recherchiert. Dort lässt sich jetzt durch Anleihen mit karitativ-sozialer Ausrichtung Geld verdienen. Mittels dieser „Social Impact Bonds“ kann sich die Regierung von einem Teil ihrer sozialen Aufgaben zurückzuziehen. Welches sind die Auswüchse dieser neuen Bankinvestitionen?
    Gäste: Jean Louis Laville, Soziologe, Professor am Pariser Conservatoire national des arts et métiers (CNAM), Ordentlicher Professor für Solidarische Ökonomie; Sergio Gatti, Präsident der Italienischen Föderation der Genossenschaftskreditbanken (Federazione Italiana delle Banche di Credito Cooperativo) in Rom.
    ARTE-Korrespondenten berichten aus Deutschland, wo einige Akteure der Sozialwirtschaft immer mächtiger werden und in die Kritik geraten sind, und aus Griechenland, wo sich dagegen eine bestimmte Form von Sozialwirtschaft behaupten konnte und sogar wiederauflebt. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere So. 15.11.2020 arteDeutsche Streaming-Premiere So. 08.11.2020 arte.tv
  • Folge 242 (28 Min.)
    Aufgrund der Covid-19-Pandemie wurden 2020 nacheinander alle großen und kleinen Feierlichkeiten und Feste, die sonst das Jahr strukturieren und Abwechslung in den Alltag der Europäer bringen, abgesagt oder reduziert. Für die Veranstaltungsbranche bedeutet dies enorme finanzielle Einbußen. Doch der Wegfall von Festen ist nicht nur wirtschaftlich ein Verlust. Erst jetzt, da diese Momente der Geselligkeit, des kollektiv gelebten Glaubens oder auch der Transgression nicht mehr möglich sind, wird deutlich, wie unverzichtbar sie für das gesellschaftliche Zusammenleben sind.
    Zu Gast in dieser „Vox-Pop“-Sondersendung über Rolle und Symbolik des Feierns sind Emmanuelle Lallement, Anthropologe am Institut für Europäische Studien in Paris, und Ramon de Lima, Vorsitzender der Night Mayor Foundation von Amsterdam.
    Und wie immer berichten Korrespondenten aus anderen europäischen Ländern: In Finnland wurde das Frühlingsfest am 1. Mai in diesem Jahr online gefeiert, in Deutschland äußert sich das Bedürfnis zu feiern vielerorts in nicht genehmigten Versammlungen und Protestveranstaltungen, und in Ungarn will sich das für gewöhnlich sehr lebendige Budapester Nachtleben neu erfinden. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere So. 22.11.2020 arte
  • Folge 243 (28 Min.)
    Jeder zweite im Jahr 2020 geborene Europäer wird im Laufe seines Lebens an Krebs erkranken. Bereits heute gibt es in Europa zwischen 10 und 12 Millionen Krebsüberlebende. Während die Sterblichkeitsrate dank verbesserter Behandlungsmöglichkeiten kontinuierlich sinkt, bleibt die Krankheit selbst ein Tabuthema – Betroffene erleben sie als Stigma.
    Sie kommen schwerer an Kredite, verlieren häufiger ihren Job und müssen oft Einkommenseinbußen hinnehmen. Menschen, die an Krebs erkrankt sind oder die Krankheit überstanden haben fühlen sich ausgegrenzt. Was kann man gegen die Diskriminierung tun?
    „Vox Pop“ hat sich in den Niederlanden umgehört, wo Verbände und Unternehmen nach Lösungen suchen, um der Diskriminierung zu begegnen und Erkrankte, bzw. ehemalige Patienten auf ihrem Weg zurück ins Arbeitsleben zu unterstützen.
    Zu Gast bei „Vox Pop“ sind heute: Antonella Cardone, Direktorin der Europäischen Krebspatientenkoalition ECPC in Brüssel und Cristina Garcia-Vivar, stellvertretende Leiterin der Abteilung für Wissenschaft und Gesundheit an der staatlichen Universität Navarra in Pamplona.
    Und wie immer berichten ARTE-Korrespondenten aus ihren Ländern über das Thema der Woche. Im Vereinigten Königreich schaut sich „Vox Pop“ die indirekten Kosten einer Krebserkrankung näher an. Neben der Stigmatisierung wird den Patienten auch noch eine hohe finanzielle Mehrbelastung aufgebürdet. In Belgien dagegen wurde geheilten Krebspatienten das Recht auf „Vergessenwerden“ per Gesetz zugesichert. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere So. 06.12.2020 arteDeutsche Streaming-Premiere So. 22.11.2020 arte.tv
    TV-Premiere ursprünglich für den 29.11., dann für den 06.12.2020 angekündigt
  • Folge 244 (30 Min.)
    In den letzten Monaten haben Lockdowns und nächtliche Sperrstunden das Leben in vielen Städten lahmgelegt und Schwachstellen wie unter dem Brennglas aufgezeigt. Aufgrund der Corona-Pandemie flohen 2020 unzählige Städter aufs Land – allein 450.000 Pariser im März und April! Vielen Europäern wurde bewusst, dass das Virus im geschlossenen, verschmutzten und überbevölkerten Milieu der Städte ideale Verbreitungsbedingungen findet. Manche sehen eine Wende kommen: Muss der rapiden Urbanisierung, die das 20. Jahrhundert prägte, Einhalt geboten werden? Stehen die Metropolen vor dem Untergang, und wenn ja, welche neue Gestalt – soll man dann dem städtischen Raum geben? (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere So. 29.11.2020 arteDeutsche Streaming-Premiere So. 22.11.2020 arte.tv
  • Folge 245 (28 Min.)
    Die Europäer trauen ihrem Wasser nicht. Nur 50 Prozent von ihnen trinken regelmäßig aus dem Wasserhahn. Grund dafür ist der Zustand unserer Flüsse und grundwasserführenden Gesteinsschichten. Sie sind mit Rückständen aus Unkrautvernichtern und Pflanzenschutzmitteln, Chemikalien und Industrieeinleitungen belastet. In Österreich, Deutschland, Luxemburg und Schweden sind 99 Prozent der Gewässer verschmutzt. Die sich überall in Europa häufenden Skandale bedrohen zunehmend auch unsere Gesundheit.
    „Vox Pop“ hat sich in Italien umgehört, wo Industriebetriebe 30 Jahre lang Schadstoffe in die Gewässer eingeleitet haben und die Verschmutzung der zweitgrößten Grundwasservorkommen Europas billigend in Kauf nahmen. 350.000 Menschen nahmen über das belastete Trinkwasser hochgiftige Industriechemikalien, sogenannte PFAS, auf. Besonders gravierend ist, dass diese Substanzen bis in die 1990er Jahre praktisch unbekannt waren und man daher in Gewässern auch nicht nach ihnen gesucht hat.
    Zu Gast bei „Vox Pop“ sind heute Milo Fiasconaro, Direktor des europäischen Verbands öffentlicher Wasserversorger Aqua Publica Europea in Brüssel und Cristina Villanueva, Professorin für Umweltepidemiologie in Barcelona.
    Und wie immer berichten ARTE-Korrespondenten aus ihren Ländern über das Thema der Woche. Während sich in Irland ausgerechnet die Wasseraufbereitung negativ auf die Trinkwasserqualität auswirkt, gehört das Leitungswasser in den Niederlanden zu den saubersten in ganz Europa. Grund dafür sind innovative Aufbereitungsmethoden mit Hilfe von UV-Anlagen. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere So. 13.12.2020 arte
    ursprünglich für den 22.11.2020 angekündigt
  • Folge 246 (28 Min.)
    Weniger Eheschließungen, mehr Scheidungen, Sex als Konsumware …. Welchen Platz haben Paare in einer Gesellschaft der Unverbindlichkeit? Haben Dating-Apps die romantischen Gefühle in uns erstickt, oder ist die Partnersuche einfach nur im digitalen Zeitalter angekommen?
    „Vox Pop“ hat sich im Vereinigten Königreich umgehört, wo seit einigen Jahren eine Internet-Community frustrierter Singles Hassreden verbreitet und die Behörden nervös macht. Die Mitglieder nennen sich Incels, wörtlich „unfreiwillig Enthaltsame“. Ungefähr 40.000 sollen es im Vereinigten Königreich sein. Männer jeden Alters und jeder Herkunft sehen sich um ihr Recht auf Liebe und Sex gebracht und hängen einer extremistischen Ideologie an, die sich in frauenfeindlichem Verhalten entlädt.
    Zu Gast bei „Vox Pop“ sind Marie Bergström, schwedische Soziologin und Forscherin am französischen Institut für demografische Studien INED sowie Dr. Thorsten Peetz, Soziologe und wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Bremen.Und wie immer berichten „Vox Pop“-Korrespondenten aus ihren Ländern. In Norwegen stehen einige Dating-Portale im Verdacht, die Daten ihrer Nutzer weiterzugeben, und die Regierung in Dänemark ist wegen der hohen Scheidungsrate im Land besorgt. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere So. 03.01.2021 arte
  • Folge 247 (28 Min.)
    Haushaltsnahe Dienstleistungen, Baugewerbe, Hotel- und Gaststättenbetriebe …. Vor der Coronakrise lag der prozentuale Anteil der Schattenwirtschaft am BIP in der EU bereits bei 15 %. Die aufgrund der Pandemie sinkenden Einkommen führen dazu, dass die Anzahl illegaler Beschäftigungsverhältnisse weiter ansteigt. Müssen wir gegensteuern? Würde unsere Gesellschaft ohne Schwarzarbeit überhaupt funktionieren?
    „Vox Pop“ hat sich in Italien umgehört, wo mehr als die Hälfte der 2 Millionen häuslichen Pflegekräfte schwarzarbeiten. Die Zahl der sogenannten Badanti nimmt stetig zu. Gründe hierfür sind die Alterung der Gesellschaft, der steigende Anteil erwerbstätiger Frauen und fehlende Investitionen in Pflegeeinrichtungen. Wegen der Pandemie will die Regierung die Pflegehelfer jetzt aus der Illegalität holen und ihnen eine Aufenthaltsgenehmigung für Arbeitszwecke erteilen. Lässt sich so Schwarzarbeit wirksam bekämpfen?
    Zu Gast bei „Vox Pop“: Friedrich Schneider, Wirtschaftsprofessor an der Universität Linz in Österreich und Jordi Curell-Gotor, Direktor für Arbeitskräftemobilität in der Generaldirektion Beschäftigung, Soziales und Integration der EU-Kommission in Brüssel.
    Und wie immer berichten unsere Korrespondenten aus ihren Ländern. In Griechenland verschafft die Pandemie der ohnehin florierenden Schattenwirtschaft zusätzlichen Aufschwung, und in den Niederlanden hat man versucht, der Schwarzarbeit mit der Einführung von Dienstleistungsschecks zu begegnen. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere So. 10.01.2021 arte
    Deutsche Erstausstrahlung ursprünglich für den 06.12.2020 angekündigt

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