Dokumentation in 3 Teilen, Folge 1–3

  • Folge 1 (43 Min.)
    Rabenvögel werden aufgrund ihrer enormen Intelligenz auch als „fliegende Schimpansen“ bezeichnet. Doch die klugen Schwarzen sind bei den meisten Menschen nicht sonderlich beliebt. Sie haben einen schlechten Ruf. Selbst der Elster geht es nicht besser, obwohl sie kein rein schwarzes Federkleid besitzt und sogar ihre Gegner zugeben, dass sie ein hübscher Vogel ist. Eigentlich sind Rabenvögel eher scheu. Trotzdem halten sich Saatkrähe, Rabenkrähe und Elster gerne in der Nähe von Menschen auf. Damit beginnen auch die Probleme.
    Das Zusammenleben ist schwierig und mit Vorurteilen belastet. Die einen klagen über den Kot und das laute Gekrächze, die anderen darüber, dass angeblich in den Gärten jedes Singvogelnest ausgeräubert wird. Ein friedliches Miteinander erscheint kaum möglich. Es wird viel unternommen, um die krächzenden Anwohner wieder loszuwerden. Meist hat der Mensch jedoch selbst die Grundlage für die entstandenen Konflikte gelegt. Eine intensive Landwirtschaft, die Rodung von Hecken und Feldgehölzen sowie die Jagd auf Rabenvögel haben den Lebensraum Feldflur in weiten Teilen unattraktiv werden lassen.
    Deshalb haben viele Rabenvögel ihren klassischen Lebensraum verlassen und siedeln jetzt in den Städten. Die Dokumentation zeigt an mehreren Beispielen, warum Rabenvögel die Nähe der Menschen suchen und was die Menschen alles anstellen, um die schlauen Tiere von sich fernzuhalten. Die Reaktion der Vögel ist aber nicht immer so, wie es sich die Menschen vorstellen. Was steckt hinter den Vorurteilen, mit denen Rabenvögel konfrontiert werden? (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 09.10.2017arte
  • Folge 2 (43 Min.)
    Es gibt mehr als 300 verschiedene Taubenarten, und rund 500 Millionen Tauben leben auf fast allen Erdteilen. Die gemeinsame Geschichte von Taube und Mensch begann schon vor etwa 5.000 Jahren. Denn noch vor dem Huhn und der Gans wurde die Felsentaube domestiziert. Heute hat die zum gebärfreudigen Vogel gezüchtete Taube, die längs nicht mehr wie früher als Düngerproduzent oder als Nahrung dienen soll, die Städte erobert. Tauben verursachen Schäden in Millionenhöhe. Um sie zu vertreiben, werden teure Verbauungen an Häusern angebracht, Festerbretter unter Strom gesetzt, Falkenschreie über Lautsprecher verschickt, doch alles ohne Erfolg. Die Tauben bleiben und vermehren sich sogar. Die Taube ist vom Nutztier zum verhassten Schädling geworden.
    Aber Tauben haben auch Freunde unter den Menschen. Für sie ist die Taubenzucht ein Hobby, manchmal auch ein lukrativer Wettposten. Viele Zuchttauben können ohne den Menschen gar nicht mehr überleben, da ihnen das Wissen über ihre Grundbedürfnisse verloren gegangen ist. Ganz anders die gemeine Stadttaube. Clever und gerissen überlebt sie unter extremsten Bedingungen. Nur eines könnte den Vogel in die Schranken weisen und etwas kontrollierbarer machen: Tauben haben Familien- und Schwarmsinn, sie wollen ihr eigenes Zuhause. Und weil sie bequem sind, genießen sie es zudem, wenn Futter leicht verfügbar ist. Das alte Taubenhaus scheint deshalb nun wieder eine Renaissance zu erfahren. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 10.10.2017arte
  • Folge 3 (43 Min.)
    Sardische Fischer sehen 10.000 Kormorane über die Lagunen ziehen und glauben dadurch ihre Fischgründe gefährdet. Fischern in Mecklenburg-Vorpommern sind Naturschutzgebiete suspekt: Ungestört können dort Tausende Kormorane brüten oder rasten und Jagd auf Fische machen. Ein Angler in Bayern hat es nur mit ein paar Hundert Kormoranen zu tun. Auch er beobachtet drastische Rückgänge bei den Fischarten. Dann gibt es noch überall in Europa die Teichwirte. Ihre Fischzucht ist für den Kormoran besonders leicht zugänglich. Deshalb sind bereits eine Handvoll Kormorane für sie eine Katastrophe.
    Kormorane sind sogenannte Nahrungsopportunisten. Sie jagen, was am leichtesten verfügbar ist, und zwar mit unschlagbaren Methoden. So hat der Biologe Stefano Volponi auf Sardinien das soziale Fischen der Kormorane beobachtet: Während etwa die Hälfte der Vögel durch Flügelschlagen einen Fischschwarm zusammenscheucht, kann die andere Hälfte die Fische bequem fangen und fressen. Nach einiger Zeit wechseln sich die Gruppen ab. In ganz Europa ärgern sich die Fischer über den in ihren Augen bestens angepassten, dreisten Fischräuber und fordern seinen Abschuss.
    Was sie nicht berücksichtigen: Kormorane sind Zugvögel. So gibt es derzeit 170.000 Brutpaare im nördlichen Ostseeraum, die durch ganz Europa zu den für sie günstigsten Fischgebieten ziehen. Verschiedene Forschergruppen versuchen, Gesetzmäßigkeiten und Rückschlüsse aus dem Zugverhalten und vermeintlichen Nahrungsvorlieben abzuleiten. Doch der Kormoran lässt sich so leicht nicht fassen. Zu genial, zu schnell agiert er in seiner Anpassungsfähigkeit. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 11.10.2017arte

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