Der Presslufthammer wummert in den Ohren, Beton wird gegossen und Kameras fahren kilometerweit durch Erfurt – das alles unter der Erde. Diese Einsätze zu koordinieren ist Roberto Gerings Job. Er sorgt dafür, dass es flutscht in der Kanalisation von Erfurt. Er telefoniert, plant und ordnet Einsätze überall in und unter Erfurt an. Dabei verstehen viele Anwohnerinnen und Anwohner gar nicht, wieviel Schweiß unter dem Gully vergossen wird. Die Männer und Frauen der Stadtentwässerung Erfurt sind für viele unsichtbar. Bis die rot-weißen Absperrbarken ausgepackt werden. Ein Danke gibt’s selten, genervte Seufzer schon eher. Da fragen Anwohnerinnen
höchstens mal, wie lange der orangefarbene Müllwagen hier noch stehen muss. Mit Müll hat der Lkw der Stadtentwässerung aber überhaupt nichts zu tun. Roberto Gering und seine Kolleginnen und Kollegen halten die Stadt buchstäblich am Laufen. Wenn Robertos Handy klingelt, dann muss schnell reagiert werden – manchmal auch am Feiertag, denn das Abwasser muss immer fließen – sonst gibt’s Stunk. In der Reihe Unsichtbar wird ein Schlaglicht in Lebensbereiche geworfen, die wir alle so gut wie nie wahrnehmen, die es aber trotzdem gibt. Wir begleiten Menschen, die uns jeden Tag begegnen, die aber selten Aufmerksamkeit bekommen. (Text: MDR)