2020, Folge 208–220

  • Folge 208
    Der teilweise Shutdown Mitte März traf viele kleine und mittelständische Unternehmer mit voller Härte. Ihre bange Frage: Wie lange würden sie ihre Betriebe geschlossen halten müssen? Wie lange würden ihre Ersparnisse ausreichen? Würde es ihnen gelingen, die Corona-Krise mit allen wirtschaftlichen Einbrüchen zu überleben? Christiana Wille hat drei kleine Mode-Läden mit insgesamt 12 Mitarbeitern. Die mussten in Kurzarbeit geschickt werden, die Miete lief weiter. Ehepaar Meyer betreibt ein kleines Hotel mit angeschlossenem Restaurant.
    Innerhalb von wenigen Stunden werden Buchungen in Höhe von 60.000 Euro storniert. Auch Beate Laudzim und Ole Bendixen, die sich in den letzten 12 Jahren ihren Ruf als bodenständiges Cateringunternehmen hart erarbeitet hatten, standen plötzlich gänzlich ohne Aufträge da. Trotz aller Sorgen sind sich alle einig: Aufgeben gilt nicht! Über mehrere Wochen hat die Kamera die 3 Kleinunternehmer auf ihrem Weg durch die Corona-Krise begleitet. Die Reportage „Bloß nicht aufgeben“ ist eine Art Chronologie der Corona-Ereignisse für Kleinunternehmer in Berlin und Brandenburg.
    Am Ende erleben die Zuschauerinnen und Zuschauer die Wiedereröffnung von Christina Willes Läden, die glücklichen Kunden von Beate Laudzim und Ole Bendixen, die endlich wieder „ihren“ Mittagstisch haben. Und sie sind dabei, wenn Elisabeth und Jörg Meyer zunächst ihr Restaurant und Wochen später auch ihr Hotel wiedereröffnen können. Wie erleben sie die „neue Normalität?“ Was bleibt an Ängsten? Was haben sie Positives aus der Krise mitgenommen? (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereSa 18.07.2020rbb
  • Folge 209
    Während der Pflegenotstand in Deutschland anhält, setzt die Politik vermehrt auf pflegende Angehörige. Klingt gut, ist aber oft schwierig. Besonders, wenn die zu Pflegenden an einer Demenz erkrankt sind und sich neben dem Gedächtnis auch ihre Persönlichkeit verändert. In seiner Reportage stellt Regisseur Ole Wessels drei Menschen vor, die die Pflege ihrer Angehörigen ganz bewusst übernehmen und offen über ihren besonderen Alltag sprechen. Ein anschauliches und zugleich unterhaltsames Portrait über Fürsorge in den eigenen vier Wänden. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereSa 25.07.2020rbb
  • Folge 210
    Die Gründung einer Alten-WG, der Start ins neue Leben nach langer Flucht, die Sorgen pflegender Angehöriger und der Alltag eines LKW-Fahrers – diese bewegenden, erstaunlichen, dramatischen und manchmal lustigen Lebensgeschichten hat „Unser Leben“ in den vergangenen Jahren erzählt. In dieser Sendung gibt es ein Wiedersehen mit den Menschen von damals. Wie geht es Ihnen heute? (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereSa 01.08.2020rbb
  • Folge 211
    Anette und Sven Buck pendeln seit Jahren mit dem RE1 aus dem Brandenburger Umland nach Berlin zur Arbeit. Drei bis vier Stunden sind sie täglich unterwegs, vorausgesetzt, es kommt nichts dazwischen. Dass sie pro Jahr mehr Zeit im Zug verbringen als im gemeinsamen 4-wöchigen Jahresurlaub, ist nur einer der Nachteile, die sie dabei in Kauf nehmen. Zudem bleibt das Familienleben auf der Strecke. Auch die Wochenenden müssen gut getaktet werden, denn von Montag bis Freitag bleibt kaum Zeit für Einkäufe, Frisörtermine und die Hausarbeit. Wie halten sie das durch? Haben sie unter diesen Umständen noch das Gefühl, ein selbstbestimmtes Leben zu führen? Auch die junge Französin Adèle Segrestin lebt im Land Brandenburg und arbeitet in Berlin.
    Zu den vielen Stunden im Zug kommen noch viele Wartestunden in Berlin, denn natürlich sind die Fahrpläne der Bahn nicht mit den Kursen der Volkshochschulen abgestimmt. Wenn Adèle spät am Abend nach Hause zurückkehrt, schläft ihr Freund schon, denn er muss früh aufstehen. So bleibt auch dieses Familienleben weitgehend aufs Wochenende beschränkt. Hatten sie sich das so vorgestellt, als sie ganz bewusst von Berlin aus aufs Land gezogen sind? Nadja Tenge hat beide Pendler-Familien begleitet. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereSa 08.08.2020rbb
  • Folge 212
    Ein Leben ohne Kirche und ohne Gemeinde ist besonders für gläubige Menschen nicht gut vorstellbar. Neben der Verkündigung und dem seelsorgerischen Beistand übernimmt sie wichtige Aufgaben wie Bildung und Ausbildung, soziale Dienste und kulturelle Aufgaben. Doch Kirche verschlingt auch viel Steuergeld, und immer mehr Menschen ärgern sich darüber. Immer lauter wird die Frage, ob die Aufgaben von der Schwangerenberatung bis zur Beisetzung nicht auch von anderen Institutionen übernommen werden könnten und die unterhaltsaufwändigen Gebäude und Strukturen der Kirchen besser abgeschafft werden sollten. Die großen Kirchen geraten unter Druck, auch, weil ihnen immer mehr Mitglieder den Rücken kehren. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereSa 05.09.2020rbb
  • Folge 213
    Plötzlich ist der Mensch, mit dem man sein Leben teilen wollte, tot. Ob durch Krankheit, Unfall, Suizid: „Nichts ist mehr wie vorher“. Früh Verwitwete brauchen Jahre, um das zu verarbeiten – wenn sie es überhaupt schaffen. Im ersten Jahr muss das Leben neu geordnet werden und weiter gehen. Kindererziehung, Behördengänge, Sicherung der materiellen Existenz. Da bleibt kaum Zeit für eigene Trauer. Eine Ausnahmesituation, der oft ein Zusammenbruch folgt. Antjes Mann starb vor eineinhalb Jahren an einem Tumor. Sie begleitete ihn durch die letzten Wochen.
    Die Zeit danach prägen Trauer, Existenzangst und Panik. Ihr Sohn ist damals 16 Jahre und geht noch zur Schule. Die selbständige Unternehmerin muss jetzt allein die finanzielle Grundlage für sich und ihren Sohn sichern, eine kräftezehrende Herausforderung. In Deutschland ist die Versorgung der Witwen und Witwer über die Rentenkasse geregelt. Dabei werden die erlangten Anteile, die Dauer der Ehe, die Kinder und das Einkommen des Hinterbliebenen in die Berechnung einbezogen. Am Ende kommt dabei oft nicht sehr viel raus, jedenfalls zu wenig, um das weggefallene Einkommen zu kompensieren.
    Das zu verstehen, die Anträge zu stellen, fordert Kraft. Die finanziellen Einbußen sind drastisch. Vor vier Jahren hat sich Julias Mann das Leben genommen. Sie war 30, ihre Tochter noch nicht einmal zwei Jahre. Bei den Hinterbliebenen von Menschen, die sich das Leben nehmen, laufen die Gefühle oft Amok. Die Schuldfrage steht immer im Raum: Hätte ich anders reagieren müssen? Julia investiert ihre Kraft, damit das Leben für sie und ihre Tochter weitergeht, die Trauer sie nicht auffrisst.
    Nach vier harten Jahren ist sie wieder neu verliebt. Doch jedes Jahr, zum Todestag ihres Mannes, bricht ihr Trauma wieder auf. Matthias fühlt sich nach dem Tod seiner Frau als „sei das halbe Herz“ weggerissen. Wochenlang hat er sich komplett zurückgezogen. Er wollte niemanden sehen. Ein halbes Jahr später versucht er zaghaft wieder Kontakt zu Freunden aufzunehmen. Er hofft, dass so der Schmerz erträglicher wird. Der Film begleitet drei Menschen, die ihren Partner verloren haben. Er erzählt von der lebenslangen Trauer, vom Scheitern und vom mühsamen Neuanfang. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereSa 19.09.2020rbb
  • Folge 214
    Nach dem Fall der Mauer und dem Zusammenbruch der DDR ging es zunächst um die gesellschaftliche, wirtschaftliche und politische Neuordnung. Einige Menschen litten unter dem Verlust der Orientierung. Kirche und Glauben waren im atheistischen Alltag des Sozialismus nicht hoch angesehen und spielten in den meisten Familien keine Rolle. Hat der Wegfall der politischen Ideale in den neuen Bundesländern zu einem Religions-Boom geführt? „Unser Leben“ geht dieser Frage nach. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereSa 03.10.2020rbb
    • Arbeitstitel: Der Traum vom Altern in Polen
    Folge 215
    30 km von der deutschen Grenze entfernt baut der deutsch-polnische Unternehmer Artur Maszej ein ganzes Seniorendorf. Seine Kunden sind vorwiegend Deutsche, die nicht in den deutschen Pflegenotstand rutschen wollen. In Polen – so Maszejs Versprechen – können sie möglichst lang ein selbstständiges Leben führen. Wird Betreuung oder gar Pflege benötigt, dann soll diese unkompliziert im Seniorendorf angeboten werden. Und das für einen Preis, der deutlich unter den Pflegekosten in Deutschland liegt. Das Ehepaar Fiebig hat sich das durchgerechnet. Sie gehen davon aus, dass sie mit ihren Renten in Polen dauerhaft ein besseres Leben führen können als in der Heimat.
    Deshalb mieten sie im Seniorendorf eine Wohnung, kündigen ihre in Gotha – und dann bringt die Corona-Pandemie die Pläne des Ehepaars gehörig durcheinander. In der Reportage „Der Traum vom Altern in Polen“ begleiten Autorin Katharina Zabrzynski und Kameramann Riccardo Wittig Erika und Dieter Fiebig von der Besichtigung des Rohbaus, über den Umzug bis zu den ersten Wochen in Polen. Der Film zeigt, wie sie mit der monatelangen Grenzschließung, den Bauverzögerungen und ihren Verständigungsproblemen umgehen. Und das alles, um den Traum vom Altern in Würde zu verwirklichen. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereSa 31.10.2020rbb
  • Folge 216
    Den Gedanken an Tod und Sterben verdrängen die meisten Menschen, solange es geht. Schlecht nur, wenn man plötzlich selber keine Entscheidungen mehr treffen kann und die Angehörigen damit überfordert sind. Es kann sehr hilfreich sein, sich mit dem Thema zu beschäftigen und vorzusorgen für ein „gutes Ende“. Von der Patientenverfügung bis hin zur Auswahl eines Hospizes – wer rechtzeitig Entscheidungen trifft, ist für den Ernstfall besser gewappnet. „Unser Leben“ zeigt, worauf es ankommt. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereSa 07.11.2020rbb
  • Folge 217
    Kontaktbeschränkungen, Abstandhalten. Die Corona-Schutzmaßnahmen sind in der Advents- und Weihnachtszeit besonders schmerzlich. Doch es hilft nichts. In Zeiten der Pandemie müssen alle neue Wege ausprobieren. Das rbb-Magazin „Unser Leben“ zeigt, wie Kinder und ältere Menschen, Künstler und Schausteller, Kirchengemeinden und Hilfswerke trotz Corona die besinnliche Zeit gestalten. Auf dem Breitscheidplatz wäre normalerweise der Weihnachtsmarkt mit vielen Ständen und Karussels aufgebaut. Jetzt dürfen hier nur wenige Buden stehen.
    Moderator Arndt Breitfeld spricht mit dem Schausteller Peter Müller darüber, wie er mit der Situation umgeht. Drei Kirchengemeinden in Berlin-Charlottenburg machen aus der Not eine Tugend und aus dem Heiligabend-Gottesdienst eine achtstündige „Roadshow“ auf der Straße. Die Vorbereitungen sind in vollem Gange. Auch Hilfsorganisationen müssen in diesem Jahr umdenken und die Advent-Spendenaktionen ganz neu organisieren: Die Caritas hat einen Pop-Up-Store statt eines Weihnachtsbasars, „Brot für die Welt“ setzt auf Online-Spenden statt auf Kollekten.
    Ein deutsch-kanadisches Künstlerpaar zeigt, wie die Einschränkungen plötzlich ganz neue Wege eröffnen: Wer seine Familie nicht besuchen kann, kann sie vielleicht malen und ihr so auf ganz andere Weise nahe kommen. In der „Kirchengemeinde zum Heilsbronnen“ in Berlin-Schöneberg wird das Krippenspiel zur großen digitalen Geburtstags-Party für Jesus – und die vierzig Kinder aus der Gemeinde zum Online-Ensemble eines bunten Musicals. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereSa 05.12.2020rbb
  • Folge 218
    „Ein freundlicher Blick, vielleicht eine Münze für den Kaffeebecher – viel mehr können Obdachlose von Passanten oft nicht erwarten.“ Das sagt der Straßenkünstler Tex Brasket, der selbst seit Jahren kein Zuhause hat. Zu groß scheint die Kluft zwischen dem Dasein auf der Straße und einem bürgerlichen Leben. Was aber passiert, wenn Menschen diese Kluft zu überwinden versuchen? Der Film erzählt die Geschichten von zwei Berlinerinnen und einem Berliner, die jeweils einen obdachlosen Menschen bei sich aufgenommen haben. Die Reportage begleitet sie und ihre ungewöhnlichen Gäste fast ein Jahr lang und erzählt, wie sich das Leben der sechs Personen dabei verändert. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereSo 13.12.2020rbb
    ursprünglich für den 09.01.2021 angekündigt
  • Folge 219 (30 Min.)
    Weihnachten ist das Fest der Liebe … und des Konsums. Große Gefühle und Plastikplunder gehen alle Jahre wieder eine bemerkenswerte Zweckgemeinschaft ein. Wohl nirgendwo anschaulicher als beim Festtags-Requisit schlechthin, dem Christbaum. O Tannenbaum – das Porträt eines mittelständischen Berliner Familienunternehmens in der heißen Phase seines ungewöhnlichen Saisongeschäfts. – Burkhard Brand handelt seit 45 Jahren mit Tannenbäumen.
    Weihnachten ist das Fest der Liebe … und des Konsums. Große Gefühle und Plastikplunder gehen alle Jahre wieder eine bemerkenswerte Zweckgemeinschaft ein. Wohl nirgendwo anschaulicher als beim Festtags-Requisit schlechthin, dem Christbaum. Burkhard Brand weiß seit 45 Jahren, dass sich mit dem saisonal gesteigerten Tannen-Bedarf prima Geld verdienen lässt. Mitte der 70er Jahre verkaufte er seinen ersten Weihnachtsbaum. Als Pennäler in Berlin-Tempelhof. Beharrlich machte er sein Unternehmen Tannen-Paradies zum Berliner Nadelbaum-Imperium: Er versorgt Privatkunden auf großen Verkaufsplätzen und kommerzielle oder öffentliche Kunden mit bis zu 12 Meter hohen Bäumen für den Außenbereich.
    Je nach Wunsch mit oder ohne Schmuck. Exemplare bis drei Meter werden gleich fertig dekoriert ausgeliefert. Inzwischen hat sich das Familienunternehmen ein zweites Standbein geschaffen: Ein Christbaumständer-System, dass Brand von seinem jetzigen Wohnort bei Freiburg aus europaweit vertreibt. Schon wieder eine Erfolgsgeschichte. O Tannenbaum – das Portrait eines mittelständischen Berliner Familienunternehmens in der heißen Phase seines ungewöhnlichen Saisongeschäfts. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereSa 19.12.2020rbb
  • Folge 220
    Für Filip und seine Familie ist das „Kinderhaus Pusteblume“ ein Ort, an dem sie von ihrem anstrengenden Alltag Abstand nehmen können. Die gerade fertiggestellte und einladende Einrichtung in Burg im Spreewald schließt eine wichtige Versorgungslücke. Filip ist krank. Er hat eine schwere Behinderung, die seinen Eltern und auch seinem gesunden Bruder viel abverlangt. Im Kinderhaus nehmen ihnen spezialisierte und liebenswürdige Pfleger die Arbeit ab, so dass auch die Eltern einmal an sich denken können oder Zeit mit ihren gesunden Kindern haben. „Kinderhaus Pusteblume“ ist aber mehr als ein Ort, an dem belastete Familien regelmäßig durchatmen können. Hier sind alle darauf vorbereitet, dass die meist schwerst behinderten Kinder einmal in einer guten und vertrauten Atmosphäre sterben können. Mit viel Feingefühl und doch mit großer Nähe zeichnet die Reportage das Bild von einer kirchlichen Einrichtung, die Menschen in ihrem eigenen Rhythmus betreut und begleitet. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereSo 20.12.2020rbb

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