2020 (Folge 194–207)
Worauf kann ich mich noch verlassen?
Folge 194In Zeiten von Wohnungsnot und Klimawandel, von Brexit und drohender Altersarmut – was gibt mir Sicherheit? Meine Familie? Die Polizei? Die Nachbarschaft, die Hausärztin, meine Berufsunfähigkeitsversicherung? Die Sendung zeigt ein Ehepaar, das sich seit 70 Jahren aufeinander verlässt. Und Hochseilartisten, die oben in der Zirkuskuppel ganz auf ihren Partner und ihr eigenes Können vertrauen müssen. Außerdem der Praxistest: Kann ich mich auf die Hilfsbereitschaft von Nachbarn oder Passanten verlassen, finde ich spontane Unterstützung, wenn ich sie brauche? Außerdem ein Blick zu den Menschen, die tief gläubig auch im Angesicht des Todes ganz auf Gott vertrauen. (Text: rbb)Deutsche TV-Premiere Sa. 04.01.2020 rbb Die Kinder der Friedlichen Revolution
Folge 195Herbst 1989. Tausende gehen in der DDR auf die Straße und fordern Presse-, Meinungs- und Reisefreiheit. Getragen von den Kirchen, einer unabhängigen Friedensbewegung und einer kleinen Gruppe von Bürgerrechtlern, die auf Worte setzt und brennende Kerzen. Die Friedliche Revolution von 1989/90, die zum Sturz des SED-Regimes und zur deutschen Wiedervereinigung führte. Der Film erinnert an das, was die mutigen Männer und Frauen der Revolution erreicht haben und fragt, was von ihrer Aufbruchstimmung geblieben ist. Und von ihren Idealen.
Heute sind ihre Kinder so alt wie sie damals. Führen sie das Lebenswerk ihrer Eltern fort oder hat das Leben als Kind eines Bürgerrechtlers sie zu einer unpolitischen Generation gemacht? Der Film erzählt die Geschichte zweier Vertreter der 89er Friedensbewegung und ihrer Kinder. Davon, wie sie die dramatische Zeit des Umsturzes in der DDR erlebt haben und mit welchen Folgen für ihr Leben. Nadja Klier, Tochter der Regisseurin Freya Klier hat die Zwangsausbürgerung ihrer Familie bis heute nicht überwunden. Sie war 11 Jahre alt, als sie über Nacht ihr gewohntes Leben verlor.
Auch Daniel, der Sohn einer der Mitbegründer des Neuen Forum, Martin Böttger erinnert sich ungern an die Zeit, als der Vater im Gefängnis war. Und daran, dass es zu Hause nie so war wie bei anderen Kindern. Hat der Geist der Opposition sich fortgepflanzt oder ist das Pendel in die andere Richtung ausgeschlagen? Eine Mutter-Tochter- und eine Vater-Sohn-Beziehung geben sehr persönliche Einblicke, wie das politische Engagement der Eltern die Generation ihrer Kinder geprägt hat. (Text: rbb)Deutsche TV-Premiere Sa. 18.01.2020 rbb Alles Lüge! – Täuschen, tricksen, flunkern – geht’s auch ohne?
Folge 196In Zeiten von Fake News und einem weit verbreiteten Misstrauen gegenüber Politik und Medien gibt es den Anspruch nach unbedingter Wahrheit. Manchmal aber werden Wahrheiten auch für eine glatte Lüge gehalten. Wo ist Lüge zerstörerisch und wo ist sie vielleicht notwendig? Wäre ein Leben ohne Lüge lebenswert? (Text: rbb)Deutsche TV-Premiere Sa. 01.02.2020 rbb Mach mal Pause
Folge 197Getrieben von Terminen und Verpflichtungen rasen wir durch den Tag, rastlos, bis zur Erschöpfung und manchmal auch darüber hinaus. Dabei ist eine kleine Pause nicht nur wichtig für unseren Körper. Sie hilft uns, kurzfristig „auf Abstand zu gehen“ oder einfach nur mal durchzuatmen. Moderne Unternehmen haben das erkannt und fördern den kurzen Erholungsschlaf ihrer Mitarbeiter. Auch religiöse Fastenzeiten unterbrechen den Alltag. Und wie wär’s, einfach mal das Handy für eine Weile abzustellen? „Unser Leben“ zieht sich für eine halbe Stunde in ein Kloster zurück und zeigt uns: Mal Pause zu machen ist gar nicht so schwer! (Text: rbb)Deutsche TV-Premiere Sa. 07.03.2020 rbb Vergessene Frauen – Vertrags- und Gastarbeiterinnen heute
Folge 198Mehr als ein Drittel der Menschen, die als Vertrags- und Gastarbeiter nach Deutschland kamen, sind Frauen. Das öffentliche Bild ist noch immer stark geprägt vom Bild des männlichen Arbeiters, während die besonderen Probleme und Erfahrungen der Frauen größtenteils vergessen sind. Der Film möchte zwei Beispiele (aus West- und Ost-Berlin) herausgreifen und damit an die Situationen der Frauen erinnern. Thu Fandrich wurde gegen ihren Willen aus Vietnam nach Deutschland geschickt, arbeitete hier als Näherin und half vielen anderen Vietnamesinnen bei ihrem Leben in Deutschland.
Sie begleitete einige von ihnen zu Arztbesuchen und Behördengängen. Als eine ihrer Kolleginnen schwanger wurde, versteckte sie sie wochenlang in ihrem Kleiderschrank. Denn die offizielle Alternative hieß: Abtreibung oder Abschiebung. Was Thu Fandrich immer Halt gab: Musik. Auch heute singt sie mit ihrer Band aus Vietnamesischen VertragsarbeiterInnen. Gül Ataseven-Özen ist heute Rentnerin. Sie kam 19-jährig aus der Türkei nach Deutschland, um Geld für ihre kranken Schwestern zu verdienen. Sie arbeitete in zwei Schichten am Fließband, hatte Heimweh und musste dann noch mit dem Krebstod ihres Ehemannes zurechtkommen.
Als alleinerziehende Mutter in einem fremden Land war sie damit besonders armutsgefährdet. Trotz allem schaffte sie es nach 10 Jahren in der Fabrik an eine Schule und wurde Erzieherin. Wie leben die Frauen heute? Fühlen sie sich in Deutschland akzeptiert und respektiert? Wie blicken sie zurück auf ihre Rolle als Teil der deutschen Geschichte? Und was möchten sie der Generation ihrer Kinder, die in Deutschland geboren wurden, mit auf den Weg geben? (Text: rbb)Deutsche TV-Premiere Sa. 21.03.2020 rbb Das Baby kommt! Zwischen Hoffen und Bangen
Folge 199Gewollt schwanger – eigentlich ein Grund zur Freude. Doch für immer mehr Frauen werden die neun Monate bis zur Geburt eine Zeit des Hoffens und Bangens. Die Medizin mit ihren Möglichkeiten zur Feindiagnostik, eine ängstliche Umgebung und die Sorge vor einer Komplikation belasten viele werdende Mütter. War das eigentlich immer so? (Text: rbb)Deutsche Erstausstrahlung ursprünglich für den 04.04.2020 angekündigtNicht mehr neben der Spur – Depressionen überwinden
Folge 200Hanna, Kati und Sascha haben es geschafft: Sie sind ins pralle Leben zurückgekehrt. Sie können wieder lachen, leben und arbeiten und: Sie sind zufrieden. Drei Menschen, denen die einfühlsame Reportage nahekommt und die zeigen: Die schwere Krankheit ist gut heilbar. Noch immer zählt eine Depression, die jedes Jahr mehr Menschen betrifft, zu den Tabuthemen. Mit fatalen Folgen: Die Krankheit wird lange verdrängt, verschwiegen und bleibt unbehandelt. Jahrelange Qualen, eine zunehmende Vereinsamung und nicht selten auch Selbstmordgedanken bestimmen das Leben. In ihrer Reportage lässt Regisseurin Andrea Rothenburg Menschen zu Wort kommen, die erfolgreich aus den großen Tiefen ihrer Krankheit aufgetaucht sind. Sie schildern uns aus erster Hand, wie sich der Weg zurück ins Leben anfühlt, und dass sich die Mühe der Behandlung in jedem Fall lohnt. (Text: rbb)Deutsche TV-Premiere Sa. 11.04.2020 rbb Wirds gehen? Leben nach dem Ausnahmezustand
Folge 201Deutsche TV-Premiere Sa. 02.05.2020 rbb Spiritualität 2.0 – Der Traum vom optimierten Ich
Folge 202Die Reportage zeigt, was moderne Spiritualität ausmacht und warum so viele Menschen heute Sehnsucht nach einem höheren Sinn im Leben haben. Ein Phänomen, das inzwischen auch ein Milliardenmarkt ist. Der Film begleitet Menschen mit ganz unterschiedlichen Haltungen zu diesem Boom, ist mit einer Suchenden unterwegs und beleuchtet, inwiefern ein solcher Prozess sinnstiftend sein kann, beobachtet einen Superstar der Szene bei der Arbeit und begibt sich auf die Spur einer massenhaften Faszination. Doch nicht alle sind von moderner Spiritualität begeistert – auch das erzählt die Reportage und trifft eine Frau, die von ihren Coachings enttäuscht ist.
Moderne Spiritualität half Nicole Walk in einer existentiellen Krise, nachdem bei ihr Brustkrebs entdeckt wurde. Eigentlich sei sie ein Verstandesmensch, doch die Krankheit habe ihr den Weg zur Spiritualität geöffnet: „Ich möchte schauen, was meinem Leben einen Sinn außerhalb meines Jobs geben kann. Man hat ja seine klassischen Hobbies, aber da gibt es noch eine Menge mehr, was mein Leben bereichern kann und da, denke ich, kann Life Coaching ideal unterstützen“.
Laura Malina Seiler ist der Super-Star der spirituellen Szene in Deutschland. Sie hat mit ihren Lebenstipps auf den sozialen Medien schon Zehntausende unterstützt. Ihr Podcast hat 14 Millionen Downloads, ihre Bücher sind Bestseller. Sie profitiert davon, dass Menschen aus Leere und Kälte einer Leistungsgesellschaft ausbrechen wollen und sich dabei nicht klassischer Religion oder Esoterik zuwenden. (Text: rbb)Deutsche TV-Premiere Sa. 16.05.2020 rbb Susanne gründet ein Kinderheim – Traum und Wirklichkeit
Folge 203Die Kinder machen sich keine Illusionen mehr über das Leben. Sie haben oft viel Chaos erlebt, selten haben sie Erfahrungen mit intakten Gruppen- oder Familienstrukturen machen können. Hier im Kinderheim ist das anders: Alle begegnen sich mit Wertschätzung und Respekt. Und jedes Kind übernimmt Verantwortung im Haus und auf dem zugehörigen Bauernhof. Die Leiterin Susanne Kleinschmidt beschreibt den Effekt so: „Die Kinder regulieren und erziehen sich untereinander – das ist ähnlich wie bei einem Rudel von Wölfen.“ Vor 17 Jahren gründete die 49-Jährige die stationäre Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung Manuka.
Ganz allein fing sie an und verwirklichte ihren Traum von einem veganen Bauernhof als Zuhause für vernachlässigte oder heimatlose Kinder. Das Projekt ist ihr „Baby“. Seit mehr als zehn Jahren hat sie keinen Urlaub mehr gemacht, ist Tag und Nacht ansprechbar. Nun ist Susanne Kleinschmidt am Ende ihrer Kräfte: „Ich kann nicht mehr. Wenn die Kinder mir was erzählen, frage ich mich immer nur, wann sie fertig sind, weil ich es nicht mehr aufnehmen kann. Alles wird mir gerade zu viel. Auch das, was mir früher solchen Spaß gemacht hat: Die Beschäftigung mit den Kindern, die Tiere, die Mitarbeiterführung.“ Sie, die sonst immer gibt, braucht selbst Hilfe.
Susanne Kleinschmidt plant nun die erste lange Auszeit seit Gründung des Hofes Manuka. Fünf Wochen Portugal, nur mit ihren zwei Hunden. Sie weiß noch nicht, wie es ihr damit gehen, was sie mit sich anfangen wird. Ohne Kinder und Arbeit – das kennt sie nicht mehr. Schafft sie es, ihr „Baby“ wirklich abzugeben in fremde Hände? Und wird sie sich selbst wiederfinden, jenseits der Rolle als Leiterin und „Mama“ des Hofes? (Text: rbb)Deutsche TV-Premiere Sa. 30.05.2020 rbb Weiter so? – Leben mit der Ungewissheit
Folge 204Während die einen schon wieder den Eisbecher im Straßencafé genießen, trauen sich andere nicht, die neuen Lockerungen zu nutzen. Eine Zeit der Ungewissheit – für Schausteller, die ihre Karussells noch im Winterquartier halten müssen, ebenso wie für ältere und kranke Menschen, die so gerne wieder am Leben da draußen teilnehmen würden. (Text: rbb)Deutsche TV-Premiere Sa. 06.06.2020 rbb Liebe statt Gehorsam – Das Kinderheim in der Auguststraße
Folge 205Eine denkwürdige Begegnung: Schülerinnen und Schüler einer evangelischen Schule in Berlin treffen in der Auguststraße in Berlin-Mitte Holocaustüberlebende, die dort einen Teil ihrer Kindheit im Kinderheim Ahawah (deutsch: Liebe) verbrachten oder in die jüdische Mädchenschule nebenan gingen. In der Zeit zwischen den Weltkriegen wurden die Kinder, die oft Kriegswaisen waren, entgegen dem noch weit verbreiteten Zeitgeist nicht zu Gehorsam und Anpassung erzogen, sondern als Menschen wertgeschätzt und entsprechend ihren persönlichen Begabungen gefördert. Erst mit dem Holocaust endete für viele von ihnen eine Zeit, an die sie sich bis heute gern erinnern. Die heutigen Berliner Schülerinnen und Schüler haben sich intensiv mit dem Schicksal der damaligen Kinder auseinandergesetzt und bringen die historischen Geschichten durch die Kinderaugen betrachtet auf eine besondere Weise nahe. (Text: rbb)Deutsche TV-Premiere Sa. 20.06.2020 rbb Ich bin so frei! Leben nach den Einschränkungen
Folge 206Die Erleichterung, wenn sich Türen öffnen, aber auch die Unsicherheit in einer neu gewonnen Freiheit – dieses Lebensgefühl gibt es nicht nur in Corona-Zeiten. Auch Oliver Wolschke, der aus einer Sekte ausgestiegen ist, kennt es. Ebenso ein junger Geflüchteter aus Mali. Es geht auch um die Frage nach der Freiheit eines Zimmermanns auf der Walz und welche Art von Freiheit der Mauerfall gebracht hat. (Text: rbb)Deutsche TV-Premiere Sa. 04.07.2020 rbb Deutschländer
Folge 207„Wenn Leute mich sehen, bin ich natürlich der Ausländer“, sagt Protagonist Raphael Hillebrand. Dabei ist er Deutscher, aber für viele sieht er nicht so aus, weil er schwarz ist. Manchmal scheint die deutsche Gesellschaft im wahrsten Sinne des Wortes eine geschlossene Gesellschaft zu sein. Wer dazu gehört und wer nicht, wird anhand äußerer Merkmale entschieden. Natürlich ist die Zugehörigkeitsbestimmung nach äußeren Merkmalen immer schon Unsinn gewesen, und inzwischen hat ein Viertel der Bevölkerung in Deutschland eine Migrationsgeschichte. Die Hälfte davon sind Deutsche. Doch immer noch sind vorgefertigte Bilder tief in vielen Köpfen verankert.
„Deutschländer“ erzählt die Geschichten von drei Berlinerinnen und Berlinern, die ihren Platz in der Mitte der Gesellschaft beanspruchen, indem sie direkt in die Mitte gehen. „Macht etwas“, sagt Protagonistin Maha Alusi, oder wie der Protagonist Ercan Yasaroglu es zusammenfasst: „Wenn eine Wurst Deutschländer werden kann, dann bin ich auch Deutschländer.“ Die Zuschauerinnen und Zuschauer tauchen in die Lebensrealität von Menschen ein, die sich längst jenseits von Kategorien wie Integration oder Anpassung bewegen, weil sie ihre Gesellschaft selber gestalten. (Text: rbb)Deutsche TV-Premiere Sa. 11.07.2020 rbb
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