Universum History Folge 299: Klima – Krisen – Kriege (2): Der Untergang Roms
Folge 299
Klima – Krisen – Kriege (2): Der Untergang Roms
Folge 299
Rom hatte zwar ein ausgeklügeltes Kanalsystem, aber die privaten Häuser waren nicht daran angeschlossen. Die Fäkalien und der Müll, der zum Grossteil auf den Strassen entsorgt wurde, machten Rom zu einer stinkenden Kloake.
Bild: ORF/Off The Fence/Impossible Factual/Source Moonraker
Als das Römische Reich im 2. Jahrhundert n.Chr. seine Blütezeit erreichte, standen die Zeichen schon auf Wandel und Untergang. Die Erkenntnisse der modernen Wissenschaft erlauben es, die Geschichte dieses Imperiums und sein Ende in völlig neuem Licht zu betrachten. Über die weitverzweigten Handelsrouten kamen nicht nur Silber, Gold und Getreide ins Reich, sondern auch Krankheitserreger. Öffentliche Badeanstalten und Tavernen waren unhygienische Brutstätten für die Malaria. Die Antoninische Pest führte dann zu wirtschaftlichem Zusammenbruch und Bürgerkrieg – der Abstieg Westroms war besiegelt. Das Machtzentrum verschiebt sich nach Konstantinopel – das Reich erholt
sich. Doch dann kommt es zur nächsten Epidemie, die Pest bricht aus, verbreitet sich rasend schnell – die erste historisch dokumentierte Pandemie der Geschichte. Auch hier gibt es einen Zusammenhang mit dem Klima: Eine Kälteperiode könnte dazu geführt haben, dass wilde Rennmäuse vom Land in die wärmeren Städte gezogen sind – und zur Verbreitung der Pestflöhe entscheidend beigetragen haben. Mit atemberaubenden Drohnenflügen, Reenactments, neuesten archäologischen, biologischen und geologischen Erkenntnissen sowie internationalen ExpertInnen zeigt die Dokumentation eindrucksvoll, welche Rolle Epidemien und das Klima auf Blüte und Untergang großer Imperien hatten. (Text: ORF)