Der Winter ist hart, Tess arbeitet weiter bei Groby auf dem Gut. Alec, der seinen religiösen Eifer gegen eine schiere Besessenheit von Tess eingetauscht zu haben scheint, lässt nicht davon ab, sie mit Aufmerksamkeiten zu überschütten. Als Tess jüngere Schwester Liza-Lu auf dem Gut auftaucht, um sie zu informieren, dass ihr Vater im Sterben liegt, eilt sie nach Hause. Kurz nach ihrer Ankunft stirbt John Durbeyfield. Die Familie ist gezwungen, das Haus zu verlassen. Mit allem, was sie tragen können, siedeln sie in die Gemeinde über, die einst den d’Urbervilles gehörte. Tess entschließt sich, einen Brief an Angel zu schreiben, in dem sie ihrem Zorn über ihn freien Lauf lässt. Sie versteht nicht, warum er sie plötzlich aus seinem Leben streichen konnte. Dass er sterbenskrank ist, weiß sie immer noch nicht. Alec ist der Familie auf ihrer Suche nach einer Bleibe gefolgt. Außerstande eine erschwingliche Unterkunft zu finden richten sich die Durbeyfields mit ihren wenigen Habseligkeiten auf dem Kirchenhof ein. Alec findet Tess im Altarraum, wo sie auf die Gräber ihrer Vorfahren starrt, während sie sich wünscht, genauso tot zu sein wie sie. Alec sagt ihr, dass er ihrer Familie ein neues Zuhause beschafft hat. Tess sieht ein, dass sie nun keine andere Wahl mehr hat, als seinem Drängen, seine Frau zu werden, nachzugeben. Währenddessen taucht in Mr. Clares Kirche ein abgemagerter und blasser junger Mann auf – es ist Angel. Seine Eltern zeigen ihm die Briefe, die Tess ihm geschickt hat. Angel ist nun überzeugt, dass er Tess retten will. Er klappert Tess’ letzte Stationen ab – Grobys Gut, das frühere Haus ihrer Eltern, den Landsitz, in dem Alec d’Urberville einst residierte und in dem er Tess’ Familie untergebracht hat. Doch von Tess
und Alec keine Spur. Liza-Lu erzählt Angel, dass Tess mit Alec in einer Stadt am Meer lebt. Er findet sie in einer Pension, noch immer wunderschön, aber stark verändert. Sie trägt teure Kleider, ihr Blick ist leer. Ohne sichtbare Gefühlsregung sagt sie Angel, dass Alec sie zurückgewonnen habe. Benommen vor Trauer lässt Angel sie stehen. Völlig verwirrt von ihren Gefühlen reagiert Tess über und ersticht Alec mit einem Messer. Er stirbt. Voller Verzweiflung sucht sie nach Angel und findet ihn am Bahnhof, kurz bevor er den Zug nach Hause nehmen konnte. Sie gesteht, was sie getan hat. Gemeinsam flüchten die beiden über Land. In einem verlassenen Haus finden sie für eine Nacht Ruhe und Glück. Sie können sich endlich frei ihren Gefühlen hingeben. Doch schon am nächsten Morgen merken sie, dass man ihnen auf der Spur ist. Auf ihrer Flucht kommen sie nach Stonehenge, dem sagenumwobenen Ort mit dem mysteriösen Monolith-Ensemble. Tess ist sich sicher, dass es keinen Ausweg gibt. Sie hat eine letzte Bitte an Angel: Er muss ihre Schwester Liza-Lu heiraten, damit die Familie abgesichert ist. Eine letzte gemeinsame Nacht ist ihnen vergönnt. Im Morgengrauen findet sie die Polizei. Tess lässt sich ohne Widerstand festnehmen, weil sie letztlich doch noch ihr Glück gefunden hat – auch wenn es nur für ein paar Tage halten sollte. Kurz vor ihrer Hinrichtung erinnert sich Tess noch einmal an den Tag, an dem sie Angel Clare zum ersten Mal gesehen hat, daran, wie glücklich und unbeschwert ihr Leben auf diesem Maifest noch war und wie es alles hätte anders kommen können, wenn sie sich damals bereits ineinander verliebt hätten. Aus der Ferne sehen Angel und Liza-Lu, wie über dem Gefängnis eine schwarze Flagge gehisst wird. Sie wissen: Tess ist tot. (Text: RTL Passion)
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