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Unschuldig verurteilt? Die großen Justizskandale der Geschichte
„Sehn wir euch an, packt uns ein tiefes Graun – Wir haben zu euch Richtern kein Vertraun.“ So schrieb Kurt Tucholsky. Heute vertrauen immerhin 60 Prozent der Bürger auf das deutsche Rechtssystem. Doch was, wenn die Justiz versagt? Wenn die Gerechtigkeit auf der Strecke bleibt? Wenn das Gesetz gebeugt und die Wahrheit nie gefunden wird? (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere So. 25.07.2010 ZDF Unsere Fußballhelden
45 Min.Bastian Schweinsteiger jubelt mit der WM-Trophäe. Deutschland wird Fußballweltmeister.Bild: Natacha PisarenkoJede Zeit hat ihre Helden. Das gilt besonders für den Fußball. „Terra X History“ erzählt die Geschichte sechs großer Fußballlegenden: von Fritz Walter bis Sebastian Schweinsteiger. Kurz vor der Fußball-EM 2024 blickt „Terra X History“ zurück auf deutsche Fußballer, die Geschichte schrieben: Ihre größten Erfolge und ihr Scheitern stehen oft für den Lebensweg einer ganzen Generation und sind ein Spiegelbild ihrer Zeit. Da ist zum Beispiel Fitz Walter, ohne den der WM-Sieg von 1954 nicht vorstellbar ist. Durch diesen Triumph fassten die Deutschen nach dem Krieg neues Selbstbewusstsein und starteten dynamisch in die Wirtschaftswunder-Ära.
Franz Beckenbauer sorgte mit seiner Weltgewandtheit und seiner Eleganz in den 1960er- und 1970er-Jahren dafür, dass der Fußball gesellschaftsfähig wurde. Mit seinen WM-Titeln als Spieler und Trainer wurde er zum Synonym für Erfolg. Doch er steht genauso für die Kommerzialisierung des Sports. Gerd Müller gilt als unübertroffen, was seinen „Tor-Riecher“ angeht. Doch verfiel er zum Ende seiner Karriere dem Alkohol. Eine Krise, aus der er sich selbst wieder herauskämpfte. Jürgen Sparwasser machte sich mit seinem Treffer zum 1:0 beim einzigen deutsch-deutschen Aufeinandertreffen 1974 unvergesslich.
1988 floh er aus der DDR in die Bundesrepublik. Die Negativpropaganda, die daraufhin in der DDR über ihn hineinbrach, wirft ein bezeichnendes Licht auf ein dunkles Kapitel deutscher Geschichte. Im Interview erinnert sich Jürgen Sparwasser an das historische Spiel DDR versus BRD. Lothar Matthäus war der Spielmacher, der Deutschland im Jahr der Einheit zum Weltmeister machte. Alles schien auf einmal möglich. Sebastian Schweinsteiger ist Symbol für das neue, offenherzige, spaßorientierte Deutschland, wie es sich bei der WM 2006 präsentierte. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere So. 26.05.2024 ZDF Deutsche Streaming-Premiere Sa. 25.05.2024 ZDFmediathek Unsere großen Musikstars
Auf der Bühne gefeiert, dahinter oft allein mit ihren Problemen: Harald Juhnke und Udo Jürgens – zwei unserer Musikstars.Bild: ZDF und Peter Bischoff/Getty Images.Für ihr Publikum geben sie alles: die perfekte Show, als Stimmungsmacher. Doch abseits der Bühne bestimmen oft Ängste, Einsamkeit und auch Drogen ihr Leben. Bei Harald Juhnke und Falco führen Alkohol- und Drogenexzesse letztlich zum Tod. Popsängerin Nena bekommt nach einem frühen Schicksalsschlag die Kurve und ist noch heute erfolgreich. Schlagerstar Udo Jürgens zahlt einen hohen Preis für seinen Ruhm. Während der Hochphase seiner Karriere habe er nur für zwei Dinge gelebt: Für den Beruf und für die Liebe, hat Udo Jürgens rückblickend gesagt. Seine Familie zerbricht an den vielen Affären und dem Erfolg, den er über alles stellte. Bei Sängerin Nena ist es der Tod ihres ersten Kindes, der sie zunächst verzweifeln lässt.
Aus der Bewältigung des Schicksalsschlages schöpft sie schließlich neue Kraft – für eine zweite Karriere. Heino hat stets eine große Fangemeinde, polarisiert aber auch. Die einen lieben seine Volksmusik, die anderen können die „Musik von gestern“ nicht mehr ertragen. Zur Melodie von „Schwarzbraun ist die Haselnuss“ seien einst auch Soldaten der Wehrmacht marschiert, halten ihm Kritiker vor. Heino kümmert das wenig. Mithilfe von Weggefährten und Vertrauten blickt „ZDF-History“ auf die erfolgreichen, schillernden und die traurigen Momente im Leben unserer großen Musikstars. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere So. 03.01.2021 ZDF Deutsche Streaming-Premiere Sa. 02.01.2021 ZDFmediathek Unsere Mütter – unsere Großmütter. Frauen im Krieg
Viele Frauen waren den Folgen des Zweiten Weltkrieges schutzlos ausgesetzt. „ZDF-History“ erzählt ihre Geschichten. Was haben sie erlebt? Wer war Opfer, wer Täterin?“Bild: phoenix/ZDF/Otto Donath/BundesarchivWaren sie Opfer, Mitläuferinnen oder gar mitschuldig? Private Filmaufnahmen und Tagebücher zeigen das Leben von Frauen im Zweiten Weltkrieg jenseits der NS-Propaganda. Wie sah ihr Alltag damals aus, was hat der Krieg aus ihnen gemacht? Waren Frauen wirklich so angepasst, fügsam und fruchtbar, wie es die Naziideologie vorschrieb? „ZDF-History“ schildert fünf Frauenschicksale im Zweiten Weltkrieg. „Kein Gruß, kein Lebenszeichen. Meine Sorge um dich, mein Herzlieb, wird immer größer. Du musst einfach wiederkommen.
Wir brauchen dich doch so notwendig“, schreibt Luise Stieber aus Stuttgart an ihren Mann Paul. Der gilt seit 1943 als vermisst. Luise bangt um sein Wohlergehen, muss sich allein um den Familienbetrieb und die Kinder kümmern – wie Millionen andere Frauen in diesen Kriegsjahren. Der Krieg zerreißt Familien, macht Frauen zu Alleinerziehenden und lässt sie oftmals verzweifeln. Das offenbaren Tagebücher und Briefe wie von Luise Stieber oder Ilse Schünemann aus Meerane. Die fünffache Mutter und Arztfrau ist überzeugte Nationalsozialistin.
Als der Krieg ausbricht, ist es für sie selbstverständlich, dass auch ihre drei Söhne an die Front ziehen. Doch ihre Illusionen zerbrechen; zwei Söhne fallen, und als der Krieg verloren ist, nimmt sich Ilse Schünemann das Leben und tötet auch ihre Töchter Heidi und Andrea. „Ohne Deutschland kann ich nicht leben und habe den Mädels das Leben gegeben und darf es ihnen auch nehmen“, schreibt sie in einem ihrer letzten Briefe. Lona von Lieres, adlige Gutsherrin aus Oberschlesien, verliert durch den Krieg nicht nur ihre Überzeugungen, sondern auch ihren ältesten Sohn, ihr Leben auf Schloss Golkowitz und ihre Heimat.
Die Hobby-Filmerin hat den Alltag und das Familienleben in bewegten Bildern festgehalten – einzigartige Filmaufnahmen einer untergegangenen Welt. Erika Ohr, Schäferstochter aus dem Hohenloher Land, gehört zu den vielen Frauen, die sich freiwillig zum Kriegseinsatz melden. Rund 500 000 Frauen dienen als Wehrmachtshelferinnen, 400 000 als Krankenschwestern beim Roten Kreuz.
Erika Ohr hofft, dem ländlichen Dasein zu entfliehen, doch in der Ukraine wird sie mit der grausamen Kriegswirklichkeit konfrontiert. Das Beispiel von Ruth Andreas-Friedrich aus Berlin zeigt, dass es auch in der NS-Diktatur möglich war, ein Leben jenseits der Naziideologie zu führen. Die geschiedene Journalistin und Hitlergegnerin schart eine Gruppe Gleichgesinnter um sich, die sich „Onkel Emil“ nennt und jüdischen Verfolgten hilft, zu überleben. Diese Schicksale stehen stellvertretend für das Leben von Millionen Frauen damals in Deutschland. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere So. 30.05.2021 ZDF Deutsche Streaming-Premiere Sa. 29.05.2021 ZDFmediathek Deutsche Erstausstrahlung ursprünglich für den 18.04., dann für den 23.04.2021 angekündigtUnser Spielzeug – Kinderträume von damals
Play-Big gegen Playmobil – am Ende bringt der Kleine den Großen zu Fall.Bild: ZDFFünf Erfolgsgeschichten der Spielzeug-Branche. Es sind Spielsachen, die Kinderherzen seit Generationen höherschlagen lassen. Was macht den Zauber von Barbie & Co. aus? Wie begann alles? Wer waren die Schöpfer, und wie kamen sie zu ihren Ideen? Der Film zeigt entscheidende Momente sowie Tops und Flops der Macher. Von heute bis zurück zu den Anfängen, als Steiff noch eher für Nadelkissen bekannt war und LEGO für Holztiere. Spielzeug ist auch immer ein Spiegel der Zeit. So hat der PLAYMOBIL-Bauarbeiter heute Alkoholverbot am Arbeitsplatz, der Spielzeug-Bierkasten gehört längst der Vergangenheit an. Barbie ist heute auch Karrierefrau, nicht immer nur blond und natürlich auch multiethnisch erhältlich. „ZDF-History“ begibt sich auf eine Reise in die Vergangenheit zu den Kinderträumen von damals. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere So. 06.12.2020 ZDF „Uns Uwe“ Seeler – Deutschlands Fußballheld
45 Min.Als „Uns Uwe“ wurde er von der ganzen Fußballnation verehrt und blieb auch nach dem Ende seiner Karriere bis zu seinem Tod ein Volksheld: Uwe Seeler.Bild: ZDFEr war der Liebling der Fans und blieb es auch nach dem Karriereende, obwohl er mit der Nationalmannschaft keinen großen Titel gewann: Uwe Seeler, ein Fußballstar ohne Allüren und Skandale. „Uns Uwe“ lagen bis zuletzt die Herzen einer ganzen (Fußball-)Nation zu Füßen. Das hat sonst niemand geschafft – kein „Kaiser“ und auch nicht „der Bomber“. „Terra X History“ blickt hinter die Fassade und versucht, das Phänomen Uwe Seeler zu ergründen. Aufgewachsen im Hamburger Arbeitermilieu, verkörpert er wie kaum ein anderer die sogenannten deutschen Tugenden – wie Einsatzbereitschaft, Bodenständigkeit, Bescheidenheit und Treue.
Eigenschaften, mit denen sich viele Menschen identifizieren können. Zu seinem Nimbus trägt bei, dass der bullige Mittelstürmer 1961 ein Millionenangebot von Inter Mailand ausschlägt, weil er seine Heimat nicht verlassen will. Zu dieser Zeit verdient er beim Hamburger SV gerade einmal 500 Mark im Monat. Schon als 17-Jähriger hat er kurz nach dem „Wunder von Bern“ 1954 in der Nationalmannschaft debütiert und nimmt danach an vier Weltmeisterschaften teil.
Wie konnte aus dem Fußballer Uwe Seeler der Volksheld „Uns Uwe“ werden – und warum blieb er auch nach dem Ende seiner aktiven Fußballkarriere 1972 fünfzig Jahre lang ein gesamtdeutsches Idol? Autor Uli Weidenbach hat mit engen privaten und sportlichen Wegbegleitern gesprochen, darunter Wolfgang Overath, Olli Dittrich („Dittsche“) und Horst Hrubesch, die das Porträt eines Mannes zeichnen, der in der Fußballwelt und auch darüber hinaus eine einzigartige Bedeutung hatte. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere So. 18.06.2023 ZDF Der Untergang der Sowjetunion
Vor 25 Jahren, am 25. Dezember 1991, wird die Rote Fahne über dem Kreml eingeholt es ist das Ende des Sowjetimperiums. Sein Untergang markiert das Ende des Kalten Krieges. Es beginnt mit einem Staatsstreich. Im August 1991 putschen Hardliner gegen Präsident Gorbatschow, der die Sowjetunion reformieren will. Sie scheitern und bewirken das Gegenteil: Die Teilrepubliken, auch Russland, erklären sich für unabhängig. Der Autor Ignaz Lozo erzählt die dramatischen Monate des Untergangs der Sowjetunion aus erster Hand und an Originalschauplätzen, die heute schwer zugänglich sind: darunter die verborgene Jagd-Datscha in den weißrussischen Wäldern nahe Brest, wo die Präsidenten Russlands, Weißrusslands und der Ukraine sich am 8. Dezember 1991 konspirativ trafen und ein Dokument unterzeichneten, in dem sie die Auflösung der Sowjetunion erklärten.
Die zwei noch lebenden Unterzeichner dieser Erklärung, der ehemalige ukrainische Präsident Krawtschuk und sein weißrussischer Kollege Schuschkewitsch, berichten im Interview ausführlich, wie es zu diesem welthistorischen Schritt kam.
„ZDF-History“ zeigt die Menschen und Kräfte, die den Untergang der roten Supermacht bewirkten. Ein Untergang, den der heutige russische Präsident Wladimir Putin als die „größte geopolitische Katastrophe des 20. Jahrhunderts“ bezeichnet hat. Seine Politik wird häufig als der Versuch gedeutet, das Rad der Geschichte zurückzudrehen – mit dramatischen Folgen, vor allem in der Ukraine und in Syrien. Der historische Blick zurück birgt daher gerade heute besondere Brisanz. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere So. 11.12.2016 ZDF Unternehmen Barbarossa – Die Wende vor Moskau
5. Dezember 1941 – ein Datum, das in Geschichtsbüchern kaum eine Rolle spielt. Dennoch markiert es die entscheidende Wende des Zweiten Weltkriegs. Schon ein Jahr vor Stalingrad wurde klar, dass Hitlers Feldzug gegen die Sowjetunion zum Scheitern verurteilt war. Knapp sechs Monate nach dem Beginn des „Unternehmens Barbarossa“ konnten deutsche Truppen durch ihre Feldstecher die Türme des Kremls sehen, doch für weitere Angriffe fehlten die Kräfte. Bei Temperaturen von bis zu 30 Grad unter Null gingen sowjetische Truppen zum Gegenangriff über. Zum Jahrestag der entscheidenden Wende schildert „ZDF-History“ die Hintergründe und den Verlauf eines beispiellosen Eroberungs- und Vernichtungskrieges, der am Ende bis zu 30 Millionen Opfer forderte. (Text: Phoenix)Uschi Obermaier – Die Ikone der 68er
Ihre Liebe zu Sex, Drugs und Rock ‚n‘ Roll machten Uschi Obermaier zum Schwarm einer ganzen Generation. Gemeinsam mit „ZDF-History“ blickt sie zurück auf ein bewegtes Leben. Berühmt wird das Fotomodel aus München durch die „Kommune 1“ – einem Hotspot der 68er-Bewegung. Politisch aber – so sagt sie selbst – war sie nie: „Ich wollte immer nur das tun, was ich wollte. Aber damals war es ja schon rebellisch, einen Minirock zu tragen.“ Aufgewachsen im gutbürgerlichen München-Sendling, sucht sich Ursula Obermaier schon als junges Mädchen ihre Freiheiten.
Die Nachtclubs und Diskotheken der Stadt werden ihr zweites Zuhause. Knappe Röcke, Tanz und Musik – für sie ist es die Chance, der Enge und den Konventionen ihres Elternhauses zu entfliehen. Denn hinter der Fassade des Vorstadtidylls knirscht es gewaltig. Die Ehe der Eltern ist zerrüttet, der Vater kommt immer seltener nach Hause. Die Tochter himmelt den Vater an, doch der interessiert sich nicht für sie. Im damaligen Münchener Szene-Club „Big Apple“ hingegen zieht sie alle Augen auf sich.
Schon bald ergattert sie ihren ersten Model-Job und sagt sich endgültig los von ihrem Elternhaus. Obwohl Obermaier selbst nie eine Hochschule besucht, findet sie schnell Anschluss an rebellierende Studentenkreise und zieht nach Berlin. Dort strandet sie in der „Kommune 1“ – und damit direkt im Epizentrum der 68er-Bewegung. Noch heute steht ihr Leben damit exemplarisch für eine ganze Ära: für die Wünsche und Sehnsüchte einer ganzen Generation. Mithilfe enger Weggefährten und Uschi Obermaier selbst blickt die Dokumentation zurück auf das bewegte Leben der 68er-Ikone. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere So. 19.08.2018 ZDF Verdun 1916
Die szenische Dokumentation zeichnet anhand ausgewählter Einzelschicksale französischer und deutscher Soldaten ein sehr persönliches Bild der verheerenden Kämpfe um Verdun 1916. Sie ahnten nicht, dass ihnen eine der schrecklichsten Materialschlachten der Menschheit bevorsteht: Der Film stützt sich auf Briefe und Tagebücher französischer und deutscher Soldaten. Sie vermitteln ein Bild des Infernos „von unten“. (Text: Phoenix)Deutsche TV-Premiere Fr. 15.06.2018 Phoenix Die vergessenen Jahrestage – Darauf lohnt es sich anzustoßen
Die vergessenen Jahrestage 2019 – darauf sollte man noch anstoßen! Es gibt nicht nur den Mauerfall: „ZDF-History“ erinnert an runde Jubiläen abseits der „großen“ Gedenktage. Von „Knut dem Großen“ bis „Monicagate“ – Jahrestage, die im Schatten stehen. In Zeiten des Brexits kann man staunen über ein „Nordseereich“ mit Beteiligung Englands im Jahr 1019. Vor 60 Jahren wurde über Nacht die D-Mark im Saarland eingeführt. Und vor 20 Jahren gab es den bislang letzten Versuch zur Amtsenthebung eines US-Präsidenten. „ZDF-History“ blickt auf die etwas anderen Erinnerungsdaten: politische, aber auch kulturelle, die unser Leben bis heute geprägt haben.
Etwa die erste Weltumrundung vor 500 Jahren, die nachhaltige Spaltung der deutschen Linken im Jahr 1919 durch die Gründung der KPD oder die überraschende Wahl der Universitätsstadt Bonn zur bundesdeutschen Hauptstadt 1949. Ebenso sachkundig wie bissig kommentiert werden die internationalen Jahrestage unter anderen von dem deutschen Schauspieler Matthias Matschke („Professor T.“, „Sketch History“) und der österreichischen Global-Historikerin Professor Andrea Komlosy. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere So. 29.12.2019 ZDF Verliebt, verlobt, verheiratet. Mythos Hochzeit
45 Min.Für viele ist es der schönste Tag im Leben: die Hochzeit – ein Fest der Liebe. Doch seit wann heiraten wir eigentlich? Und was hat sich daran im Lauf der Geschichte geändert? Der „Bund fürs Leben“ ist hierzulande gesetzlich besonders geschützt. Seit 2017 gilt die „Ehe für alle“. Meist heiraten die Paare aus Liebe – doch das war nicht immer so. „Terra X History“ geht dem „Mythos Hochzeit“ auf die Spur. „Verliebt, verlobt, verheiratet“ – noch immer gilt diese Formel als Garant für eine glückliche Ehe. Dabei ist das Konzept der Liebesheirat noch gar nicht so alt. Lange standen andere Aspekte bei einer Eheschließung im Vordergrund: Versorgung, Vermögenssicherung und Fortbestand der Familie.
Erst im Zeitalter der Romantik festigte sich die Idee einer Heirat aus Liebe. Auch die Tradition der „weißen Braut“ ist noch gar nicht so alt, wie viele glauben: Als Queen Victoria I. 1840 ihren deutschen Prinzen Albert von Sachsen-Coburg ehelicht, schreitet sie in einem Traum in Weiß vor den Altar – und beeinflusst die Brautmode damit bis heute. Hochzeiten, vor allem royale, faszinieren uns, wecken Träume und Sehnsüchte. Als sich Prinzessin Diana und Prinz Charles 1981 in der Londoner St Paul’s Cathedral das Jawort geben, nehmen weltweit rund 750 Millionen Zuschauer vor ihren Fernsehern an dem Ereignis teil. 2011, bei der Hochzeit von William und Kate, sind es rund zwei Milliarden. „Terra X History“ spürt dem „Mythos Hochzeit“ nach. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere So. 12.05.2024 ZDF Deutsche Streaming-Premiere Sa. 11.05.2024 ZDFmediathek Die verlorene Stadt der Gladiatoren
Gladiatoren sind die Superstars der Antike. In „ZDF-History“ erwachen die Helden der Arenen zu neuem Leben. Die Doku erzählt vom Streben nach Ruhm und Abenteuer in der Römerstadt Carnuntum. War das Leben eines Gladiators wirklich so spektakulär, wie es die antiken Chronisten erzählen? Wie trainierten die Kämpfer, und welchen Preis zahlten sie für ein Leben als Gladiator? Die Dokumentation geht in der antiken Stadt Carnuntum auf Spurensuche. Carnuntum ist die bedeutendste römische Ausgrabungsstätte Österreichs. Die Römer veranstalteten hier spektakuläre Gladiatorenkämpfe. Zugleich war Carnuntum ein wichtiges Handelszentrum und ein militärisches Bollwerk, um die Nordgrenze des Römischen Reiches zu verteidigen.
Mit neuester Technologie rekonstruieren Forscher die Stadt, darunter eine Gladiatorenschule und eine große Arena. Ein Team des Ludwig Boltzmann Instituts für Archäologische Prospektion und Virtuelle Archäologie in Wien durchleuchtet die Überreste Carnuntums mit den archäologischen Werkzeugen des 21. Jahrhunderts: Radar, Magnetometer und Scanner liefern eine Unmenge an Daten. Mit Hilfe virtueller Animationen erwecken die Experten die versunkene Metropole an der Donau wieder zum Leben. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere So. 18.09.2016 ZDF Der vermessene Mensch – Die Dokumentation
45 Min.Begleitend zum Film „Der vermessene Mensch“ ordnet die Doku die Ereignisse in Deutsch-Südwestafrika historisch ein und zeigt die Opferseite des deutschen Völkermords an den Herero und Nama. Deutsche Truppen begingen in der afrikanischen Kolonie vor 120 Jahren den ersten Völkermord des 20. Jahrhunderts: Etwa 80.000 Herero verloren ihr Leben, nur 15.000 überlebten. Von den Nama starb jeder zweite, insgesamt 10.000 Menschen. In der Dokumentation von Jörg Müllner kommen Herero und Nama zu Wort und erzählen aus ihrer Perspektive von den Verbrechen der deutschen Kolonialherren in Deutsch-Südwestafrika, heute Namibia.
Eine Zeitreise im Zeichen einer schwierigen Aufarbeitung zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Die gebürtige Namibierin Ngutjiua Hijanguru-Kutako ist eine Herero und stammt aus einer Familie, in der die Erinnerung an den Genozid – wie in vielen anderen Herero-Familien auch – bis heute präsent ist. Sie promoviert in Jura an der Goethe-Universität Frankfurt. Als eine der Protagonisten erzählt sie in der Dokumentation vom Schicksal ihrer Vorfahren und reist zu den Orten des Verbrechens, etwa nach Swakopmund, wo sich eines der größten Massengräber der Kolonialgeschichte befindet.
Sechs sogenannte Konzentrationslager ließ die deutsche Kolonialmacht errichten. Besonders hoch war die Sterberate auf der berüchtigten Haifischinsel in Lüderitz, auch Todesinsel genannt, wo sich von 1905–1907 das erste deutsche Konzentrationslager der Geschichte befand. Bis zu 3000 Menschen starben hier durch Zwangsarbeit, Krankheiten und Mangelernährung. Gemeinsam mit Sima Luipert, einer Nama – auch sie Nachfahrin von Opfern – gedenkt Ngutjiua Hijanguru-Kutako der Toten auf einer Insel, die heute als Campingplatz genutzt wird.
Forschungsreisende wie der Jenaer Zoologe Leonhard Schultze brachten damals Körperteile, Skelette und Schädel von Menschen aus der Kolonie nach Deutschland im Dienst einer rassistisch geprägten Wissenschaft. 2011 gab die Berliner Charité die sterblichen Überreste von 20 Menschen an Namibia zurück, 18 davon waren Gefangene auf der Haifischinsel gewesen. Weitere Rückgaben folgten 2014 und 2018. Noch immer aber befinden sich Schädel und Skelette von Angehörigen der Herero und Nama in privaten und öffentlichen Sammlungen im deutschsprachigen Raum, ebenso kulturelle Gegenstände, die in der Kolonialzeit nach Deutschland kamen.
Dazu gehört auch eine kleine Stoffpuppe, von einem Herero-Mädchen handgenäht – ein aussagekräftiges Dokument der Kolonialzeit. Jahrzehntelang war die Puppe im Depot des Ethnologischen Museums in Berlin vergessen, bis sie 2019 bei einem namibisch-deutschen Forschungs- und Restitutionsprojekt entdeckt und mit weiteren cultural belongings an Namibia zurückgegeben wurde.
Die Bundesrepublik hat den Völkermord spät und nur insofern anerkannt, dass daraus kein rechtlicher Anspruch auf eine Entschädigung erwächst. In einer gemeinsamen Erklärung mit der namibischen Regierung bezeichnete die Bundesregierung die Gräueltaten während der Kolonialkriege „aus heutiger Sicht“ als Völkermord und stellte neben einer offiziellen Entschuldigung lediglich in Aussicht, 1,1 Milliarden Euro Wiederaufbauhilfe zu zahlen, um so alle finanziellen Ansprüche abschließend zu regeln. Vertreter der Herero und Nama lehnen die „gemeinsame Erklärung“ ab und klagen dagegen, da nur mit der Regierung Namibias, nicht aber mit ihnen verhandelt worden sei.
Prof. Mutjinde Katjiua, Paramount-Chief der Herero, erklärt im Film, wie schwierig die gemeinsame Erinnerung unter den Nachfahren ist und was aus Sicht seines Volkes geschehen muss, damit die Wunden der Geschichte 120 Jahre nach dem Völkermord heilen können. Es gehe nicht allein um Schadensersatz, seinem Volk sei alles genommen worden: die Kultur, die Viehherden, das Land, auf dem die Herero seit Jahrtausenden lebten – lange bevor die deutsche Kolonialmacht kam. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere Mo. 07.10.2024 ZDF Deutsche Streaming-Premiere Sa. 05.10.2024 ZDFmediathek Verrat im Vatikan
„ZDF-History“ zeigt, wie Intrigen und Verschwörungen das älteste Machtzentrum der Welt immer wieder erschütterten. Wochenlang stahl der Kammerdiener des Papstes geheime Dokumente. Paolo Gabriele stahl geheime Dokumente vom Schreibtisch seines Dienstherrn und spielte sie den Medien zu. Der Verräter wurde bald gefasst und rechtskräftig verurteilt. Doch hat er wirklich allein gehandelt, wie er behauptet, oder ist er nur ein schlichter Handlanger? Wer könnte ein Interesse daran haben, dem Papst zu schaden? (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere So. 13.01.2013 ZDF Die verrückte Suche nach dem Nazischatz
45 Min.Ließen die Nationalsozialisten Kunstwerke, Gold und Juwelen unterirdisch vergraben?Bild: ZDF, Andreas SulzerEs ist die wohl größte, konspirativste, aufwendigste und verrückteste Suche nach einem Nazischatz seit dem Zweiten Weltkrieg, und sie blieb bislang unbekannt. Das streng geheime internationale Kommandounternehmen spielte sich Ende der 1980er-Jahre, im Zeitraum um den Fall des Eisernen Vorhangs, in der noch kommunistisch regierten CSSR ab. Neuere Quellenfunde geben umfassend darüber Aufschluss. Zu den Hauptakteuren zählten ein kanadisch-amerikanisches Konsortium, Geheimdienstleute und Sicherheitskreise der damaligen Tschechoslowakei und der Sohn des Generalsekretärs der Kommunistischen Partei.
Die ungleichen Partner machten sich auf die Suche nach unterirdischen Einlagerungen im Wert von angeblich 28 Milliarden Dollar – in der Nähe des einstigen SS-Truppenübungsplatzes Beneschau bei Štěchovice. Laut Dokumentenfund gingen die Schatzsucher von Dutzenden Behältern mit Kunstgegenständen, Gold, Juwelen und Akten zu geheimen Rüstungsvorhaben aus. Als zuverlässige Quelle galten Angaben von Emil Klein, des ehemaligen Kommandanten einer Pionierschule am Truppenübungsplatz Beneschau.
Der SS-Oberführer war dort verantwortlich für zahlreiche Einlagerungen in unterirdische Depots kurz vor Kriegsende. Und auch das berichten die Quellen aus dem tschechischen Militär- und Staatssicherheitsarchiv: Als Kulisse für die „Operation“ diente ein angebliches Filmprojekt zu einem militärischen Manöver. Mithilfe von Spezialtruppen vor Ort wurden – getarnt durch die aufwendig inszenierten Dreharbeiten – diverse Maßnahmen ergriffen, den Schatz zu suchen und zu finden.
Der Plan war, die Beute danach gemäß vertraglicher Vorabsprachen zu teilen und zu verwerten. Das ganze Unternehmen erforderte einen enormen planerischen und logistischen Aufwand, der bis ins Detail dokumentiert ist. Doch dann fielen Schüsse und Sprengsätze explodierten am Filmset. Dies war aber noch nicht das Ende der Jagd nach dem Nazischatz, deren Enthüllung auf Recherchen des Prager Journalisten Jaroslav Mares und des Historikers Adam Kretschmer zurückgeht. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere So. 28.09.2025 ZDF Versailles – Schmach oder Chance
„Schmachfrieden“, „Versailler Diktat“ oder „Schandfrieden“: Kein anderer internationaler Vertrag hat wohl mehr negative Beinamen erhalten als der von Versailles. Deutschland ist sich 1919 einig: Dieses Abkommen ist eine Demütigung. Zur Niederlage im Krieg kommt nun auch noch die Revanche der Sieger, so empfinden es viele Menschen damals. Schnell machen sich Radikale im Land die allgemeine Empörung zunutze. Der Vertrag wird für alles verantwortlich gemacht, was in der jungen Weimarer Republik Unmut hervorruft.
Verantwortliche Demokraten, die den Friedensvertrag notgedrungen unterzeichnen mussten, werden als Erfüllungspolitiker diskreditiert, manche von ihnen ermordet. Die Bedingungen, welche die Alliierten dem geschlagenen Deutschland auferlegen, scheinen auf den ersten Blick unerfüllbar und nicht akzeptabel: Gebietsverluste und drakonische Reparationszahlungen, der Verlust der militärischen Schlagkraft und die Zuweisung der Kriegsschuld an „Deutschland und seine Verbündeten“. Versailles muss weg, lautet von nun an das Credo vieler Politiker im Land, gleich welchem Lager sie angehören.
Doch war der Vertrag wirklich so hart, wie ihn damals viele Zeitgenossen empfanden? Hing er tatsächlich wie ein Mühlstein um den Hals der jungen Republik? Gab es nicht auch vielversprechende Anläufe, die Folgen abzuschwächen? In der Rückschau scheint eine direkte Linie von Versailles zu Hitler zu führen. Historiker und Historikerinnen diskutieren in der Dokumentation, ob bereits 1919 die Weichen in Richtung NS-Diktatur gestellt wurden. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere So. 16.06.2019 ZDF Vertrauter Feind – Nazis im Dienst der CIA
Sie waren Verbrecher, Folterer und Massenmörder: 1945 fliehen Dutzende hochrangige Nationalsozialisten vor der Justiz der Alliierten ins sichere Exil. Dort weiß man ihre Erfahrung zu nutzen. Rekrutiert von der CIA, werden die alten Feinde zu Verbündeten im Kalten Krieg. „ZDF-History“ rekonstruiert die Pfade eines weltumspannenden Netzwerks, dessen geheime Macht auch in die Regierungskreise der Bundesrepublik reichte. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere So. 23.11.2014 ZDF Vertreibung 1945 – Deutsche auf der Flucht
45 Min.Bild: ZDFMai 1945, Kriegsende: Obwohl die Waffen in Europa schweigen, hört der Schrecken nicht auf. Deutschland, das Land der Täter, verliert seine Ostgebiete und die Bevölkerung dort ihr Zuhause. Etwa 14 Millionen Deutsche beraubt der Krieg ihrer Heimat. Wer nicht selbst floh, wird nun vertrieben, aus Ostpreußen, Pommern, Schlesien oder dem Sudetenland. Auch die Westmächte billigen das. Wie kommt es zu dieser Völkerwanderung? Was machen die Menschen durch? Die Schauspielerinnen Ingrid van Bergen und Eva-Maria Hagen gehören zu den deutschen Flüchtlingen, die 1945 ihre Heimat überstürzt verlassen müssen.
Für sie wie für die meisten damals bedeutet die Vertreibung den Auszug aus dem Paradies ihrer Kindheit und den Aufbruch in eine Zeit voller Elend, Schrecken und Abenteuer. Ingrid van Bergen, damals 13 Jahre alt, flieht Anfang 1945 mit ihrer Mutter und drei Geschwistern aus Ostpreußen vor der rasch vordringenden Roten Armee. Bis zuletzt hatten NS-Funktionäre die Flucht verboten. So kommen die Verbliebenen erst im letzten Moment los – bei Eiseskälte, zu Fuß, oft nur mit Handkarren oder Schlitten.
Da die Sowjets die Fluchtwege nach Westen abschneiden, bleibt Ingrid und ihrer Familie nur noch der gefährliche Weg über das vereiste Haff zu den Ostseehäfen. Auf dem mit rund 10.000 Flüchtlingen überfüllten Transportschiff „Wilhelm Gustloff“ finden sie keinen Platz – und entgehen so der größten Schiffskatastrophe in der zivilen Seefahrt, als der Dampfer, von einem Torpedo getroffen, sinkt und Tausende in den Tod reißt.
Eva-Maria Hagen, damals elf Jahre alt, muss im Sommer 1945 mit ihrer Familie aus Pommern in eine ungewisse Zukunft aufbrechen: Zwangsumsiedlung in Güterzügen, wochenlang, verbunden mit Hunger, Hitze und katastrophalen hygienischen Zuständen. Mit der Absichtserklärung der Siegermächte, die Umsiedlung „geordnet und human“ abzuwickeln, hat die Wirklichkeit oft nichts zu tun. Beide Frauen, Ingrid van Bergen und Eva-Maria Hagen, erleben, was es heißt, als Flüchtling abgewiesen und diskriminiert zu werden.
Anfängliche Wohnungsnot und Stellenmangel erschweren den Neubeginn im zerstörten Land. Doch mit Ehrgeiz und Zähigkeit gelingt beiden eine beachtliche Kinokarriere. Auch Wolfgang Thierse, ehemals Präsident des Deutschen Bundestages, gehört als Kind zu den Flüchtlingen aus Schlesien. Seine Familie findet in Eisfeld in Thüringen eine neue, lange Zeit noch fremde Heimat. Damals sind Deutsche auf der Flucht, millionenfach. Das prägt die Geschichte des Landes bis heute. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere So. 06.07.2025 ZDF Verwüstet, zerstört, entrechtet: Das Novemberpogrom 1938
Die Pogrome gegen deutsche Juden vor 80 Jahren waren geprägt von Hass und Gewalt. Wie war ein solcher Zivilisationsbruch möglich? Was trieb die Täter – aus der Mitte der Gesellschaft – an? Tausende verwüsteter Geschäfte und niedergebrannter Synagogen, Hunderte Tote, Auftakt für die Zerstörung des jüdischen Lebens in Deutschland: „ZDF-History“ erzählt den Exzess der Gewalt im November 1938 aus der unmittelbaren Sicht von Betroffenen und Augenzeugen. Der Schauspieler Günter Lamprecht, legendär als Hauptdarsteller in „Berlin Alexanderplatz“ und „Tatort“-Kommissar, geriet als achtjähriger Schüler in Berlin selbst in den Strudel der Ereignisse.
Er war Sohn eines überzeugten SA-Mannes. Ein Schulfreund stiftete ihn an, mit ihm das Geschäft eines Tabakhändlers in der Nachbarschaft zu plündern. Erst nach dem Krieg realisierte Lamprecht, in welch verkehrter Welt er aufwuchs, und scheut sich heute nicht, dazu auch öffentlich Stellung zu beziehen. Der bekannte Filmemacher Georg Stefan Troller erzählt, wie seine behütete Welt als 17-jähriger jüdischer Schüler in Wien völlig aus den Fugen geriet. Sein Vater wurde verschleppt, die Wohnung von Nachbarn ausgeräumt.
Kurz darauf war Troller zur Flucht gezwungen. „Alles war auf einmal infrage gestellt“, erinnert er sich heute, „was man lebenslang für selbstverständlich gehalten hatte.“ Mit den Novemberpogromen vor 80 Jahren, später zynisch zur „Reichskristallnacht“ verharmlost, eröffneten die nationalsozialistischen Machthaber nach einem tödlichen Attentat auf einen deutschen Gesandten in Paris die Menschenjagd auf die zuvor schon entrechtete jüdische Minderheit. Eine bis dahin unvorstellbare Woge der Zerstörung, Brandstiftung, Plünderung bis hin zum Totschlag offenbarte den menschenverachtenden Charakter des Unrechtsregimes.
Die Internierung von 30 000 jüdischen Männern in Konzentrationslagern zielte auf die systematische Vertreibung der deutschen Juden aus dem Land ab. Offene Zustimmung erntete das Regime nur gelegentlich, manche Nachbarn beteiligten sich allerdings an Plünderungen und Beutezügen. Die meisten Mitläufer reagierten teilnahmslos und untätig. Offener Widerspruch blieb die bemerkenswerte Ausnahme. Teils noch unveröffentlichte Filmfunde, etwa aus Speyer oder Esslingen, belegen, wie die Ausgrenzung der jüdischen Mitbürger damals im ganzen Land, am helllichten Tag, vor aller Augen geschah. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere So. 04.11.2018 ZDF Von Peter bis Putin – Russlands starke Männer und eine Frau
Sie werden verehrt und gefürchtet, sie haben das Land vom Mittelalter in die Moderne geführt und aus einem rückständigen Agrarstaat eine Weltmacht geformt: Russlands Herrscher. Von Peter dem Großen über Zarin Katharina bis hin zu Josef Stalin und Wladimir Putin zeigt „ZDF-History“ die Biografien der Herrscher im Kreml. Was fasziniert die Russen an ihren oft brutalen und despotischen Gebietern? Auffallend ist, dass die herausragenden Machthaber oft brutale Despoten waren, die von der eigenen Bevölkerung einen enormen Blutzoll forderten. Trotzdem wurden und werden sie verehrt. Fast scheint es, als müsse man Russland mit harter Hand regieren, um geliebt zu werden. Wer hingegen Schwäche zeigt, wird weggefegt.
Bis heute hat sich daran scheinbar nichts geändert. Viele sagen, wer Russland regiert, muss stark sein und in anderen Dimensionen denken und handeln, als sie dem Westen vertraut sind. Anhand der Biografien seiner großen Herrscher erzählt dieser Film die spannende Geschichte, wie die Zaren und ihre Nachfolger ihr Reich zur Supermacht formten, wie es wieder zerbrach und wo es heute steht. Dabei zieht der Film eine persönliche Bilanz der jeweiligen Regenten und geht mit Hilfe von Experten der Frage nach, was Peter der Große, Stalin oder Putin gemeinsam haben und was sie von anderen Vertretern ihrer Berufsgruppe unterscheidet, dass sie bis heute so sehr verehrt werden. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere So. 22.01.2017 ZDF Von Pong zu Pokémon – Die Geschichte der Videospiele
Nur zwei Striche und ein Punkt – 1972 ist das der Urknall einer milliardenschweren Industrie und einer beispiellosen Erfolgsstory. Eine historische Reise durch 45 Jahre Videospiel. Pong, Pac-Man, Mario, Lara Croft diese Videospiele sind inzwischen schon Ikonen der Popkultur und längst in Hollywood angekommen. „ZDF-History“ zeigt die wegweisenden Meilensteine und Wendepunkte in der Geschichte der Computerspiele. Immer wieder sind die Games auch Gegenstand kritischer Debatten: Spielsucht, sogenannte „Killerspiele“, Gewalt und die Darstellung von Frauen in Spielen machten und machen Schlagzeilen. Welchen gesellschaftlichen Einfluss haben Videospiele in den vergangenen vier Jahrzehnten jeweils gehabt? Was hat die Gestaltung der Spiele selbst beeinflusst? Und wie sieht die nahe Zukunft aus? Entwickler wie Nolan Bushnell („Pong“) oder Shigeru Miyamoto („Super Mario“), Experten und „Zeitzeugen“ geben darauf Antwort. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere So. 20.08.2017 ZDF Das wahre „Treasure Island“: Auf den Spuren der Piraten
Die Grabinschriften lesen sich wie das „Who’s Who“ der Piratenwelt: David Williams, Thomas White und William Kidd – sie alle fanden ihr Ende auf der Insel Sainte Marie, vor Madagaskar. Von hier aus rüsteten sich Captain Kidd und Co. für Überfälle auf asiatische Handelsschiffe, die vor der Insel kreuzten. Gemeinsam mit dem erfahrenen Archäologen und Schatzsucher Barry Clifford macht sich „ZDF-History“ auf die Suche nach versunkenen Überresten. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere So. 07.12.2014 ZDF Die Wahrheit über Dresden
Vor 70 Jahren wurde Dresden durch alliierte Luftangriffe in weiten Teilen zerstört. Eine Historikerkommission hat ermittelt, was dort im Februar 1945 tatsächlich geschah. Das Gedenken an die Toten wurde immer wieder politisch instrumentalisiert, die Zahl der Opfer und der Verlauf der Luftangriffe dabei sehr unterschiedlich dargestellt. Im Auftrag der Stadt Dresden hat eine Historikerkommission in mehrjähriger Forschung ermittelt. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere So. 15.02.2015 ZDF Wahr oder falsch? Die großen Mythen der Bundesrepublik
Gab es eine Stunde null? Haben Trümmerfrauen das Land nach dem Krieg wieder aufgebaut? Was ist dran am Wirtschaftswunder? „ZDF-History“ nimmt die Mythen der Bundesrepublik unter die Lupe. Mythen sind nicht bloße Produkte der Fantasie, sie haben stets einen wahren Kern. Mal verklären sie die Vergangenheit, mal klingen sie wie Verheißungen für die Zukunft. Nationale Mythen verdichten die Erinnerungen ganzer Generationen und geben oft Orientierung. „Jedes Land braucht eine Legende“, heißt es auf dem Kinoplakat des Films „Das Wunder von Bern“ von Sönke Wortmann. Die überraschend gewonnene Fußball-Weltmeisterschaft von 1954 gehört zu den großen Mythen unseres Landes.
Aber war das „Wunder von Bern“ tatsächlich die „eigentliche Geburtsstunde der Bundesrepublik“, wie es oft heißt? Oder wurde das Sportereignis erst später zum Mythos verklärt? Welche Rolle spielen dabei die Medien? „ZDF-History“ widmet sich großen deutschen Mythen der Nachkriegszeit. Die Filme reflektieren wirkungsmächtige Erzählmuster im geteilten und wiedervereinigten Deutschland. Dabei stellen die Autoren nicht nur historische Stereotype auf den Prüfstand, sondern richten ihren Blick auch auf die historisch-politische Wirkung. Die Dokumentation entsteht in enger Kooperation mit dem Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland und ist ein Programmbeitrag zum 70. Geburtstag der Bundesrepublik. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere So. 19.05.2019 ZDF
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