unvollständige Episodenliste, Seite 18
Rassismus – Die Geschichte eines Wahns
Das Bewerten von Menschen nach Haut- und Haarfarbe: Woher kommt das? Gehört das Rassenschema zu unserem Denken? Wie wird aus Vorurteilen Rassismus? Wie prägt er unser Bewusstsein? Der Kölner Kabarettist und Autor Marius Jung, wegen dunkler Hautfarbe selbst mit Anfeindungen konfrontiert, geht auf die Suche. Im Gespräch mit Experten und Betroffenen stößt er auf verblüffende Erkenntnisse, an historischen Orten auf Spuren des Rassenwahns. Seit seiner Kindheit kennt der 54-jährige, leibliche Sohn eines schwarzen US-Soldaten die Frage zur Genüge, woher er „eigentlich“ komme oder auch die ausgrenzende Floskel: „Solche, wie ihr“. In seinem Bühnenprogramm greift Marius Jung auf satirische Weise den alltäglichen Rassismus auf, spricht an Schulen oder in Bildungsstätten über Respekt.
Für „ZDF-History“ fragt er Historiker sowie Natur- und Sozialwissenschaftler, wie und wieso das Denken in Rassenkategorien entstanden ist. Er geht den Folgen des Sklavenhandels in der Kolonialzeit und dem Einfluss moderner Naturwissenschaften auf die „Rassenlehre“ nach, die in den nationalsozialistischen Vernichtungswahn führte. Theodor Wonja Michael, Berliner mit afrikanischem Vater, berichtet, wie er die Rassenverfolgung dank seiner Komparsenrollen in NS-Propagandafilmen überlebte. Wie sehr begleitet uns rassistisches Denken – gewollt oder unbewusst – noch heute? Auch dieser Frage widmet sich die Sendung. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere So. 25.08.2019 ZDF Reagans geheime Krieger
In den 80er Jahren soll US-Präsident Reagan einen geheimen Sabotagefeldzug gegen die Sowjetunion geführt haben. „Geheime Krieger“ sorgen für heiße Momente im Kalten Krieg. Geleitet werden die Aktionen vom „Komitee für Täuschungsoperationen“, das es offiziell gar nicht gibt. Cyberattacken, Täuschung und sogar Mord werden ihm zugeschrieben. Was ist die Wahrheit, was nur Legende? Hochkarätige Interviewpartner aus Militär und Geheimdienst geben Auskunft über ein bis heute umstrittenes und streng geheimes Kapitel des Kalten Krieges. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere So. 01.11.2015 ZDF Recht absurd – Paragraphen zum Kopfschütteln
45 Min.Eine Wohnung für unverheiratete Paare – strafbar. Ohrfeigen für Schüler – legal. Und Frauen dürfen nur arbeiten, wenn sie ihre Pflicht im Haushalt erfüllen. Deutsches Recht vor 50 Jahren. Per Gesetz werden Homosexuelle bis 1994 diskriminiert, uneheliche Kinder erst 2009 rechtlich gleichgestellt. Streit tobt auch um die „Berufsverbote“: Extreme Linke dürfen nicht Lehrer sein, Neonazis wohl. Auch SPD-Kanzler Brandt steht hinter dem Radikalenerlass. „ZDF-History“ blickt zurück auf Gesetze und Urteile, die heute absurd erscheinen. Manches in islamischen Ländern oder in Osteuropa, das bei uns Kopfschütteln hervorruft, ist auch in der Bundesrepublik noch vor wenigen Jahrzehnten geltendes Recht gewesen. Und in der DDR steht der angebliche Fortschritt damals in mancher Hinsicht auch nur auf dem Papier. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere Sa. 02.04.2022 Phoenix ursprünglich für den 27.03.2022 angekündigtRecht skurril: Urteile und Gesetze, die kaum zu glauben sind
45 Min.Manche Gesetze und Gerichtsurteile aus der deutschen Rechtsgeschichte lassen einen staunen.Bild: ZDFAusreiseverbot für Regierungskritiker? In Deutschland erlaubt. „Peanuts“ für die Enteignung eines Unternehmens? Ganz legal. Tanzen an christlichen Feiertagen? Verboten – auch für Ungläubige. Manche Gesetze und Gerichtsurteile lassen einen staunen. Etwa die „Staatsleistungen“ an katholische und evangelische Kirchen: Die Entschädigung für Verluste zu Napoleons Zeiten kosten die deutschen Steuerzahler immer mehr: inzwischen 600 Millionen Euro jährlich. „Terra X History“ erzählt skurrile Fälle aus der deutschen Rechtsgeschichte. Etwa wie ein CDU-Politiker 1953 das Land nicht verlassen darf, weil er an einem Pazifisten-Kongress teilnehmen will. Mithilfe des späteren Bundespräsidenten Heinemann zieht er bis vors Bundesverfassungsgericht.
Dessen Urteil gilt bis heute und ist gerade erst durch ein neues Passgesetz verschärft worden: Die Behörden dürfen Auslandsreisen von Bürgern verhindern, um Staatsinteressen zu schützen. Erfolgreicher vor Gericht ist hingegen Josef Neckermann: Der Versandhauskönig muss 1957 nur 2 Millionen Mark für den Erwerb seines Konzerns zahlen. Den hat er 1938 von einer jüdischen Kaufmannsfamilie übernommen – im Rahmen der „Zwangsarisierung“ der Nazis. Nach dem Krieg pocht der enteignete Karl Joel – Großvater des Popstars Billy Joel – auf angemessene Entschädigung. Doch für die Richter damals gilt, was 1938 unter Zwang in den Vertrag geschrieben wurde. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere ursprünglich angekündigt für den 26.05., dann für den 01.06.2024Reporter in Hitlers Krieg: Von der Diktatur in die Demokratie
45 Min.Sie kamen aus Hitlers Propagandakompanien und wurden zu mächtigen Medienmachern der jungen Bundesrepublik: Journalisten wie Henri Nannen, Peter von Zahn, Karl Holzamer & Co.
Einst dienten sie dem totalitären Regime, dann wurden sie zu Stützen der Demokratie. Bis heute prägen die Fotos und Filme der Wehrmachtspropaganda unser Bild vom Zweiten Weltkrieg. Denn nur Angehörige der Propagandakompanien durften von der Front berichten. Nach 1945 machten einige von ihnen erstaunliche Karrieren – in der Demokratie der Bundesrepublik Deutschland. Sie wurden zu Gründern erfolgreicher Medien und zu Galionsfiguren einer neuen Zeit, die freie Berichterstattung und Meinungsfreiheit verhieß. Wie konnten Männer, die ihr journalistisches Handwerk in Hitlers Kriegspropaganda gelernt hatten, einen wesentlichen Beitrag zum Aufbau der Medienlandschaft in Westdeutschland leisten? Wie glaubhaft war ihre plötzliche Wandlung vom Propagandisten zum Verfechter der Demokratie? Was gaben sie zu, was aus ihrer Vergangenheit verschwiegen sie? Der Film erzählt die Geschichte bedeutender Journalisten und Medienmanager der jungen Bundesrepublik – und geht dabei auf Enthüllungen ein, die sich aus jüngsten Quellenfunden ergaben. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere So. 28.04.2024 ZDF Deutsche Streaming-Premiere Sa. 27.04.2024 ZDFmediathek Rettung der Zehntausend – Die Kindertransporte
Ihre Eltern blieben zurück, doch sie wurden gerettet: 10 000 jüdische Kinder entkamen vor Kriegsbeginn aus Deutschland nach England und entgingen so dem Holocaust. Das Pogrom vom 9. November 1938 gegen jüdische Deutsche schockierte die Welt. In Großbritannien taten sich Helfer zusammen, die sofort eine groß angelegte humanitäre Rettungsaktion organisierten. Die Insel wurde zum Zufluchtsort für jüdische Kinder aus Hitlers Reich. Am Abend des 30. November 1938 verließ der erste Transport mit 196 Kindern den Bahnhof Berlin-Friedrichstraße. In Großbritannien hatten jüdische Organisationen und die Quäker bereits vier Tage nach dem Pogrom an Premierminister Chamberlain appelliert, deutsch-jüdische Kinder ohne bürokratische Hürden ins Land zu lassen.
Kurz darauf billigte das Parlament den Plan. Per Radio suchte man nach Gasteltern für die Kinder aus der Fremde. Aus vielen Städten des Deutschen Reiches fuhren jetzt Züge in die Sicherheit – bis zum Kriegsbeginn Anfang September 1939. 80 Jahre nach dem November-Pogrom erzählt der Film „Rettung der Zehntausend – Die Kindertransporte“ Geschichten vom Überleben und vom Leben in einem fremden Land. Er zeichnet anhand von Einzelporträts typische, aber auch besondere Lebenswege nach. Bei Kriegsende wurde vielen der Geretteten klar, dass ihre Eltern in den Lagern ermordet worden waren. Doch trotz der vielfältigen Wunden, die Krieg und Trennung schlugen, schufen sich die meisten „Transportkinder“ erfolgreiche Existenzen in ihrer neuen Heimat. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere So. 23.09.2018 ZDF Richard Löwenherz – Ein König in der Falle
Er ist einer der berühmtesten Helden der englischen Geschichte und zugleich das Opfer der größten Erpressungsaffäre des Mittelalters: König Richard I. von England, genannt „Löwenherz“. Seinen Beinamen verdient er sich durch glänzende Siege auf einem Kreuzzug im Heiligen Land. Doch auf der Rückreise wird er 1192 in Österreich gefangen genommen. Erst 14 Monate später und um ein gewaltiges Lösegeld ärmer darf er in sein Reich zurückkehren. Die Dokumentation zeigt die drei dramatischsten Jahre im Leben von Richard Löwenherz. Beginnend bei der Eroberung Akkons im Heiligen Land im Frühsommer 1191 bis zu seiner Freilassung durch den römisch-deutschen Kaiser Heinrich VI.
im Februar 1194. In diesen Jahren wird Richard vom Kreuzzugshelden zum berühmtesten Gefangenen Europas. In einem Politthriller, in dem alle großen Mächte des mittelalterlichen Europa mitspielen, muss er um sein Reich und sein Leben kämpfen. Eindrückliche Spielszenen, kommentiert von Experten wie dem führenden Löwenherz-Biografen John Gillingham, zeichnen ein Bild des Königs und seiner Geschichte, die bis heute nichts von ihrer Dramatik verloren hat. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere Sa. 26.09.2020 Phoenix Deutsche Erstausstrahlung ursprünglich für den 20.09.2020 angekündigtDie Ritter – Mythos und Wahrheit
Abenteurer, Burgenbauer, Kavaliere: So mancher Mythos über den Ritter hat sich bis heute gehalten. Doch was steckt wirklich hinter dem Bild des Recken in schimmernder Rüstung? Stimmen die Geschichten von den edlen Reitern, die um die Gunst schöner Burgfräuleins warben und um ihre Ehre kämpften? Was ist dran an den großen Legenden von Tafelrunden und Heldentaten? „ZDF History“ wirft einen Blick in den Alltag der „Männer in Eisen“. Wie und wovon haben sie gelebt? War ihr Leben wirklich voller Abenteuer und Gefahren, oder fristeten viele von ihnen ein eher bescheidenes und wenig aufregendes Dasein auf zugigen Burgen? Wie kämpfte es sich mit Schwert, Lanze und Bogen? In eindrucksvollen Computeranimationen und Reenactments erwacht die Welt des Mittelalters im Film wieder zum Leben. Die Dokumentation spürt Mythen und Legenden nach und zeigt, was belegbar ist und was ins Reich der Märchen gehört. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere So. 02.09.2018 ZDF Erstausstrahlung ursprünglich für den 18.02.2018 angekündigtRoadtrip 1945
90 Min.„Roadtrip 1945“ zeigt die abenteuerliche Reise des jungen Manfred Gans quer durch Trümmerdeutschland – auf der Suche nach seinen von den Nationalsozialisten verschleppten jüdischen Eltern. Historiker und „Terra X“-Host Mirko Drotschmann folgt den Spuren von Manfred Gans, Kampfname Frederick „Freddie“ Gray, der als Angehöriger einer britischen Spezialeinheit alles versuchte, um Vater und Mutter zu finden, die er im KZ Theresienstadt vermutete. 1938 konnte Manfred Gans NS-Deutschland noch Richtung England verlassen, anders als seine Eltern, die nicht entkommen konnten. Sieben Jahre später kehrte er als „Freddie“ Gray mit der überwiegend jüdischen Eliteeinheit „X Troop“ unter britischer Flagge in seine alte Heimat zurück.
Seine Erlebnisse und Begegnungen schrieb er kurz nach seiner Reise minutiös auf. Unmittelbar nach der deutschen Kapitulation macht sich Frederick Gray auf den gefährlichen wie abenteuerlichen Weg durch das Trümmerland, auf der Suche nach seinen Eltern, die von den Nationalsozialisten verschleppt worden waren, immer in der Ungewissheit, ob er sie finden wird oder sie überhaupt noch leben. Mirko Drotschmann folgt „Freddie“ Grays Spuren, reist seiner Route nach und trifft einige seiner Nachfahren.
Anhand des persönlichen Berichtes, weiterer Notizen, von Tagebucheinträgen und nicht zuletzt der Briefe an seine große Liebe Anita – einer 1938 nach New York emigrierten Jüdin, mit der er später eine Familie gründen wird – ist es möglich, das Schicksalsjahr 1945 aus einer bislang noch nicht gezeigten Perspektive vor Augen zu führen. Dabei gewähren vor allem die Reisenotizen authentische Einblicke in die Lebensumstände und Umbrüche im Deutschland der Zeitenwende. Kurz vor dem 80. Jahrestag des Kriegsendes in Europa zeigt das ZDF „Roadtrip 1945“. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere Di. 29.04.2025 ZDF Deutsche TV-Premiere ursprünglich angekündigt für den 06.05.2025Roadtrip 1945 – Kriegsende
45 Min.Die dreiteilige Reihe zeigt die abenteuerliche Reise des Soldaten Frederick „Freddie“ Gray. Nur Tage nach der deutschen Kapitulation führt ihn seine Reise im Mai 1945 von den Niederlanden mehr als 900 Kilometer nach Osten. Auf der Suche nach seinen Eltern, die er im Lager Theresienstadt vermutet. „Terra X History“-Host Mirko Drotschmann tut es ihm 80 Jahre später gleich.Bild: Honorarfrei - nur für diese Sendung inkl. SocialMedia bei Nennung ZDF und Paul's Boutique.„Roadtrip 1945“ zeigt die abenteuerliche Reise des jungen Manfred Gans quer durch Trümmerdeutschland – auf der Suche nach seinen von Nationalsozialisten verschleppten jüdischen Eltern. Historiker und „Terra-X“-Host Mirko Drotschmann folgt den Spuren von Manfred Gans, Kampfname Frederick „Freddie“ Gray, der als Angehöriger einer britischen Spezialeinheit alles versuchte, Vater und Mutter, die er im KZ Theresienstadt vermutete, zu finden. Am 27. Januar 1945 befreien Einheiten der Roten Armee die wenigen Überlebenden des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz.
Eine Mordfabrik, perfektioniert wie ein Industriebetrieb. Millionen Menschen sind dort und in anderen Vernichtungslagern gestorben. Erste Bilder der unvorstellbaren Gräueltaten der Deutschen gehen um die Welt. Nachrichten, die auch den jüdischen Soldaten Frederick „Freddie“ Gray in der britischen Armee erreichen und bei ihm schlimmste Befürchtungen auslösen. Seit Jahren hat er kein Lebenszeichen von seinen Eltern mehr erhalten: Sie hatten ihn 1938 außer Landes geschickt, schafften es aber selbst nicht mehr, den Nationalsozialisten zu entkommen.
Kurz vor Kriegsende erreicht ihn die Nachricht, dass seine Eltern vielleicht noch am Leben sein könnten – sie wurden im Lager Theresienstadt gesehen. Im Mai 1945 macht sich der 23-jährige Freddie mit einem Jeep von den Niederlanden aus auf den Weg Richtung Osten. Hinter ihm liegen abenteuerliche Monate, die mit der Landung in der Normandie am sogenannten D-Day begannen. Er ist Teil der britischen „X Troop“ – einem geheimen jüdischen Kommando, das für die Briten gegen die Nazis kämpft.
Auch Freddie operiert hinter feindlichen Linien, hilft, Hitlers letzte Bastionen des Atlantikwalls zu bezwingen, und erreicht bei Kriegsende mit seiner Einheit das niederländische Goes. Von dort aus begibt er sich am 12. Mai 1945 in einem Jeep samt Fahrer auf einen halsbrecherischen „Roadtrip“ quer durch seine zerstörte deutsche Heimat – um seine Eltern im knapp 900 Kilometer entfernten Konzentrationslager Theresienstadt zu suchen. Seine Reise führt den aus dem Münsterland stammenden Freddie zunächst in seine westfälische Heimat Borken zurück.
Dass sein Elternhaus noch steht, grenzt an ein Wunder. Die Stadt ist fast vollständig zerstört, „Germany 1945 Style“, kommentiert Freddie trocken. Auch Mirko Drotschmann besucht Borken und lernt Freddies Nachfahren kennen, die heute in den USA und Israel leben, darunter Sohn Daniel Gans. Zusammen begehen sie den einstigen Familiensitz. Für alle eine hoch emotionale Situation. Für Freddie ist es damals nur ein kurzer Zwischenstopp. Die Sorgen um seine Eltern treiben ihn zur raschen Weiterfahrt Richtung Osten an. Hunderte Kilometer liegen noch vor ihm. Es ist eine Fahrt ins Ungewisse. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere So. 26.01.2025 ZDF Deutsche Streaming-Premiere So. 26.01.2025 ZDFmediathek Roadtrip 1945 – Trümmerland
600 Kilometer durch das zerstörte Deutsche Reich liegen noch vor ihm, als Freddie sein nächstes Ziel, das weitgehend zerstörte Münster, erreicht. Die Hauptstraßen sind inzwischen geräumt. Die Besatzer brauchen Platz für ihre Truppentransporte. Freddie übernachtet in einer ehemals deutschen Kaserne, die jetzt von Amerikanern genutzt wird. Dort wie andernorts beobachtet er Fraternisierungsversuche, die von den Alliierten eigentlich strengstens untersagt sind. Freddie notiert: „Die Moral der deutschen Frauen ist völlig im Eimer. Überall liegen hartgesottene deutsche Mädchen mit ihren Soldaten herum.“
Freddie verlässt Münster Richtung Südosten. Unterwegs werden er und sein Fahrer Bob Zeuge einer wahren Völkerwanderung. Millionen Menschen sind bei Kriegsende entwurzelt durch Krieg, Flucht und Verschleppung. Die Straßen sind voll. Die Reise führt weiter nach Eisenach und von dort Richtung Sachsen. Hier endet das von den West-Alliierten kontrollierte Gebiet. Wo genau die Grenze verläuft, ist damals kaum ersichtlich. Auch für die Bevölkerung vor Ort, die oft nicht weiß, wer ihre Heimatstadt einnehmen wird. Man blickt voller Angst auf die Rote Armee, fürchtet Rache. Denn an der Ostfront hatten die Deutschen besonders verheerend gewütet. Es kommt zu Hunderttausenden Vergewaltigungen. Die weitaus meisten Taten gehen von Rotarmisten aus, sie sehen es auch als Vergeltung für deutsche Verbrechen.
Über Chemnitz und Oberlungwitz führt Freddies Reise nach Schwarzenberg und tiefer ins Erzgebirge. Dort trifft er auf eine Division bewaffneter Wehrmachtssoldaten, die sich ihm ergeben wollen – mehrere Tage nach Kriegsende. Freddie lehnt ab und sucht das Weite. Er ist jetzt nur noch gut 100 Kilometer von Theresienstadt entfernt. Am Abend des 14. Mais hat er sein Ziel erreicht. Nur wenige Tage, nachdem die Rote Armee hier die Kontrolle übernommen hat. Drei Tage hat Freddie gebraucht: von den Niederlanden quer durch Deutschland bis dorthin. Er hat immer noch die Hoffnung, seine Eltern lebend zu finden. (Text: ZDF)Deutsche Streaming-Premiere So. 26.01.2025 ZDFmediathek Roadtrip 1945 – Wolfszeit
Das letzte Lebenszeichen seiner Eltern Moritz und Else Gans liegt Jahre zurück. Über das Lager Westerbork waren sie nach Bergen-Belsen und schließlich nach Theresienstadt verschleppt worden. Bis kurz vor Kriegsende werden rund 88.000 jüdische Menschen von hier aus in die Vernichtungslager im Osten geschleust. Nur jeder siebte Insasse von Theresienstadt überlebt den Holocaust. Freddie kann sein Glück kaum fassen, als er sieht, dass seine Eltern tatsächlich leben. Fast schon nüchtern notiert er: „Zwischen Gesprächen über ihre Vergangenheit, unsere Verwandten, die Welt fühlen wir uns jetzt alle sehr glücklich.“
Doch dann breitet sich im überfüllten Areal Fleckfieber aus. Die Erkrankten werden isoliert, das ganze Lager großflächig entlaust. Kaum befreit, stellt der sowjetische Kommandant Theresienstadt unter Quarantäne. Ein Schockmoment, wie Freddie in seinem Bericht schreibt. Ohne seine Eltern kehrt er zunächst ins niederländische Goes zurück, wo er sich umgehend daran macht, die Eindrücke der vergangenen Tage zu Papier zu bringen. Und er setzt alles daran, seine Eltern so schnell wie möglich aus Theresienstadt herauszuholen. Nachdem im Lager die Fleckfieber-Epidemie abebbt, ist es endlich soweit. Am 21. Juni 1945 besteigen das Ehepaar Gans und weitere niederländische Überlebende ein Flugzeug nach Eindhoven.
Freddies private Mission geht damit zu Ende, doch sein Dienst für die britische Armee noch nicht. Als ausgebildeter Verhörspezialist befragt Freddie KZ-Wärter und andere NS-Funktionäre. Seine Befragungen dienen auch der Vorbereitung der Nürnberger Prozesse. Deren Ende erlebt er als Zivilist. Im August 1946 legt er seinen Tarnnamen ab und wird wieder zu Manfred Gans. Im Juli 1948 gibt er seiner großen Liebe Anita in New York das Ja-Wort. (Text: ZDF)Deutsche Streaming-Premiere So. 26.01.2025 ZDFmediathek Roberto Blanco – Eine deutsche Legende
Bis heute gilt er als Muntermacher der Nation. Sein Erfolgshit „Ein bisschen Spaß muss sein“ klingt wie ein Motto. Aber Roberto Blancos Aufstieg war kein Spaß, sondern Ergebnis harter Arbeit.
Wie gelang ihm sein Erfolg in einem völlig fremden Land? Was treibt ihn an? Welche Rolle spielen der Vater und Josephine Baker, seine beiden großen Vorbilder? „ZDF-History“ porträtiert den bekanntesten Entertainer Deutschlands zu seinem 85. Geburtstag.
Als er 1956 nach Deutschland kommt, wo sein Vater gerade als Entertainer auftritt, betritt Roberto Blanco ein unbekanntes Land, das er bis dahin nur als Kriegstreiber aus der Wochenschau kennt. Er hat gerade zufällig eine Rolle in einem deutschen Spielfilm ergattert und kann sich damit sein eigenes Geld verdienen. Jetzt will der junge Mann in der schwer kriegszerstörten neuen Heimat sein Glück suchen – und damit in die Fußstapfen seines Vaters treten. Der ist die wichtigste Person in Roberto Blancos Leben: ein kubanischer Revuestar, in der ganzen Welt unterwegs. Er sieht seinen Sohn nur selten – irgendwo zwischen zwei Auftritten. Der verehrt ihn dafür umso mehr.
Roberto Blanco, der früh seine Mutter verloren hat, wächst in Internaten in Beirut und später in Madrid auf. In den Ferien reist er seinem Vater nach. So lernt er die Welt und das Showbusiness kennen und lieben. Und Roberto merkt, er will mehr: auch auf die große Bühne, berühmt sein. Seit er als Jugendlicher eher zufällig vor Publikum sein Gesangstalent erprobte, hegt Roberto den Traum vom Leben in Glamour. Er verwirklicht ihn zielstrebig, mit Willenskraft, Fleiß, Talent – und dank guter Fügungen. In einem fremden Land, ohne die Sprache zu können, einzig mit der Adresse einer Freundin im Gepäck.
Erst tritt Roberto Blanco bei Galas auf, dann gewinnt er zwei Gesangswettbewerbe. Die Sängerin und Tänzerin Josephine Baker wird auf ihn aufmerksam und nimmt ihn unter ihre Fittiche. Mit ihr teilt er die Erfahrung, dass die Hautfarbe nicht gleichgültig ist, aber man sich dadurch nicht unterkriegen lassen darf. Die beiden gehen gemeinsam auf Konzertreise, sie gibt ihm wertvolle Tipps, die ihn durch sein Leben tragen. Große Schlagerhits machen Roberto Blanco berühmt, er moderiert Shows, spielt in Filmen mit, steht als Schauspieler auf der Bühne. So macht er auch den anfangs skeptischen Vater stolz.
Er hat sich seinen Traum erfüllt – und auch erkämpft. Der Film zeigt den Publikumsliebling backstage, wie ihn kaum jemand kennt. Freunde, Weggefährten und Familienmitglieder beschreiben den Menschen hinter dem Star: nachdenklich, ringend um Anerkennung und gelegentlich auch im Zwiespalt. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere So. 29.05.2022 ZDF Deutsche Streaming-Premiere Sa. 28.05.2022 ZDFmediathek Roms Rache – Die Schlacht im Harz
Logo „ZDF-History“.Bild: ZDF und Corporate Design„Varus, gib mir meine Legionen zurück!“, soll der römische Kaiser Augustus nach der verlorenen Schlacht im Teutoburger Wald im Jahre 9 nach Christus ausgerufen haben. Nie wieder würden Römer in Germanien Fuß fassen. So steht es in den Schulbüchern. Tatsächlich machten Archäologen jüngst eine spektakuläre Entdeckung im Harz. Tausende Fundstücke römischer Herkunft, im Waldboden verborgen, beweisen: Die Römer haben sich nach der Varusschlacht nicht hinter dem Limes versteckt. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere So. 06.11.2011 ZDF Rom von oben – Spurensuche aus dem Weltall
Kaum ein Reich war mächtiger und existierte länger. Das Imperium Romanum erstreckte sich über große Teile Europas, Afrikas und Asiens. 2000 Jahre später ist noch immer nicht restlos geklärt, worauf sein Erfolg eigentlich gründete. Was hielt das Römische Reich zusammen und warum gibt es so wenige Spuren von Städten, Straßen und Befestigungsanlagen? Einiges haben die Archäologen in den letzten Jahrhunderten ausgegraben, doch vieles ist noch immer im Erdreich verborgen oder im Meer versunken. „ZDF-History“ zeigt auf der Grundlage neu entdeckter Relikte, was wirklich zum Aufstieg und Fall des alten Roms führte. (Text: Phoenix)Deutsche TV-Premiere So. 05.08.2018 Phoenix Rosenkriege – Wenn aus Liebe Hass wird
„Drum prüfe, wer sich ewig bindet“: Wo zu Beginn noch die Herzen in Flammen standen, bleibt am Ende oft nur Asche. Wenn Ehen scheitern, werden nicht selten die Messer gewetzt. Schamschranken fallen ins Bodenlose, und so genannte Rosenkrieger riskieren am Ende nicht nur ihren guten Ruf. „ZDF-History“ zeigt die Hintergründe prominenter Beispiele – angefangen bei Liz Taylor und Richard Burton bis hin zu Paul McCartney und Heather Mills. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere So. 02.12.2012 ZDF Der Rote Baron – Manfred von Richthofen
Manfred von Richthofen: eine Legende. Angeblich war er der Ritter der Lüfte. Doch der Schein trügt: Richthofen sollte möglichst viele Gegner töten – und das tat er mit Leidenschaft. „ZDF-History“ blickt hinter die Legende des „Roten Barons“: Wer war Manfred von Richthofen wirklich? Woher kam seine Leidenschaft für das Töten? Und warum wird er in militärischen Kreisen immer noch als besonders ritterlicher und heldenhafter Pilot verehrt? 1916 startet der bis dahin eher durchschnittliche Kadett Manfred von Richthofen seine Karriere bei den Kampffliegern.
Schon bald sind seine Abschussquoten unübertroffen. Sein rot bemaltes Flugzeug, das ihm den Spitznamen „Roter Baron“ beschert, ist beim Gegner gefürchtet. Doch Richthofen ist nicht nur ein talentierter Pilot, sondern auch ein begnadeter Selbstdarsteller. Mit seiner Autobiografie „Der rote Kampfflieger“ wird der Mythos des Fliegerhelden geboren: Er wolle seine Gegner nur kampfunfähig machen, nicht töten, heißt es. Eine Mär, wie neuere Forschungen zeigen. Sie belegen, dass Richthofen besessen vom Töten war, süchtig nach dem brennenden Abschuss.
Der Historiker Joachim Castan hat erstmals und exklusiv Zugang zu den Familienarchiven der Familie sowie dem bislang unveröffentlichten Tagebuch der Mutter, die darin offen über die dunkle Seite ihres Sohnes schreibt. Castans Entdeckungen belegen eindrucksvoll, wie das Leben Manfred von Richthofens im Kaiserreich und später auch im Nationalsozialismus zur Mythenbildung missbraucht wurde – und wie sorglos Bundeswehr und NATO bis heute mit diesem Erbe umgehen. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere So. 27.11.2016 ZDF Die Royals und die Nazis
Englands Krone gilt als Symbol des Widerstands gegen die Nazis. Doch neue Dokumente belegen: Der abgedankte König Edward VIII. wollte zurück auf den Thron – mit Hitlers Hilfe. Doch war der Ex-König wirklich bereit, Hochverrat zu begehen, um Englands Krone zurückzuerhalten? Welche Rolle spielte Edwards Frau Wallis Simpson in diesem Spiel um Liebe und Macht? Im Sommer 2016 veröffentlichte die „Sun“ ein 17-Sekunden-Video, das die Welt schockierte: Die junge „Queen Mum“, Gattin von König Georg VI., übte Anfang der 30er Jahre mit ihren Töchtern Elizabeth und Margaret den „Hitlergruß“.
Angeleitet wurde sie dabei vom Prince of Wales, dem späteren König Edward VIII. Nur ein unbedachter Scherz? Oder entspricht diese Geste womöglich der damaligen politischen Gesinnung? Immer wieder gelangen Hinweise auf die bis heute gern verschwiegene Sympathie der Windsors für das NS-Regime an die Öffentlichkeit. In einem Auktionshaus ist ein Album mit bislang unbekannten Fotos Edwards VIII. in Nazi-Deutschland aufgetaucht, die den abgedankten König wiederholt mit Hitlergruß zeigen.
Jüngste Dokumentenfunde nähren den Verdacht, Edward könnte im Sommer 1940 kriegsrelevante Geheim-Informationen an das NS-Regime weitergeleitet haben, um als Gegenleistung mithilfe der Nazis wieder Britanniens Thron zu besteigen. Der Film belegt anhand von Foto-, Film- und Textdokumenten die Sympathie der damaligen Royals – sowie führender britischer Aristokraten – für den Faschismus, insbesondere den Nationalsozialismus.
Dabei untersucht der Film die Rolle Edwards, der offen mit der NS-Regierung sympathisiert und möglicherweise mit dem Gedanken des Landesverrats gespielt hat. Treibende Kraft war dabei insbesondere seine Ehefrau Wallis Simpson, für die Edward 1936 als König abdankte. Die bürgerliche Amerikanerin, zweifach geschieden und von zweifelhaftem Ruf, wurde von der Royal Family entschieden abgelehnt. Doch mit der Rolle einer abgeschobenen Herzogin wollte sie sich nicht zufriedengeben – und brachte Edward mit nationalsozialistischen Kreisen in Kontakt. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere So. 12.08.2018 ZDF Rückkehr der Diktatoren? – Von Mao zu Xi Jinping
45 Min.Maos (l.) Alleinherrschaft ersetzten seine Nachfolger durch kollektive Führung. Xi Jinping (r.) dreht die Entwicklung wieder zurück.Bild: ZDF und ZornshotMaos Nachfolger öffneten China zum Westen, ersetzten Alleinherrschaft durch kollektive Führung. Xi Jinping dreht die Entwicklung wieder zurück. Erfindet er die Diktatur neu? Als Xi Jinping 2012 Generalsekretär der KP Chinas wird, erwarten viele einen „chinesischen Gorbatschow“. Nun sprechen Beobachter vom Rückfall in den Totalitarismus, von einer Art digitaler Diktatur. Mao Zedong hinterließ ein zwiespältiges Erbe: Er machte aus der von ihm gegründeten „Volksrepublik China“ eine bedeutende kommunistische Macht, doch der von ihm gepflegte „Mao-Kult“ verschwieg die Millionen Tode durch Hunger und Terror, die seine brutale Diktatur forderte.
Xi Jinping knüpft an jene Tradition des Kultes an, die den Aufstieg Chinas und die Machtfülle in einer Person feiert. Offener Terror und massive Gewalt sind eher Mittel der Vergangenheit. Heute geht es um totale Kontrolle und Vereinnahmung von Menschen mit den Möglichkeiten modernster Technik. Repression, Zensur, Propaganda, Personenkult, Alleinherrschaft – intensiv wie seit den 70er-Jahren nicht mehr – sind heute Bestandteile einer hochgerüsteten digitalen Diktatur.
Die völlige Durchdringung und Beeinflussung des Menschen und seines Denkens sind das Ziel, um die Herrschaft der KP Chinas zu sichern und zu verlängern. Die anfängliche Hoffnung, die der Westen auf Xi Jinping setzte, ist mittlerweile verflogen: Totale Observierung und Kontrolle bestimmen den Alltag in China. Die Masseninternierung von Uiguren in Xinjiang, das Niederknüppeln von Protesten in Hongkong verstärken den Eindruck eines gleichgeschalteten totalitären Systems.
Aber hat Xis Macht nicht auch Grenzen, wie sich bei den heftigen Reaktionen auf die Null-COVID-Politik und das Einlenken Pekings zeigte? Mit ehrgeizigen Projekten wie der „Neuen Seidenstraße“ meldet Xi Jinping zugleich den Anspruch an, China zur führenden ökonomischen und militärischen Macht der Welt zu machen. Der von ihm formulierte „chinesische Traum“ von imperialer Macht und der „großartigen Wiedergeburt der chinesischen Nation“ ist populär. Doch sorgen die Ansprüche im Südchinesischen Meer und Kriegsdrohungen gegen Taiwan, schließlich die „unverbrüchliche Freundschaft“ mit dem Aggressor Russland für internationale Spannungen.
Wirtschaftskrisen, wie der Einbruch des Immobiliensektors und die hohe Jugendarbeitslosigkeit, berühren auch die Akzeptanz der Führung. Dass Xi wie Mao als Parteichef und überragender „Führer“ des Volkes in die Geschichte eingehen wird, ist unumstritten. Doch anders als in der Mao-Ära gibt es innerhalb und außerhalb Chinas Faktoren, die womöglich schwerer berechenbar und kontrollierbar sind. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere Di. 17.10.2023 ZDF Deutsche Streaming-Premiere Fr. 13.10.2023 ZDFmediathek Rückkehr der Diktatoren? – Von Stalin zu Putin
45 Min.Der Angriffskrieg gegen die Ukraine hat den Wandel Russlands zur Diktatur beschleunigt. Wird aus Putin ein Stalin 2.0? Inzwischen beruht Putins Herrschaft auf einem Führerprinzip, das ihm als Präsident die oberste Befehlsgewalt in politischen, rechtlichen, wirtschaftlichen und militärischen Belangen sichert. Die imperiale Machtfülle der Stalinzeit gilt Putin als Vorbild. Die Kritik am einstigen Kremlherrscher ließ er zurückdrängen. Längst stehen nicht mehr Verbrechen und Unterdrückung im Zentrum der Erinnerung, sondern die imperiale Größe der Stalin-Ära.
Nach dem Sieg über Hitler hatte der Kremlherrscher die von ihm geführte Sowjetunion in den Rang einer nuklearen Weltmacht gehoben. Doch seine Ära steht auch für unermesslichen Terror und Leid. Eine Gewaltherrschaft wie unter Stalin wird es unter Putin nicht geben, sind sich Historiker einig, aber längst spricht man von einem „System Putin“, welches das einst verharmlosend als „gelenkte Demokratie“ bezeichnete Konstrukt weit hinter sich lässt. Gewaltenteilung gibt es nur pro forma, das Parlament dient eher der Akklamation als der Kontrolle.
„Der Krieg hat zu einer deutlichen Zunahme der staatlichen Repression gegen alle Formen von Widerspruch geführt und zur Konzentration der personifizierten Macht, was Russland in eine regelrechte Diktatur drängt“, heißt es im Demokratieindex für 2022 (ein weltweit viel beachteter Report der britischen Zeitschrift „The Economist“). So tief wie kein weiteres Land fiel Russland um 22 Plätze in dem internationalen Ranking. Klassische Merkmale der Diktaturen des 20. Jahrhunderts treten zum Vorschein, auch solche, die Putin mit Stalin verbinden: eine imperiale, historisch oder ideologisch begründete Vision.
Verbunden mit einer Gleichschaltung der Medien, Demonstration militärischer Macht, Unterdrückung der Opposition, aggressiver Propaganda und Personenkult. Und außenpolitisch, militärisch? Der Kampf, den Stalin einst gegen den Hitlerfaschismus führte, werde nun gegen die (angeblichen) Faschisten in der Ukraine fortgesetzt. Doch führt der von Putin entfesselte Angriffskrieg gegen die Ukraine womöglich zum Scheitern des „Systems Putin“? (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere Di. 10.10.2023 ZDF Deutsche Streaming-Premiere Fr. 06.10.2023 ZDFmediathek Rückkehr in Uniform: Jüdische Deutsche im Krieg gegen Hitler
Sie müssen aus ihrer deutschen Heimat fliehen und kehren als Soldaten zurück: In alliierter Uniform kämpfen jüdische Emigranten gegen das Hitler-Regime. Ihre Lebenswege sind abenteuerlich, ihre Familiengeschichten erschütternd. Nach ihrer Flucht stellen sich viele junge deutsche Juden im Zweiten Weltkrieg an die Seite der Befreier und tragen zum Sieg über die NS-Herrschaft bei. Nach dem Kriegsbeginn 1939 wird für manchen asylsuchenden deutschen Juden seine Herkunft zum Problem. Als Deutsche erklärt man sie zu „feindlichen Ausländern“. Sie werden diskriminiert, interniert und von England aus in Lager nach Kanada oder Australien deportiert.
Bald aber merken Briten und Amerikaner, welches Potenzial in diesen jungen Männern steckt: Viele von ihnen sind hoch motiviert, gegen Hitlers Reich in den Krieg zu ziehen. So landen jüdische Emigranten mit den alliierten Truppen in Afrika, Italien und der Normandie. Sie dienen unter anderem als Verhörspezialisten für Gefangene, als Dolmetscher oder Experten für deutschsprachige Propaganda. Auch an der Ostfront kommen Emigranten an vorderster Front zum Einsatz. Als sie in alliierter Uniform in ihr Herkunftsland zurückkehren, wird ihnen bewusst, wie weit das verbrecherische Regime gegangen war und wie viele Helfer es gefunden hatte.
Nach der Befreiung von Lagern wie Bergen-Belsen oder Dachau zeigt sich das Ausmaß des mörderischen Hasses und der Unmenschlichkeit. Die Rückkehrer suchen nach ihren Familien, die in Deutschland bleiben mussten, und werden bald mit schrecklichen Wahrheiten konfrontiert. Ihre vermisste Heimat war ihnen zur Fremde geworden. „ZDF-History“ erzählt die spannenden und berührenden Schicksale von vier Emigranten, unter ihnen der bekannte Filmautor Georg Stefan Troller und der deutsch-amerikanische Germanistikprofessor Guy Stern. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere So. 09.08.2020 ZDF Russlands Kriege
Jahrhundertelang verteidigen und erweitern Russlands Herrscher ihr Reich. Eine Geschichte von Konflikten und Expansionsdrang. Putins Überfall auf die Ukraine ist nur das jüngste Kapitel. Seit Februar 2022 tobt der brutale Angriffskrieg, mit dem Putin Grenzen verschieben und sein Land zu alter imperialer Größe führen will. Gibt es historische Parallelen zu früheren Kriegen? Ist die Geopolitik der Sowjetherrscher oder gar der Zaren Vorbild? „ZDF-History“ nimmt Russlands Kriege unter die Lupe – vom Zarenreich über die Sowjetunion bis hin zur Gegenwart.
Schon in der Vergangenheit versuchte Russland immer wieder, sich als Großmacht militärisch Geltung in der Welt zu verschaffen. Ab dem 17. Jahrhundert möchte das aufstrebende Russland im Konzert der westlichen Mächte mitspielen. Zar Peter der Große sichert sich im Krieg gegen Schweden den Zugang zur Ostsee. Und Zarin Katharina der Großen gelingt es in einem Feldzug gegen das Osmanische Reich, die Krim 1783 den Türken zu entreißen. Im Ersten Weltkrieg gehen nach der russischen Revolution und dem Frieden von Brest-Litowsk frühere Eroberungen verloren.
Im Land selbst herrscht Bürgerkrieg. Doch die Rote Armee, die Leo Trotzki aus Revolutionstruppen und den Resten der zaristischen Armee 1918 schmiedet, bricht jeden Widerstand, beendet alle Unruhen, erobert abgefallene Gebiete zurück und verteidigt später im Zweiten Weltkrieg das Land gegen Hitlers Vernichtungswahn. Nach 1945 ist die Sowjetarmee aber auch Synonym für die Unterdrückung der kommunistischen Satellitenstaaten. Der in seinem Kern russisch dominierte Vielvölkerstaat Sowjetunion verbindet von 1922 bis 1991 imperiale Großmachtpolitik mit ideologischem Anspruch, nach innen wie außen.
Das kostet Millionen Ukrainer, Balten, Georgier, aber auch Russen das Leben. Am Ende bringen die Niederlage im Afghanistankrieg und die Kosten des Wettrüstens mit den USA die Sowjetunion ins Wanken. Gorbatschow versucht, sie durch Reformen zu retten. Durch den Zusammenbruch des „Ostblocks“ und die Auflösung des Warschauer Paktes scheint der Kalte Krieg beendet. Den Untergang der Sowjetunion sieht Putin von Beginn an als einen Fehler, den es historisch möglichst zu korrigieren gilt.
Seine Vorbilder sind Peter der Große und Katharina die Große. Auch Stalin verehrt er als machtvollen Herrscher. Seine Mission: der westlichen Welt zu trotzen, Russlands Bedeutung als Supermacht wiederherzustellen und zumindest einen Teil verlorener territorialer Größe zurückzuerlangen. Und dies nicht nur, wenn es um den vorgeblichen Schutz russischsprachiger Minderheiten geht. Dazu scheint jedes Mittel recht. Der Angriff auf die Ukraine am 24. Februar 2022 ist nicht Putins erster Krieg. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere So. 19.02.2023 ZDF Deutsche Streaming-Premiere Sa. 18.02.2023 ZDFmediathek Russlands Krone
Sie herrschen über 300 Jahre lang über das größte Land der Erde: Russlands Zaren. Ihr Reichtum ist legendär, ihr Machthunger grenzenlos, ihr Ende grausam. „ZDF-History“ folgt den großen Gestalten der russischen Krone – von Iwan dem Schrecklichen, Katharina der Großen bis Nikolaus II. – und erzählt Schlüsselmomente ihres Lebens. Aktuelle Bezüge verdeutlichen das Vermächtnis der Zaren und Zarinnen im heutigen Russland. Der Film blickt auf die faszinierende Geschichte der russischen Monarchen: auf ihre glanzvollen Momente, ihre hinterlistigen Machtspiele und ihre großen Tragödien.
Wie haben sie Russland seit dem Mittelalter geformt? Und warum ging das Reich der Zaren unter? Iwan der Schreckliche ist der erste Zar Russlands: Getrieben von krankhaftem Verfolgungswahn, verbreitet er Angst und Schrecken in seinem Reich. Mit der Eroberung Sibiriens legt Iwan das Fundament des russischen Imperiums. Peter der Große öffnet das Fenster zum Westen und etabliert Russland im Kreis der europäischen Mächte. Katharina die Große – die Deutsche auf dem Zarenthron – putscht sich an die Macht. Ihr gelingt es, dem Imperium eine Verwaltung zu geben. Tausende Deutsche folgen ihrem Aufruf, als Siedler an die Wolga zu kommen.
Die Aufhebung der Leibeigenschaft gelingt erst Zar Alexander II. Doch an der Aufgabe, sein Imperium zu modernisieren, ist er tragisch gescheitert. Sein Enkel Nikolaus II. herrscht als letzter Zar über Russland. Der Erste Weltkrieg, soziale Spannungen und Hungersnöte entfachen eine Revolution, die im Februar 1917 die Zarenherrschaft brutal hinwegfegt. Nach jahrzehntelanger Verdrängung entdeckt Russland heute sein imperiales Erbe wieder neu. Wladimir Putin knüpft an Macht und Größe des Zarenreichs wieder an. Dafür nutzt der Staatschef die Symbolkraft der imperialen Vergangenheit. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere So. 25.03.2018 ZDF Der Schatz der Tempelritter
Am 13. Mai 1981 wurde auf dem Petersplatz in Rom ein Attentat auf Papst Johannes Paul II. verübt, das dieser nur knapp überlebte. Als Täter wurde der Türke Mehmet Ali Agca festgenommen und verurteilt. Doch bald schon war klar: Hinter dem Anschlag stand nicht nur ein Einzeltäter. Der polnische Papst, der seit Beginn seines Pontifikats als Kämpfer gegen den Kommunismus aufgetreten war, schien ins Fadenkreuz unterschiedlicher politischer Kräfte geraten zu sein. Die Dokumentation geht den Hintergründen der Tat nach, die bis heute nicht endgültig geklärt werden konnten.
Zunächst schob man dem bulgarischen Geheimdienst und damit den Sowjets die Schuld in die Schuhe, einige vermuteten auch den Vatikan mit seinen sich gegenseitig bekämpfenden Lobbygruppen hinter der Tat. Am plausibelsten für viele Experten kristallisierte sich die These heraus, dass die rechtsextremistische Gruppe der „Grauen Wölfe“ aus der Türkei hinter dem Anschlag stand – womöglich toleriert durch europäische und amerikanische Geheimdienste, die auch das öffentliche Nachspiel des Attentats mitgestalteten. (Text: Phoenix)Deutsche TV-Premiere Mi. 16.12.2009 ZDFinfokanal Schicksalstag 1. Mai – Der lange Weg zum „Tag der Arbeit“
Am 1. Mai 1886 versammeln sich in Chicago Tausende Arbeiter, um für bessere Arbeitsbedingungen zu protestieren. Der Streik endet in einem Massaker, wird aber zur Geburtsstunde des „Tags der Arbeit“. (Text: Phoenix)Deutsche TV-Premiere So. 02.05.2010 ZDF
zurückweiter
Füge Terra X History kostenlos zu deinen Serien hinzu und verpasse keine Neuigkeit mehr.
Alle Neuigkeiten zu Terra X History und weiteren Serien deiner Liste findest du in deinem persönlichen Feed.
TV Wunschliste informiert dich kostenlos, wenn Terra X History online als Stream verfügbar ist oder im Fernsehen läuft.Erinnerungs-Service per
E-Mail