bisher 99 Folgen, Folge 26–50
26. Europas Osten – bewundert und verachtet
Folge 26Deutschsprachige Medien berichten über Estland wie über ein Wunderland; Bulgarien dagegen wird als ein von Elend und Korruption beherrschter Ort dargestellt. Die Übergabe der EU-Präsidentschaft von Estland an Bulgarien ist Anlass, Vorurteile durch Fakten zu ersetzen.
«Immer wieder erstaunt es mich, wie schlecht Bulgarien von hier aus aussieht und wie positiv Estland». Der Satz stammt von Petar Kehayov, einem Linguisten und Kulturwissenschafter am Leibniz-Institut in Regensburg, Bayern. Kehayov ist in Bulgarien aufgewachsen, hat in Estland studiert und 16 Jahre dort gelebt. Für #SRFglobal kommt er ins Studio nach Zürich und wird hier von Arthur Honegger empfangen.
Auch Honegger gehört zu den Journalisten, die von Estlands Entwicklung beeindruckt sind. Ebenso wie Osteuropa-Korrespondent Peter Balzli: «Kaum ein Volk ist so zukunftsorientiert wie die Estinnen und Esten», textete Balzli vor einem Jahr in «10vor10». Jetzt wird er berichten, ob auch Bulgarinnen und Bulgaren an der Zukunft arbeiten. Nordeuropa-Korrespondent Bruno Kaufmann komplettiert die Runde. Er ist nicht nur Estland- und Skandinavienkenner, sondern studienbedingt auch hervorragend im Bild über Bulgarien.
Bulgarien ist zwar noch immer das ärmste Land in der Europäischen Union. Aber es ist «mehr als Korruption, Armut, Gewalt gegen Flüchtlinge, unfreie Presse und Pferdefuhrwerke». Sagt Petar Kehayov, der es wissen muss. (Text: SRF)Deutsche TV-Premiere Do. 05.04.2018 3sat Original-TV-Premiere Do. 29.03.2018 SRF 1 27. Emmanuel Macron, eine Art «Messias»?
Folge 27Seit einem Jahr hat die Welt einen neuen Star auf der Politbühne: Frankreichs Präsident Emmanuel Macron ist die Anti-These zu Trump, Putin, Erdogan und anderen Autokraten. Hat Macron die Fähigkeit und die Macht, seine hohen Ziele umzusetzen? Florian Inhauser debattiert mit Cécile Calla, französische Journalistin in Berlin, Alexandra Gubser, Frankreich-Korrespondentin in Paris und Sebastian Ramspeck, EU-Korrespondent in Brüssel. Der Applaus für Emmanuel Macron kommt manchmal von rechts, manchmal von links, vor allem aus der Mitte. Dort ist er ein Polit-Messias.
Folgerichtig wird Macron von diverser Seite auch immer wieder heftig kritisiert. Frankreichs Linke wirft ihm seine Affinität zur Finanzwelt und Verachtung der Arbeitslosen vor, schimpft ihn „Liquidator“, da er es wagt die Staatsbahn SNCF zu reformieren. Die Bürgerlichen scheinen bisher zufriedener mit dem jungen Präsidenten, halten aber beispielsweise seine Verschärfung des Asylrechts für „zu weich“. Einig sind sich die meisten, dass Frankreich heute mehr Ausstrahlungskraft hat als unter Macrons Vorgänger François Hollande. Und das hat viel mit dem erst 40-jährigen Präsidenten zu tun.
„Er kann übers Wasser gehen“, titelte das Magazin „L’Express“ vor knapp einem Jahr. Sowie: „Er wird die Welt vor Trump retten“. Das war zwar ironisch gemeint, umschrieb aber dennoch die Stimmung in Frankreich, nachdem Macrons Bewegung „En Marche!“ einen überwältigenden Sieg bei den Parlamentswahlen errungen hatte. Diese zeigten: Die traditionelle bipolare Aufteilung der Wählerschichten in links und rechts ist passé. Zumindest in Frankreich. Einige der Hoffnungen von damals sind heute ausgebremst.
Immerhin hat Macron vor wenigen Tagen beim Staatsbesuch in Washington einen Vorschlag eingebracht, wie der Atom-Deal mit dem Iran möglicherweise doch noch gerettet werden kann. Bei aller Skepsis, auch jener von Macron selbst: die Überlebenschance des Iran-Abkommens scheint wieder leicht besser. Denn Donald Trump bewundert seinen französischen Amtskollegen, das wurde bei ihrem Treffen wieder deutlich, selbst wenn ihm dieser die Meinung sagt, wie zuletzt im US-Kongress. Die New York Times schrieb schon im September 2017: 2Emmanuel Macron verkörpert die letzte Hoffnung der amerikanischen Verbündeten, die apokalyptische Seite von Trumps Charakter zu begrenzen.“ „#SRFglobal“ fragt, hat Emmanuel Macron die Fähigkeit und die Macht, seine hohen Ziele umzusetzen? Seine unbestrittene Intelligenz und sein Charisma werden dafür alleine nicht ausreichen, nicht im eigenen Land und auf internationalem Parkett schon gar nicht.
Frankreich wird überzeugte Partner brauchen, um seine Positionen im Mittleren Osten, bei der EU-Reform und in der Klimapolitik durchzusetzen. Und die sind kaum in Sicht. „Macron braucht Hilfe, doch Deutschland versagt“, warnt „Der Spiegel“ schon jetzt. (Text: 3sat)Deutsche TV-Premiere Do. 03.05.2018 3sat Original-TV-Premiere Do. 03.05.2018 SRF 1 28. Iran und Israel – von Raketen, Hass und Freundschaft
Folge 28In der Sendung vom 7. Juni 2018 widmet sich «#SRFglobal» dem Konflikt zwischen Iran und Israel. Florian Inhauser diskutiert mit Pascal Weber, Nahost-Korrespondent SRF in Beirut, und im Studio mit Gilda Sahebi, gebürtige Iranerin, Politologin und Publizistin.
Pascal Webers Einschätzung: «Wer die beiden Länder kennt, weiss, wie sehr sich die Sehnsüchte und Träume der Menschen gleichen – und auch ihre Ängste. In manchen Kaffees in Teheran kann man sich fast wie in Tel Aviv fühlen, in manchen Madrasas – Mulah-Schulen – von Qom hingegen wie in den orthodoxen Zentren Jerusalems. Die Gegensätze werden erst durch die Politik hergestellt.»
Gilda Sahebi sagt zum Thema: «Kann man sein Herz an ein Land verlieren? Wenn man richtige Patrioten fragt, wahrscheinlich ja. Wenn man mich fragt, eher nicht. Ich wurde im Iran geboren, bin in Deutschland aufgewachsen, in zwei Kulturen, mit zwei Sprachen. Ich habe mich nie mit irgendeiner Flagge oder einem Pass identifiziert, sondern immer mit den Menschen, mit dem Leben um mich herum. Und doch habe ich mein Herz irgendwie verloren. Ausgerechnet an Israel.» (Text: SRF)Deutsche TV-Premiere Do. 07.06.2018 3sat Original-TV-Premiere Do. 07.06.2018 SRF 1 29. Russland, die Fußball-WM und wir: Verstehen wir uns wieder?
Folge 29Putins Russland zeigt sich an der Fußball-WM von der besten Seite. Fans, Betreuer und Journalisten sind positiv überrascht, der russische Bär gibt sich nicht grimmig, sondern freundlich. Florian Inhauser diskutiert im Studio mit Christof Franzen, SRF-Korrespondent in Russland, sowie mit Peter G. Oliver, Europa-Korrespondent des russischen Senders RT International in Nishni Novgorod. Aus Moskau meldet sich Luzia Tschirky („Luzia in Rossija“) im Gespräch mit Livereporter Manuel Köng von SRF Sport. Der seit vier Jahren andauernde Propagandakrieg zwischen Russland und dem Westen scheint ausgesetzt.
Die Hoffnung, dass damit wieder Ruhe und Kooperation einkehre im Verhältnis der beiden Lager, ist allerdings klein. Zu konträr sind die Ansichten über die russischen Interventionen militärischer oder propagandistischer Natur in der Ukraine, in Syrien und in der europäischen Politik. Immerhin könnte das noch andauernde Fußballfest vielleicht einen Funken entzünden für eine Annäherung, so wie es dank der Olympischen Spiele in Pyeongchang zwischen Süd- und Nordkorea gelungen ist. (Text: 3sat)Deutsche TV-Premiere Do. 05.07.2018 3sat Original-TV-Premiere Do. 05.07.2018 SRF 1 30. Russland: hofieren oder boykottieren?
Folge 30«#SRFglobal» fragt nach Erfolg und Misserfolg der Russland-Sanktionen. Florian Inhauser im Gespräch mit:
- Jens Siegert, deutscher Publizist in Moskau; Verfasser von «111 Gründe, Russland zu lieben»
- Knut Fleckenstein, SPD-Abgeordneter im Europäischen Parlament
- Luzia Tschirky, SRF-Korrespondentin in Russland (Text: SRF)Deutsche TV-Premiere Do. 06.09.2018 3sat Original-TV-Premiere Do. 06.09.2018 SRF 1 31. Washington, wir haben ein Problem!
Folge 31Was ist los im Weißen Haus? Seit Wochen sorgen Leaks für Furore, die belegen sollen, dass Donald Trump seinem Amt nicht gewachsen sei. Wie viel ist dran an der Chaos-Theorie ums Weiße Haus? Darüber diskutiert Arthur Honegger, sieben Jahre lang SRF-Korrespondent in den USA, mit Martha Kumar. Sie ist Politologin und arbeitet im Weißen Haus. Zugeschaltet ist auch Peter Düggeli, aktueller USA-Korrespondent. Er berichtet über völlig neue Herausforderungen für Journalisten mit einem Präsidenten, der die Medien als „Feinde des Volkes“ bezeichnet. Erst der Bestseller „Fire and Fury“ von Michael Wolff.
Dann „Fear“ von Bob Woodward, erneut ein Bestseller. Und zuletzt auch noch Enthüllungen eines Regierungsbeamten in der „New York Times“: „Ich bin Teil des Widerstands in der Trump-Regierung.“ Die offenbar chaotischen Verhältnisse im Weißen Haus liefern massenweise Stoff für Publikationen und Debatten. Aber auch Anlass zur Sorge. 2Der Grund für das Problem ist die Unmoral des Präsidenten. Jeder, der mit ihm zusammenarbeitet, weiß, dass er keine erkennbaren Grundprinzipien hat, die seine Entscheidungen leiten.“ Das Zitat stammt aus dem oben erwähnten Beitrag in der „New York Times“.
Dessen Verfasser ist allerdings anonym; und dies erlaubt Zweifel bezüglich der Quelle. Ähnlich ist es mit Wolffs „Fire and Fury“: Hier werden seitenweise vertrauliche Gespräche aus dem Weißen Haus wiedergegeben – selten mit Quellengabe. Besser macht es Bob Woodward in „Fear“. „#SRFglobal“ will wissen, wie viel ist dran an der Chaos-Theorie rund ums Weiße Haus? Und welche Risiken bestehen für die USA und die Welt mit einem launenhaften, kaum berechenbaren Präsidenten wie Donald Trump? Oder ist das alles nur eine politisches Sperrfeuer, aufgeheizt durch die Midterms, die unmittelbar bevorstehenden Wahlen in Senat und Kongress? (Text: 3sat)Deutsche TV-Premiere Do. 04.10.2018 3sat Original-TV-Premiere Do. 04.10.2018 SRF 1 32. Die Rückkehr der Spione
Folge 32Spionage schien eine Zeit lang ein Relikt aus dem 20. Jahrhundert. Überlebenschancen hatte sie noch in Agenten-Thrillern und James-Bond-Filmen wie «Golden Eye» mit Pierce Brosnan (1995). Damals hatte «007», gewissermassen schon im Vorspann, eine Chemiewaffenfabrik der Sowjets in Archangelsk zerstört – die Zukunft würde raffinierteren Waffensystemen gehören. Dachte man. Die letzten Jahre belehren uns eines Besseren. Gifte werden noch immer eingesetzt.
Alexander Litwinenko, Doppelagent und Überläufer sowie Putin-Kritiker, stirbt 2006 in London an einer Plutonium-Vergiftung. Boris Beresowskij, ein nach London exilierter Businessman und ebenfalls Putin-Gegner, ist 2003 und 2007 Ziel von Mordversuchen. Er stirbt 2010 unter ungeklärten Umständen in seinem Haus im Westen von London. Sergej Skripal, ebenfalls ein Doppelagent und Überläufer, sowie seine Tochter Julija werden am 4. März 2018 mit lebendbedrohlichen Vergiftungserscheinungen auf einer Parkbank in Salisbury im Süden Englands aufgefunden. Beim Gift, das für den Anschlag verwendet wurde, handelt es sich um Nowitschok, ein in der Sowjetunion hergestelltes Nervengift. Die britischen Behörden veröffentlichen Bilder der mutmasslichen Attentäter; diese bestreiten später am russischen TV jede Tatbeteiligung.
Neben Russland trat die Türkei vermehrt als geheimdienstlicher Akteur auf. Etwa mit der versuchten Entführung eines türkisch-schweizerischen Geschäftsmanns im Herbst 2016. Der Versuch scheiterte, da auch der Schweizer Nachrichtendienst NDB beim Termin zugegen war. Der grausame Tiefpunkt schliesslich im laufenden Jahr: die Ermordung des saudi-arabischschen Journalisten Jamal Khashoggi im saudischen Konsulat in Istanbul. Auch hier werden Agenten beschuldigt, die eigens zur Tatbegehung aus der Heimat eingeflogen wurden.
Florian Inhauser diskutiert im Studio mit Erich Schmidt-Eenboom, deutscher Geheimdienstexperte und Autor mehrerer Bücher über europäische Geheimdienste. Zugeschaltet sind die SRF-Korrespondentinnen Luzia Tschirky in Moskau sowie Henriette Engbersen in London. (Text: SRF)Deutsche TV-Premiere Do. 08.11.2018 3sat Original-TV-Premiere Do. 01.11.2018 SRF 1 33. Zweites Brexit-Referendum? – mit Gina Miller
Folge 33In Großbritannien ist mit der Veröffentlichung des Brexit-Deals ein innenpolitisches Chaos ausgebrochen. Kann Theresa May sich halten? Gibt es Neuwahlen? Florian Inhauser und die SRF-Korrespondentin Henriette Engbersen in London diskutieren mit Gina Miller Chancen und Risiken einer zweiten Volksabstimmung zu Brexit in Großbritannien. EU-Korrespondent Sebastian Ramspeck beurteilt, ob die Europäische Union überhaupt noch einmal einsteigen will auf neue Begehren aus dem abtrünnigen Inselreich. Gina Miller hat eine Kampagne lanciert: #EndTheChaos. Miller fordert eine neue Volksabstimmung über den Austrittsvertrag.
Die Zustimmung wächst. Gina Miller hat schon einmal das Polit-Establishment ihrer Heimat auf den Kopf gestellt. Nach der Brexit-Abstimmung 2016 setzte sie vor dem Obersten Gerichtshof des Königreichs durch, dass der Austritt Großbritanniens nicht nur von der Regierung, sondern auch vom Parlament genehmigt werden muss. Der Erfolg vor Gericht war ein Sieg für die britische Demokratie – mit ungeheuerlichen Folgen für Gina Miller. In sozialen Netzwerken wurden sie und ihre Familie mit dem Tod bedroht, ein Adliger setzte auf Facebook eine Belohnung aus von 5000 Pfund für „den ersten, der diese fürchterliche Immigrantin ‚versehentlich‘ überfährt.“ Der Graf wurde dafür zwar verurteilt, viele weitere rassistische und sexistische Angriffe gegen Miller blieben aber ungesühnt.
In ihrem soeben erschienen Buch „RISE“ erzählt die heute 53-jährige Gina Miller von ihrem Kampf gegen den sich ausbreitenden Hass in der britischen Gesellschaft. Sie schildert aber auch ihre Herkunft aus einer angesehenen Familie im früheren Britisch-Guyana und den Hindernissen, die sie als farbige Frau in Großbritannien überwinden musste, um eine erfolgreiche Geschäftsfrau im Bankensektor und eine vielbeachtete Politaktivistin zu werden. (Text: 3sat)Deutsche TV-Premiere Do. 22.11.2018 3sat Original-TV-Premiere Do. 22.11.2018 SRF 1 34. Haltung zeigen! – mit Anja Reschke
Folge 34Original-TV-Premiere Do. 27.12.2018 SRF 1 35. Stunde der Wahrheit am Euphrat
Folge 35Der von Donald Trump angekündigte Rückzug der USA aus Syrien hinterlässt ein Machtvakuum. Das syrische Regime und die Türkei beanspruchen es je für sich. Wahrscheinlichstes Opfer sind – einmal mehr – die Kurdinnen und Kurden.
Ohne grosses Blutvergiessen hatten die Kurden im Norden Syriens zu Beginn des Bürgerkriegs ihre Autonomie von Damaskus abgerungen. Unter dem Schutz der kurdischen Milizen YPG und YPJ wurden drei selbstverwaltete «Kantone» eingerichtet: Cizire, Kobane und Afrin. Zusammengefasst nennen die Kurden das Gebiet «Rojava» – übersetzt «Sonnenuntergang» oder West-Kurdistan.
In der vom «Islamischen Staat» eingekesselten Stadt Kobane begann Ende 2014 der Siegeszug kurdischer Milizen gegen den IS. Unterstützt wurden sie dabei von einer westlichen Allianz, inbesondere aus der Luft, am Boden auch von US-amerikanischen und französischen Spezialeinheiten. Der IS beherrscht inzwischen nur noch ein einziges Dorf an der Grenze zum Irak.
US-Präsident Trump will seine Truppen deshalb abziehen – und die bisherigen Verbündeten schutzlos den türkischen Drohungen aussetzen. Den ehemaligen Kanton Afrin haben islamistische Rebellen mit tatkräftiger Unterstützung der Türkei bereits besetzt. Jetzt will Erdogan mit seiner Armee östlich des Euphrats 32 Kilometer tief in syrisches Territorium eindringen und dort einen «Sicherheitsgürtel» schaffen. Die kurdische Forderung nach einem international überwachten Flugverbot scheint chancenlos. Das Ergebnis ist ein Wettlauf zwischen der Türkei und den Kurden um die Gunst von Syriens Präsident Assad.
Wer wird ihn gewinnen und sind die Kurden überhaupt bereit, ihre Autonomie wieder aufzugeben?
Florian Inhauser spricht in #SRFglobal mit
Ismail Küpeli, Historiker und Politologe, Uni Bochum
Taha Khalil, Journalis Ronahi TV, Qamishli
und Pascal Weber, SRF-Korrespondent Naher Osten, Beirut. (Text: SRF)Deutsche TV-Premiere Do. 07.02.2019 3sat Original-TV-Premiere Do. 07.02.2019 SRF 1 36. China – bitte lächeln!
Folge 36Lange wurde China höchstens als wirtschaftliche Herausforderung gesehen. Jetzt setzt sich immer mehr die Erkenntnis durch: China plant einen „Gegenentwurf“ zur Demokratie. Sind die europäischen Demokratien bereit zur Verteidigung ihrer Werte? Arthur Honegger debattiert mit Pascal Nufer, SRF China-Korrespondent, Peking, Margot Schüller, GIGA Institut für Asien-Studien, Hamburg und Sebastian Ramspeck, SRF EU-Korrespondent, Brüssel China ist nicht mehr „Kopierer“ sondern Erfinder: Big Data, künstliche Intelligenz, digitale Überwachung – unter der Führung von Xi Jinping nutzt China modernste Technologie, um seine Bürger unter Kontrolle zu halten.
Die Innovationen lösen im Rest der Welt sowohl Bewunderung und Faszination als auch Angst aus. Immer stärker werden die Befürchtungen einer Datenkrake, die eine totale Diktatur ermöglicht. Auch in Ländern, die ihre eigenen Werte von Demokratie und Ethik für gesichert halten. Die Herausforderung stellt sich insbesondere für europäische Länder, die den digitalen Revolutionen aus den USA und China wenig entgegenzusetzen haben. Nach fünf Jahren wird SRF-China-Korrespondent Pascal Nufer noch dieses Jahr in die Schweiz zurückkehren.
In „#SRFglobal“ zieht er eine erste Bilanz seiner Arbeit. Und spricht dabei ein Thema an, über das China-Experten geflissentlich hinwegsehen: den Überwachungsstaat. „Das alles ist kein Huxley- oder Orwell-Roman, sondern die Realität, in der heute jeder achte Mensch auf dieser Erde lebt. Wenn es so weitergeht, werden Anwälte und Richter bald nicht mehr viel zu tun haben in China, denn das System weiß längst mehr über jeden einzelnen Bürger, als ein Gericht je herausfinden kann. Wenn wir nicht auch Teil dieses Xi-Topia werden wollen, müssen wir handeln“, so Nufer. (Text: 3sat)Deutsche TV-Premiere Do. 07.03.2019 3sat Original-TV-Premiere Do. 07.03.2019 SRF 1 37. Brexit – der Schaden ist angerichtet
Folge 37«The damage is done», heisst es auf der Insel. Ob in den Industriegebieten im Norden Englands, der Londoner City oder den Wirtschaftszahlen für Grossbritannien: Der Brexit macht sich bereits jetzt bemerkbar. Die Regierung sagt voraus, dass die britische Wirtschaft mit dem Brexit um 3,9 Prozent schrumpfen wird. Bei einem Austritt aus der Europäischen Union ohne Deal sollen es sogar 9,3 Prozent sein. Tragische Ironie der Geschichte: Am stärksten betroffen werden jene Regionen sein, die 2016 den Brexit am deutlichsten befürwortet hatten.
Doch Schäden lassen sich nicht nur auf wirtschaftlichem Gebiet festmachen. Für die traditionellen Parteien erweist sich das Feilschen um den EU-Austritt als Zerreissprobe. Das Parlament hat seine «normale» gesetzgeberische Arbeit praktisch eingestellt. Die Glaubwürdigkeit Grossbritanniens in der Welt hat gelitten. Und in der britischen Öffentlichkeit wie auch im Privaten wird jedes Thema überlagert von der Unsicherheit, die der Brexit mit sich bringt.
Der Brexit entpuppt sich in Grossbritannien immer mehr als «unicorn», als Einhorn. Dieses ist im Königreich Sinnbild für aussichtslose politische Begehrlichkeiten. Darüber debattiert Wasiliki Goutziomitros, die «#SRFglobal» erstmals moderiert, mit Henriette Engbersen, Grossbritannien-Korrespondentin SRF, Sebastian Ramspeck, EU-Korrespondent SRF, und Imogen Foulkes, Schweiz-Korrespondentin BBC. (Text: SRF)Original-TV-Premiere Do. 28.03.2019 SRF 1 38. Wer hat die Macht in Europa?
Folge 38Vom 23. bis 26. Mai finden die Europawahlen statt. Arthur Honegger diskutiert mit den Korrespondenten in Paris und Bratislava sowie dem EU-Korrespondenten im Studio. Wer fällt eigentlich die wichtigen Entscheidungen in der Europäischen Union? Woher kommt das „Demokratiedefizit in der EU? Wieviel von der „Idee Europa“ kommt bei den Bürgern in den Mitgliedstaaten und Regionen an? Aufgerufen sind 400 Millionen Wahlberechtigte und es besteht eine Chance, dass die Wahlbeteiligung diesmal höher sein könnte als die 42 Prozent bei der letzten Europa-Wahl 2014. Europa ist wieder stärker ins Bewusstsein der Bürger gerückt und das hat nicht zuletzt mit der nicht enden wollenden Debatte um den Brexit zu tun. Noch steht nicht einmal fest, ob die Briten sich an der Wahl Ende Mail beteiligen werden oder nicht. (Text: 3sat)Deutsche TV-Premiere Do. 04.04.2019 3sat Original-TV-Premiere Do. 04.04.2019 SRF 1 39. So geht Revolution
Folge 39Die Umsturzversuche gegen autoritäre oder totalitäre Regimes scheinen weltweit zum Scheitern verurteilt oder führen zum Blutvergiessen. Nur in Armenien ist ein gewaltfreier Umsturz gelungen. #SRFglobal fragt: Wie schafft ein unterdrücktes Volk die Demokratie?
Florian Inhauser debattiert in «#SRFglobal» mit der Korrespondentin Luzia Tschirky in Jerewan und dem Schweizer Politologen und Demokratieforscher Daniel Bochsler in Belgrad: Was sind die Bedingungen für eine erfolgreiche Revolution? Was machten die Aufständischen in Armenien besser als jene in Syrien, Ukraine, Venezuela, Sudan? (Text: SRF)Deutsche TV-Premiere Do. 02.05.2019 3sat Original-TV-Premiere Do. 02.05.2019 SRF 1 40. Die Macht der Jugend
Folge 40Die Jugend fordert Klimaschutz, Gleichberechtigung und Partizipation. Diana Kinnert will die Forderungen in Deutschland als unangepasstes Mitglied der CDU durchsetzen. Laura Zimmermann tut es in der Schweiz als Ko-Präsidentin der Bewegung Operation Libero. Welcher Weg hat mehr Erfolg? Florian Inhauser diskutiert mit beiden Aktivistinnen in „#SRFglobal“. (Text: 3sat)Deutsche TV-Premiere Do. 04.07.2019 3sat Original-TV-Premiere Do. 04.07.2019 SRF 1 41. Grönland, Amazonas … Kolonialismus neu aufgelegt
- Alternativtitel: Grönland, Amazonas ... die Autokraten und die Indigenen
Folge 41Kritiker behaupten, dass sich Trump und Bolsonaro weder um die drohende Klimakatastrophe noch um die Rechte der indigenen Völker kümmern. Florian Inhauser diskutiert in «#SRFglobal» mit dem grönländischen Forscher Ole Jorgen Hammeken, mit Julia Büsser von der Gesellschaft für bedrohte Völker und mit SRF-Südamerika-Korrespondentin Karen Naundorf. (Text: SRF)Deutsche TV-Premiere Do. 05.09.2019 3sat Original-TV-Premiere Do. 05.09.2019 SRF 1 42. Surabaya – Wege aus der Plastikflut
Folge 42Florian Inhauser schaltet zu Lukas Messmer in Surabaya. Die Drei-Millionen-Stadt gewann in den letzten Jahren für ihr Müllmanagement diverse Auszeichnungen als «Smart City». Welche Rolle spielte die 2010 gewählte BürgermeisterinTri «Risma» Rismaharini – und welchen Beitrag leistet die Bevölkerung?
Im #SRFglobal-Studio ist Matthias Wüthrich, Kampagnenleiter Greenpeace Schweiz. Er war für Greenpeace International in Südostasien tätig und hat die Verschmutzung der Meere und die Vermüllung durch Plastik persönlich erlebt. Für ihn ist «3R/Recycling» ein Mythos. Stattdessen fordert er radikaler die «2R» – die «Reuse Revolution»: Wiederverwendung statt Recycling. (Text: SRF)Original-TV-Premiere Do. 03.10.2019 SRF 1 43. Hávar – Ein Hilferuf aus Kurdistan
Folge 43Florian Inhauser diskutiert mit der Deutsch-Jesidin Düzen Tekkal im Studio und dem SRF-Nahostkorrespondenten Pascal Weber. Tekkal ist Gründerin und Vorsitzende von «Hávar», einem Hilfswerk für Jesidinnen. Themen sind: Das Schicksal der Kurden und Jesidinnen sowie mögliche Optionen von Syriens Machthaber Assad und seinem russischen Verbündeten Putin. (Text: SRF)Deutsche TV-Premiere Do. 07.11.2019 3sat Original-TV-Premiere Do. 07.11.2019 SRF 1 44. Hongkongs Schatten auf Taiwan – Am Anfang stand ein Mord
Folge 44Der Auslöser für die Unruhen war ein grauenhafter Mord in Taiwan im Februar 2018. Ein Mann aus Hongkong erwürgte seine schwangere Freundin und kehrte danach nach Hongkong zurück. Dort wurde er zwar verhaftet und verurteilt, aber nicht wegen Mordes, sondern wegen Diebstahls. Aus diesem Grund erliess die Administration der Sonderverwaltungszone im März 2019 ein Auslieferungsgesetz für die Volksrepublik China, Taiwan und Macao. Die Folgen waren heftige Proteste und schliesslich der Rückzug des Gesetzes. Inzwischen ist der Mörder wieder auf freiem Fuss. Taiwan und Hongkong schieben sich die Verantwortung dafür gegenseitig zu.
Florian Inhauser zeigt mit der Sinologin Simona Grano und Claudia Stahel in Taipeh, wie ein ungesühnter Mord den Wahlen in Taiwan in die Karten spielt, wie exotisch ein Wahlkampf im hochmodernen Taiwan aussieht und wie für Taiwanesen die eigene Identität ein immer grösseres Thema wird. (Text: SRF)Deutsche TV-Premiere Do. 05.12.2019 3sat Original-TV-Premiere Do. 05.12.2019 SRF 1 45. Moderne Sklaverei
Folge 45Letzten Oktober wurden in Großbritannien im Kühlcontainer eines LKW 39 erfrorene Immigranten aus Vietnam gefunden – der jüngste schockierende Beleg eines nicht abreißenden Menschenhandels. Florian Inhauser diskutiert mit den Korrespondentinnen in Großbritannien und Südostasien sowie Joanna Ewart-James, der Direktorin von Freedom United: Wie kann moderne Sklaverei beendet werden? Viele der Migranten kommen ursprünglich aus Vietnam, Myanmar und Pakistan. Menschenhändler verkaufen ihnen die reichen Golfstaaten, Singapur und Großbritannien als „Länder der Verheißung“. Falls die Migranten die Reise heil überstehen, erwartet sie aber oft nur Zwangsarbeit und ein Leben in der Kriminalität. (Text: 3sat)Deutsche TV-Premiere Do. 06.02.2020 3sat Original-TV-Premiere Do. 06.02.2020 SRF 1 46. «Böse Frauen»
Folge 46Die französische Journalistin Cécile Calla schreibt, Frauen könnten genauso für das Böse einstehen, Gewalt in Kauf nehmen und unmenschlich sein wie Männer. Florian Inhauser empfängt sie im Studio von #SRFglobal. Mit ihr und den Korrespondentinnen und Korrespondenten in Paris und in New York bespricht er Fälle aus Deutschland, Frankreich und den USA. (Text: SRF)Deutsche TV-Premiere Do. 05.03.2020 3sat Original-TV-Premiere Do. 05.03.2020 SRF 1 47. Abschottung oder Solidarität?
Folge 47Wird die Coronakrise zu mehr Solidarität oder zu mehr Abschottung zwischen den Ländern führen? Moderator Florian Inhauser diskutiert mit Kerstin von der Decken, Professorin für Internationales Recht, sowie den Korrespondenten in New York und Shanghai. Ebenfalls dabei ist Sebastian Ramspeck, SRF-Korrespondent für Internationale Beziehungen und künftiger Moderator von «#SRFglobal». (Text: SRF)Deutsche TV-Premiere Do. 02.04.2020 3sat Original-TV-Premiere Do. 02.04.2020 SRF 1 48. Corona-Krise: Helden, Stars und Profiteure
Folge 48Sebastian Ramspeck moderiert seine erste #SRFglobal-Sendung. Und macht dabei die wahren und vermeintlichen Helden der Aktualität zum Thema.
Reihum werden «Helden des Alltags» gefeiert: Ärzte, Pflegende, Virologen und Logistiker werden ebenso heroisiert wie Politikerinnen und Politiker, die noch vor kurzem im Kreuzfeuer politischer Auseinandersetzung gestanden haben.
Sebastian Ramspeck diskutiert mit den Korrespondentinnen und Korrespondenten in China und den USA sowie mit dem Soziologen Ulrich Bröckling («Postheroische Helden – ein Zeitbild»): Wie werden in der Krise Helden und Stars geboren? Woher kommt das Bedürfnis? Wie lange werden Stars und Helden auf ihrem Sockel überleben? Wer ist dabei bloss Profiteur? Und wie unterscheiden sich Heroisierungen eigentlich in verschiedenen Weltregionen? (Text: SRF)Deutsche TV-Premiere Do. 07.05.2020 3sat Original-TV-Premiere Do. 07.05.2020 SRF 1 49. Die USA nach dem Tod von George Floyd
Folge 49Auf den Tod von George Floyd bei einem Polizeieinsatz am 25. Mai in Minneapolis folgten Proteste und Ausschreitungen. Woher kommt die Gewalt in den USA? Sebastian Ramspeck diskutiert mit Peter Düggeli, SRF-Korrespondent, und Rodney Parks, afroamerikanischer Polizeioffizier, beide in Washington D.C., sowie Arthur Honegger, langjähriger USA-Korrespondent, Buchautor „Ach, Amiland!“ und „10vor10“-Moderator. Seit Juli 2013 ist #BlackLivesMatter omnipräsent in den USA. Der Hashtag und die Bewegung gleichen Namens waren die Antwort auf die Ermordung des 17-jährigen Trayvon Martin durch einen weißen Polizisten in Florida.
Doch die Polizeigewalt reißt seither nicht ab, die jeweils anschließenden Proteste und Ausschreitungen sind vorprogrammiert und ergebnislos. So wie jetzt nach dem Tod des 46-jährigen George Floyd bei einem Polizeiansatz am 25. Mai in Minneapolis. Woher kommt die Gewalt in den USA? Welche Möglichkeiten gibt es zur Befriedung der gespaltenen Gesellschaft? Und was bedeutet die aktuelle Lage für die Präsidentschaftswahlen im November? (Text: 3sat)Deutsche TV-Premiere Do. 04.06.2020 3sat Original-TV-Premiere Do. 04.06.2020 SRF 1 50. Neue Protestwelle im Nahen Osten
Folge 50Im Nahen Osten sorgen die Corona-Pandemie und fallende Ölpreise für eine dramatische Verschlechterung der Wirtschaftslage. Dafür werden Regimes und kriegsbeteiligte Mächte verantwortlich gemacht, was in Syrien, Libanon und Irak zu Protesten führt. «#SRFglobal» fragt: Wohin führt die neue Revolte? Zu mehr Freiheit und Selbstbestimmung für die arabischen Bevölkerungen? Oder lässt sich der Krieg in Syrien wenigstens einfrieren?
Moderator Sebastian Ramspeck analysiert die Lage mit:
- Natalie Amiri, ARD-Expertin für den Nahen und Mittleren Osten;
- Mark Farha, Nahost-Experte; und
- Waad Al-Kateab, syrische Filmemacherin. (Text: SRF)Deutsche TV-Premiere Do. 02.07.2020 3sat Original-TV-Premiere Do. 02.07.2020 SRF 1
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