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Algorithmen – Die unberechenbare Gefahr
Marie Schwab ist durch einen Algorithmus im Netz in die Magersucht gerutscht.Bild: SRF/Bildersturm FilmproduktionenViele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler hoffen, dass Algorithmen effizienter sind und mit ihrer kühlen Logik die Fehlerquelle «Mensch» eliminieren. Schaut man hinter die Fassade der künstlichen Intelligenz, so findet sich ein ganz anderes, eher beunruhigendes Bild. Es gibt Menschen, die durch den Einsatz von Algorithmen zu Schaden kamen. Wie zum Beispiel Marie, die durch YouTube-Algorithmen in die Magersucht gelockt wurde. Oder Macarena, die sich sechs Jahre lang verstecken musste, weil ein Algorithmus sie für ungefährdet hielt, während ihr misshandelnder Ehemann auf freiem Fuss blieb. Oder Derya, deren Ehe in die Brüche ging und die mit ihren Kindern obdachlos wurde, weil ein Algorithmus sie als Betrügerin abstempelte.
Dies alles sind folgenschwere künstliche Entscheidungen, deren Fehlerquellen bei genauem Hinsehen nicht den Algorithmen, sondern den Entwicklerinnen und Auftraggebern zuzuschreiben sind. Denn Algorithmen sind per se neutrale mathematische Rezepte, die im Guten wie im Schlechten eingesetzt werden können. Zu Recht stellt sich die Frage, wer verantwortlich ist, wenn aus dem Segen «KI» ein Fluch wird. Und wie die neue künstlich intelligente Welt aussehen soll, in der wir leben wollen.
Der Film beleuchtet dabei einige der wichtigsten Einsätze von «KI», die mittlerweile Teil des täglichen Lebens sind und die Art und Weise verändern, wie gespielt, gelernt, gearbeitet und einander begegnet wird. Verschiedene Protagonistinnen in der Schweiz, Kalifornien, Boston, Paris, München und Brüssel zeigen auf, wie sich «KI» in den verschiedenen Lebensbereichen konkret auswirkt. Neben von Algorithmen geschädigten Betroffenen kommen auch Forscher, Managerinnen, Whistleblower, Politikerinnen und Künstler zu Wort und stellen sich der Frage, was passieren muss, damit das Versprechen der besseren Welt durch «KI» für alle Menschen eingelöst werden kann. (Text: SRF)Original-TV-Premiere Do. 29.06.2023 SRF 1 Alices Buch – Wie die Nazis das Kochbuch meiner Grossmutter raubten
1938 muss eine Kochbuchautorin namens Alice Urbach aus Wien fliehen. Ihr Verlag entscheidet, dass sie als Jüdin nicht mehr die Autorin ihres eigenen Buchs sein kann. An ihrer Stelle setzt man einen neuen, arischen Autor ein. Sie wird um ihr Lebenswerk gebracht.
Die Enkelin von Alice Urbach, die Historikerin Karina Urbach, begibt sich auf die Spur ihrer Familiengeschichte und deckt diesen Skandal auf. Sie findet heraus, dass das Unrecht, das ihrer Grossmutter angetan wurde, kein Einzelfall ist: Viele Verlage des dritten Reichs «arisierten» ihre Autorenlisten.
Ihre Recherchen führen sie nach Wien, London und München, wo sie längst verloren geglaubte Briefe, Tonband- und Filmdokumente findet. Anhand von Interviews mit anderen Historikern und Expertinnen findet Karina Urbach heraus, wie ihre Grossmutter als Autorin enteignet wurde. Und sie rollt das bewegte Leben ihrer Grossmutter auf und stösst dabei auf eine starke Frau, eine Unternehmerin und Vorreiterin der Emanzipationsbewegung, die sich trotz erschütternden Erfahrungen bis ins hohe Alter immer wieder neu erfindet. (Text: SRF)Original-TV-Premiere So. 04.12.2022 SRF 1 Alice Schwarzer
Original-TV-Premiere So. 05.03.2023 SRF 1 Alkohol – Der globale Rausch
Kein Stoff der Welt ist den Menschen so vertraut und in seiner Wirkung so unglaublich vielfältig. Man bekommt ihn überall und das kleine Molekül ist in der Lage, 200 Milliarden Neuronen eines menschlichen Gehirns völlig unterschiedlich zu beeinflussen. Doch kaum jemand bezeichnet Alkohol trotz seiner psychoaktiven und zellzerstörenden Wirkung als Droge. Warum lässt die Gesellschaft den Tod von jährlich drei Millionen Menschen einfach so zu? Verschliesst sie seit Jahrtausenden die Augen vor den Gefahren und Risiken? Welche Rolle spielt die mächtige Alkoholwirtschaft mit einem Jahresumsatz von 1,2 Billionen Euro bei dieser konsequenten Verschleierung?
Andreas Pichler, der selbst auch gern ein Glas trinkt, sucht Antworten auf die Fragen, warum man überhaupt trinkt, was Alkohol mit einem macht und wie stark die Industrie Gesellschaft und Politik beeinflusst. Er reist um die Welt, von Deutschland über England nach Nigeria, um die aggressiven Handelspraktiken der globalen Alkoholindustrie, die mit allen Mitteln in neuen Märkten Wachstum sucht, aufzudecken. Und er besucht Island, das die Kehrtwende geschafft hat: Wo vor 20 Jahren Horden von Betrunkenen durch die Strassen zogen, meistern heute die jungen Menschen das Bedürfnis nach Entspannung und Lebensdoping ohne Alkohol. (Text: SRF)Original-TV-Premiere Mi. 03.06.2020 SRF 1 Alles für die Füchse – Ein Wildtier, geliebt und gejagt
Immer auf der Hut: Einzig das Reh wird in der Schweiz stärker bejagt als der Fuchs.Bild: SRFEinzig Rehe werden in der Schweiz häufiger geschossen als Füchse. Doch während das Rehfleisch auf unseren Tellern landet, enden die meisten Füchse als Abfall im Wald. Nur wenige Jäger nutzen noch das Fell. Einer dieser Jäger ist Andreas Wirth, für den das stundenlange Warten in seinem Versteck am Waldrand eine Passion ist: «Ich erlebe so viel Schönes, und es muss nicht einmal sein, dass ich schiesse. Aber wenn ich einen Fuchs erlegen kann, dann ist das das Tüpfchen auf dem i». Dass die Fuchsjagd zur Regulation nicht taugt, ist ihm bewusst. Er bringt die Felle seiner Füchse auf den Fellmarkt und rechtfertigt so sein winterliches Hobby.
Während Jäger jedes Jahr rund zwanzigtausend Füchse schiessen, zieht eine Tierschützerin zwei verwaiste Jungfüchse auf, um sie wieder auszuwildern. Illegal, denn eigentlich wäre hier ein Wildhüter zuständig, der sie tötet. «Jungfüchse lassen sich problemlos aufziehen und wieder auswildern», sagt die Tierschützerin, die der Meinung ist, dass jedes Jungtier ein Recht auf eine zweite Chance hat. Das Produktionsteam darf die beiden Fuchswelpen mit den Namen Emma und Nelly bis zur Auswilderung begleiten und zeigt auch immer wieder Parallelen zum Fuchsleben in Freiheit auf.
Was wäre der richtige Umgang mit dem Fuchs? Ist seine Bejagung noch zeitgemäss? Diesen Fragen widmet sich auch die Wissenschaft. «Die Anzahl Füchse in einem Gebiet ist abhängig vom Nahrungsangebot. Eine intensivierte Jagd hat den Effekt, dass die überlebenden Weibchen mehr und häufiger Junge machen», erklärt die Wildtierbiologin Claudia Kistler. Somit sei die Jagd auf den Fuchs zur Regulation nicht zielführend und sie wünscht sich daher ein Umdenken im Umgang mit diesem faszinierenden Wildtier. (Text: SRF)Schweizer TV-Premiere ursprünglich angekündigt für den 10.10.2024Almeria – Region ohne Wasser!
Original-TV-Premiere Mi. 18.10.2017 SRF 1 Die Alp-Träumer
Verena und Markus Senn sind seit den wilden 1968ern ein Paar. Sie sind im Zürcher Oberland aufgewachsen und lernten sich als Lehrlinge auf der täglichen Zugfahrt zu ihren Lehrbetrieben in der Stadt Zürich kennen. Verena wollte Buchhändlerin werden, Markus Schriftsetzer. Die Musik und das Engagement für den Umweltschutz verbindet die beiden. In den 70er-Jahren schlossen sie sich den Bärglütli an, einer Gruppe von Aussteigern mit dem Ziel, in einem abgelegenen Tal im Wallis als Selbstversorger zu leben. Funktioniert hat es nicht, aber die Erfahrungen daraus waren wertvoll für ihre gemeinsame Zukunft.
Sie gründeten eine Familie und nach langer Suche fanden sie 1986 zuhinterst im Tessin, in der Nähe eines fast ausgestorbenen Bergdorfs im Valle di Campo, eine Alp, von der sie so lange geträumt haben. «Für unsere sechs Kinder haben wir etwas anderes gesucht, als die Betonwelten einer Stadt», meint Verena. Doch für die Kinder war die neue Heimat nicht nur ein Paradies. Täglich waren sie über zwei Stunden mit dem Schulbus unterwegs.
Die ersten Jahre auf 1400 Metern waren hart. Am Anfang lebte die Familie Senn mit ihren Kindern in Tipis. Im Winter fanden sie Unterschlupf im Pfarrhaus im Tal. Erst nach langem Kampf erhielten sie von den Tessiner Behörden eine Baubewilligung für ihr dringend benötigtes Haus.
Nach und nach erweiterte die Familie Senn auf der Alp ihren kleinen Bauernbetrieb, baute Ställe für Kühe, Schafe, Ziegen und Hühner. Sie pflanzten Gemüse und Beeren, begannen Käse zu produzieren. Was sie nicht selbst zum Leben brauchten, verkauften sie auf dem Markt in Locarno.
Jetzt, im AHV-Alter angekommen, bleibt für Verena und Markus die Sorge um die Hofnachfolge. Vor allem Markus ist bedrückt. Ausgerechnet an seinem Geburtstag bricht er zusammen und landet mit einem Burn-out im Spital. Fast zwei Jahre kämpft er gegen die Krankheit, derweil Verena und die Familie den Hof über Wasser halten. Markus sieht das Aussteigerprojekt heute auch kritisch: «Wir haben immer nur daran gedacht, wie wir auf den Berg kommen, aber nie, was wir machen, wenn wir oben sind».
Von den Kindern lebt nur noch der 42-jährige Samuel auf dem Bergbauernhof. Die Verantwortung für die Zukunft des Hofs lastet auf seinen Schultern. Ob er es schaffen wird, weiss er selbst nicht. Seit Jahren wünscht er sich eine Familie. Aber welche Frau möchte so abgelegen leben? Was ist für ihn wichtiger, die Liebe oder der Traum seiner Eltern? (Text: SRF)Original-TV-Premiere Do. 13.09.2018 SRF 1 Die Alp-Träumer – Fünf Jahre danach
Bevor das Gewitter loslegt: Ilona Krauter und Samuel Senn bringen das Heu ins Trockene.Bild: SRF«SRF DOK» traf 2018 mit der Kamera im Tessin im hintersten Teil des Valle di Campo auf 1400 Metern über Meer auf Verena und Markus Senn. Sie erzählten ihre Alp-Träumer Geschichte, die 1968 begann, als sie als junges Paar entschieden, sich vom Kommerz zu verabschieden und aus gesellschaftlichen Konventionen auszusteigen.
Ihre Vision vom autarken und einfachen Leben wollten sie irgendwo in den Bergen in die Tat umsetzen. Nach langer Suche fanden sie mit ihren sechs Kindern in den 1980er-Jahren im Tessin ein Stück Land, das sie kaufen konnten. Über die Jahre wurde der Hof immer grösser. Vieles lief nicht nach Plan und manches lief aus dem Ruder.
2017, inzwischen hatten Verena und Markus Senn das AHV-Alter erreicht, wuchs ihre Sorge um die Hof-Nachfolge. Die Kinder waren längst erwachsen und fast alle lebten wieder im Tal. Nur Sämi, der drittjüngste Sohn, kam in Frage. Er war auf dem Hof geblieben. Doch sein Zögern irritierte und bedrückte die Eltern. Der 42-Jährige möchte eine Familie gründen, aber eine Partnerin zu finden, die bereit ist, auf einem abgelegenen Alphof mitanzupacken und zu leben, erwies sich als schwierig.
2023 besucht «SRF DOK» die Senns erneut auf Munt la Reita. In der Zwischenzeit ereilte ein unerwarteter Schicksalsschlag die Familie. Diese schwere Prüfung hat alle noch enger zusammengeschweisst. Nach einer bedrückenden Zeit mit ungewisser Zukunft gibt es aber auch wieder Lichtblicke auf Munt la Raita. Sämi hat sich verliebt und sich entschlossen, die Alp-Träumer-Geschichte seiner Eltern auf seine Art fortzuführen. (Text: SRF)Original-TV-Premiere Do. 07.11.2024 SRF 1 Alpzyt
Drei Jahre nach «z’Alp» kehrt Regisseur Thomas Rickenmann zu den drei Bergbauernfamilien zurück, deren Alpaufzug er damals mit der Kamera begleitete. Die Dokumentation Alpzyt zeigt die Familien nun den ganzen Sommer über bei ihrer Arbeit und ihrem Alltag auf der Alp – im Berner Oberland, Alpstein und in der Zentralschweiz. Unverstellt und detailliert macht der Film das entbehrungsreiche Leben als Bergbauer für die Zuschauerin und den Zuschauer erfahr- und greifbar. Ausgestattet mit vielen intimen und persönlichen Momenten, besticht der Film aber auch mit seinen hypnotischen, prächtigen Landschafts- und Panoramabildern.
Das Älplerleben ist nicht immer nur schön. Die Arbeit ist streng. Der Tag beginnt morgens um 05:00 Uhr und endet oft erst abends um 21:00 Uhr. Und dann ist Kaltduschen angesagt. Hier reicht es nicht, auf den Knopf zu drücken. Hier muss man ein Feuer machen, wenn man es warm haben will. Muss das Wasser aus dem Brunnen holen, zurück zur Quelle. Hier wird man in jenes Leben zurückgeworfen, von dem wir uns in Jahrhunderten der Technik und Zivilisation mühsam entfernt haben. Und dessen Wert wir erst jetzt erkennen, da wir es zu verlieren drohen.
Der Schweizer Filmemacher Thomas Rickenmann fängt faszinierende Bilder ein: Wintereinbrüche im Sommer, Missgeschicke, Überraschungen, Alltäglichkeiten, die Kultur der Viehhaltung inmitten grandioser Natur der Bergriesen mit all ihren Reizen und Gefahren.
Rickenmann arbeitete ohne Drehbuch. «Die Natur bestimmt das Leben und Arbeiten auf der Alp, und so auch den Drehplan» sagt er. Nichts im Film ist also gestellt, und das macht ihn so authentisch. (Text: SRF)Original-TV-Premiere Do. 10.05.2018 SRF 1 Als ich 6 Jahre alt war, habe ich einen Drachen getötet
Das Leben des Filmemachers Bruno Romy und der Künstlerin Annabelle Cocollos wird im April 2012 von einer Minute auf die andere auf den Kopf gestellt: Ihre kleine Tochter Mika hat Leukämie. Die Familie entschied gemeinsam, einen Dokumentarfilm darüber zu machen.
Es ist eine Geschichte in drei Akten. Der erste konzentriert sich auf den Schock der Diagnose, die Schwierigkeit, Familie und Freunde zu informieren, die erste Nacht im Spital, die lähmende Angst. Die zweite beschreibt das Leben in der Onkologie des Kinderspitals, das Personal, andere Kinder und ihre Eltern, die Anpassung an eine andere Welt, auch als Mika wieder nach Hause darf. Der dritte zeigt die unzähligen Spitalaufenthalte, die physischen Veränderungen, welche die Chemotherapie mit sich bringt, den Alltag mit Krebs. Bis zu dem Tag, an dem Mika wieder zur Schule gehen darf, mit einem rosa Kopftuch und einem breiten Lächeln auf dem Gesicht.
Durch die Geschichte führen uns vier Protagonisten. Sie vertrauen uns ihre Gedanken und ihren Gefühlszustand an. Jeder spricht auf seine eigene Weise: Mika spontan, die Mutter stark, der Vater zerbrechlich, die Ärztin professionell distanziert. Die temporeiche Geschichte wird in einer Mischung aus dokumentarischen und fiktiven Bildern erzählt, angereichert durch Animationsbilder von Mika und ihrer Mutter Annabelle.
„Mit sechs Jahren habe ich einen Drachen getötet“ trägt die kreative Handschrift des Regisseurs Bruno Romy, dem Vater von Mika. Seine Arbeit zeichnet sich aus durch die richtige Dosis an Distanz, Poesie und Humor. (Text: SRF)Al Sisi – Die Macht am Nil
Ausgehend von einem Mord an einem italienischen Forscher in Kairo geht der Film den Beziehungen zwischen Ägypten und dem Westen auf den Grund: Wie steht es um die Pressefreiheit und um die Menschenrechte? Es kommen Menschenrechts-Aktivisten zu Wort, welche in ägyptischen Gefängnissen festgehalten wurden. Westliche und ägyptische Journalisten berichten, wie gefährlich ihre Arbeit geworden ist. 500 Online-Newsportale wurden geschlossen und 33 Blogger und Journalisten sind im Gefängnis. (Text: SRF)Original-TV-Premiere Mi. 24.10.2018 SRF 1 Der alte Mann und der Storch – Die Geschichte einer einzigartigen Freundschaft
Die Save ist einer der wenigen mitteleuropäischen Flüsse, denen der Mensch noch kein Korsett aus Dämmen, Steinen und Beton verpasst hat. Seine Auen gelten als Juwel unter den europäischen Flusslandschaften. Das Herzstück dieser Schwemmlandschaft ist Lonsko polje, das Lonja-Feld. Ein Naturparadies in Kroatien, in dem Seeadler, Schwarzstörche und Löffler ebenso in grosser Zahl zu Hause sind wie Graurinder, Wollschweine und Posavina-Pferde.
Der wahre Star dieser Gegend ist aber der Weissstorch. Er nistet hier in so grosser Anzahl, dass in manchen Dörfern mehr Störche als Menschen leben. Die schönen alten Holzhäuser tragen mindestens zwei Nester, einige sogar vier. Manche von ihnen sind über 20 Jahre alt und wiegen inzwischen mehr als 500 Kilogramm. Eine grosse Belastung für die alten Dächer. Doch die Menschen stören sich nicht daran. Sie lieben ihre Störche und tun alles, damit sie sich wohl fühlen und für reichlich Nachkommen sorgen.
Das ungewöhnlichste Beispiel dieses vertrauensvollen Verhältnisses ist die Freundschaft zwischen dem Storchenweibchen Malena und Stjepan Vokic. Vor 24 Jahren hat der Schulhausmeister aus Slavonski Broid das angeschossene Storchenweibchen gefunden, es versorgt und ins Herz geschlossen. Da der Vogel weder fliegen noch sich sein Futter selbst besorgen kann, ist er voll und ganz auf Stjepans Hilfe angewiesen.
Während Malenas Partner, der Storch Klepetan, jedes Jahr Ende August sein Nest verlässt, bleibt sie den Winter über bei Stjepan. Dann dreht sich bei Stjepan alles nur noch um Malena: Futter beschaffen, die Storchenfüsse waschen, als Abwechslung zum See fahren oder im Wohnzimmer gemeinsam Tierfilme anschauen. Der Film erzählt von einer einmaligen Freundschaft zwischen Mensch und Tier, von selbstloser Fürsorge und grenzlosem Vertrauen. (Text: SRF)Original-TV-Premiere Do. 28.12.2017 SRF 1 Amazon – Wie der Onlinegigant die Welt beherrscht
Das Vermögen von Jeff Bezos beläuft sich auf über 100 Milliarden Dollar – er ist der erste sogenannte «Zentimilliardär». Amazon ist ein globaler Riese geworden. Die Konsumentinnen und Konsumenten freuen sich über die Annehmlichkeiten durch den Onlinehändler, doch der Schaden, der dabei angerichtet wird, ist enorm: Das entfesselte Unternehmen macht seine eigenen Regeln und bedroht damit demokratische Werte.
Die Autoren zeigen Amazons Plan auf, die einzige Plattform für Internethandel zu werden – während andere Anbieterinnen machtlos zusehen müssen, wie Amazon sein Monopol weiter ausweitet. Längst verkauft der Gigant nicht mehr nur Bücher, wie zur Anfangszeit, als Jefff Bezos Amazon als kleines Startup in der Garage seiner Eltern gegründet hat. Amazon will in immer mehr Bereiche und neue Länder vordringen – zum Beispiel in die Datensicherung mit einer eigenen Cloud.
In diesem Film kommen Amazon-Mitarbeitende zu Wort, die eine Arbeitskultur beschreiben, in denen die Angestellten wie Roboter behandelt werden. Und «DOK» sieht, wie in Seattle, am Hauptsitz von Amazon, eine ganze Stadt von der Anwesenheit des Giganten geprägt wird – mit dramatischen Folgen für die ansässige Bevölkerung. (Text: SRF)Original-TV-Premiere Mi. 25.03.2020 SRF 1 Ambulanz im Kugelhagel – Vom Hilfseinsatz an der ukrainischen Front
Fynn Watt mit der gepanzerten AmbulanzBild: SRF«Ambulanz im Kugelhagel» erzählt von furchtlosen Rettungskräften, die sich täglich an die vorderste Kriegsfront wagen, um Leben zu retten. Eine von ihnen ist Daryna, eine junge Militärsanitäterin, die sich jeden Tag der brutalen Realität des Krieges stellt.
Der Schweizer Arzt Matteï Batruch gründete kurz nach Kriegsbeginn in Zürich einen Verein und bringt seitdem unermüdlich medizinische Hilfe in die Ukraine. Zeitgleich macht sich der 24-jährige britische Rennfahrer Fynn Watt in London auf den Weg, um eine gepanzerte Ambulanz selbst an die Front zu fahren – doch bürokratische Hürden verzögern die dringend benötigte Hilfe.
Dieser Film zeigt die unerschütterliche Solidarität und Menschlichkeit im Krieg. (Text: SRF)Original-TV-Premiere So. 13.04.2025 SRF 1 Amine – Held auf Bewährung
Amine Diare Conde ist Initiant einer gratis Essensverteilung. Der 22-Jährige setzt sich ein für Menschen, die noch weniger haben als er. Er arbeitet ehrenamtlich, trotz mehrmaliger Abweisung und offenem Asylverfahren. In der wenigen Zeit, die ihm bleibt, kämpft er für seine Zukunft in der Schweiz.
Mit 15 Jahren verlässt Amine Diare Conde das diktatorisch regierte Guinea mithilfe von Schleppern. Seine Flucht führt durch die Sahara nach Marokko, wo er drei Monate im Wald lebt. Wenn der Tag beginnt, weiss er oft nicht, ob er etwas essen wird. Seine Gefährten und er wollen mit einem Gummiboot in die spanische Enklave Mellila gelangen. Der fu¨nfte Versuch gelingt. Irgendwann strandet Amine in Barcelona, wo er zufällig einen Schweizer trifft, der ihn in einer «Nacht-und-Nebel-Aktion» nach Genf fährt. In die Schweiz, wo er nie hinwollte.
2020 ist Amine Diare Conde keineswegs am Ziel, aber hierzulande der wohl bekannteste Asylbewerber. Schon eine Woche nach dem Lockdown startet er die Aktion «Essen fu¨r alle» und wird zu einem der Helden der Coronakrise. Obwohl er sich selbst am Existenzminium durchschlagen muss, hilft er Menschen, die noch weniger haben als er. Er erträgt es nicht, wenn Menschen hungern. An der Autonomen Schule in Zu¨rich verteilt er Woche fu¨r Woche 2000 Essenstaschen. Zusammen mit einer Fundraiserin sammelt er über eine Viertelmillion Franken Spendengelder. Seine Hilfe brauchen die Sans Papiers, Obdachlosen und einkommensschwachen Menschen in Zu¨rich dringend. Amine baut ein Netz von 100 freiwilligen Helfenden auf, die Essen beschaffen und verteilen. Bis heute jeden Samstag und seit dem Ausbruch des Krieges in Europa auch an Geflüchtete aus der Ukraine.
Die Zeitungen berichten reihenweise. Amine wird fu¨r den «prix courage 2020» nominiert und von der damaligen Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga zur 1. August-Feier auf das Ru¨tli eingeladen.
Es grenzt an ein Wunder, dass Amine überhaupt noch in der Schweiz ist. Seit seiner Ankunft 2014 erhält er vier negative Bescheide der Schweizer Behörden. Die erste Ablehnung erschüttert ihn. Amine will zwischenzeitlich nicht mehr leben, gerät auf die schiefe Bahn, dealt kurze Zeit mit Kokain und wird erwischt. Er fällt in ein tiefes Loch und kämpft sich wieder aus dem Abgrund.
Die Hoffnung lebt – immer weiter. Sein Härtefallgesuch wird vom Kanton Zu¨rich gutgeheissen. Und alles scheint immer noch möglich: eine provisorische Aufenthaltsbewilligung und sogar das grosse Ziel, in der Schweiz eine Ausbildung anzufangen. (Text: SRF)Original-TV-Premiere Do. 11.05.2023 SRF 1 Am Schalter
Die Filmemacherin Silvia Bellotti ist allein mit ihrer Kamera in diesen Kosmos eingetaucht. Während fast zwei Jahren hat sie immer wieder Begegnungen zwischen Klienten und Beamten beobachtet. In dieser Zeit ist sie sozusagen Teil des Inventars geworden und kann so ein ungestelltes und ungeschminktes Bild der Probleme und Befindlichkeiten der neapolitanischen Unterschicht zeigen. Darüber hinaus zeigt der Film, dass dieser Ort der Bürokratie auch eine Begegnungsstätte sozialer Gegensätze ist.
Da ist etwa die Witwe, die vermutet, dass eine Nachbarin sie aus der Wohnung mobben will. Im Lauf der Diskussionen kommt nebenbei heraus, dass die Frau weder lesen noch schreiben kann. Eine andere Frau hat seit Monaten keine Miete mehr bezahlt, weil sie und ihr Mann arbeitslos sind. Jetzt droht ihr die Ausweisung und sie sucht am Schalter Rat, wie sie diese abwenden kann.
Ebenso wie die Mieterinnen und Mieter erhalten auch die Beamten ein Gesicht. Da ist der eher bärbeissige Sachbearbeiter, der findet, dass die meisten seiner Klienten nichts als Blödsinn reden. Oder der andere, der darauf beharrt, dass sein Gegenüber eine Vollmacht ihrer Cousine bringt, für die sie doch bloss eine Auskunft einholen will.
Aber neben diesen Klischeebeamten sind auch Momente tiefster Herzlichkeit zu sehen: Wenn etwa zwei Sachbearbeiterinnen versuchen, einer traurigen Witwe wieder Lebensmut zu geben. Oder wenn der Verwaltungsbeamte Duraccio beginnt, das Anliegen einer Migrantin zu seiner persönlichen Aufgabe zu machen. Am Schluss empfängt er die Frau eher wie eine Freundin und nicht mehr als Bittstellerin. So zeigt sich auch, dass selbst im tiefsten Dschungel der Vorschriften und Paragrafen Lösungen möglich sind. (Text: SRF)Original-TV-Premiere So. 11.04.2021 SRF 1 Am seidenen Faden – Geschichte einer Rettung
Der heute 35-jährige Bodo Zimmermann, von Beruf Rettungssanitäter, ist ein sehr erfahrener Gleitschirmpilot. Zusammen mit vier Freunden aus der Schweiz und der Slowakei begibt er sich auf eine Expedition ins Himalaya-Gebirge. Die fünf planen, mit ihren Gleitschirmen an einem Ort zu fliegen, wo vor ihnen noch niemand geflogen ist. Hoch oben im Himalaya, fern ab von der Zivilisation.
Die Gruppe weiss: In diesem entlegenen Gebiet darf nichts passieren. Sicherheit ist oberstes Gebot. Alles läuft nach Plan – bis der 11. November 2016 das Leben von Bodo Zimmermann für immer verändert. Beim Start mit dem Gleitschirm wird Bodo von einer Windböe erfasst, er verliert die Bremse und schlägt mit hoher Geschwindigkeit gegen einen Felsen. Als er erwacht, erkennt er aufgrund seiner Erfahrung als Rettungssanitäter den Ernst der Lage sofort. Ihm wird bewusst, dass sein Leben an einem seidenen Faden hängt. Es beginnt über mehrere Tage hinweg ein Kampf um Leben und Tod. Bodo und seine Freunde überschreiten körperliche und psychische Grenzen. Das einzige Ziel heisst: Überleben.
Weil die Gruppe im Himalaya beabsichtigt hatte, einen Dokumentarfilm über das hohe Gleitschirmfliegen und das Leben im Himalaya zu drehen, konnte die Rettungsaktion filmisch dokumentiert werden. Produzentin und Regisseurin Caroline Wloka vermittelt der Zuschauerin und dem Zuschauer eine ausgesprochen authentische Dokumentation der damaligen Geschehnisse mit vielen eindrucksvollen Originalaufnahmen der Reise.
Der Film «Am seidenen Faden – Die Geschichte einer Rettung» zeigt, dass trotz höchster Sicherheitsvorkehrungen manchmal unvorhersehbare Ereignisse eintreten können. Genau dann aber können Menschen über sich hinauswachsen und beweisen, dass es sich lohnt, niemals aufzugeben. (Text: SRF)Original-TV-Premiere Do. 03.12.2020 SRF 1 Ana Rosa und ihr Recht auf Kinder-Arbeit
Die Arbeitsorganisation der Vereinten Nationen hat Bolivien verurteilt, weil das Gesetz gegen die Konventionen gegen Kinderarbeit verstösst. Ana Rosa ist anderer Meinung, weil sie eine exzellente Schülerin ist und Arbeit und Schule gut verbinden kann. Für die meisten der 8000 arbeitenden Kinder der Stadt gilt das jedoch nicht. Sie leiden unter dem Stress der Doppelbelastung und sind in der Schule schlecht.
Der Filmemacher Wilfried Huismann lernt Kinder kennen, die auf dem Markt oder der Strasse arbeiten, aber auch Kinder, die in das Bergwerk von Potosi einfahren, wo sie lebensgefährliche Arbeit verrichten – ohne Verträge und ohne Unfallversicherungen. Dabei hatte Evo Morales versprochen, dass es solche Zustände mit dem neuen Kinderarbeitsgesetz nicht mehr geben sollte. (Text: SRF)Die Anden – Raues Patagonien (3)
Der Film begleitet den Weg einer Puma-Familie. Karge Hänge und imposante Felsen beherrschen das Landschaftsbild in den Südanden – für eine Schleichjägerin, die aus der Deckung heraus angreifen muss, kein leichtes Terrain. Als es der Raubkatze nach vielen Fehlschlägen endlich gelingt, ein Guanakofohlen zu schlagen, fressen ihr Füchse und ganze Scharen Andenkondore den Kadaver über Nacht bis auf die Knochen kahl. Ein Desaster, denn ihre drei Jungen hungern schon seit Tagen.
Für die Tiere der südlichen Anden ist das Leben ein wahrer Tanz auf dem Vulkan – allein in Chile sind 500 Vulkane aktiv. Eben erst, im Jahr 2015, brach der Calbuco aus. Er schleuderte seine Asche 15 Kilometer hoch in die Atmosphäre. Genau betrachtet hat das Feuer der Vulkane alles Leben in den Anden überhaupt erst geschaffen – von den Schneebergen am Äquator bis hin zum rauen Patagonien. (Text: SRF)Die Anden – Schneeberge am Äquator
Geboren aus vulkanischer Hitze sind die Anden heute die längste Gebirgskette der Welt – über 7000 Kilometer ziehen sie sich vom Äquator bis nach Patagonien. Die Nordanden zeichnet ein Gegensatz von Eiseskälte und Tropenschwüle aus, geschaffen durch eine seltene Kombination aus Breitengrad und Höhenlage. Am Äquator ragen einige Gipfel über 6000 Meter empor – hier kommt jedes Leben ans Limit.
Christian Baumeister und sein Team begleiten in dieser Folge eine Brillenbärin mit ihren drei Jungen. Sie meistert das Überleben ihrer Familie, indem sie opportunistisch überall dort herumstreift, wo es gerade Nahrung gibt: Auf dem Paramo, einem feuchten Sumpfland oberhalb der Baumgrenze, spielen ihre Jungen mit verblühten Pujas. (Text: SRF)Die Anden – Schneeberge am Äquator (1)
Die Anden – Wüstes Hochland
Diese Episode begleitet ein Vikunjafohlen in den ersten Lebenswochen. Vikunja-Geburten ereignen sich nur am Vormittag: Wer zu spät geboren wird, läuft Gefahr, die erste Nacht nicht zu überleben. Denn der Temperaturunterschied zwischen Nacht und Tag kann über 20 Grad betragen – oft tragen die kleinen Wildkamele morgens Eiskristalle in ihrem dichten Fell.
Auch die seltene Andenkatze lebt in grossen Höhen. Die Weltpopulation wird auf nur 1200 Individuen geschätzt, weit verteilt über eine riesige Bergregion. Filmaufnahmen dieser extrem scheuen, meist nachtaktiven Katze bei der Jagd haben hohen Seltenheitswert.
Dem Sauerstoffmangel in extremer Höhe begegnet der Titikakafrosch auf sehr ungewöhnliche Art. Um im grössten See Südamerikas zu überleben, trägt er eine Haut, die ihm mindestens dreimal zu gross ist. Durch diese extreme Auffaltung vergrössert der Frosch sein Atmungsorgan enorm – eine perfekte Anpassung an ein Leben auf fast 4000 Metern Höhe. (Text: SRF)Die Anden – Wüstes Hochland (2)
Der andere Weg zur Bildung – Der andere Weg zur Bildung
Andrea Liniger ist Mutter von vier Kindern. Ihr ältester Sohn Bastian, einst ein vielseitig interessierter und bestens integrierter Junge mit vielen Freunden, wurde in der Mittelstufe zusehends müder und unglücklicher, und mochte nicht einmal mehr seinen geliebten Hobbies nachgehen. Andrea Liniger nahm den damals 12-Jährigen und seine jüngere Schwester aus der Schule und erlebte – nach einer anstrengenden Phase der Orientierungslosigkeit – wie ihre Kinder wieder aufblühten. Bastian und Amanda lernten mit Freude, stellten eigenverantwortlich Projekte auf die Beine und eigneten sich dabei spielend auch die Inhalte des Lehrplanes an. Überzeugt vom freien Lernen, bei dem das Kind seinen ureigensten Interessen und Leidenschaften nachgehen kann, gründete die 34-Jährige den ersten Freilernraum der Schweiz in Bern, wo sich Homeschooler aus der ganzen Schweiz treffen.
Auch für David Widmer war die Schule ein Ort der Qual. Er interessierte sich leidenschaftlich für Pflanzen und Fische, verbrachte seine Freizeit im Botanischen Garten und im Zoo, und eignete sich dort ein enormes Wissen an. Doch in der Schule war sein Expertentum nicht gefragt. David wiederum sah keinen Sinn darin, trockene Mathematikaufgaben zu lösen und versteckte sich – in der Hoffnung, dem Unterricht so fernbleiben zu können – immer wieder im Kaninchenstall. Als der Schulleiter Davids Eltern eröffnete, ihr Sohn werde wohl nie eine Berufslehre abschliessen können, nahmen diese ihren Ältesten und die beiden jüngeren Brüder aus der Schule. David bekam Spass am Lernen – seine Gärtnerlehre schloss er mit Bestnoten ab.
„Wenn wir ein Kind zu überzeugen versuchen, etwas zu lernen, das es gerade nicht lernen möchte oder das es im Moment nicht interessiert, ist das Gewalt.“, sagt der Franzose André Stern, der nie eine Schule von innen gesehen hat. Die Schule störe das Kind in seinem natürlichen Entwicklungsprozess sagt Stern, der heute als Autor und Freilernexperte durch die Welt zieht. „DOK“-Autorin Helen Arnet taucht ein in die Welt von Homeschooling und freiem Lernen. Ihr Film vermittelt Einblicke in neue Familien- und Lernmodelle – wo Kinder ohne Druck und Drill lernen, dafür mit viel Leidenschaft und Begeisterung. (Text: SRF)Original-TV-Premiere Do. 25.05.2017 SRF 1 Anders wohnen
Zwölf Frauen und Männer leben auf einem Stockwerk eines Gewerbegebäudes, wo sie Küche, Bad und Zimmer nach eigenen Vorstellungen selbst eingebaut haben und gemeinsam eine grosse, offene Halle teilen.
Sigi bewohnt eines der Zimmer in der Halle, das auf Rädern steht und herumgeschoben werden kann. Er mag es, in den selbst gebauten, eigenen Wänden seines Rollzimmers zu leben. Wenn jeder seinen privaten Raum auf zwölf Quadratmeter beschränke und die Zimmer eng nebeneinander gerollt würden, bleibe der grösste Teil der Halle frei für alle. Sigi schätzt das Chaos und die Herausforderungen des Lebens in einer Gross-WG, denn das lenke ihn am besten von seinem Arbeitsalltag ab.
Matthias schätzt die Freiheiten der grossen, für keinen bestimmten Nutzen festgelegte Halle. Brauche man einen Ort für ein Treffen, baue man kurzerhand eine Sofalandschaft. Der freie Raum kann immer wieder neuen Bedürfnissen angepasst werden.
Mätti und Eva haben zwei kleine Kinder und schätzen es, dass immer jemand da ist, der kurz babysitten kann und dass sie Kultur direkt in ihr Wohnzimmer holen können – die Halle bietet genug Platz für Konzerte, Theater oder Kunstperformances.
Doch die Tage des Hallenwohnenprojekts sind gezählt, der Mietvertrag läuft in wenigen Monaten aus. Während die einen sich auf ein Wohnen in einer normalen Wohnung vorbereiten, hoffen Mätti und Eva darauf, das Hallenwohnen zum ersten Mal offiziell und legal in einer neu entstehenden Genossenschaft leben zu können. Doch die Hürden im Bewerbungsprozess sind hoch und andere Gruppen konkurrenzieren um die zwei zukünftigen Wohnhallen.
«Anders wohnen» bietet einen Einblick in eine ungewöhnliche Lebensweise und zeigt die Herausforderungen, wenn Projekte gemeinschaftlich angegangen werden. (Text: SRF)
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