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Ein Ferienhaus um jeden Preis – Corona und die Sehnsucht nach den Bergen
«So etwas habe ich noch nie erlebt», sagt eine Maklerin aus dem Wallis. «Die Leute kaufen Häuser in den Bergen, ohne sie vorher besichtigt zu haben.» Auch die Walliser Kantonalbank meldet einen klaren Anstieg der Nachfrage nach Hypotheken für Zweitwohnungen und Erstwohnungen in den Bergen. Tatsächlich hat die Pandemie einen wahren Ansturm auf Immobilien in den Bergen ausgelöst. Getragen wird der Boom vor allem durch Menschen, die in der Stadt leben und unter den engen Wohnungen, Häuserwänden, Abgasen und engen Homeoffices zunehmend leiden. Sie sehnen sich nach Weitblick und Ruhe – Ort der Verheissung sind die Berge.Arbeiten kann man auch von dort aus. Wie schön wäre das. Weitblick und die Möglichkeit zwischendurch einen Spaziergang in der Natur zu unternehmen oder eine Velotour machen. Aufgrund der Zweitwohnungsinitiative kann das Angebot aber nicht an diese steigende Nachfrage angepasst werden. So geht der Traum immer mehr ins Geld. Die Preise sind bereits um bis zu zwanzig Prozent gestiegen. Doch die Menschen in den Städten sind bereit, jeden Preis zu bezahlen für ein Stück Freiheit in Zeiten der Pandemie. (Text: SRF) Original-TV-Premiere Do. 24.03.2022 SRF 1 Ferien wie früher
Sie sind unvergesslich, jene ersten Ferien, die man als Kind oder junger Erwachsener erleben durfte. Sei es in Rimini, auf einem Road-Trip in den USA, in Kapstadt, London, oder im Diemtigtal – eines ist allen gemeinsam: Die Erfahrungen waren prägend, die Erinnerungen haben die Zeit überdauert – auch wenn am einen oder anderen Ort auch ein kleines bisschen Wehmut mitgereist ist.André Lüthi, VR-Präsident Globetrotter, geht mit seinem Sohn Levin zum Grand Canyon. Und zwar wie damals per Autostopp ab der Autobahnauffahrt Wankdorf in Bern. Karina Berger, Unternehmerin und ehemalige Miss Schweiz, besucht mit ihrer Tochter Shenay Kapstadt. Jenen Ort, wo sie einst für kurze Zeit einen grossen Traum leben konnte. Benedikt Weibel, ehemaliger SBB-Generaldirektor, wandert mit seinem Enkel Xeno ins Diemtigtal. Das Gute kann auch ganz nah sein. Chris von Rohr, Autor und Musiker, zieht es mit Tochter Jewel nach London. In die Stadt, die dem jungen Chris das Selbstvertrauen fürs Leben gab. Und Jeannine Pilloud, CEO von Ascom, reist mit ihren beiden Kindern, Chloé und Etienne, nach Rimini, an einen der einst beliebtesten Ferienorte für Schweizer überhaupt. Alle verbindet, dass diese Ferien damals nicht nur Ferien waren, sondern sie für das Leben geprägt haben. Eine Erinnerung, an der sie nun eine jüngere Generation teilhaben lassen. In der ersten Folge kämpfen sich die Lüthis mit Autostopp nach London. Möglichst günstig reisen war früher das Ziel und es funktioniert auch heute noch, obwohl der Zeitgeist ein anderer ist. Chris von Rohr hat es lieber gemütlich und fliegt in die Musikmetropole. Als Teenager wurde er nach London zu seinem Onkel geschickt, damit die Eltern eine Pause hatten vom Energiebündel. Karina Berger fühlt sich in Kapstadt schon nach ein paar Minuten wieder Zuhause. Dank des Titels Miss Schweiz durfte sie nach Südafrika und hat sich in Land und Leute verliebt. Benedikt Weibel ist der Schweiz treu geblieben. Mit seinem Enkel Xeno wandert er über vier Stunden durchs Diemtigtal, bevor sie das Hüttenleben geniessen können. Dabei kommt ans Tageslicht, dass auch der junge Benedikt Weibel durchaus ein lebhafter Bursche war. Und Jeannine Pilloud geniesst die Zugreise nach Rimini und schwelgt in schönen Erinnerungen an vergangene Ferienzeiten. (Text: SRF) Original-TV-Premiere Fr. 28.08.2020 SRF 1 FIFA – Das Monster – WM 2022 – Katar und der Schatten der Korruption
Dabei sind Hansjürg Zumstein , Maria Roselli und Ludovic Rocchi bei ihren umfassenden Recherchen auf FIFA-Unterlagen gestossen, in denen steht, drei FIFA-Exekutivmitglieder hätten Geld für ihre Katar-Stimme erhalten.Die FIFA. Organisiert als Verein mit Sitz in Zürich. In diesem Jahr mit budgetierten 4,7 Milliarden Einnahmen. Eine non-profit-Organisation, betont die FIFA, alle Einnahmen würden wieder zurück in den Fussball fliessen. Aber zumindest in der Vergangenheit kassierten korrupte FIFA-Funktionäre mit. SRF DOK dokumentiert, wie die FIFA in den letzten Jahrzehnten immer wieder den Schatten der Korruption streift. Die Wurzeln liegen im Milliardengeschäft, das mit der Vermarktung der FIFA-TV-Rechte entstand. Entwickelt von Sepp Blatter zusammen mit seinem langjährigen Vertrauten Michel Platini. Und manchmal ist es sogar mehr als ein Schatten, manchmal sind die Beweise konkret. Der Dokumentarfilm zitiert zum Beispiel aus Akten der Zuger Justiz: Auf 122 Millionen Franken Schmiergelder stiessen die Ermittler damals. Und sie hielten schwarz-auf-weiss fest: «Nicht in Frage gestellt werden kann die Feststellung, dass die FIFA Kenntnisse von Schmiergeldzahlungen hatte.» FIFA-Funktionäre liessen sich für die angebliche Vermittlung von TV-Rechten bezahlen; Geld, das laut Gerichtsakten eben in die Kassen der FIFA gehörte; Geld, das wieder in den Fussball hätte zurückfliessen sollen. Der Film zeigt auch, wie die Schweizer Justiz, allen voran der damalige Bundesanwalt Michael Lauber, bei der Aufarbeitung der Korruptionsvorwürfe stolperte. Schritt für Schritt werden die umstrittenen Geheimtreffen des Bundesanwalts mit dem jetzigen FIFA-Präsidenten Gianni Infantino aufgearbeitet. Auch jenes Treffen, an das sich angeblich kein Teilnehmer mehr erinnern kann. Das Bundesverwaltungsgericht urteilte, «dass sich keiner der vier Teilnehmer mehr an das Treffen erinnern können soll, erscheint wenig glaubhaft. Nach der allgemeinen Lebenserfahrung ist es schlicht abwegig, dass alle vier Personen an ein bestimmtes Treffen keinerlei Erinnerung mehr haben sollen.» Nach diesem vernichtenden Urteil räumte Bundesanwalt Lauber bekanntlich seinen Posten. Die Hintergründe der Treffen sind bis heute unbekannt und immer noch Gegenstand von Ermittlungen. Ausländische Medien spekulieren, dass beim letzten Treffen über ein Strafverfahren diskutiert wurde, das für den jetzigen FIFA-Präsidenten Gianni Infantino hätte heikel werden können. Infantino dementiert energisch. Ein Interview mit SRF DOK verweigerte Infantino ohne Angaben von Gründen. Der Film dokumentiert schliesslich auch, dass die Wahl des WM-Austragungsortes 2022 offenbar mit Korruption zustande kam. Das Rechercheteam ist auf einen Entscheid der FIFA-Ethikkommission gestossen, in dem die Rede davon ist, dass drei FIFA-Exekutivmitglieder für ihre Katar-Stimmen Geld erhalten haben. In den Unterlagen zitiert die FIFA die eidesstattliche Aussage eines Kronzeugen der amerikanischen Justiz, dem sie hohe Glaubwürdigkeit attestiert. «FIFA – Das Monster» zeigt, dass die FIFA bis heute den Schatten der Korruption nicht loswerden konnte. (Text: SRF) Original-TV-Premiere Do. 10.11.2022 SRF 1 Die Fifa-Familie – Eine skandalöse Liebesgeschichte
Sein Name ist Chuck Blazer. Er vertrat seit 1997 im Fifa-Exekutivkomitee die Interessen des amerikanischen Fussballverbands CONCACAF. Und residierte nobel in New York im Trump Tower. Als im Dezember 2010 der Favorit USA nicht als Austragungsort der WM 2022 gewählt wird, beginnen die amerikanischen Ermittler, genauer hinzuschauen. Und sie entdecken rasch, dass Chuck Blazer keine Steuern bezahlt. Wohnen im noblen Trump Tower, aber keine Einkommen? Die Ermittler stellen Blazer im Jahr 2011 vor die Wahl: entweder Zusammenarbeit mit der US-Justiz oder jahrelang in den Knast wegen Steuervergehen.Im Film erzählt Chuck Blazers ehemalige Freundin Mary Lynn Blanks in allen Details, wie es dazu kam. Rund um ihre «skandalöse Liebesgeschichte» schildert sie, wie sie Blazer kennenlernte, wie sie beide im Trump Tower residierten. Sie erzählt von Treffen mit Hillary Clinton über Barack Obama und Wladimir Putin und hält viele mit Fotos fest – Fifa-Funktionäre sind überall hochwillkommen, den Fussball generiert viel Geld. Und sie schildert schliesslich, wie Blazer von der US-Justiz umgedreht wurde, wie er vom korrupten Funktionär zum Spion wurde, verwanzt zahlreiche seiner Fifa-Kollegen besuchte und so der US-Justiz belastendes Material lieferte. Dieses Material bildete die Grundlage für die spektakuläre Verhaftungsaktion im Mai 2015 im Zürcher Luxushotel Baur au Lac – das Ende der bisherigen Fifa. Als Folge musste auch der langjährige Präsident Sepp Blatter den Hut nehmen. Der Film dokumentiert meisterhaft das minutiöse Vorgehen der US-Ermittler. Chuck Blazer wurde dank seiner Hilfe für die US-Justiz milde bestraft. Andere Fifa-Funktionäre kassierten in den USA harte Strafen. Chuck Blazer starb im Juli 2017 in den USA. (Text: SRF) Ein Film von Heidi Specogna – Ein Film von Heidi Specogna
1935 in bescheidenen Verhältnissen geboren verliess „Pepe“, wie ihn seine Landsleute nennen, die Schule mit 16 Jahren und schloss sich später den Tupamaros an. Die Stadtguerilla überfiel Banken, verteilte Lebensmittel und schreckte auch vor dem Waffeneinsatz nicht zurück. Mujica wurde in Schiessereien mit der Polizei mehrmals verletzt und verbrachte insgesamt 14 Jahre im Gefängnis, zum Teil unter unmenschlichen Bedingungen und unter Folter, die ihn an den Rand des Todes und des Irrsinns brachten. 1985 wurde er nach dem Ende der Militärdiktatur amnestiert.So selbstverständlich, wie Mujica und seine Gesinnungsgenossen zu den Waffen gegriffen hatten, gliederten sie sich nun in die wiederhergestellte Demokratie ein. 1989 gründeten die Tupamaros die Linkspartei Movimiento de Participación Popular. Mujica wurde 1995 Parlamentsabgeordneter, 2000 Senator. In der Regierung des Linksbündnisses Frente Amplio diente er 2005 bis 2008 als Landwirtschaftsminister. Ende 2009 wurde er zum Präsidenten gewählt. Als Staatschef überliess Mujica den Grossteil seines Gehalts wohltätigen Zwecken. Er lebte mit seiner Frau, die während seiner Präsidentschaft als Senatorin amtierte, weiter auf seinem kleinen Bauernhof ausserhalb von Montevideo, benutzte einen alten VW Käfer und für offizielle Anlässe einen Opel Corsa. Zu Kabinettssitzungen erschien er in Strickjacke, Sandalen und abgeschossenen Hosen. Selbst seine Gegner haben nie behauptet, diese Bescheidenheit sei gespielt. Über Korruptionsverdacht war „Pepe“ erhaben; er lebte, was er predigte. Als der „arme Präsident“ wollte er sich aber nicht etikettieren lassen: Arm sei, wer nur arbeite, um ein aufwendiges Leben zu führen, und nie genug bekomme. Über viele Jahre hat die Schweizer Filmautorin Heidi Specogna den heute 82-jährigen Pepe Mujica immer wieder besucht und sein bewegtes Leben mit der Kamera begleitet. In persönlichen Begegnungen und Gesprächen auf seinem Bauernhof, den er immer noch mit seiner Lebensgefährtin Lucía Topolansky bewirtschaftet, gewährt er einen lebendigen Einblick in seine aussergewöhnlichen Überzeugungen und Visionen. Entstanden ist daraus das bewegende und Mut machende Porträt einer ungewöhnlichen Persönlichkeit, das vor allem eines zeigt: Dass es auch anders geht. (Text: SRF) Flammeninferno (1)
Original-TV-Premiere Mo. 20.01.2020 SRF 1 Flash Wars – KI im Krieg
Die Künstliche Intelligenz ist auch im Militär der nächste Quantensprung. Während einige Staaten noch nach einer Haltung im Umgang mit diesen Waffensystemen suchen, machen andere schon redlich Gebrauch davon: Sei es mittels KI-gesteuerten Kamikazedrohnen oder mit Algorithmen, die bei der Zielauswahl helfen.Auch abseits der Kriege werden KI-Waffen mehr und mehr eingesetzt: So patrouillieren beispielsweise Polizeiroboter mit automatischer Gesichtserkennung durch die Strassen. Wo liegt hier die Grenze zwischen Effizienz und Dystopie? Eine Robotikerin, ein Hacker und ein Soldat diskutieren anhand ihrer eigenen Erfahrungen und Kenntnissen das Thema von automatisierten Konflikten. Ergänzt durch Expertenaussagen aus Politik, Industrie und Wissenschaft geht es im Film darum, ob automatisierte Waffen Krieg humaner machen können und was passiert, wenn KI nukleare Waffen kontrolliert. (Text: SRF) Original-TV-Premiere So. 17.11.2024 SRF 1 Das Flechtwerk des Lebens
Am frühen Morgen liegt Nebel über dem Regenwald von Borneo – einem der reichsten Lebensräume unserer Erde.Bild: SRF/Terra Mater Factual Studios/Matt HamiltonAuf der Insel Borneo ist es dunkel unter dem Blätterdach der Wälder. Jedes Stockwerk wird hier von anderen Experten bewohnt; von Tieren und Pflanzen, die sich perfekt angepasst haben. Das dichte Blattwerk auf allen Ebenen fängt das Licht ab, kaum ein Sonnenstrahl erreicht den Waldboden. Zwar hat es auch Vorteile, im Dunkeln zu leben, wo Jäger und Beute sich gut verstecken können. Doch wer in dieser Welt auf Tageslicht angewiesen ist, muss versuchen, sich einen Platz in den oberen Etagen zu sichern.In den Baumkronen raschelt es: Eine Orang-Utan Mutter ist mit ihrem Sohn in den Wipfeln unterwegs. In einer Welt ohne festen Boden unter den Füssen bleibt ihr Nachwuchs viele Jahre auf sie angewiesen, als Spielgefährtin und Lehrerin. Auch in der Maasai-Mara in Kenia lehrt eine Mutter ihre Kinder: Eine Gepardin hat drei Jungtiere zu ernähren. Sie beweist sich als versierte Jägerin, dennoch bleibt das Überleben der Spezies ungewiss. Im tropischen Regenwald Brasiliens, der Mata Atlântica, regnet es eigentlich jeden Tag. Nahe dem Äquator gelegen, spielen die verschiedenen Jahreszeiten kaum eine Rolle. Bei stets ähnlichen Wetterbedingungen könnte man vermuten, dass es sich um einen langweiligen Lebensraum handelt. Exakt das Gegenteil ist der Fall: Der Atlantische Regenwald gilt als einer der Biodiversitäts-Hotspots der Erde, unfassbar artenreich und voller endemischer Tier- und Pflanzenarten. Auch hier existiert keine Art für sich allein, sie alle sind in ein komplexes Netzwerk eingebunden. Es sind die Beziehungen zwischen den Arten, die unsere Natur im Innersten zusammenhalten im Flechtwerk des Lebens. (Text: SRF) Original-TV-Premiere Mo. 07.07.2025 SRF 1 Die Flösser vom Ägerisee
Dass sie hier noch gepflegt wird, ist Flössermeister Karl Henggeler zu verdanken. Der Förster aus Oberägeri baut dieses Jahr sein zehntes Floss gemeinsam mit seinen Nachfolgern. Denn noch bevor er in den Ruhestand geht, will er sein Wissen weitergeben.Die Motorsägen sind weit über den Ägerisee hinaus zu hören, ein Knacken und schon fällt ein Baum. Donnernd schlittern die Baumstämme den steilen Hang hinab und tauchen in den See ein. Damit die Stämme möglichst in einem Rutsch hinunter zum Ufer See gleiten, entasten die Forstwarte den Baum mit der Motorsäge und spitzen das dickere, nach unten ausgerichtete Ende zu. Beim sogenannten «Reisten» können die Stämme bis zu hundert Stundenkilometern erreichen. Bleiben sie dennoch im Unterholz hängen, greifen die Arbeiter mit Spitzhacke, Winde oder Seilzug ein und bringen die bis zu zehn Tonnen schweren Bäume wieder in eine geeignete Rutschposition. Ein Knochenjob. Mit einem Motorboot nehmen die Förster die Stämme auf dem See in Empfang und überführen sie zur Zwischenlagerung in windstille Buchten. Dann erst beginnt der Bau des Flosses. Karl Henggeler erstellt mit seinem Försterkollegen Roman Merz aus den mächtigsten Stämmen einen Rahmen in Dreiecksform. Diesen füllen sie mit den restlichen Stämmen auf. Dabei balancieren die Förster auf den glitschigen, sich gelegentlich drehenden Stämmen geschickt mit ihren Flösserhaken und positionieren das Holz an die gewünschte Stelle. Vor einem Sturz ins kalte Nass ist hier trotz Übung und Erfahrung niemand ganz gefeit. (Text: SRF) Schweizer TV-Premiere ursprünglich angekündigt für den 15.09.2022Florida – Amerikas Tierparadies
Hier schwimmen Seekühe in kristallklaren Flüssen, Baby-Alligatoren üben sich im Jagen und Miniatur-Hirsche streifen frei umher. Jedes Jahr ist dieser Staat den Naturgewalten ausgesetzt; von Waldbränden über Überschwemmungen bis hin zu starken Hurrikans. Zudem bedrohen eine schnell wachsende menschliche Bevölkerung und eine Reihe von tierischen Eindringlingen dieses wilde Paradies. (Text: SRF)Original-TV-Premiere So. 15.08.2021 SRF 1 Fokus Japan
Original-TV-Premiere Sa. 18.07.2020 SRF 1 Fokus Japan – Unterwegs mit Patrick Rohr (1)
In der ersten Folge erlebt Patrick Rohr spontane Begegnungen in der hektischen Megacity Tokio: mit der Halbschweizerin Christine Haruka, als fröhliches TV-Talent in ganz Japan bekannt; dem Fischverkäufer Yuki, der von einer Karriere als Model träumt; dem Barkeeper Yugo, der genug hatte vom massiven Arbeitsdruck als Angestellter; und mit der Girlband Kamen Joshi, deren Ambitionen von der Popmusik-Industrie ausgenutzt werden.Die Halbschweizerin Christine Haruka zog mit 16 Jahren von Zürich nach Tokio, um ihre japanischen Wurzeln kennenzulernen und eine Karriere als komisches TV-Talent aufzubauen. Sie ist gern gesehener Gast in japanische Fernsehsendungen, jedes Kind kennt sie. Christine zeigt Patrick Rohr die ersten Kirschblüten im Stadtpark, entführt ihn in ihr spezielles Lieblingsrestaurant und gibt ihm einen wichtigen Tipp: In Japan wird wenig erklärt, das meiste muss gespürt werden. Zusammen mit dem Halbschweizer Kultur- und Sprachübersetzer Dennis Kyosuke Ginsig erkundet Patrick Rohr das Tokioter Ausgehviertel Golden Gai. Der kurlige Barkeeper Yugo Matsuzaki hat als festangestellter „Salaryman“ jahrelang oft im Büro übernachtet, wie so viele in der japanischen Leistungsgesellschaft. Jetzt ist er selbständig und betreibt auch einen Onlineshop für Secondhand-Kleider aus den USA. Patrick hilft ihm zu Hause beim Kleiderversand und lernt die japanischen Schriftzeichen kennen. Yukinobu Takanashi versucht den Spagat zwischen individuellem Leben und Familientradition: seinen Traum als Fotomodell zu erfüllen und gleichzeitig das Familienvermächtnis zu ehren – den Fischladen seiner Eltern weiterzuführen. „Idoru“ sind Idole, Starlets. Singen, Modeln, Schauspielen, davon träumen viele Mädchen. Kamen Joshi ist eine Girlband, die mit Hockeymasken auftritt. Patrick Rohr begleitet die junge Frontfrau Erina Kamiya einen Tag lang und stellt ernüchtert fest, wie mit dem Kindfrauen-Image viel Geld verdient wird und wie Talentfirmen die Träume junger Frauen ausnutzen. Im Hochgeschwindigkeitszug Shinkansen lernt Patrick Rohr, warum man in Japan die Speisen immer häppchenweise im Kreis isst. Im verschneiten Bergdorf und Unesco-Weltkulturerbe Ainokura übernachtet der Fotojournalist in einem „Minshuku“, bei einer Gastfamilie, die Abendessen, Übernachtung und Frühstück günstig anbietet. Japan hat unzählige heisse Quellen. Im traditionellen Badehaus Onsen erfährt Patrick Rohr, warum Tattoos in Japan geächtet sind und warum die tägliche Bade- und Waschkultur auch den Geist reinigt. (Text: SRF) Original-TV-Premiere Fr. 17.11.2017 SRF 1 Fokus Japan – Unterwegs mit Patrick Rohr (2)
In Folge 2 geht es um das Leben und Leiden mit der Naturgewalt Tsunami, japanische Effizienz im Hochgeschwindigkeitszug Shinkansen und dynamische Kampfkunst mit friedlicher Philosophie.Am 11. März 2011 löst das Töhoku-Erdbeben einen 20 Meter hohen Tsunami aus. Die damals zerstörte Küstenstadt Onagawa wird seither von Grund auf neu gebaut. Patrick Rohr trifft den jungen Bürgermeister Yoshiaki Suda und staunt, als sich der Amtsträger als Heavy-Metal-Gitarrist entpuppt. 30 Minuten vor dem Tsunami kam der Alarm. Doch Fischer Nobuaki Aihara und sein Vater nahmen die Warnung nicht ernst. Aihara überlebte, sein Vater nicht. Patrick Rohr begleitet den Fischer der dritten Generation zu seiner Silberlachszucht auf dem Meer, das Aihara Leben und Einkommen gibt, aber auch Tod und Verderben über sein Dorf gebracht hat. Auch das Spital von Onagawa, 16 Meter über Meeresspiegel, blieb nicht verschont von der Katastrophe, die über 800 Menschenleben kostete. Dank Schweizer Spendengeldern wurde es wiederaufgebaut. Im neu integrierten Alters- und Pflegeheim erlebt Patrick Rohr als Pflegehelfer die Herzlichkeit von Menschen mit hoher Lebenserwartung, die nun in Form der Überalterung die grösste Herausforderung der japanischen Gesellschaft darstellen. Sauberkeit und Effizienz sind Trumpf in Japan, auch im Hochgeschwindigkeitszug Shinkansen. Der Fotojournalist tauscht seine Kamera mit dem Putzlappen und staunt, in welch unglaublichem Tempo die Züge gereinigt werden. Fujiyoshida liegt am Fuss des berühmtester japanischen Bergs Fuji. Lokaler Leckerbissen ist die Udon Nudelsuppe in ihren unzähligen Variationen. Patrick Rohr lernt, warum es eine dreijährige Udon-Ausbildung braucht und warum ein Mittelschüler sein Herz an diese Nudel verloren hat. In der ehemaligen Kaiserstadt Kyoto herrscht friedliche Kirschblütenzeit, als Patrick Rohr frühmorgens das Trainingslokal von Yoko Okamoto betritt. Die Powerfrau ist 62 Jahre alt und hochgradierte Lehrerin der defensiven Kampfkunst Aikido. Yoko zeigt Patrick gleich den Meister und am Ende auch ihren Humor. Sie erlaubt ihm Einblick in eine Persönlichkeitsschulung, die mit körperlichem Training lehrt, auch auf psychische Situationen angemessen zu reagieren: mit Klarheit, Respekt und eigener Stärke. (Text: SRF) Original-TV-Premiere Fr. 24.11.2017 SRF 1 Fokus Japan – Unterwegs mit Patrick Rohr (3)
In Folge 3 zu sehen: die Erleuchtung im strengen Zen-Tempel, das Geheimnis des langen Lebens auf Okinawa und das Familienglück im subtropischen Naturparadies.In Kameoka ist einer der wenigen Tempel in Japan, in dem Ausländer Zen lernen können. Patrick Rohr unterwirft sich den strengen Regeln und versucht, Körper, Geist und Atmung durch Achtsamkeit in Einklang zu bringen. Zen-Schüler Rohr staunt über die Kraft des 80-jährigen Tempelmeisters und bekommt unerwartet den Stock der Erweckung zu spüren. In der Millionenstadt Osaka unter vielen Menschen sein, und doch ohne Partner – das liegt nicht nur an der japanischen Schüchternheit. In einer Singlebar gewinnt Fotojournalist Rohr Einblick in die verschlossene Gedanken- und Gefühlswelt der jüngeren Generation, die immer mehr zum Individualismus neigt, der früher als Ausdruck westlicher Dekadenz galt. Manager Shingo Hashiguchi ist Experte im „omiai“, der Partnervermittlung. Im traditionellen Noh-Theater werden Masken getragen, Gefühle werden mit langsamen Bewegungen ausgedrückt. Patrick Rohr erlebt in Osaka die völlige Hingabe des Maskenschnitzers Yasuo Miichi, der erst nach 15 Jahre Ausbildung seine erste Maske fertigen durfte, und die Leidenschaft der Künstlerfamilie Kongo, die in der 26. Generation ein Theater führt. Noh ist beeindruckend, die Wirkung hypnotisch, aber für Patrick Rohr nur schwer zu verstehen. Auf der Insel Okinawa verdient Reporter Rohr Essen und Unterkunft bei Familie Yamagami – mit dem Schneiden von Unkraut bei feuchter Hitze. Beim Nachtessen erfährt er den Grund der doppelten Diskriminierung Okinawas: Das früher eigenständige Königreich wird seit der Annektierung durch Japan vom Festland als Provinz zweiter Klasse behandelt. Und seit dem Zweiten Weltkrieg sind zwei Drittel der amerikanischen Militärbasen in Japan auf Okinawa stationiert. Gegen die US-Militärpräsenz regt sich Widerstand – Protest in einem Land, wo sonst kaum jemand öffentlich die eigene Meinung kundtut. Fotojournalist Rohr beobachtet eine Demo, die von der Polizei aufgelöst wird, sehr höflich, japanisch eben. Im Dorf Ogimi leben die ältesten Menschen der Welt. Patrick Rohr besucht die 93-jährige Hana Miyagi. Jeden Tag arbeitet Hana im Garten, pflegt ein aktives Sozialleben und isst das gesunde Gemüse Goya. All das trägt zur langen Lebenserwartung bei. „Hara hachibu“, lacht die fröhliche Mutter von zehn Kindern: Füll den Bauch nur zu 80 Prozent! Auf der südlichsten Kleininsel Ishigaki erzählt der sympathische Bootsbauer Tomohiro Yoshida, warum er dem krankmachenden Tokio entflohen ist und wie er mit seiner Familie hier das subtropische Paradies gefunden hat. Nach dem gemeinsamen Schnorchelausflug findet Patrick Rohrs grosses Japan-Abenteuer ein erkenntnisreiches Ende beim Lagerfeuer mit Tomohiros Familie – leben statt überleben, und so tieferes Glück finden. (Text: SRF) Original-TV-Premiere Fr. 01.12.2017 SRF 1 Fokus Japan – Unterwegs mit Patrick Rohr – Hektische Megacity, erholsame Landidylle und faszinierende Essregeln (1)
Original-TV-Premiere Fr. 17.11.2017 SRF 1 Foodwaste – Was tun?
2,8 Millionen Tonnen Lebensmittel werden in der Schweiz jährlich weggeworfen. Während in vielen Regionen der Welt Menschen hungern, lebt der Westen im luxuriösen Überfluss. Alles ist überall und jederzeit erhältlich. Das Bild von leeren Gestellen in Einkaufszentren kennt man nicht und kann man sich gar nicht mehr vorstellen.Die grössten Verursacher von Foodwaste sind die Konsumentinnen und Konsumenten. Jedes dritte Lebensmittel landet im Abfall. Die Schweizerinnen und Schweizer geben zwar nur 6,3 Prozent ihres Lohns für Lebensmittel aus, aber sie werfen 39 Prozent ihrer Einkäufe weg. Als Vergleich: In Kamerun geben die Menschen 45 Prozent ihres Lohnes für Lebensmittel aus, Foodwaste gibt es dort aber praktisch nicht. Auch auf dem Weg vom Feld zum Ladentisch geht viel verloren. Schweizer Bauern verdienen an ihren Produkten immer weniger, sind aber gezwungen, zu viel zu produzieren, um am Absatzmarkt bestehen zu können. Die Läden fordern nicht nur beste Qualität, die Ware muss auch perfekt aussehen. Die optischen Auflagen der Grossverteiler, die den Bauern die Ware abnehmen, sind sehr strikt. Entspricht ein Rüebli nicht einer gewissen Grösse oder Dicke, landet es im Abfall oder bleibt auf dem Feld liegen. Machen die Schweizer Bauern nicht mit, droht die Konkurrenz: Importware ist jederzeit billiger zu haben. Diesen Kreislauf wollen immer mehr junge Menschen durchbrechen. Mirko Buri hat seine Gault-Millau-Karriere aufgegeben, kocht nur noch mit Foodwaste und überzeugt andere Gastrobetriebe, weniger Foodwaste zu verursachen. Dominik Waser macht Foodsave-Aktionen über Social-Media-Plattformen und baut einen Gemüsehandel mit Zweitklassgemüse auf und Vanessa Bergant versucht bei sich zuhause Abfall vollständig zu vermeiden. Die globale Community gegen Foodwaste breitet sich rasch aus und stellt mittlerweile eine Art Protestbewegung gegen die masslose Konsum- und Überflussgesellschaft dar. Über kurz oder lang müssen auch Läden umdenken. Weniger ist mehr, ist das neue Motto. (Text: SRF) Original-TV-Premiere Do. 27.02.2020 SRF 1 Football Inside
In diesem Film wird die Umkleidekabine zur zentralen Bühne – ist sie das Herz der Fussballkultur? Mit dem Anziehen ihres Trikots schlüpfen Profis, Frauen, Junioren und Veteranen für die Dauer eines Spiels in unterschiedlichste Rollen.Es zeigt sich: Die Fussballgarderobe – scheinbar unbedeutend, zweckmässig und meist schäbig – entpuppt sich als fast zauberhafte Schwelle, in der Verwandlungen aller Art möglich werden. Positive Verwandlungen, die viel mit Sozialisation, Selbstverwirklichung, Freundschaft und Emotionen zu tun haben. Dass man darin oft unten durch muss, ist Teil des Spiels. Der Film begleitet das Nationalliga-A-Frauenteam von GC Zürich, die Profis des SC Kriens aus der Challenge League, die C-Junioren des FC Blue Stars Zürich und die Veteranenmannschaft des FC Wettswil-Bonstetten. Trainiert werden sie von Coaches, die als Spieler in europäischen Top-Clubs tätig waren und wissen, dass das zentrale Motiv die Spielfreude ist. In der Kabine formen sie aus Individualistinnen und Individualisten eine Einheit, die über sich hinauswächst. (Text: SRF) Schweizer TV-Premiere ursprünglich angekündigt für den 19.03.2023Das Forum – Rettet Davos die Welt?
In Zeiten von grassierendem Populismus und zunehmendem Misstrauen gegenüber den Eliten porträtiert Regisseur Marcus Vetter den 81-jährigen Gründer des umstrittenen Weltwirtschaftsforums, Klaus Schwab. Über den Zeitraum von zwei Jahren beobachtet er mit seinen Filmteam Schwabs Bemühungen, dessen Leitmotiv umzusetzen: den Zustand der Welt zu verbessern. Seit 1971 bringt Schwab die Spitzen aus internationaler Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft im Schweizer Bergdorf Davos zusammen, fest überzeugt, dass die Probleme der Welt nur im Dialog gelöst werden können.Doch während den Dreharbeiten scheint die Welt aus den Fugen zu geraten: Klimawandel, Brexit, Gelbwestenproteste, der brennende Amazonasurwald, der Handelsstreit zwischen den USA und China, eine neue Riege populistischer Führer und eine neue Generation rebellischer Jugendlicher, angeführt von Greta Thunberg, drängen in die Öffentlichkeit. In bester House-of-cards-Manier blicken die Zuschauerinnen und Zuschauer hinter verschlossene Türen und sehen, wie Diplomatie funktioniert, wenn die Mächtigsten der Welt unter sich sind. Sie sind dabei, wenn sich Trump und Bolsonaro & Co. in bilateralen Gesprächen mit Wirtschaftsführerinnen und -führern austauschen und sich vor allem missverstehen, wenn diplomatische Konflikte in den verschachtelten Gängen des Kongresszentrums in Davos ausgetragen werden oder wenn CEOs der weltgrössten Konzerne die Schulbank drücken und an Themen wie Künstliche Intelligenz oder Blockchain herangeführt werden. Auch Kritikerinnen des WEF wie Jennifer Morgan, Executive Director von Greenpeace International, nutzten das exklusive Treffen, um Politikerinnen und Wirtschaftsführerführer für den Klimaschutz zu sensibilisieren. Sie wird zur Hauptprotagonistin im Film. Als Klaus Schwab der Klimaaktivistin Greta Thunberg nach ihrem Auftritt am World Economic Forum in Davos 2019 einen Brief schreibt, beginnt ein Dialog zwischen Generationen. Trägt die Vision von Klaus Schwab Früchte und das WEF kann zur Lösung der globalen Probleme beitragen? Oder ist es Teil des Problems und dient schlussendlich doch nur den Eigeninteressen der globalen Elite? (Text: SRF) Fotografen auf Reisen – Brasilien: Ein Kanu für eine neue Generation
Die Yawalapiti sind Fischer und Bauern, weshalb sich ihr ganzes Leben um die Natur dreht, die sie mit allem versorgt, was sie zum Leben brauchen. Vor Kurzem überzeugte Renato sie, ein Kanu aus Jatobá-Rinde zu bauen: Eine Piroge, wie sie ursprünglich von den Ureinwohnern der Region Alto Xingu genutzt und seit 20 Jahren nicht mehr gebaut wurde.Bei dieser Gelegenheit geben die Alten die überlieferten Schiffbautechniken an die Jüngeren weiter, die neugierig und voller Stolz die Traditionen ihrer Gemeinschaft aufrechterhalten. Renato darf sich am Bau des Kanus beteiligen und dieses aussergewöhnliche Ereignis im Leben der Yawalapiti mit der Kamera festhalten. (Text: SRF) Fotografen auf Reisen – Brasilien: Tanz der Kriegerinnen
Bereits schon vor 20 Jahren besuchte Fotograf Renato Soares den Stamm der Kalapalo. Hier, am Ufer des Flusses Xingu in Brasilien, leben die Menschen zwischen zwei Welten: der traditionellen Lebensweise ihrer Ahnen und einer sehr viel moderneren. Sangai, die Stammesälteste, die die Traditionen der Kalapalo bewahrt, empfängt Renato.Einmal im Jahr haben hier anlässlich der Feiern des Yamurikuma allein die Frauen das Sagen – die Männer müssen ihnen zu Diensten stehen und jeder Fremde, der das Dorf betrifft, läuft Gefahr, davongejagt zu werden. Höhepunkt dieses Rollentauschs ist eine grosse Zeremonie, mit der die traditionelle Ordnung der Geschlechter wiederhergestellt wird. (Text: SRF) Original-TV-Premiere Mo. 17.08.2020 SRF 1 Fotografen auf Reisen – Papua-Neuguinea: Feuertänzer
Das Ritual, das Koluba genannt wird, ist eine Art grosses Flammenballett und führt die ganze Dorfgemeinschaft zusammen. Jede und jeder beteiligt sich an der Zubereitung der Speisen, der Gewinnung von Harz für die Fackeln und der Erstellung des Federschmucks. Mit Wendy, Papa Minoas Tochter, erinnert sich Marc an viele gemeinsame Erlebnisse. Bald schon tauschen die Männer und Frauen ihre T-Shirts gegen einen Federschmuck ein und werden zu Feuertänzerinnen und Feuertänzern. (Text: SRF)Fotografen auf Reisen – Papua Neuguinea: Prinzen des Pazifiks
Das Initiationsritual findet im Alter zwischen acht und 15 Jahren statt und ist für die Kinder ein wichtiger Meilenstein. Nach dem Ritual dürfen sie heiraten, eine Familie gründen und zum ersten Mal das Männerhaus betreten. Das ganze Dorf bereitet sich auf dieses besondere Ereignis vor, das auch einen Vorwand bietet, um auf der Suche nach den erforderlichen Utensilien die Nachbarinseln zu besuchen. (Text: SRF)Fotografen auf Reisen: Tansania: Die letzten Jäger und Sammler
Im Herzen Ostafrikas, in Tansania, lebt das Nomadenvolk der Hadzabe in einfachsten Verhältnissen. Ihr Leben als Jäger und Sammler erzählt von den Ursprüngen der Menschheit. Eine Geschichte, die er vor langer Zeit am Lagerfeuer hörte, geht Fotograf Christophe Ratier nicht mehr aus dem Sinn: In den Tiefen der Savanne soll sich ein heiliger Stein verbergen, den die Hadzabe, die weder Götter noch Häuptlinge kennen, unter dem Namen Dondobi verehren. Christophe macht sich auf die Suche und wird von Gudo, einem stets gutgelaunten Jäger der Hadzabe, sowie sämtlichen Mitgliedern seiner Gemeinschaft begleitet. Seit sich die beiden vor 25 Jahren kennenlernten, verbindet sie eine enge Freundschaft. Auf ihrem gemeinsamen Weg erwarten sie viele Entdeckungen. (Text: SRF)Fotografen auf Reisen – Tansania: Kinder des feuerspeienden Bergs
Der Vulkan Ol Doinyo Lengai – zu Deutsch: Gottesberg – ist noch überaus aktiv und verändert mit seinen Eruptionen immer wieder das Leben der Menschen und ihre Umwelt. In einigen Tagen vollzieht einer der Jungen der Kisongo den Schritt ins Erwachsenendasein und wird zum Moran, zum Krieger. Ab dann ist es seine Aufgabe, sich um den Schutz von Land und Viehbestand zu kümmern. Fotograf Christophe Ratier kam vor 25 Jahren zum ersten Mal nach Afrika und entdeckte dieses aussergewöhnliche Volk. Für diese Dokumentation ist er noch einmal hierher zurückgekehrt, um die Zeremonie und ihre Vorbereitung, die er noch nicht miterleben durfte, zu fotografieren. (Text: SRF)Frankreichs Junge fordern den Wandel
Nicolas sieht in Marine Le Pen die Retterin Frankreichs. Er ist fest überzeugt, dass es seinem Land besser gehen wird, wenn es aus der EU austritt und die Grenzen schliesst. Dafür klebt er unermüdlich mit anderen jungen „Frontisten“ Wahlplakate. Bedenken, dass ein solcher Kurs den Frieden in Europa gefährden könnte, wirft Nicolas über Bord. „Frankreich und die Franzosen zuerst, dann kümmern wir uns um den Rest der Welt“, ist seine Devise. Die Vorwürfe, Marine Le Pen habe EU-Gelder veruntreut, nimmt Nicolas kaum wahr. Was in Strassburg oder Brüssel passiere, sei zweitrangig, argumentiert er.Das „System kippen“ will auch Sébastien, aber in eine ganz andere Richtung. Er hat sich der extremen Linken zugewandt und mit der Revolution schon einmal in seinem persönlichen Leben begonnen. Sébastien ist Anhänger der Permakulturbewegung und versucht, nach radikal ökologischen Prinzipien zu leben. Mit den „Frontisten“ hat er absolut nichts gemeinsam. Sollte Marine Le Pen die Wahl gewinnen, sieht er sich im „Widerstand“. Aber auch in der Mitte des politischen Spektrums verhärten sich die Fronten – vor allem seitdem der bürgerlich konservative Kandidat François Fillon wegen Scheinanstellungen für seine Familie am Pranger steht. Der Student Clément, ebenso wie Fillon ein streng gläubiger Kahtolik, ist überzeugt, dass es sich bei den Vorwürfen gegen Fillon um eine politische Intrige handelt. „Ich unterstütze Fillon – auch wenn ich der Allerletzte bin, der bei ihm bleibt“, sagt Clément während der Dreharbeiten. Die Beziehungen mit denjenigen aus den eigenen Reihen, die dem Kandidaten Fillon den Rücken kehren, werden immer angespannter. Justine, die sich in der Bewegung „En marche“ des erst 39-jährigen Kandidaten Emmanuel Macron engagiert hat, versucht den Wahlkampf „mit Vernunft“ anzugehen. Seit Monaten arbeitet sie wie tausende andere Macron-Anhänger an Vorschlägen für ein möglichst realistisches Reformprogramm. Aber sie fürchtet, dass diese Vorschläge in dem immer emotionaler werdenden Wahlkampf untergehen könnten. Ihr Kandidat hat in Umfragen gute Chancen, aber die Wählerinnen und Wähler sagen auch, dass sie ihre Meinung bis zum letzten Tag vor der Wahl noch ändern können. Jellal, der in einer der gefährlichsten Vorstädten von Marseille aufgewachsen ist und in dem Ghettoviertel als junger Streetworker jobbt, ist der Einzige, der den Wahlkampf mit Abstand und ohne Illusionen betrachtet: „Hier kommen alle Politiker vorbei und versprechen Verbesserungen. Dann sind sie wieder weg und es bleibt alles beim Alten.“ Laut Umfragen dominieren Emmanuel Macron und Marine Le Pen den Wahlkampf. Doch viele Wählerinnen und Wähler geben offen zu, dass sie ihre Meinung bis zum letzten Tag vor der Wahl noch ändern könnten. Die jungen Menschen in Frankreich hoffen einfach auf eines: dass jemand kommt, der ihre Anliegen ernst nimmt, denn es ist ihre Zukunft, die bei dieser Wahl auf dem Spiel steht. (Text: SRF)
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