Der Verzicht auf Fleisch liegt im Trend. Dennoch essen 85 Prozent der Deutschen fast täglich Fleisch, und es wird so viel geschlachtet wie nie zuvor. Massentierhaltung ist quälend für Tiere, aber auch schädlich für das Klima. Kann der Fleischhunger der Welt in Zukunft gestillt werden? Braucht der Mensch Fleisch, um gesund zu bleiben? Woher kommt die „Gier auf das Tier“? Schon antike Philosophen haben über Tierethik nachgedacht. Ist ethischer Fleischkonsum möglich, und was wären die Bedingungen dafür? Könnte Laborfleisch das Fleisch der Zukunft sein? Die Gier des Menschen auf tierische Nahrungsmittel ist scheinbar nicht zu bremsen. Der Verzicht auf Fleisch liegt im Trend und vegane Restaurants und Supermärkte schießen aus dem Boden, dennoch sind die Deutschen Europas fleißigste Schweinefleischproduzenten. 85% der Deutschen essen fast täglich Fleisch. Und das, obwohl hinlänglich bekannt ist, dass hoher Fleischkonsum ungesund ist und Massentierhaltung schädlich
für Umwelt und Klima. Zudem ist sie quälend und grausam für Tiere. Erschwerend kommt hinzu, dass die Hälfte der weltweit produzierten Ackerpflanzen an Nutztiere verfüttert wird. Rückstände von Pflanzenschutzmitteln und Antibiotika aber auch Zusätze wie Nitritpökelsalz können industriell produziertes Fleisch zu einer Gesundheitsgefahr machen. In vielen Kulturen und Weltreligionen sind Regeln zum Umgang mit tierischen Nahrungsmitteln festgeschrieben und schon Philosophen im antiken Griechenland, wie Plutarch, haben sich über den ethischen Umgang mit Tieren Gedanken gemacht. Warum produzieren dann moderne, hochzivilisierte Gesellschaften Nahrungsmittel unter teils verbotenen, vielfach ekelerregenden und moralisch zweifelhaften Bedingungen? Ist es denkbar und möglich, ethisch Fleisch zu konsumieren und was wären die Bedingungen dafür? Könnte in Zukunft der Burger aus dem Labor den globalen Hunger auf Fleisch stillen? Darüber spricht Gert Scobel mit seinen Gästen. (Text: 3sat)