Gutes Aussehen schafft Anerkennung und Bewunderung, aber auch Neid und Eifersucht. – Gemeinsam mit Schönheitsforscher Winfried Menninghaus durchleuchtet Gert Scobel den Schönheitskult. Schönheit sei subjektiv, behaupten viele und verweisen auf den guten und schlechten Geschmack. Aber ist es wirklich so? Vieles deutet darauf hin, dass Schönheit nicht nur das Hässliche, sondern vor allem das Mittelmaß braucht, um sich besonders abzuheben. Die Differenz des Aussehens schafft Anerkennung und Bewunderung, aber auch Neid. Schöne Menschen werden einerseits umworben und begehrt, was ihnen Privilegien und Macht verschafft, stehen andererseits aber auch am Rande einer Gemeinschaft und müssen gegen Eifersucht und die daraus resultierenden hinterlistigen und heimtückischen Machenschaften kämpfen. Es ist also kein Wunder, dass sich viele Menschen mit einem eher durchschnittlichen Erscheinungsbild zufrieden geben wollen, auch wenn sie Schönheit
anzieht. Von dieser Anziehung profitieren vor allem die Werbeindustrie, die Kosmetikbranche, Fitnesscenter, Designer oder Schönheitschirurgen. Sie alle bieten kommerzielle Dienste für eine Optimierung des äußeren Erscheinungsbildes. Auf dem Markt der Schönheit herrscht großer Andrang, weil fast jeder beachtet und bestätigt werden möchte. Doch was ist „schön“ überhaupt? Lassen sich Kriterien und Normen definieren, die helfen klar zu entscheiden, wer oder was schön ist? Gemeinsam mit Winfried Menninghaus, dem Gründungsdirektor des Frankfurter Max-Planck-Instituts für Empirische Ästhetik, durchleuchtet Gert Scobel den menschlichen Schönheitskult. Wie hoch ist der Preis der Schönheit wirklich? Ist Schönheit universell? Oder entwickeln unterschiedliche Kulturkreise verschiedene Schönheitsideale? Haben sich die Vorstellungen von Schönheit im Laufe der Geschichte tatsächlich verändert? Und wo stehen wir heute im Umgang mit Schönheit? (Text: 3sat)