Mit seinen markanten Gesichtszügen verkörpert der Zürcher Philippe Reinhardt den Inbegriff des Bösen – zumindest in den Augen russischer Filmproduzenten. Der 38-jährige Schauspieler hat schon in zahlreichen Kriegsfilmen mitgespielt, jeweils immer als Nazi. Der grosse Durchbruch in Russland gelang ihm vor drei Jahren mit der Komödie «Zhenikh» (auf Deutsch: Der Bräutigam), in der Reinhardt die Hauptrolle spielt. Mit rund 20 Millionen Fernsehzuschauerinnen und drei Millionen Kinobesuchern war der Film im Jahr 2016 die meistgesehene Komödie Russlands. In der Schweiz und in Deutschland hat Reinhardt trotz kleinerer Rollen in Serien wie «Der Bestatter» und «Alarm für Cobra 11» sowie in der
Til-Schweiger-Komödie «1½ Ritter» den Durchbruch bis jetzt noch nicht geschafft. Einigen frühen Wegbegleitern ist er allerdings als ein verhaltensauffälliges Kind mit ADHS oder als Teenager mit einem Hang zum übermässigen Alkohol- und Drogenkonsum in Erinnerung geblieben. Heute ist der Schauspieler komplett clean. Doch wie gelang es ihm, sein Leben so umzukrempeln? Lag es an der Schock-Diagnose Hodenkrebs? Oder hat ihm die Liebe geholfen, von der Sucht wegzukommen? Roger Schawinski blickt im Gespräch mit Philippe Reinhardt auf dessen turbulentes Leben zurück, spricht mit ihm über seinen neusten Film «Love Made Easy» (ab 5. September auch in Schweizer Kinos zu sehen) und über seine weiteren Pläne. (Text: SRF)