Schätze der Welt Folge 181: Semmering – Eisenbahn und Zauberberg (Österreich)
Folge 181
Semmering – Eisenbahn und Zauberberg (Österreich)
Folge 181 (15 Min.)
An alles hatten Karl Ritter von Ghega, der Planungschef der österreichischen Staatsbahn, und seine Mitarbeiter gedacht, als die Semmeringbahn am 18. April 1854 feierlich von Kaiser Franz Josef eröffnet wurde. Nur an eins nicht: Der Schornstein der Lokomotive war für die Gloggnitzer Bahnhofshalle zu hoch. Bei der Einfahrt krachte er herunter und hüllte die feine österreichische Gesellschaft in Rauch und Ruß. Doch der Kaiser behielt die Nerven, und Karl Ritter von Ghega durfte triumphieren: Die erste Hochgebirgsbahn der Welt konnte ihren Betrieb aufnehmen. Nur sechs Jahre früher, im Revolutionsjahr 1848, hatte man sich zu ihrem Bau entschlossen. Es war eine verwegene
Unternehmung. Über den Gebirgspass Semmering führte der kürzeste Weg von Wien an die Adria. 42 Kilometer galt es zu überwinden. Von Wien gab es schon eine Eisenbahn ins niederösterreichische Gloggnitz. Auf der anderen Seite des Gebirges führte die Strecke vom steirischen Mürzzuschlag nach Graz und von dort weiter nach Süden. Viele Monate wanderte Karl Ritter von Ghega durch den Semmering, um all die Schluchten und Berge zu registrieren. Die Bahnstrecke musste über Gräben hinweg, durch Berge hindurch und an Felswänden entlang gebaut werden. Ghega plante 15 Tunnel und 16 zum Teil zweistöckige Viadukte. Zeitweise bauten bis zu 20.000 Arbeiter an der Bahnstrecke. (Text: 3sat)
Deutsche TV-PremiereSo. 20.05.20013satOriginal-TV-PremiereSo. 26.12.1999ORF 2