In 24 Stunden um die Welt, Seite 6
Die Ostsee von oben
85 Min.Von oben betrachtet, sieht ja bekanntlich vieles ganz anders aus. Blickt man auf die Ostsee, bezaubert sie mit stiller Schönheit und Farben wie in der Südsee. Hinzu kommen bizarre, exotisch anmutende Formationen, die an abstrakte Kunst erinnern. Die Ostsee ist für viele Menschen ein Ort der Inspiration und Erholung, ihre kleinen Inseln und schroffen Klippen sind Zuflucht, Reiseziel und Heimat zugleich. Sie ist aber weitaus mehr, als das leicht salzige und kühle Meerwasser, das gleich hinterm Deich beginnt: Erst von oben ist das ganze Ausmaß ihrer atemberaubenden Schönheit zu erkennen. (Text: 3sat)Deutsche TV-Premiere Do. 01.11.2018 3sat Preisgekrönt
30 Min.In „Preisgekrönt“ stellt „Schätze der Welt – Erbe der Menschheit“ zwei preisgekrönte Beiträge vor: Isabelle Allgeier, die Cutterin des Films „Bauhaus in Weimar“ gewann 1998 den Deutschen Kamerapreis für den besten Schnitt. Und der Beitrag „Aletsch-Gletscher“ gewann 2003 den „Grand Prix“ als bester Film des „Internationalen Berg- und Abenteuerfilmfestivals“ in Graz. (Text: 3sat)Deutsche TV-Premiere Mi. 01.12.2004 3sat Preußens Welterbe
45 Min.Preußen – ein Obrigkeitsstaat mit Hang zum Militärischen. Aber auch ein Staat, der vor allem unter Friedrich dem Großen kulturell viel geleistet und bleibende Werte geschaffen hat. In Berlin und Brandenburg wollten die preußischen Herrscher die ideale Landschaft und ein intellektuelles Zentrum schaffen. Lange vernachlässigt, sind sie heute Weltkulturerbestätten der UNESCO und erblühen zu neuem Leben. Die Berliner Museumsinsel mit ihren fünf großen Sammlungsgebäuden, dem Alten und dem Neuen Museum, der Alten Nationalgalerie, dem Pergamon- und dem Bode-Museum bildet mitten in Berlin ein historisch gewachsenes Ensemble.
Im Verlauf von 100 Jahren vollendet, spiegelt sie die architektonischen und museumspolitischen Vorstellungen mehrerer Generationen wider. Die Museumsinsel war und ist auch Manifest deutscher Kulturpolitik. Im Krieg stark zerstört, wird sie denkmalgerecht wieder aufgebaut und restauriert. Dabei gilt es die Rekonstruktion mit den Kriterien des Denkmalschutzes zu vereinen. Die Museumsinsel, über 100 Jahre gebaut, Spielwiese von Monarchen und Ideologien, zerschnitten von Eisenbahn, Eitelkeit und Museumsstreit, die Prachtbauten, die sich einander gram den Rücken zuwenden, sie werden bald eine Einheit.
Die Berliner Museumsinsel wird endlich zum Gesamtkunstwerk, zur Schatzinsel. Inmitten eines kriegerischen Staates schuf sich Friedrich der Große mit den Schlössern von Sanssouci ein intellektuelles Zentrum, in dem er Europas geistige Elite um sich versammeln konnte. Die Schlösser in den eindrucksvollen Gartenanlagen sind Refugium in all den Kriegsgeschehnissen und Musentempel.
Hier musizierte er, hier musste er nicht regieren, hier konnte er einfach nur Mensch sein. Und so sind die Gebäude nicht prunkvoll und majestätisch, ihre Schönheit liegt vielmehr im Detail. Dem großen europäischen Geist war an der Harmonie von Kunst und Natur gelegen. Allein das Neue Palais bezeichnete er bewusst als Prahlerei, als Demonstration seiner Siege. Nicht nur die Bauten ziehen die Bewunderung der Besucher auf sich. Eine Parkanlage von erlesener Ruhe lädt zum Verweilen ein.
An diesem Ort fühlte er sich ohne Sorge: „Quand je serai là, je serai sans souci.“ Wer sich dem Weltkulturerbe „Schlösser und Parks von Potsdam und Berlin“ nähert, läuft Gefahr, von Schloss Sanssouci und seiner direkten Umgebung angezogen zu werden, wie die Motte vom Licht. Der Park Sanssouci mit seinem Lustschloss auf dem Weinberg ist so etwas wie das Herz der preußischen Parklandschaft. Er steht im Mittelpunkt, aber er steht nicht allein. Das Kurfürstentum Brandenburg wurde, als es in die Hände der Hohenzollern kam, gemeinhin als landschaftlich reizlos und wirtschaftlich hoffnungslos betrachtet.
In seinem Zentrum, um Potsdam und Berlin herum, eine ideale Landschaft schaffen zu wollen, war eine verwegene Idee. Anfangs ließen die Landesherren, jeder nach Geschmack, Talent, Neigung, Mode und Staatskasse, ihre Schlösser bauen und ihre Parks dazu gestalten. Friedrich der Große den Park Sanssouci voller offener und versteckter Bezüge und Bedeutungen, sein Neffe, Friedrich Wilhelm II., den Neuen Garten geheimnisvoll und esoterisch, die Pfaueninsel exzentrisch und irreal.
Spätestens mit der Berufung des jungen Gartenbaumeisters Peter Joseph Lenné jedoch begann die Zusammenfassung der Parks zu einem großen Landschaftskunstwerk. In der Nachkriegszeit wurde es mit der Teilung der Welt in Ost und West zerschnitten, teilweise Sperrgebiet und Todesstreifen. Der Wert dieses Gesamtkunstwerks wurde nicht mehr erkannt. Auf der Pfaueninsel plante der West-Berliner Senat etwa einst den Bau eines Atomkraftwerks. (Text: 3sat)Deutsche TV-Premiere So. 04.12.2016 3sat Quer durch Afrika
50 Min.Deutsche TV-Premiere Fr. 01.11.2002 3sat Rätsel der Steinzeit (Großbritannien / Irland / Deutschland / Frankreich / Italien / Österreich / Schweiz / Slowenien)
60 Min.Die Hochebene von Salisbury in Südengland ist eine raue und nicht sehr einladende Gegend, in der oft ein kalter und schneidender Wind weht. Vor etwa 5.000 Jahren, in der Jungsteinzeit, lebten dort Menschen, von denen man heute nur wenig weiß. Doch was sie und die nachfolgenden Generationen hinterlassen haben, ist beeindruckend: die Steinkreise und Hügelgräber der Megalith-Kultur. Stonehenge ist das bekannteste dieser Monumente. In der Umgebung von Newgrange finden sich noch zwei weitere Grabstätten: Knowth, das Hauptgrab, ist umgeben von Satellitengräbern, und Dowth.
Die Gräber gehören zu den wichtigsten archäologischen Landmarken dieser Erde. Alle drei liegen nördlich von Dublin in einer Biegung des Flusses Boyne. „Bend of Boyne“ wird das Ensemble daher auch genannt. Orkney ist eine Inselgruppe zwischen Nordsee und Atlantik, etwa zehn Meilen nördlich vom schottischen Festland entfernt. Die ersten Siedler kamen in der Jungsteinzeit dorthin. Orkney besitzt das besterhaltene prähistorische Dorf Nordeuropas: Skara Brae. Den Höhepunkt neolithischer Baukunst bildet jedoch das Kammerngrab von Maes Howe.
Mitten auf einer Viehweide führt ein elf Meter langer Tunnel in einen künstlichen Hügel, das Totenreich der Steinzeitmenschen und eine meisterhafte Kuppelkonstruktion mit Strebepfeilern und Kragsteingewölbe. Viele der kunstvoll geschichteten Steine sind übersät mit Runen der Wikinger. Sie waren die ersten Fremden auf Orkney. In dieser Etappe des 3sat-Thementags „In 24 Stunden um die Welt“ geht es um Spuren der Steinzeit. Max Moors Gesprächspartner ist der Archäologe Frank Siegmund. (Text: 3sat)Deutsche TV-Premiere So. 08.12.2013 3sat Eine Reise durch den Orient (Pakistan / Iran / Türkei)
75 Min.Die Reise durch Pakistan, Iran und die Türkei beginnt im Fort der pakistanischen Stadt Lahore. Nur wenige Kilometer von der Grenze zu Indien entfernt, war sie einst eine Prunkstadt des sagenhaften Mogulreiches. Für das damalige Europa galt sie als Symbol unermesslichen Reichtums und grenzenloser Macht. Das iranische Isfahan wiederum sollte nach den Paradiesvorstellungen des Korans unter Schah Abbas Ende des 16. Jahrhunderts zu einer modernen Stadt umgebaut werden und wurde zu einem wichtigen Handelszentrum, in dem Religiosität und Kommerz die tragenden Säulen waren.
Göreme im türkischen Hochland ist eine märchenhafte Vulkanlandschaft mit Tausenden von Kegeln, Pilzen, Kaminen, Türmchen und steinernen Ornamenten, in der Wind, Wasser und Kälte die Baumeister waren. Weitere Stationen der Reise sind die zentralanatolische Kleinstadt Safranbolu, ein Drehkreuz für die Handelskarawanen auf der Seidenstraße, und das historische Istanbul, das wie keine andere Metropole dazu bestimmt scheint, Ost und West zusammenzuführen. (Text: 3sat)Deutsche TV-Premiere So. 18.12.2011 3sat Eine Reise in die Eiszeit (Argentinien / Kanada / Russland / Grönland / Schweiz / Deutschland)
90 Min.In Patagonien, im südlichsten Teil Amerikas, liegt der Nationalpark Los Glaciares mit seinen 13 Gletschern. Das Gebiet gehört zu Chile und Argentinien. Der größte der Eisriesen ist der Perito Moreno. Er ist einem ständigen Veränderungsprozess unterworfen und walzt alles nieder, was ihm in den Weg kommt. Die Gewalt der blauen Kälte schleift gigantische Felsen ab und versperrt Wasserwege. Dieser Gletscher ist einer der wenigen auf der Erde, der noch wächst. Die Rocky Mountains sind eine Barriere aus Felsen und Eis. Das Gebirge erstreckt sich auf einer Länge von rund 5.000 Kilometern von Alaska bis nach New Mexiko.
Die Rockeys sind damit etwa viermal so groß wie die Alpen. Blaue Seen, Wasserfälle, schneebedeckte Berggipfel, eisige Gletscher und unberührte Wälder ergeben eine vielfältige und beeindruckende Naturlandschaft. Der Aletsch ist der mächtigste Gletscher der Schweizer Alpen. Über 22 Kilometer zieht er sich vom Jungfraujoch zum Rhonetal hinab: 86 Quadratkilometer Eis, Tausende von Jahren alt und sich immer wieder erneuernd. Aber auch der Aletsch wird kleiner. Aufgrund der steigenden Temperaturen zieht er sich, wie alle Alpengletscher, deutlich zurück. Nirgendwo auf der nördlichen Halbkugel lässt sich das Kalben eines Gletschers eindrucksvoller beobachten als am Ilulissat Eisfjord an der grönländischen Westküste, 250 Kilometer nördlich des Polarkreises.
Mit einer Geschwindigkeit von bis zu 35 Metern pro Tag schieben sich die Eismassen des Sermeq-Kujalleq-Gletschers unter mächtigem Getöse in den 1.000 Meter tiefen Eisfjord. Neben dem russischen Wrangel Island, nur wenige Seemeilen vor der arktischen Packeisgrenze gelegen, ist das Weltnaturerbe Wattenmeer Gegenstand dieses Reiseabschnitts. Diese Etappe des 3sat-Thementags „In 24 Stunden um die Welt“ führt zurück in die Eiszeit. Zu Gast bei Max Moor ist der Diplomgeograf Michael Martin. (Text: 3sat)Deutsche TV-Premiere So. 08.12.2013 3sat Religiöse Zentren
90 Min.Wasser ist Leben, Wasser spielt in allen Weltreligionen eine große Rolle. Religiösen Zentren ist die letzte Etappe der 24-Stunden-Reise gewidmet. Ab 4:30 Uhr stehen georgische Kirchen, das Mausoleum Hodscha Achmad Yasawi in Kasachstan, die hinduistischen Felsentempel von Mahabalipuram in Indien und der heilige Berg Gebel Barkal im Sudan auf dem Programm. (Text: 3sat)Deutsche TV-Premiere So. 19.11.2017 3sat Die Renaissance – Aufbruch in eine neue Zeit
45 Min.Renaissance – Wiedergeburt, nannte man im Nachhinein die Kulturepoche des 15. und 16. Jahrhunderts. Und die stand auch für Rückbesinnung. Eine Rückbesinnung auf die Werte der Antike. Man erhoffte sich davon ein Aufblühen der Kultur und eine reinere Sprache. Man besann sich auf den Humanismus und suchte ihn bei Dichtern und Philosophen. Auch Maler und Architekten versuchten, ihn in ihren Werken zum Ausdruck zu bringen. Die Renaissance stand aber zugleich auch für eine Zeit des Aufbruchs, ermöglicht durch bahnbrechende Erfindungen. Johannes Gutenberg zum Beispiel vollendete 1450 die Buchdrucktechnik.
Sie revolutionierte das gesamte damalige Leben. Der wichtigste Drucker neben Gutenberg und der größte Verleger war Christoph Plantin. Antwerpen war Mitte des 16. Jahrhunderts von Spanien besetzt. Es war die größte Stadt nördlich der Alpen. Ein Handelsknoten mit einem florierenden Hafen. Eine Finanzmetropole und ein kulturelles Zentrum. Eine goldene Stadt. 1576 bezieht Christoph Plantin ein Haus am „Freitagsmarkt“. Im ersten Buchladen des Abendlandes konnte man für Gold Bücher kaufen. Glauben und Wissen haben sich in der Officina Plantiniana in Antwerpen immer vermischt.
Druckerei und Verlag in Antwerpen wurden zum Treffpunkt der europäischen Geisteselite. Die Familie Plantin-Moretus verfügte bald über eine Bibliothek von rund 25.000 Werken, Hunderte von Handschriften, die sie als wertvolle Faksimile Ausgaben nachdruckten. Die Renaissance hat viele Genies hervor gebracht. Beispielsweise das uneheliche Kind einer arabischen Sklavin: Leonardo da Vinci. Er begann seine Karriere mit einer Goldschmiede-Lehre. Als er 30 Jahre alt war, wurde er von den Medici an den Mailänder Herzog empfohlen. Dort präsentierte er sich als Militärtechniker, Ingenieur, Architekt, Maler und Bildhauer.
Eingesetzt wurde er aber vor allem als Regisseur rauschender Feste. Seine vielen Notizbücher füllte er sozusagen im Nebenjob mit den berühmten Skizzen von Kriegs- und Flugmaschinen. Da Vinci begnügte sich nicht mit der herkömmliche Ausbildung. Er betrieb das Studium an der Natur. Über religiöse Tabus setzte er sich einfach hinweg, er sezierte Dutzende von Leichen. Schon damals schrieb Giorgio Vasari in einer Biografie: „Wohin er den Geist auch lenkte, verhalf ihm seine Begabung, die schwierigsten Dinge mit Leichtigkeit zur Vollendung zu bringen.“ (Text: SWR)Deutsche TV-Premiere So. 06.12.2015 3sat Erzähler: Max Moor. Buch und Regie: Goggo Gensch.Die Renaissance – ein Weltbild wird gestürzt (Italien / USA / Bulgarien)
120 Min.Mantua, das durch William Shakespeares Liebesdrama „Romeo und Julia“ Berühmtheit erlangte, ist eine Hochburg der Renaissance. Gut 300 Jahre war es das Geschlecht der Gonzaga, das der Stadt in der Lombardei zur wirtschaftlichen Blüte verhalf und sie zu einem Zentrum der Kultur machte: Stadt des Dichters Virgil, des Musikers Claudio Monteverdi, des Malers Andrea Mantegna. Kaum eine zweite Metropole hat so viel zum neuzeitlichen Kulturerbe beigetragen wie Florenz. An diesem Ort in der Toskana lebten die bedeutendsten Künstler vom Mittelalter bis ins 18. Jahrhundert. Dante Alighieri schrieb dort seine „Göttliche Komödie“, Giotto, Botticelli, Michelangelo, Leonardo und Brunelleschi wirkten an den Ufern des Arno.
Eine der wohl berühmtesten Kunstsammlungen der Welt befindet sich im Palazzo degli Uffizi, wo die Fürsten der Medici Werke der besten Künstler ihre Zeit zusammentrugen. in Pisa wurden die mächtige Kathedrale, der Turm, das riesige Baptisterium und der Monumentalfriedhof vom 11. bis zum 14. Jahrhundert errichtet – als Zeichen der Macht, zu der die Stadt seit dem 10. Jahrhundert aufgestiegen war. Sinnbild dieser Macht ist der schiefe Turm.
Gebaut auf einst sumpfigem Gebiet, kippte er bald nach Baubeginn in Schräglage. Galileo Galilei hat dort sein Experiment zum freien Fall durchgeführt. Der berühmte Sohn der Stadt erschütterte mit seinen Experimenten, Schriften und astronomischen Forschungen das christliche, mittelalterliche Weltbild. Weitere Stationen sind unter anderem auch die Renaissance-Stadt Ferrara und das Kloster Santa Maria delle Grazie, wo Leonardo da Vincis „Das Abendmahl“ den Speisesaal schmückt. Auf dieser Etappe des Thementags „In 24 Stunden um die Welt“ steht die Renaissance im Mittelpunkt. (Text: 3sat)Deutsche TV-Premiere So. 08.12.2013 3sat Rheingold
90 Min.Hansjörg Schneider ist wach geblieben und trifft Max Moor noch einmal in der Nacht. Der Schriftsteller, der die Flüsse liebt, blickt zusammen mit dem Moderator auf den Rhein. Sie tauchen tief ein in seine Geschichte, in den Mythos und räsonieren darüber, wie germanisch der Rhein einem Alemannen vorkommt. Dann tauchen sie um 3:00 Uhr ein ins „Rheingold“. Eine pathetische Reise. (Text: 3sat)Deutsche TV-Premiere So. 19.11.2017 3sat Rund um das Südchinesische Meer (Malaysia – Thailand – Indonesien – Philippinen)
60 Min.Im 14. Jahrhundert entstand ein großes Machtzentrum in Siam, dem heutigen Thailand: das Königreich Ayutthaya. Die Ruinen der Chedis, der imposanten glockenförmigen Türme, und die mächtigen Tempel- und Klosterbauten lassen noch heute die Größe und Pracht dieser mittelalterlichen Stadtanlage erahnen. Malakka ist eine Küstenstadt im gleichnamigen Bundesstaat im Westen Malaysias. Die Halbinsel wurde schon vom antiken Geografen Ptolemäus im 2. Jahrhundert nach Christus beschrieben. Ursprünglich wurde Malakka von den Chinesen als Sammel- und Umschlagplatz für Gewürze von den Molukken gegründet.
Aufgrund seiner günstigen Lage entwickelte es sich jedoch schnell zu einem florierenden Handelshafen. Bis ins 15. Jahrhundert blieb die Stadt quasi chinesische Kolonie. George Town ist die Hauptstadt der malaysischen Insel Penang. An der nordöstlichen Spitze gelegen, sind die knapp 180.000 Einwohner überwiegend Chinesen. Benannt ist die Stadt nach dem britischen Monarchen Georg III. In der Tempelanlage Borobodur auf der Insel Java ist Buddha allgegenwärtig.
Wissenschaftlern gibt Borobodur Rätsel auf: Wozu dieses Heiligtum auf der Insel Java einmal diente, weiß niemand. Über 300 Jahre währte die spanische Herrschaft auf den Philippinen, aber nur in Vigan konnte sich das koloniale Architekturerbe bis heute erhalten. Die Küstenstadt im Nordwesten der philippinischen Insel Luzon wartet mit Kathedrale, Bischofspalast und herrschaftlichen Handelshäusern auf. 1572 landeten dort die Spanier. Sie bekehrten die Bevölkerung zum Christentum und machten das kleine Handelzentrum zur Stadt. (Text: 3sat)Deutsche TV-Premiere So. 20.12.2009 3sat Rund um den Äquator
90 Min.Bis vor 40 Jahren war der urzeitlich anmutende Palmenwald in einem abgelegenen Hochtal der Seychellen-Insel Praslin noch völlig unberührt. Heute kommen Menschen aus aller Welt auf die Insel, um die seltene Seychellen-Palme zu bewundern. Ihre Besonderheit ist der bis zu 20 Kilo schwere Samen „Coco de Mer“. Der größte Samen der Welt. Heute findet man die Fächerpalmen, die bis zu 800 Jahre alt werden können, nur noch auf Praslin und der kleinen Nachbarinsel Curieuse. Ihr Bestand wird auf 400 Exemplare geschätzt. Die Serengeti im Norden Tansanias besticht mit weiten Ebenen, Savannen, Salzseen und Akazienwäldern – ein einmaliges Naturschauspiel im Wechsel von Trockenzeit und Regenzeit. Lamu ist eine Insel im indischen Ozean vor der ostafrikanischen Küste.
Die Altstadt von Lamu ist einer der wenigen Orte, an denen sich die über 1.000-jährige Swahilikultur und ihre Bauwerke erhalten haben. Die Stadt mit ihrer fast ebenso langen Geschichte hat heute etwa 30.000 Einwohner. Melaka, eine Küstenstadt im gleichnamigen Bundesstaat im Westteil Malaysias, zählt heute ungefähr 370.000 Einwohner. Ursprünglich wurde Malakka von den Chinesen als Sammel- und Umschlagplatz für Gewürze von den Molukken gegründet. Auf der Felsenfestung von Sigiriya auf Sri Lanka sind neben den Ruinen eines Palastes, von Zisternen, Pools auch Reste von erotischen Fresken, Felsenhöhlen und Wassergärten zu bestaunen. Sie wurde von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. (Text: 3sat)Deutsche TV-Premiere So. 12.12.2010 3sat Rund um den Polarkreis (Russland, Grönland, Norwegen)
45 Min.Verborgen hinter ganzjährigen Blizzards und einer monatelangen Polarnacht, liegt, nur wenige Seemeilen vor der arktischen Packeisgrenze, Wrangel Island. Es ist das letzte unberührte Naturparadies nordwestlich der Beringstraße. Bei Temperaturen bis unter – 40 Grad Celsius leben mehr als 1.000 Polarbären, Moschusochsen und Rentiere neben Walrosskolonien, Robbenfamilien, Polarfüchsen, Wölfen und unzähligen kleineren endemischen Tier- und Pflanzenarten auf einer 7.608 Quadratkilometer großen „Arche Noah“ der letzten Eiszeit. „Wir wissen mehr über die dunkle Seite des Mondes als über die Eiswüsten der Arktis“: Selten hat das Bonmot der Polarforscher mehr Gültigkeit als auf der Ostrova Wrangel, diesem abgelegenen Archipel am nordöstlichen Ende der Welt.
Zahlreiche Fossilienfunde belegen, dass auf der Wrangel-Insel noch bis vor knapp 3.500 Jahren das Mammut in der arktischen Tundra graste und in der Abgeschiedenheit 6.000 Jahre länger überlebte als im restlichen Eurasien. Nirgendwo auf der nördlichen Halbkugel lässt sich das Kalben eines Gletschers eindrucksvoller beobachten als am Ilulissat-Eisfjord an der grönländischen Westküste, 250 Kilometer nördlich des Polarkreises.
Mit einer Geschwindigkeit von bis zu 35 Metern pro Tag schieben sich die Eismassen des Sermeq-Kujalleq-Gletschers unter mächtigem Getöse in den 1.000 Meter tiefen Eisfjord. Nur aufgrund dieser Tiefe können die Eisberge, von denen nur rund ein Zehntel zu sehen ist, schwimmend den Fjord passieren, bis sie von der Isfjellbanken aufgehalten werden. Dieser Abschnitt der 24-stündigen Weltreise widmet sich dem Polarkreis. Auch der majestätische Geirangerfjord in Norwegen, der seit weit über 100 Jahren Touristen anlockt, ist Ziel der Etappe. (Text: 3sat)Deutsche TV-Premiere So. 02.12.2012 3sat Rund um die Karibik (Kolumbien / Dominikanische Republik / Niederländische Antillen / Venezuela)
75 Min.Die kolumbianische Hafenstadt Cartagena war der ideale Ort für die spanischen Eroberer. Fast der ganze Handel mit den von den Spaniern unterworfenen Kolonien verlief über Cartagena. Als ein herausragendes Beispiel der spanischen Militärarchitektur des 16. und 17. Jahrhunderts wurde sie zum UNESCO-Welterbe erklärt. Santiago de Cuba, die zweitgrößte Stadt Kubas, ist eine bedeutende Industrie- und Hafenstadt, die sich voller Stolz „Wiege der Revolution“ nennt. Zum Weltkulturerbe ernannte die UNESCO die dortige Festung „El Morro“, wie das Castillo San Pedro de la Roca genannt wird. Santo Domingo, Hauptstadt der Dominikanischen Republik, ist das beste Beispiel für eine spanische Stadt in der Neuen Welt.
Geprägt von der Kolonialzeit, hat sich Santo Domingo neben seiner Königsresidenz, Gotteshäusern, Klöstern und Plätzen auch seine Befestigungsanlage und die ersten Verwaltungsgebäude erhalten. Mitten im Betondschungel von Caracas liegt die Zentrale Universität von Venezuela wie eine Insel der Ruhe und der Schönheit: 87 Bauten, eine Stadt in der Stadt. Damit schuf der Venezolaner Carlos Raul Villanueva in den 1940er bis 1960er Jahren ein stadtplanerisches und architektonisches Meisterwerk. (Text: 3sat)Deutsche TV-Premiere So. 12.12.2010 3sat Rund um die Karibik (Niederländische Antillen / Venezuela / Kuba / Panama)
75 Min.Als holländische Idylle liegt Willemstad in der Karibik. Die Hauptstadt von Curacao ist das Werk jüdischer Siedler. Vor etwa 350 Jahren waren sie vor der Inquisition aus Spanien nach Amsterdam geflohen und hatten dann auf Curacao eine neue Heimat gefunden. Die holländische Krone nutzte die Insel in dieser Zeit als Stützpunkt für den Sklavenhandel und Seeräuberei. Geblieben bis heute sind die Nachfahren der Sklaven, die sich auf Curacao jetzt autonom verwalten. Das in leuchtenden Farben herausgeputzte „Klein Amsterdam“ ist ein beliebtes Ziel für Kreuzfahrttouristen.
Trinidad, an der Südküste nahe der Stadt Cienfuegos gelegen, ist Kubas koloniale Vorzeigestadt. Diego Velasquez, erster Gouverneur der Insel, gründete die Stadt 1514, in der Hoffnung in den nahe gelegenen Flüssen Gold zu finden. Diese Hoffnung zerstob und so lebte Trinidad bis ins 18. Jahrhundert vor allem vom Schmuggel. Zu Wohlstand kam die Stadt durch den Zucker und den Sklavenhandel. Die Zuckerbarone versuchten mit dem Luxus und dem Baustil Havannas zu konkurrieren.
Sie bauten Prachtpaläste in der Tradition der spanisch-maurischen Mudéjar-Architektur. Östlich von Trinidad liegt das Valle de los Ingenios, das Tal der Zuckermühlen. Bis Mitte des 19. Jahrhunderts war dort das Zentrum der kubanischen Zuckerindustrie. Neben Tabak ist Zuckerrohr das wichtigste Erzeugnis Kubas, früher und heute. Dieter Moor spricht in der Reiseetappe „Rund im die Karibik“ mit dem Reiseautor Jakob Strobel y Serra, der unter anderem Reiseliteratur über Mexiko und Argentinien verfasst hat. (Text: 3sat)Deutsche TV-Premiere So. 02.12.2012 3sat Rund um die Ostsee
150 Min.Das zweite Kapitel der Weltreise widmet sich dem größten Brackwassermeer der Erde, der Ostsee. Sie verblüfft durch eine ungeheure Vielfalt der Natur und Kultur ihrer Anrainerstaaten.
Die Reise rund um die Ostsee beginnt im finnischen Rauma, der Stadt in Nordeuropa mit den meisten Holzbauten. Weiter geht es mit den Naturwundern der schwedischen Insel Öland und der Stabkirche im dänischen Roskilde, mit dem Baltikum und Sankt Petersburg.
Ein besonders attraktives „Basislager“ der diesjährigen Weltreise ist das Traditionssegelschiff „Santa Barbara Anna“. Einst als Fischtrawler gebaut, wurde es später zum Segelschiff umgerüstet. In den 1990er-Jahren kaufte die Kelly Family, damals auf dem Höhepunkt ihrer Karriere, das Schiff. Noch immer ist Joey Kelly der Eigner, doch die Crew besteht aus Mitgliedern eines gemeinnützigen Vereins, die sich um den Erhalt und die Pflege kümmern – und Törns mit dem beeindruckenden Dreimaster machen. Susanne Gebhardt plaudert in dieser Stunde mit Kapitän Gerd Simonn über sein Schiff und den Verein, und erfährt einige Rostocker Geschichten und Seemannsgarn aus der Vergangenheit. (Text: 3sat)Deutsche TV-Premiere Do. 01.11.2018 3sat Rund um Nord- und Ostsee
110 Min.Deutsche TV-Premiere Fr. 01.11.2002 3sat Russlands Naturerbe
45 Min.Das Riesenreich Russland bietet eine Vielzahl an verschiedenen Landschaften, manche karg, manche ausgesprochen artenreich. Max Moor stellt die UNESCO Naturerbestätten Russlands vor.Besucht werden einer der größten Seen der Welt, der Baikalsee, die Polarinsel Wrangel Island und die vulkanreiche Halbinsel Kamtschatka.Den Burjaten, den Ureinwohnern Zentralsibiriens, gilt der „Baygal nuur“ – der „reiche See“, als magischer Ort, als Wiege und Seele ihres Volkes. Der Rest der Welt sieht im Baikal schlicht ein Gewässer der Superlative.
Im Herzen Sibiriens, an der Südostgrenze Russlands zur Mongolei, liegt ein Fünftel aller flüssiger Süßwasserreserven der Erde. Der Baikal ist mit 25 Millionen Jahren der älteste und mit 1.642 Metern auch der tiefste See der Erde. Die Baikal-Region gilt bei Biologen als „Galapagos-Archipel Russlands“, als eines der artenreichsten Frischwasserbiotope der Erde. Im Baikal lebt die weltweit einzige ausschließlich im Süßwasser vorkommende Robbenart, die „Nerpa“ oder Baikalrobbe. 128 Fischarten bevölkern den See, zwei davon sind endemisch: der „Omul“, eine Maränenart, und der „Golomjanka“, der am tiefsten vorkommende Süßwasserfisch der Erde.
Über 230 Arten winziger Flohkrebse klären das Wasser des Baikal auf natürliche Weise und sorgen damit für den extrem hohen Reinheitsgrad des Sees. Für die Bewohner der Dörfer entlang des Ufersaums eine nie versiegende Trinkwasserquelle. Gründe genug für die UNESCO, das „Blaue Auge der Erde“ seit 1996 als Weltnaturerbe zu führen. Wenn Russen von ihrem „Osero Baikal“ reden, meinen sie das „große sibirsche Meer“, das sich auf 455 Metern Höhe zwischen den südsibirischen Gebirgszügen entlang der Südostgrenze Russlands zur Mongolei auf einer Fläche von 31.722 Quadratkilometern ausbreitet.
Seine Dimensionen sind atemberaubend. Der See erstreckt sich 673 Kilometer vom Südwesten bis zum Nordosten und weitet sich an der breitesten Stelle auf 82 Kilometer. Gespeist wird das „große sibirische Meer“ von 336 Flüssen und unzähligen Bächen, hat jedoch nur einen einzigen Abfluss, die Angara, einer der größten Flüsse Sibiriens.
Trotz ihrer gewaltigen Abflussmenge müsste die Angara etwa 400 Jahre lang fließen, bis der Baikalsee geleert wäre. Verborgen hinter ganzjährigen Blizzards und einer monatelangen Polarnacht liegt Wrangel Island nur wenige Seemeilen vor der arktischen Packeisgrenze. Es ist das letzte unberührte Naturparadies nordwestlich der Beringsstraße. Bei Wintertemperaturen bis unter 40 Grad Celsius leben mehr als 1.000 Polarbären, Moschusochsen und Rentiere neben Walrosskolonien, Robbenfamilien, Polarfüchsen, Wölfen und unzähligen kleineren endemischen Tier- und Pflanzenarten auf einer 7.608 Quadratkilometer großen „Arche Noah“ der letzten Eiszeit.
Walfänger und Fischer lebten einst hier – bis das Militär kam. Heute ist die Natur wieder sich selbst überlassen. „Wir wissen mehr über die dunkle Seite des Mondes als über die Eiswüsten der Arktis“: Selten hat das Bonmot der Polarforscher mehr Gültigkeit als auf der „Ostrova Wrangel“, einem abgelegenen Archipel am nordöstlichen Ende der Welt.
Zahlreiche Fossilien-Funde belegen, dass auf der Wrangel Insel noch bis vor knapp 3.500 Jahren das Mammut in der arktischen Tundra graste und in der Abgeschiedenheit der Tschukschensee 6.000 Jahre länger überlebte als im restlichen Eurasien. Das Eiland war bis zum Ende der letzten Eiszeit Teil der eurasischen Landbrücke „Beringia“, die noch bis vor 12.000 Jahren Asien mit dem amerikanischen Kontinent verband. Als die schmelzenden Gletschermassen der ausgehenden Eiszeit diese Brücke fluteten, verschwand das Eiland für Jahrtausende im Packeis des Polarmeeres.
Die russische Halbinsel Kamtschatka ist ein Eldorado für Vulkanforscher. 168 Vulkane, unzählige Geysire und Schwefelseen markieren hier nur den sichtbarsten Rahmen für ein Phänomen, das Geowissenschaftler als das Herz des „Pacific Ring of Fire“ deuten. Erdbeben und Vulkan-Erruptionen erschüttern die 1.200 Kilometer lange Halbinsel im Wochenrhythmus. Auf Island stoßen die eurasische und die nordamerikanische Erdplatte aufeinander. Noch immer driften Europa und Amerika um etwa zwei Zentimeter pro Jahr auseinander – auseinander gedrückt von dem mit aller Kraft nach oben strebenden Magma im Inneren der Erde. (Text: 3sat)Deutsche TV-Premiere So. 06.12.2015 3sat Russlands Norden
75 Min.Die russische Halbinsel Kamtschatka ist ein Eldorado für Vulkanforscher. 168 Vulkane, unzählige Geysire und Schwefelseen markieren hier nur den sichtbarsten Rahmen für ein Phänomen, das Geowissenschaftler als das Herz des „Pacific Ring of Fire“ deuten. Erdbeben und Vulkaneruptionen erschüttern die 1.200 Kilometer lange Halbinsel im Wochenrhythmus. Die Wrangelinsel wurde 2004 zum nördlichsten Weltnaturerbe erklärt. Die Insel stellt die Trennstelle zwischen der Ostsibirischen See und der Beringstraße dar.
Im Winter ist die Insel vollständig von Treibeisschollen eingeschlossen. Auch im Sommer ist die Insel nur schwer zu erreichen. 1923 versuchten ein Amerikaner und zwölf Inuit die Insel zu besiedeln. Heute gibt es keine ständigen Einwohner mehr, aber Eisbären, Moschusochsen, Robben und Walrosse. Die Solowetzky-Inseln, sechs Inseln im Weißen Meer am Eingang der Onegabucht, sind nur 160 Kilometer vom Polarkreis entfernt. Als Alexander Solschenizyn den Begriff Archipel Gulag prägte, dachte er an den Archipel Solowki.
Das Lager Solowki war Russlands erstes großes Häftlingslager. War es Zynismus der neuen Herren Russlands, dass sie hier ein Lager errichteten? Die Klosterfestung hatte auch früher schon als Gefängnis gedient, als orthodoxes Alcatraz, von Zar und Patriarch mit Häftlingen beschickt. Heute leben wieder Mönche auf den Inseln. Auf der Insel Kishi Pogost im Onegasee kann man sehen, wie das russische Bauernleben einmal ausgesehen hat. Die Kirchen auf Kishi sind aus Holz.
Mit ihren 22 Holzkuppeln ist die Verklärungskirche der kühnste erhaltene Holzbau Russlands und gehört zum Weltkulturerbe. Der Innenraum wird seit Ewigkeiten restauriert. Sankt Petersburg musste oft seinen Namen wechseln. Nach der Russischen Revolution hieß sie Petrograd; nach Lenins Tod, Leningrad. Bis 1991 das Volk abstimmen durfte und den alten Namen wieder aufleben ließ. Die Dokumentation „Russlands Norden“ stellt die russische Halbinsel Kamtschatka vor und erinnert an den Mythos der Stadtgründung von Sankt Petersburg. (Text: 3sat)Deutsche TV-Premiere So. 30.11.2014 3sat Russlands wilder Osten
45 Min.Der Film zeigt drei Weltnaturerbestätten im Osten Russlands: Der Baikalsee, einer der größten Seen der Welt; die Polarinsel Wrangel Island und die Halbinsel Kamtschatka. Im Herzen Sibiriens, an der Südostgrenze Russlands zur Mongolei, liegt ein Fünftel aller flüssiger Süßwasserreserven der Erde. Der Baikal ist der tiefste und älteste See der Welt, seine Wasserfläche bedeckt ein Gebiet größer als Belgien. Den Burjaten, den Ureinwohnern Zentralsibiriens, gilt der „Baygal nuur“ – der „reiche See“, als magischer Ort, als Wiege und Seele ihres Volkes.
Der Rest der Welt sieht im Baikal schlicht ein Gewässer der Superlative. Die Baikal-Region gilt Biologen als Galapagos-Archipel Russlands, als eines der artenreichsten Frischwasserbiotope unseres Planeten. Im Baikal lebt die weltweit einzige ausschließlich im Süßwasser vorkommende Robbenart, die „Nerpa“ oder Baikalrobbe. 128 Fischarten bevölkern den See, zwei davon sind endemisch: der „Omul“, eine Maränenart, und der „Golomjanka“, der am tiefsten vorkommende Süßwasserfisch der Erde. Über 230 Arten winziger Flohkrebse klären das Wasser des Baikal auf natürliche Weise und sorgen damit für den extrem hohen Reinheitsgrad des Sees.
Für die Bewohner der Dörfer entlang des Ufersaums eine nie versiegende Trinkwasserquelle. Gründe genug für die UNESCO, das „Blaue Auge der Erde“ seit 1996 als Weltnaturerbe zu führen. Die russische Halbinsel Kamtschatka ist ein Eldorado für Vulkanforscher. 168 Vulkane, unzählige Geysire und Schwefelseen markieren hier nur den sichtbarsten Rahmen für ein Phänomen, das Geowissenschaftler als das Herz des „Pacific Ring of Fire“ deuten. Erdbeben und Vulkaneruptionen erschüttern die 1200 Kilometer lange Halbinsel im Wochenrhythmus.
Ein Inferno, das Kamtschatkas Ureinwohner bereits seit knapp 14 000 Jahren als „Tor zur Hölle“ fürchten. Die Fischer und Rentierhirten leben im Einklang mit den Elementen. Ihr Schicksal delegieren sie in eine Götterwelt, die sie vielfach noch heute aus der unberechenbaren Natur rekrutieren. Von all dem wusste man bis 1991 nahezu nichts. Die Russen riegelten die Halbinsel vor allem wegen ihrer Bodenschätze hermetisch ab. Im kalten Krieg war sie militärisches Sperrgebiet.
In der Bucht vor der Hauptstadt Petropawlowsk-Kamtschatskji lag die atomgetriebene U-Bootflotte der Sowjetmarine. Erst im Zuge des politischen Tauwetters zu Beginn der 1990er-Jahre fiel auch hier der Eiserne Vorhang. Geowissenschaftler und Völkerkundler entdecken nun allmählich ein nahezu unberührtes Paradies. Verborgen hinter ganzjährigen Blizzards und einer monatelangen Polarnacht liegt Wrangel Island nur wenige Seemeilen vor der arktischen Packeisgrenze. Es ist das letzte unberührte Naturparadies nordwestlich der Beringstraße. Bei Wintertemperaturen bis unter – 40 Grad Celsius leben mehr als 1000 Polarbären, Moschusochsen und Rentiere neben Walrosskolonien, Robbenfamilien, Polarfüchsen, Wölfen und unzähligen kleineren endemischen Tier- und Pflanzenarten auf einer 7608 Quadratkilometer großen „Arche Noah“ der letzten Eiszeit.
Walfänger und Fischer lebten einst hier – bis das Militär kam. Heute ist die Natur wieder sich selbst überlassen. „Wir wissen mehr über die dunkle Seite des Mondes als über die Eiswüsten der Arktis“: selten hat das Bonmot der Polarforscher mehr Gültigkeit als auf der „Ostrova Wrangel“, einem abgelegenen Archipel am nordöstlichen Ende der Welt. (Text: 3sat)Deutsche TV-Premiere So. 04.12.2016 3sat Salz, Erz, Eisen und Kohle
60 Min.Zum kulturellen Erbe gehören auch Denkmäler des Industriezeitalters. Ohne den Rammelsberg und sein Erz, ohne den Bergbau wäre die Stadt Goslar am Nordrand des Harzes wohl nie zu einem Hauptsitz der deutschen Kaiser und zu einer wichtigen Handels- und Hansestadt geworden. 1873 gegründet, war die Völklinger Hütte über 100 Jahre lang Deutschlands größte Produktionsstätte für Eisenverhüttung. Die Zeche Zollverein in Essen ist die am vollständigsten erhaltene Zechenanlage in Europa. Und in Hallstatt befindet sich das älteste Salzbergwerk der Welt. (Text: 3sat)Deutsche TV-Premiere Mi. 01.12.2004 3sat Schätze an der Seidenstraße (Mongolei, Usbekistan, Turkmenistan, Syrien, Türkei)
90 Min.Der Orchon ist ein heiliger Fluss. Wenig erforscht und mythenumwoben durchquert er das Herz der Mongolei. Der Orchon ist die Lebensader der Region, und seine Täler sind seit alters her Nomadenland. Hunnen und Uiguren siedelten dort, und bis heute lebt man im Orchon-Tal fast ausschließlich von der Viehzucht. Umso verwunderlicher, dass bereits frühe nomadische Gesellschaften wie die Uiguren inmitten der zentralmongolischen Grassteppe die Stadt Karabalgas bauten, ein frühes Zentrum des Seidenstraßenhandels. Eine Stadt aus Lehm für mehr als 10.000 Bewohner. Inmitten der Wüste Karakum in Turkmenistan speist der Fluss Murghab eine große Oase.
In ihr wuchs ab dem 6. Jahrhundert vor Christus eine Weltstadt heran, die im Mittelalter viele hunderttausend Einwohner zählte: Merv. Legendär reich war die Oasenstadt, ein wichtiger Knotenpunkt an der Seidenstraße, ein geistiges Zentrum der islamischen Welt. Merv erreichte seine Blütezeit im 11. und 12. Jahrhundert als östliche Hauptstadt des Seldschuken-Reiches, kurz bevor die Stadt auf grausame Weise unterging. Erbaut war Merv ganz aus Lehm. Reste der dem extremen Klima angepassten Architektur haben sich bis heute erhalten: die massiven Stadtmauern, Palastbauten, Gebäude für Bibliotheken, Wasserspeicher und Mausoleen.
Samarkand, eine der ältesten Städte Asiens, ist zentraler Umschlagplatz an der Seidenstraße. Auch die alte syrische Stadt Aleppo und die zentralanatolische Kleinstadt Safranbolu waren fast 700 Jahre lang Drehkreuz für die Handelskarawanen auf der Seidenstraße. Istanbul galt als Metropole und Kapitale dreier Weltreiche. In dieser Etappe der Reise um die Welt geht es um Schätze an der Seidenstraße. Dieter Moor spricht mit dem Schweizer Kulturforscher Christoph Baumer, der zahlreiche Expeditionen in Zentralasien, Tibet und China leitete. (Text: 3sat)Deutsche TV-Premiere So. 02.12.2012 3sat Schätze des Islam (Ägypten – Spanien – Tunesien)
60 Min.„Wer Kairo nicht gesehen hat, hat die Welt nicht gesehen. Ihre Erde ist aus Gold, ihr Nil ist ein Wunder, ihre Frauen sind wie schwarzäugige Jungfrauen aus dem Paradies, ihre Häuser sind Paläste, ihre Luft ist weich und duftend wie Aloeholz. Und wie könnte Kairo anders sein, ist es doch die Mutter der Welt.“ Das steht in „Die Geschichte aus 1001 Nacht“ über die ägyptische Hauptstadt geschrieben. Über 700 Jahre lebten Araber auch in Spanien, 1492 endete diese Ära – und damit auch die 250 Jahre dauernde Herrschaft der Nasriden in Granada. Die Alhambra war ihr Sultanspalast, genannt „Die rote Zitadelle“, denn ihre Mauern erglühen im Licht der Tageszeiten in den unterschiedlichsten Farbnuancen eines zarten Rots.
Die spanische Stadt Córdoba ist ein Symbol für das Miteinander und Gegeneinander der Religionen und Kulturen. Als Córdoba im 8. Jahrhundert unabhängiges Emirat wurde, erbauten Moslems sich dort ein neues Gotteshaus. Damit wurde die Stadt das islamische Pilgerzentrum des Abendlands, außerdem Begegnungsstätte von Lehrmeistern, Dichtern und Gläubigen. Im 13. Jahrhundert zogen dort die katholischen Könige Kastiliens ein. Kairouan, im heutigen Tunesien gelegen, ist die vierte heilige Stätte des Islams nach Mekka, Medina und Jerusalem. Als die Araber einst nach Afrika vordrangen, rammte der Heerführer Oqba ibn Nafi dort seinen Speer in den unwirtlichen Steppenboden und gründete die erste arabische Stadt Afrikas. (Text: 3sat)Deutsche TV-Premiere So. 20.12.2009 3sat Schätze in Asiens Osten
75 Min.Ostasien: eine Region voller reizvoller Landschaften, alter Traditionen und Kulturen und sagenhafter Schätze. Doch nur die wenigsten davon lassen sich in Geld beziffern.Der Film zeigt alte Grabmäler und Tempel in Korea, die im Dschungel von Laos liegende Stadt Luang Prabang, die Zitadellen- und Kaiserstadt Hue in Zentral-Vietnam und Vigan, eine Küstenstadt im Nordwesten der philippinischen Insel Luzon.Weil die Menschen im antiken Korea an ein Leben nach dem Tode glaubten, bauten sie allen hochrangigen Persönlichkeiten Hügelgräber und statteten diese mit Wandmalereien aus.
Die Fresken erzählen Geschichten über ein Reich, das von 37 vor bis 668 nach der Zeitenwende eines der mächtigsten Ostasiens war. Die Grabfresken vergegenwärtigen die damaligen religiösen Vorstellungen und geben Einblicke in Alltag, Esskultur, Kleidung und Architektur des antiken Korea. Die Motive belegen Handel und Kulturaustausch mit anderen ostasiatischen Reichen, zeigen aber vor allem auch, wie kriegerisch das Reich war. In den Grabkammern fanden sich Szenen, die darauf schließen lassen, dass auch die alte Kampfkunst Tae Kwon Do in der Koguryo-Epoche wurzelt.
Zu seiner Blütezeit erstreckte sich Koguryo von der Mandschurei über das heutige Nordkorea und den Norden Südkoreas. Gegründet hat es König Tongmyong, der bis heute als legendärer Urvater verehrt wird. Sein Grab liegt in der nordkoreanischen Hauptstadt Pyongyang, die schon zu Koguryo-Zeiten das politische, soziale und kulturelle Zentrum war. Tief in den Bergen von Laos, am Ufer des Mekong, im Grün des Dschungels versunken, liegt Luang Prabang. Luang Prabang war die Hauptstadt von Lane Xang, dem mächtigen Reich der „ein Millionen Elefanten“, und über Jahrhunderte Sitz der Könige von Laos.
Bis heute ist Luang Prabang Zentrum des laotischen Buddhismus. Noch immer bestimmt die Religion den Rhythmus der Stadt, sind die Pagoden das Herz der Nachbarschaften und machen sich jeden Morgen noch vor Sonnenaufgang die Mönche und Novizen auf den Weg, um von den Gläubigen das Essen für den Tag zu erbitten. Die Zeit und das tropische Klima haben ihre Spuren hinterlassen. Manche der alten Holzbauten verfallen. Seit sich Laos öffnet und Luang Prabang zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt wurde, wird mit ausländischer Hilfe restauriert. Immer mehr Touristen besuchen die Stadt.
Doch noch lebt Luang Prabang, wie es immer gelebt hat – im sanften Rhythmus der Religion. Ruhig, fast gemächlich, fließt die Zeit in der alten Königsstadt am Mekong. Hue in Zentral-Vietnam liegt reizvoll zwischen Hügeln und Reisfeldern an einer Biegung des Parfümflusses. Eine elf Kilometer lange Mauer umgibt die quadratische Zitadellenstadt, in der die nochmals von Mauern umschlossene „Kaiserstadt“ liegt, die wiederum die dem Kaiser vorbehaltene „Verbotene Purpurne Stadt“ umschließt. Bis heute liegt eine gewisse Entrücktheit, eine von Poesie und Melancholie geprägte Stimmung über der Stadt.
Vielleicht, weil einst die Kaiser den schönen Künsten, vor allem der Poesie, zugetan waren und sie förderten. Zugleich ist Hue ein sehr spiritueller Ort. In 300 Tempeln und Pagoden schlägt das buddhistische Herz Vietnams. 43 Jahre lang regierten hier die 13 Kaiser der Nguyen-Dynastie mit einem feudalen Hofstaat chinesischer Prägung – erst in glanzvoller Pracht, dann kamen die Dekadenz und die Unterwerfung unter die Kolonialmacht Frankreich. Die letzte Herrscherdynastie Vietnams endete 1945, der letzte Kaiser übergab die Macht an Ho Chi Minh. (Text: 3sat)Deutsche TV-Premiere So. 06.12.2015 3sat
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