423 Folgen, Folge 301–325
Das antike Olympia – Für Ehre und Ölzweig (Griechenland)
Folge 301 (15 Min.)Seit 776 vor Christus wurden rund 1000 Jahre lang olympische Wettkämpfe auf dem Peloponnes abgehalten, bis Erdbeben, historische Umwälzungen und die schlammigen Fluten des Flusses Kladeos das Feld der Ehre versinken ließen. 1000 Jahre sportliche Großtaten, Ringen um Ehre und Ölzweig. Geschichten von Helden und Halbgöttern und Skandalen. (Text: rbb)Deutsche TV-Premiere So. 08.08.2004 3sat Die Kathedrale von Sibenik – Der steinerne Blick (Kroatien)
Folge 302 (15 Min.)Ihre Maße sind nicht überwältigend, es gibt gewaltigere Kirchen, und doch nimmt sie einen hervorragenden Platz in der Kunstgeschichte ein: die Kathedrale von Sibenik. Ein schlichter Bau von außergewöhnlicher Raffinesse, der nicht nur durch die Schönheit der Steinmetzarbeiten, durch die harmonische Form und seine Ausgewogenheit besticht, sondern auch durch seine Konstruktionsart Architekturgeschichte schrieb und heute zum Weltkulturerbe zählt. Da Sibenik verhältnismäßig spät gegründet wurde und sich nicht, wie andere Städte an der dalmatinischen Küste, einer 1000-jährigen Kulturtradition rühmen konnte, wollten Adel und Bürger durch ein großartiges Bauwerk Aufmerksamkeit auf sich und ihre Stadt ziehen – durch den Neubau einer Kathedrale.
Neu und einmalig war und ist vieles an dieser Kirche. Die Mauern und das Tonnengewölbe der Dachkonstruktion sind, ebenso wie die Kuppel, vollständig aus einem Material gemacht: aus vorgefertigten Steinblöcken, die wie Legosteine zusammengesetzt und miteinander verzapft sind. An der Zeitenwende von der Gotik zur Renaissance veranschaulicht die Jacobuskirche einen Zeitgeist, der den Kirchenraum nicht mehr in mystischem Jenseitsstreben überhöht, sondern nach menschlichem Maß gestaltet. (Text: 3sat)Deutsche TV-Premiere So. 16.01.2005 3sat Verona – Ein Stück Himmel auf Erden (Italien)
Folge 303 (15 Min.)Bild: swrDie Metropole am Ende des wichtigsten Alpenübergangs nach Italien blickt auf eine mehr als 2.000 Jahre alte Geschichte zurück. Die Römer führten in Verona ihre drei wichtigsten Handelsstraßen zusammen und im Mittelalter entstand dort eine der mächtigsten Stadtrepubliken Italiens. Doch weltberühmt wurde Verona erst durch William Shakespeares Tragödie „Romeo und Julia“. Außerdem zeigt der Film das Leben in der Stadt früher und heute. (Text: BRalpha)Deutsche TV-Premiere So. 19.09.2004 3sat Tongariro – Der heilige Berg (Neuseeland)
Folge 304 (15 Min.)Der „Mount Tangariro“ mit dem Lake Rotoaira und der Motuopui Insel im Vordergrund.Bild: ZDF/SWRDer Tongariro-Nationalpark ist Neuseelands ältester Nationalpark und UNESCO-Weltkulturerbe. In dem Park gibt es drei Vulkane: den Ruapehu, den Ngauruhoe und den Tongariro. Für die Ureinwohner Neuseelands, die Maori, ist der Mount Tongariro die Quelle ihrer Macht: Ihre Geschichte und Geschichten sind eng mit dem Berg verknüpft. Der Legende nach kam Häuptling Ngatoroirangi auf der Mitte der Nordinsel des heutigen Neuseelands an Land. Um Anspruch auf das Land um den Tongariro zu erheben, musste Ngatoroirangi auf seiner Spitze ein Feuer entzünden.
Von seiner weiblichen Sklavin Auruhoe begleitet machte er sich an den Aufstieg. Ein eisiger Südwind zog auf und die schneidende Kälte drohte sie zu töten. Ngatoroirangi rief seine Schwestern, Priesterinnen im entfernten Hawaiki, ihm Feuer zu senden. Und die Schwestern schickten es. Um seinen Schwestern und dem Gott der Vulkane zu danken, opferte Ngatoroirangi Auruhoe und warf ihren Körper in den Vulkan, der auch heute noch ihren Namen trägt: Ngauruhoe.
Seit vor 200 Jahren die ersten Weißen in Aotearoa, „dem Land der langen, weißen Wolke“, landeten, bedrohen Kahlschlag und Schafzucht den heiligen Berg. Für den Tuwharetoa Stamm ist Tongariro die Quelle ihrer Macht. Hier ruhen ihre Vorfahren und der Berg legitimiert ihren Anspruch auf dieses Land. Um zu verhindern, dass ihr Land in private Hände fällt, machte Häuptling Tukino Te Heuheu 1887 den Berg zum Geschenk an die Regierung von Neuseeland – mit der Maßgabe ihn für alle Menschen zu schützen. (Text: 3sat)Deutsche TV-Premiere So. 07.11.2004 3sat Die Altstadt von Panama – 500 Jahre gute Geschäfte (Panama)
Folge 305 (15 Min.)Die Geschichte Panamas ist (auch) eine Kriminalgeschichte, die vor 500 Jahren begann und noch immer nicht zu Ende ist, denn in Panama kamen und kommen Täter gewöhnlich unbehelligt davon. Nur die Art der meist lohnenden, wenn auch nicht immer legalen Geschäfte hat sich über die Jahrhunderte gewandelt: vom Raub des Inkagoldes in Peru über den Handel mit Sklaven aus Afrika zu Drogenschmuggel und Geldwäsche in jüngerer Zeit. (Text: Phoenix)Deutsche TV-Premiere So. 10.10.2004 3sat Antigua – Gefährliche Schönheit (Guatemala)
Folge 306 (15 Min.)Eine sehr schöne Stadt war Guatemala – aber auch ein gefährlicher Ort: Immer wieder richteten Erdbeben schwere Schäden an. Das bisher schwerste, 1773, legte die ganze Stadt in Trümmer. Die Bewohner flohen und gründeten auf festerem Boden das neue, das heutige Guatemala Stadt. Das alte Guatemala, jetzt Antigua Guatemala genannt, erwachte jedoch zu neuem Leben und neuer Schönheit. (Text: SWR)Deutsche TV-Premiere So. 17.10.2004 3sat Das Katharinenkloster – Glaubensinsel auf dem Sinai (Ägypten)
Folge 307 (15 Min.)Seit Moses dort die Gebote erhielt, gehört der Berg Sinai zu den heiligsten Stätten der christlichen Glaubenswelt. An seinem Fuß liegt das Kloster St. Katharina – ein griechisch-orthodoxes Zentrum. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere So. 28.11.2004 3sat Byblos – Vom Fischernest zur Weltstadt und zurück (Libanon)
Folge 308 (15 Min.)Byblos, zwischen den über 3.000 Meter hohen Bergen des Libanongebirges und der nahen Küste gelegen, bot schon immer ideale Zivilisationsbedingungen. Seit mehr als 7.000 Jahren ist Byblos besiedelt und zählt damit zu den ältesten Städten der Welt. Zunächst lebten dort Fischer, doch im dritten Jahrtausend vor Christus wandelte sich das Dorf zur ummauerten Stadt „Gebál“. Die ägyptischen Pharaonen nutzten das Zedernholz im nahen Libanongebirge für den Bau ihrer Flotten und Pyramiden. Der Handel mit dem wertvollen Holz machte Gebál zur reichsten und bekanntesten Metropole der Epoche. Zugewanderte Griechen ersetzten später den alten Stadtnamen durch den Namen „Byblos“ – das griechische Wort für Papier/Buch.
Tatsächlich wurde Byblos zum Geburtsort der Schrift: Für die Geschäftsabwicklungen wurden Verträge geschlossen und Botschaften gesendet – sie schufen die Grundlage für die Erfindung des ersten Buchstabenalphabets aus 22 Zeichen. Neben der enormen Handelstätigkeit entwickelte sich Byblos so zum kulturellen und spirituellen Zentrum. Die Dokumentation aus der Reihe „Schätze der Welt – Erbe der Menschheit“ erzählt die Geschichte der Stadt Byblos und zeigt, was heute von ihr übrig geblieben ist. (Text: 3sat)Deutsche TV-Premiere So. 24.10.2004 3sat Xian, Die tönernen Krieger des 1. Kaisers (China)
Folge 309 (15 Min.)Gleich nach der Thronbesteigung begann der chinesische Kaiser Qin Shi Huangdi mit dem Bau eines unterirdischen Grabpalastes. Gisela Mahlmann führt durch das faszinierende Grabareal. (Text: 3sat)Deutsche TV-Premiere So. 30.01.2005 3sat Yungang Grotten – Wo der Buddhismus chinesisch wurde (China)
Folge 310 (15 Min.)17 Meter hoch ist die Statue des sitzenden meditierenden Buddhas in der Höhle 5. Sie wurde Ende des 5. Jahrhunderts von einem Kaiser der Wei-Dynastie gestiftet.Bild: ZDF und SWR/KreiselIn den Wolkengrat-Grotten, so die Übersetzung des Namens Yungang, hat sich der indische Buddhismus zu einer chinesischen Volksreligion gewandelt. Im 5. Jahrhundert wurde die Fremdreligion des Buddhismus von den Kaisern der Wei-Dynastie zur Staatsreligion erklärt – aus politischen Gründen: Sie glaubten, dass ein Volk, das dem friedfertigen Buddhismus anhängt, leichter zu beherrschen sei. Die Geschichte gab ihnen Recht. (Text: Phoenix)Deutsche TV-Premiere So. 06.02.2005 3sat Die Altstadt von Tunis – Ein Tag im Ramadan (Tunesien)
Folge 311 (15 Min.)In der Medina, der Altstadt von Tunis, verschmolzen unter islamischem Vorzeichen viele kulturelle Traditionen: die von Berbern, Arabern, Türken und spanischen Muslimen. Aber auch jüdische Händler und christliche Seefahrer hinterließen ihre Spuren. Vom 12. bis 16. Jahrhundert galt Tunis als eine der größten und reichsten Städte der islamischen Welt. Paläste, Moscheen, Mausoleen, Wohnhäuser, Märkte unter Arkaden, insgesamt etwa 700 Monumente zeugen noch heute von einer großen Vergangenheit. Das bedeutendste Bauwerk ist die zentral gelegene Zitouna-(Ölbaum)Moschee. Sie wurde im 8. Jh. von arabischen Eroberern gegründet, die Säulen der Gebetshalle stammen aus dem antiken Karthago.
Heute ist die Medina die größte erhaltene Altstadt im Norden Afrikas. Der 2003 gedrehte Film zeigt Tunis während des Ramadan. Der muslimische Fastenmonat wird hier strikt eingehalten. Niemanden sieht man tagsüber essen, trinken oder rauchen, das Leben verläuft sehr verhalten, die Gassen sind leerer als sonst und geben den Blick frei auf die Architektur der Medina. Im Ramadan spielt das Leben nachts. Sobald nach Sonnenuntergang das Fastengebot gebrochen werden darf, kommt in den Familien ein üppiges Abendessen auf den Tisch. Danach ziehen die Menschen hinaus in die Gassen, schlendern durch den Basar und treffen sich in den Cafés rings um die Zitouna-Moschee. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere So. 28.03.2004 3sat Die Stabkirche von Urnes – Das Holz vom Baume Yggdrasil (Norwegen)
Folge 312 (15 Min.)Auf einer Landzunge, die tief in den Lusterfjord reicht, steht die älteste Holzkirche Norwegens: die Stabkirche von Urnes. Sie wurde vor über 850 Jahren auf einem besonderen Platz gebaut. Man nimmt an, dass dort bereits früher ein heidnisches Heiligtum gestanden hat. Die Kirche ist nicht unbedingt typisch – keine Drachenköpfe, keine rätselhaften vorchristlichen Masken. Ihre Bögen und Kapitelle erinnern eher an eine romanische Basilika aus Stein. Die Vorbilder stehen in Rom, Ravenna und Avignon, nicht in Skandinavien. Was die kleine Kirche einzigartig macht, sind ein Portal und einige Wandplanken. Sie stammen von der Vorgängerkirche, die gerade 100 Jahre alt war, als man sie aus unbekanntem Grund abriss. Ihr Schnitzwerk ist einmalig. Der Name „Urnes-Stil“ bezieht sich heute auf alle Arbeiten des Mittelalters, in der man diese Art von ineinander verschlungenem Getier und Gewächs wiederfindet. Nie jedoch in solcher Vollendung wie am Nordportal der Stabkirche von
Urnes.
Andreas Christoph Schmidt zeigt die Schönheit der ungewöhnlichen norwegischen Kirche. (Text: 3sat)Deutsche TV-Premiere So. 03.04.2005 3sat Öland – Blumenpracht auf kargem Felsen (Schweden)
Folge 313 (15 Min.)Orchidee und Küchenschelle.Bild: BR/SWRDie baumlose große Felsebene im Süden Ölands ist eine der bizarrsten Landschaften Nordeuropas, ein extremer und nur schwer zu besiedelnder Lebensraum. An den meisten Tagen im Jahr weht ein unablässiger Wind über sie hinweg. An vielen Stellen tritt nacktes Gestein zu Tage. Eisige Stürme begraben im Winter die Alvar unter Eis und Schnee, während sie im Frühjahr an vielen Stellen unter Wasser steht. Und schon zeitig im Sommer liegt brütende Hitze über dem Land, lässt alles im Staub versinken. Doch wie durch Zauberhand verwandelt sich Stora Alvaret immer wieder in einen Blumengarten.
Es ist ein Frühling fast wie am Mittelmeer. An trockeneren Stellen Wiesen voller Orchideen im Wechsel mit Küchenschellen und Sonnenröschen. An feuchten Stellen kleine Moore, dort wiegen sich Wollgräser sanft im Wind. Und überall erklingt der melancholische Ruf der Goldregenpfeifer, in einer Landschaft, jetzt voller Leben. Trotz der Widrigkeiten wurde die Alvar schon früh von Menschen besiedelt. Waren es zunächst große Trutzburgen, in denen sie wohnten, kamen später Streusiedlungen und in der fruchtbareren Küstenebene Reihendörfer hinzu.
Dort wurde neben Gemüse vor allem Getreide angebaut und in hölzernen Bockwindmühlen gemahlen. Ihren bescheidenen Wohlstand erwirtschafteten die Öländer vor allem durch Vieh, das sie auf die unfruchtbare Alvar trieben. Und selbst dem Fels konnten sie, wenn auch mit großen Mühen, noch etwas abgewinnen, denn gebrochen war der Kalkstein als Baumaterial im ganzen Ostseeraum begehrt. In Genügsamkeit und kluger Anpassung verstanden sie es, mit der kargen Alvar zu leben, einer archaischen Landschaft, die sich über Jahrtausende fast unverändert erhalten hat. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere So. 18.03.2007 3sat Das Mausoleum des Hodscha Ahmed Yasawi – Pilgerfahrt nach Turkestan (Kasachstan)
Folge 314 (15 Min.)Mausoleum von Hodcha Ahmed Yassaui in Turkestan, Kasachstan. Front-Portal.Bild: SWR, Bernd GirrbachAm Rand der riesigen Steppe Kasachstans steht eine prächtige Grabmoschee. Hier liegt ein Mann begraben, der den Kasachen heilig ist: Hodcha Ahmed Yassaui, ein asketischer Poet, Mystiker und Religionsstifter. Er brachte einst den nomadischen Steppenvölkern den Islam nahe. Ihm zu Ehren erbaute im 14. Jahrhundert Weltenherrscher Timur ein Mausoleum, das die Bezeichnung monumental durchaus verdient. Turkestan ist der wichtigste Pilgerort der Region. Nach 70 Jahren Sowjetzeit suchen die Kasachen heute am Grab des Heiligen Besinnung und Identität. Der Film begleitet eine kasachische Hirtenfamilie aus der Steppe bei einer Pilgerfahrt nach Turkestan. (Text: SWR)Deutsche TV-Premiere So. 14.11.2004 3sat Die Küste von Amalfi – Alles wie gemalt … (Italien)
Folge 315 (15 Min.)Eine 40 Kilometer lange Küstenlandschaft in Süditalien, eingerahmt vom Tyrrhenischen Meer und dem Lattari Gebirge. Wild zerklüftet bietet sie kaum Platz für eine größere Ansiedlung. Steile Felsen, enge Buchten, Terrassen mit Wein und Zitronen – eine Landschaft wie aus dem Bilderbuch. Dazwischen malerische Ortschaften mit großer Vergangenheit. Die Stadt Amalfi gab der ganzen Küstenregion den Namen. Einst entstand hier die erste Seerepublik Italiens mit mächtiger Flotte und Handelsbeziehungen nach Syrien und Nordafrika. Doch bald wurden die Konkurrenten Pisa und Genua mächtiger, die Amalfiküste geriet ins wirtschaftliche Abseits.
Über Jahrhunderte lag der Küstenstrich vergessen von der Welt, abgeschnitten. Erst der Ausbau der „Amalfitana“, einer Traumstraße zwischen Himmel und Meer, beendete 1857 die Isolation der Region. Die Amalfiküste wurde schnell bekannt: Maler, Dichter und Schriftsteller aus ganz Europa ließen sich in Ravello oder Positano nieder und begründeten den Ruf, von dem die Küste heute noch zehrt. Giulio Cantarella fährt seit 20 Jahren Linienbusse auf der Amalfitana. Der Film begleitet ihn auf seiner Fahrt entlang einer Küste, die noch immer Sehnsüchte weckt. (Text: SR)Deutsche TV-Premiere So. 26.09.2004 3sat Die Altstadt von Trogir – Ein geordnetes Labyrinth (Kroatien)
Folge 316 (15 Min.)Die kleine Hafenstadt Trogir an der Bucht von Kastela, 27 Kilometer westlich von Split, hat sich seit dem Altertum zu einer erfolgreichen Handelsstadt an der dalmatinischen Küste entwickelt und das zeigt sich auch im Straßenbild: So weist die Stadt alle Elemente eines unabhängigen Stadtwesens auf. Ein wahrer Schatz ist die Altstadt, die auf einem Inselchen liegt und nur über eine Steinbrücke zu erreichen ist. Christian Romanowski durchstreift die Gassen des Städtchen an der dalmatischen Küste. (Text: ARD-alpha)Deutsche TV-Premiere So. 09.01.2005 3sat Der Neusiedler See – Nirgendwo ist mehr Himmel (Österreich/Ungarn)
Folge 317 (15 Min.)Vom Ufer aus sieht man ihn meist überhaupt nicht: Den Fertö-tó, wie er in Ungarn genannt wird. Ein Drittel der Fläche des Neusiedler Sees ist mit bis zu drei Meter hohem Schilf bewachsen. Der Neusiedlersee ist der drittgrößte See Mitteleuropas. Geologisch verläuft dort die Grenze zu Osteuropa. Das Seebecken misst 320 Quadratkilometer, der See selbst nimmt aber nur etwa 230 Quadratkilometer ein und er ist nur anderthalb Meter tief. Der Wasserstand wird vor allem durch Regen und Schnee bestimmt. Zu den Besonderheiten des Umlands gehören die Lacken im Seewinkel, kleine Weiher und Tümpel, die nicht mit dem eigentlichen See verbunden sind.
Ein Paradies für Tiere, das seit 1992 als Naturpark in großen Teilen sich selbst überlassen bleibt. In Pannonien, wie die Region auch genannt wird, haben viele Völker ihre Spuren hinterlassen. Die Römer gründeten Sopron, das frühere Ödenburg. Die Stadt ist Zentrum der Region. Pannonien ist ein Steppenland mit äußerst heißen Sommern und bitterkalten Wintern im Regenschatten der Alpen und am Beginn der Ungarischen Tiefebene. Seit dem 16. Jahrhundert prägt die Familie Esterházy die Geschichte des Neusiedlersees. Fürst Nikolaus von Esterházy holte Joseph Haydn als Kapellmeister nach Eisenstadt.
Die Loyalität gegenüber dem Hause Habsburg, sowie Geschick in der Politik und auf dem Schlachtfeld brachten den Esterházys eines der größten Vermögen Europas ein. 1956, während des ungarischen Volksaufstands, stand die Gegend um den Neusiedler See für kurze Zeit im Fokus der Weltgeschichte. Viele tausend Menschen flohen über den Einser-Kanal nach Österreich. Ähnliche Ereignisse wiederholten sich dann im Spätsommer 1989. Dieses Mal waren es Urlauber aus der DDR, die dort die Grenze nutzten, um ihr Glück im Westen zu suchen. (Text: 3sat)Deutsche TV-Premiere So. 05.12.2004 3sat Casa Luis Barragán – Mythos der Moderne (Mexiko)
Folge 318 (15 Min.)Die Casa Luis Barragán wurde 1948 von Luis Barragán in einem Vorort von Mexico City gebaut. Sie gilt heute mit ihrer genialen Raumaufteilung, der poesievollen Farbgestaltung, dem wilden Garten und einer surrealistisch anmutenden Terrasse als einer der bedeutendsten Bauten der Architekturgeschichte. Luis Barragán, 1902 geboren, wird als Vater der mexikanischen Moderne bezeichnet und fasziniert durch seine scheinbaren Widersprüche. Weltoffen und introvertiert war er zugleich Asket und Dandy, Geschäftsmann und Künstler. Als langjähriger Vertreter einer spanischen Retroarchitektur änderte er seinen Stil nach einer Europareise radikal. In wenigen Jahren gelang es ihm, die traditionellen Stilelemente seiner Heimat mit der Formensprache der europäischen Moderne zu verbinden – die oft nüchterne Funktionalität der europäischen Moderne um eine farbenfrohe Variante zu bereichern. Die Dokumentation aus der Reihe „Schätze der Welt – Erbe der Menschheit“ führt durch die Räume der Casa Luis Barragán. (Text: 3sat)Deutsche TV-Premiere So. 13.11.2005 3sat Der Victoria Bahnhof in Mumbai – Transit für Millionen (Indien)
Folge 319 (15 Min.)Nach zehn Jahren Bauzeit wurde Victoria Terminus, der Bahnhof im Zentrum Bombays, dem heutigen Mumbai, 1888 eingeweiht. Ankommende Schiffe sahen schon von Weitem seine Kuppel. Er symbolisierte den Machtanspruch der Briten in Indien und war ein Brückenpfeiler für die Erschließung des Subkontinents. Monumental in seinen Ausmaßen, reich verziert und im Detail verspielt, verband das Gebäude den neugotischen Stil der viktorianischen Zeit mit Elementen indischer Baukunst. Vor allem aber war die Architektur funktional, ausgerichtet auf die Erfordernisse eines Großstadtbahnhofs. Es gibt Bahnhöfe, die größer sind, aber keiner ist so betriebsam wie der Victoria Terminus: drei Millionen Passagiere werden tagtäglich hier abgefertigt. Der Beitrag der Reihe „Schätze der Welt – Erbe der Menschheit“ beobachtet einen Tag im Victoria Terminus, einem Bahnhof, der niemals schläft. (Text: 3sat)Deutsche TV-Premiere So. 08.01.2006 3sat Bremen: Rathaus und Roland – Tresor bürgerlicher Freiheit (Deutschland)
Folge 320 (15 Min.)Sie sind gleich alt und behaupten ihren Platz im Zentrum der Stadt seit genau 600 Jahren: Das Rathaus und der Roland von Bremen. Der steinerne Riese ist die wohl älteste freistehende Monumentalfigur in Deutschland. Ob es dem Schutz seines Schildes zu danken ist, dass Bremens Rathaus mit der herrlichen Renaissancefassade bis heute der Zerstörung entgangen ist? Auf jeden Fall war die Rolandsfigur ein Zeichen der Marktfreiheit im Mittelalter und Sinnbild der Unabhängigkeit. Und auf die war Bremen jederzeit bedacht und stolz. (Text: SWR)Deutsche TV-Premiere So. 26.02.2006 3sat Dresdens Elbufer – Am sächsischen Canale Grande (Deutschland)
Folge 321 (15 Min.)Dresden wurde unter der Herrschaft August des Starken zu einer Hochburg des Barock. Der Hofarchitekt des baubesessenen Kurfürsten, der berühmte Baumeister Matthäus Pöppelmann, prägte die Silhouette der Altstadt. Trotz der Zerstörungen in vielen Kriegen hat sie ihren unverwechselbaren Charakter behalten: Neben dem Schloss, der Hofkirche, dem Zwinger und der Semperoper verleiht der Stadt nun auch die Kuppel der wiederaufgebauten Frauenkirche neuen Glanz. Nicht weit davon entfernt, an der Brühlschen Terrasse, kann man die weißen Elbschiffe besteigen. Auf ihnen reist man an alten Weindörfchen und Schlössern vorbei. Eine Flussschleife weiter liegt das „Blaue Wunder“. Die Stahlträgerbrücke war einst Symbol des technischen Fortschritts und Stein des Anstoßes – heute ist sie liebgewonnenes Denkmal. (Text: 3sat)Deutsche TV-Premiere So. 04.12.2005 3sat Masada – Eine Geschichte vom Überleben (Israel)
Folge 322 (15 Min.)Masada – ein schroffer Fels am Toten Meer, ein Hochplateau, eine Festung, ein Mythos. Im ersten Jahrhundert vor unserer Zeit vom jüdischen König Herodes zum Bollwerk ausgebaut, aus Angst vor dem eigenen Volk, aus Furcht, Kleopatra könnte sein Reich erobern. Hundert Jahre später wird Masada zum Schauplatz einer jüdischen Katastrophe. Nachdem die Römer den Aufstand der Juden niedergeschlagen haben und Jerusalem im Jahre 70 in Flammen aufgegangen ist, versammeln sich in der Festung Masada die letzten Übriggebliebenen. Im Jahre 72 beginnen die Römer die Belagerung der scheinbar uneinnehmbaren Festung. (Text: Phoenix)Deutsche TV-Premiere So. 18.12.2005 3sat Tel Aviv – Die weiße Stadt (Israel)
Folge 323 (15 Min.)Das junge Land, das sich wenige Jahre später Israel taufen wird, braucht Platz für Tausende von Immigranten, die aus ganz Europa hierher flüchten, auf der Suche nach einer sicheren Heimat. Heute ist der Rothschild Boulevard, die Diezengoff Straße, die Frishman oder die Allenby ein dicht begrüntes Wohnareal mitten in einer quirligen Metropole. Klare Linien herrschen vor. Keine Schnörkel des Jugendstils, kein Historismus, keine Dekoration ohne Zweck. Alles hat seinen Sinn, ist der Funktion angepasst: „form follows function“.
Das ist die Leitidee der Moderne, die im Bauhaus von Weimar und Dessau geboren wurde und in Tel Aviv so konsequent umgesetzt wird wie nirgendwo sonst auf der Welt. Walter Gropius, Mies van der Rohe, Le Corbusier und Erich Mendelsohn sind die Lehrer und Arie Sharon, Zeev Rechter, Richard Kauffmann, Dov Karmi oder Genia Averbuch ihre Schüler. Sie kommen, die meisten von ihren als Flüchtlinge, in das Land und bauen das Neue. Bauhausarchitektur, angepasst an die klimatischen und wirtschaftlichen Bedingungen des Nahen Ostens. (Text: Phoenix)Deutsche TV-Premiere So. 06.11.2005 3sat Akko – Hafen zum Paradies (Israel)
Folge 324 (15 Min.)Die Stadt Akko ist das Tor zum Heiligen Land im Norden Israels. Berühmt für ihre trotzigen und schützenden Mauern, ist sie seit jeher eine Drehscheibe der Weltreisenden und Verkünder, der Eroberer und Heilsuchenden, der Abenteurer und Geschäftemacher. Sie wurde von Alexander dem Großen überrannt. Der Apostel Paulus brachte das Christentum nach Akko, dann kamen die Araber. Horst Brandenburg erzählt die Geschichte der Stadt, die so alt ist wie kaum eine andere urbane Gemeinde: 7000 Jahre. (Text: BRalpha)Deutsche TV-Premiere So. 11.12.2005 3sat Der Fürst Pückler Park in Bad Muskau – Der deutsche Dandy und sein Garten (Deutschland/Polen)
Folge 325 (15 Min.)Inspiriert durch eine Reise begeisterte sich Hermann Fürst von Pückler-Muskau für den englischen Landschaftspark, für die unauffällig gebändigte Natur. Im Frühjahr 1817 begann er, den Familiensitz in der Lausitz in diesem Sinne umzugestalten. Genug Geld hatte er nicht, der Park brachte ihn an den Rand des Ruins. Deutsche und Polen bemühen sich nun gemeinsam, das nach dem Krieg zertrennte Erbe Pücklers zu pflegen. (Text: Phoenix)Deutsche TV-Premiere So. 15.01.2006 3sat
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