Reisen in ferne Welten Staffel 11, Folge 8: Tasmanien – Teufelsinsel oder Garten Eden?
Staffel 11, Folge 8
103. Tasmanien – Teufelsinsel oder Garten Eden?
Staffel 11, Folge 8 (45 Min.)
Der australische Inselstaat Tasmanien ist ein Synonym für „Entlegenheit“, „Sträflingsinsel“ oder auch „Paradies am Ende der Welt“. Um der jungen Kolonie Australien mit billigen Arbeitskräften auf die Beine zu helfen, deportierte die britische Regierung massenhaft Sträflinge, 76.000 in den ersten fünfzig Jahren. Für die meisten war Tasmanien tatsächlich eine „Teufelsinsel“. Unter den Gefangenen waren nicht nur Mörder und Vergewaltiger, sondern auch Taschendiebe und Obdachlose. Doch die mächtige Van Diemens Land Compagnie versuchte den Schaffarmern ein anderes Bild von Tasmanien zu zeichnen. Landgeschenke lockten, Wolle brachte beachtliche Gewinne. In wenigen Jahren übertraf die Zahl der Schafe die der Menschen
um den Faktor tausend. Auch die Fruchtbarkeit des Bodens wurde gerühmt. Der Mensch mache sich die Natur untertan – diese Losung hat in Tasmanien einen fortgesetzten Feldzug gegen die Umwelt initiiert, gegen Ureinwohner, Beuteltiere, Wälder. Erst in den siebziger Jahren des vorigen Jahrhunderts, nachdem es längst keine reinblütigen Aborigines mehr gab, die Hälfte aller Säugetierarten in Australien ausgerottet und die meisten alten Eukalyptuswälder abgeholzt waren, hat ein Umdenken eingesetzt. 1972 wurde in Hobart sogar die erste Grüne Partei der Welt gegründet. Jetzt versuchen die Tasmanier, das vom Paradies zu retten, was noch übrig ist: die letzten Quadratkilometer saubere, unberührte Natur. (Text: hr-fernsehen)