* Nach Jamaika-Aus: Schicksalstage der CSU Die CSU stand einmal wie nichts anderes für Mia-san-mia, Meinungshoheit und absolute Mehrheit. Kurz: für Bayern. Und jetzt? Gewaltige Stimmverluste bei der Bundestagswahl, die Rücktrittsrufe gegen Ministerpräsident und Parteichef, ein Kronprinz, der unverhohlen nach der Macht schielt. Die Basis fürchtet, dass die ehemals unangefochtene Volkspartei nach erfolglosen Sondierungsgesprächen in Berlin weiter zerfällt, in Richtungsstreit, Personalquerelen und Bedeutungsverlust. Bayern erlebt eine Zeitenwende. * Wellness vom Staat: Ärger über Luxus-Förderung Die „PremiumOffensive Tourismus“ rollt. Bayern will Tourismusland Nummer eins in Deutschland bleiben. Doch ausgerechnet das Luxussegment hat offenbar Nachholbedarf. Warum sonst verteilt das Bayerische Wirtschaftsministerium über sechs Millionen Euro Fördergelder an Projekte im Luxusbereich? So auch für das japanische Mizu Onsen Spa im Hotel Bachmair Weissach am Tegernsee. Sieben Millionen Euro kostete der Wellnessbereich. Knapp 500.000 schenkte der Staat dazu, weil er sich damit „Strahlkraft und Magnetwirkung“ für die ganze Region erhofft. Kritiker sehen darin indes eine Verschwendung von Steuergeldern, die anderswo fehlen. * „Zustell“dienste: Verkehrsinfarkt durch Online-Shopping Die Digitalisierung der Weihnachtseinkäufe hat analoge Konsequenzen. Aussuchen und Bezahlen ist virtuell zwar mühelos möglich. Aber die Lieferung erfolgt nach wie vor real auf der Straße und mit Lieferwagen. Und die stehen täglich im Weg
und halten den Verkehr auf. Der Bayerische Städtetag warnt: Paketzusteller sind der Haupt-Risikofaktor für einen Verkehrsinfarkt. Denn die Zahl der Online-Einkäufe steigt rasant, die Verkehrsplaner kommen nicht mehr mit. * Das geteilte Dorf: Monsterbaustelle spaltet Warngau Seit Jahr und Tag geht die Bundesstraße 318 mitten durch die Voralpen-Gemeinde Warngau. Und mit ihr rollt jährlich mehr Verkehr durch den Ort. Doch jetzt macht ausgerechnet der Versuch, die Bewohner durch eine Art Tunnel zu entlasten, das Problem noch größer. Erstens, neben der Straße verläuft jetzt zusätzlich eine riesige Baustelle quer durch den Ort und zweitens steht diese Baustelle wegen Baustopp still. Denn die Tunnelwanne ist voll Wasser gelaufen. Ein Malheur mit Ansage, denn Mulden und Unterführungen laufen schon immer bei Regen voll und bleiben tagelang überflutet. Aber die Ingenieure wollten ja nicht hören. * Anbindung unerwünscht: Dorf gegen Autobahnausfahrt In dem ländlichen Gebiet zwischen Nürnberg und Amberg wundern sich die Leute, warum ausgerechnet für die 250-Einwohner-Dörfer Traunfeld und Schupf eine neue Autobahnausfahrt an der A6 entstehen soll. Die, die dort wohnen, wollen die Ausfahrt nicht. Nutzen würde das Millionen-Projekt derzeit niemand. Nur der Landrat will die Ausfahrt. Denn eins steht fest: Wo es eine Ausfahrt gibt, ist wirtschaftliche Erschließung möglich. Und seit der Lockerung des Anbindegebots sind Gewerbegebiete auch an Autobahnauffahrten erlaubt. Droht damit eine neue Dimension des Flächenfraßes in ganz Bayern? (Text: BR Fernsehen)