Presseclub Folge 23: Nach dem Alaska-Gipfel: Was wird aus der Ukraine?
Folge 23
Nach dem Alaska-Gipfel: Was wird aus der Ukraine?
Folge 23 (42 Min.)
Keine Waffenruhe, keine offizielle Vereinbarung: Das Treffen zwischen US-Präsident Trump mit seinem russischen Amtskollegen in Alaska endete formal ohne konkretes Ergebnis. Das ist eine herbe Enttäuschung für die Ukrainer, die zermürbt sind von dem drei Jahren währenden Angriffskrieg mit hunderttausenden Toten und Verletzten und dem Frieden endlich ein Stück näher zu kommen. Für Montag hat Trump den ukrainischen Präsident Selenski ins Weiße Haus eingeladen. „Es komme jetzt auf Selenski an“, hatte Trump nach dem Gipfel gesagt. Was hat das zu bedeuten? Soll die Ukraine kapitulieren und die von den Russen besetzten Gebiete abgeben? Warum endete das Gipfeltreffen vorzeitig? Die Europäer unter Führung von Bundeskanzler Friedrich Merz haben zuletzt einiges an Diplomatie aufgefahren, um die USA zu Sicherheitsgarantien für die Ukraine zu bewegen. Viele dürfte die Angst umtreiben, dass Trump die Interessen der Ukraine am Ende fallen lassen könnte zugunsten von bilateralen Wirtschaftsverträgen mit Russland. Ob das geschehen ist, wissen wir nicht. Wenn man dem französischen Präsidenten Macron und der italienischen Ministerpräsidentin Meloni glauben kann, dann sind die USA angeblich doch dazu bereit, die Ukraine abzusichern für den Fall einer weiteren russischen Invasion. Trotzdem muss sich Europa jetzt auf den Worst Case einstellen. Was macht die Koalition der Willigen, wenn Trump die Seite gewechselt haben sollte? Wird sie die Ukraine noch stärker als bisher militärisch und finanziell unterstützen, wenn sich die USA zurückziehen? Gibt es eine Restchance dafür, dass Trump Putin doch noch mit scharfen Wirtschaftssanktionen überziehen wird, wenn das Sterben in der Ukraine nicht aufhört? Vladimir Esipov Vladimir Esipov geboren 1974 in St. Petersburg, studierte Journalismus in seiner Heimatstadt und absolvierte die Hamburger Journalistenschule. Er arbeitete als Redakteur und Produzent im Moskauer ARD-Studio (TV) sowie als Chefredakteur der russischen Lizenzausgabe des
GEO-Magazins, bis der deutsche Verlag infolge eines neuen russischen Gesetzes das Land verließ. Heute lebt Esipov in Berlin und ist Redakteur bei der Deutschen Welle. Christoph von Marschall Christoph von Marschall kommentiert die internationale Politik, Machtverschiebungen zwischen den Großmächten, die EU und speziell ihre östlichen Mitglieder, die USA, das transatlantische Verhältnis und die Beziehungen zu China und Russland. Nach dem Studium der Osteuropäischen Geschichte, Politikwissenschaft und Geografie in Freiburg und Krakau arbeitete Christoph von Marschall für die „Süddeutsche Zeitung“. 1991 ging er zum „Tagesspiegel“, wo er von 1995 bis 2005 die Meinungsseite leitete. Von 2005 bis 2013 sowie 2017/18 war er USA-Korrespondent und hatte unter Barack Obama und Donald Trump Zugang zum Weißen Haus. Inzwischen ist er diplomatischer Korrespondent der Chefredaktion. Er schrieb mehrere Bücher, zuletzt „Der Schwarze Dienstag“, was im März 2025 erschien. Christina Nagel Christina Nagel berichtet aktuell für die ARD-Hörfunkwellen aus dem ARD-Hauptstadtstudio Berlin. Zu ihren Themenschwerpunkten gehören die Außen- und die Verteidigungspolitik. Zuvor war die studierte Politikwissenschaftlerin Hörfunk-Studioleiterin im ARD-Studio Moskau. Sie war vor Ort, als Russland den Krieg gegen die Ukraine begann. Insgesamt hat sie elf Jahre (von 2007–2013 und von 2019 bis 2023) von Moskau aus berichtet und dabei die Politik Wladimir Putins eng begleitet. Tatjana Ohm Tatjana Ohm, deutsch-bosnische Journalistin, ist seit 33 Jahren im Beruf tätig und berichtete als Korrespondentin aus Warschau, Singapur und Südostasien. Nach den Anschlägen vom 11. September 2001 arbeitete sie vor Ort in Pakistan und Afghanistan und übernahm mehrfach die Studiovertretung in Israel während der Zweiten Intifada. Seit 2003 ist sie als Moderatorin im Einsatz, seit 2011 als Chefmoderatorin bei WELT TV und seit 2021 zudem Mitglied der Chefredaktion. Ihre journalistische Arbeit umfasst unter anderem die Berichterstat (Text: tagesschau24)