China ist auf dem Weg zur digitalen Diktatur. Seit diesem Jahr entgeht niemand mehr der totalen Überwachung. Das sogenannte Sozialkreditsystem bewertet nicht nur das Verhalten der Bürger*innen, sondern auch von Unternehmen. Zahlungsverzug bei Rechnungen, juristische Auseinandersetzung und vieles mehr führt zu Punkteabzug. Auch deutsche Firmen sind betroffen. Für sie steht viel auf dem Spiel. Denn zu wenig Punkte können sogar zu einem Marktausschluss führen. China-Experte Sebastian Heilmann, Universität Trier, spricht von einem perfekten Kontrollinstrument in den Händen der kommunistischen Partei: „Das ist etwas völlig Neues, ein Regulierungssystem wie es noch nie eines gab.“ „Plusminus“ begleitet zwei deutsche Unternehmen. Wie bereiten sie sich und ihre Mitarbeiter*innen in China auf das System vor? Für sie ist der
chinesische Markt wichtig. Aber zu welchem Preis? Weiteres Thema der Sendung: Pelzindustrie – die Geschäfte mit Nerzen in Deutschland gehen weiter: 2019 schloss das letzte Unternehmen der Pelzzuchtindustrie in Deutschland. Zu hoch wurden die Anforderungen an die Tierhaltung, das Geschäft war nicht mehr rentabel. Stattdessen siedelte sich die Pelzindustrie im benachbarten Ausland an, vor allem in Dänemark. Dort geht die Zucht weiter – unter den gleichen erbärmlichen Bedingungen. Allein im vergangenen Jahr sollen dort mehr Nerze gezüchtet worden sein, als das Land Einwohner hat. Nach Recherchen von „Plusminus“ haben auch in Deutschland Unternehmen neue Möglichkeiten entdeckt, weiterhin mit den Tieren Geschäfte zu machen. Sie landen in Produkten, in denen sie die Kund*innen kaum vermuten würden. (Text: ARD)