Das Bild hat sich eingebrannt: Außenminister Hans-Dietrich Genscher steht auf dem Balkon der westdeutschen Botschaft in Prag und verkündet den DDR-Flüchtlingen, dass sie ausreisen dürfen. Über das Happy End werden die dramatischen Wochen davor oft vergessen. Fast 4.000 Menschen waren zwischen Juni und September 1989 in die Villa Lobkowicz geflüchtet. Herrschte anfangs noch Campingplatz-Atmosphäre fanden die Menschen zum Schluss kaum noch Platz, um sich mal auszustrecken. Die Schlangen vor den Toiletten waren endlos, Müll stapelte sich, schließlich
verwandelte der Regen den Platz um die Zelte in eine Schlammwüste. Dazu kam die Angst, wieder in die DDR zurück zu müssen. Zusammen mit Christian Bürger und Hans-Joachim Weber beleuchtet „Planet Wissen“ das Leben in der Villa Lobkowicz und die Bedeutung der Botschaftsflüchtlinge für den Fall der Mauer. Christian Bürger war Sprecher der Botschaftsflüchtlinge, Hans-Joachim Weber organisierte als Botschaftsmitarbeiter Zelte, Betten und Lebensmittel und stand im Kontakt mit dem Außenministerium der Bundesrepublik. (Text: BRalpha)