Folge 87

  • Wale in der Lärmfalle

    Folge 87 (30 Min.)
    30 Windparks sind in deutschen Küstengewässern bereits genehmigt. Die Vorbereitungen für ihren Bau laufen auf Hochtouren. Das umstrittenste Projekt: der Windpark Butendiek vor Sylt. Die Genehmigung wurde bereits vor zwölf Jahren erteilt. Damit sie nicht verfällt, muss der Park im Jahr 2014 gebaut werden. Inmitten eines Gebietes, in dem Schweinswale, die letzten heimischen Wale der deutschen Küstengewässer, ihre Jungen zur Welt bringen. Selbst die Befürworter der Windkraft bringt das Projekt auf die Palme. „Um die Energiewende anzuschieben, gab es einen unglaublichen Wildwuchs für Planungsflächen von Windparks.
    Ohne Risiken für die Umwelt zu prüfen, wurden Standorte genehmigt, von denen man heute weiß, dass ein Bau dort seltene Tierarten extrem gefährdet“, wettert Kim Detloff vom Naturschutzbund Deutschland. Der Lärm, der beim Bau entstehe, könne das Gehör von Schweinswalen zerstören. Und ohne ihren Gehörsinn seien die Tiere nicht mehr in der Lage zu jagen und würden verhungern. „Wir brauchen Verlässlichkeit, wenn wir einen Windpark planen und bauen. Wenn die nicht mehr gegeben ist, dann wird niemand mehr bereit sein, diese Investitionen zu tragen. Butendiek ist seit Jahren genehmigt“, hält
    Christian Schnibbe von der Betreibergesellschaft WPD dagegen.
    Doch die Windindustrie hat das Dilemma erkannt, in dem sie steckt. So genannte Blasenschleier sollen den Krach, der beim Bau der Fundamente am Meeresgrund entsteht, reduzieren. Doch deutsche Wissenschaftler bezweifeln den Erfolg der Maßnahme. „Fest steht, dass die Schweinswale durch die Baumaßnahmen aus ihrem Revier vertrieben werden. Der Lärm, der beim Rammen der Fundamente entsteht, wird ihnen auch mit Blasenschleier zusetzen. Wie viele daran sterben werden und ob die Überlebenden anschließend zurückkommen, ist völlig offen“, erklärt Andreas Ruser.
    Er versucht in aufwändigen Studien Grenzwerte für die Lärmverträglichkeit der kleinen Wale zu erforschen. Ruser will herausfinden, wie viel Lärm die Tiere ohne Langzeitschäden vertragen, und er will Grenzen für zukünftige Bauprojekte am Meeresboden festlegen. „planet e.“ begleitet den Wissenschaftler Andreas Ruser bei seinem Wettlauf gegen die Zeit. Denn der Mensch erschließt den Meeresgrund immer weiter und schneller. Pipelines und Leitungen sind genauso in Planung wie weitere Offshore-Windparks. Aber ohne Regularien, da ist sich Andreas Ruser sicher, werden viele der kleinen Wale deswegen sterben. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 18.05.2014ZDF

Cast & Crew

Sendetermine

So 18.05.2014
14:45–15:15
14:45–
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