plan b (2017) Folge 30: Leben ohne Sucht – Raus aus der Abhängigkeit
Folge 30
Leben ohne Sucht – Raus aus der Abhängigkeit
Folge 30
Alkohol, Drogen, Medikamente – Suchterkrankungen zählen zu den häufigsten psychischen Krankheiten. Therapien sind aufwendig und langwierig. Trotzdem sind Rückfälle eher Regel als Ausnahme. „plan b“ begleitet Menschen, die Wege aus der Sucht gefunden haben, und Projekte, die zeigen, wie Prävention gelingt. Der Fleckenbühler Hof im nordhessischen Cölbe ist mehr als ein Bauernhof: Jeder Einzelne, der hier lebt und arbeitet, hat eine Suchtkarriere hinter sich und ist bereit, anderen den Weg aus der Sucht zu zeigen. Verbunden ist das für alle mit strikten Regeln und viel harter Arbeit. Wer das bei den „Fleckenbühlern“ versuchen will, wird aufgenommen – zu jeder Tages- und Nachtzeit. Denn die Sucht zu überwinden, lernt man am besten von denen, die es selbst geschafft haben. Dominik Forster war drogenabhängig, Dealer und landete im Knast. Heute holt er sich seinen Kick beim Klettern. Mit anderen ehemaligen Suchtkranken gründete Forster den „Mountain Activity Club“. Inzwischen klettern hier Menschen mit und ohne
Drogenvergangenheit gemeinsam: Echte Gefühle und echte Erlebnisse ersetzen den Drogenrausch. Dominik Forster hat seine Erfahrungen in Büchern verarbeitet. Und: Er will, dass andere von seinen Fehlern profitieren. An Schulen und in Suchteinrichtungen macht er Suchtprävention zum Event. Jugendliche in Island haben gute Chancen, nie in einer Abhängigkeit zu landen. Ob Tabak, Alkohol oder illegale Drogen – nirgends in Europa konsumieren Jugendliche weniger Suchtmittel als in Island. Vor 20 Jahren sah das noch ganz anders aus: Die isländische Jugend war das Sorgenkind Europas. Den Wandel brachte das Programm „Youth in Iceland“ mit einer Mischung aus staatlich geförderten Freizeitprogrammen und strengen Maßnahmen. Heute gilt das Land als Vorbild für Europa, das isländische Präventionsmodell wird weltweit kopiert. Etwa im spanischen Tarragona, wo man von den Erfolgen der Isländer lernen möchte. „Das isländische Modell ist wirklich wie ein magischer Schlüssel“, ist sich Patricia Ros, Präventionsexpertin aus Tarragona, sicher. (Text: ZDF)