Jesus Christus, wie ihn Nietzsche sah: Wer ist der Mann aus Nazareth zwischen Realität und religiöser Überhöhung? Und wie muss man die Motive christlichen Glaubens philosophisch einordnen? Olivier Ponton und Moderator Raphaël Enthoven diskutieren und gewichten Nietzsches Auseinandersetzung mit dem Christentum in „Der Antichrist“. In seiner fundamentalen Ablehnung des Christentums unterscheidet Nietzsche zwischen dem historischen Jesus – also dem Jesus, der am Kreuz starb – und
der Figur des Jesus Christus, der sozusagen am Kreuz „geboren“ wurde und ein Konstrukt der ersten Christen ist. Dieser Christus allerdings basiert laut Nietzsche auf einer kompletten Verfälschung dessen, wofür der historische Jesus und das Evangelium eigentlich stehen. Zu Gast im Studio ist Olivier Ponton, promovierter Philosoph, Gymnasiallehrer und Autor von „Nietzsche, philosophie de l’esprit libre“ (2004) und „Nietzsche, Philosophie de la légèreté“ (2007). (Text: arte)