Ostwärts Staffel 5, Folge 2: Als Kurgast im kaukasischen Urwald
Staffel 5, Folge 2
24. Als Kurgast im kaukasischen Urwald
Staffel 5, Folge 2 (15 Min.)
Zum ersten Mal Russland! Julia Finkernagel ist mit ihrem Rucksack, ihrer Neugier und Kameramann rund um Sotschi unterwegs. Zwischen Schwarzmeerküste und Kaukasus nimmt sie den südwestlichen Zipfel Russlands unter die Lupe. Begleitet wird sie vom herzlichen Russen Mischa und seinem grasgrünen klapprigen Lada, den er liebevoll „Schwälbchen“ nennt. Nicht nur für Julia, sondern auch für Mischa und das Schwälbchen wird es eine ereignisreiche Tour voller Höhen und Tiefen, auf und ab über dreitausend Höhenmeter vom Meeresspiegel bis ins Hochgebirge. Nachdem das Schwälbchen aus der Werkstatt zurück ist, machen Julia und Mischa ein paar Testfahrten in Sotschi. Groß-Sotschi streckt sich über 150 Kilometer die Küste entlang – da bekommt der Begriff Stadtrundfahrt eine ganz neue Bedeutung. Mischa fährt mit Julia ins Tal der Agura und ab jetzt wird gelaufen. Bergauf zum Adlerfelsen – schon wieder ein Platz im Kaukasus, an dem Prometheus angeblich angekettet war. Mischa ist Landschaftsökologe und kann sich für Bäume und Quellen genauso so begeistern wie Julia für Abenteuer und gutes Essen. Das muss irgendwie unter einen Hut gebracht werden. Am Weißen Felsen bei Chosta ergibt sich beides: ein richtiger Urwald mit Jahrhunderte alten Buchsbäumen und
Eiben (deren Beeren köstlich schmecken) und ein rauschender Fluss tief unten im Canyon. Im Sommer kann man hier im Taucheranzug durch den Fluss flanieren, aber jetzt ist die Saison zu Ende und aus dem Abenteuer wird nichts. Als Julia den Ausflug bereits zu Ende wähnt, entdeckt sie ein Seil, das quer über die Schlucht gespannt ist. Zwei Männer haben es über eine Winde an einem Auto befestigt, und wer mutig ist und Vertrauen in die Konstruktion hat, kann damit 200 Meter über dem Canyon schweben – man muss sich eben nur trauen. In Macesta liegt der Grund, warum Sotschi als Kurort zu Weltruhm gelangt ist. Stinkende Schwefelquellen erinnern daran, dass Medizin nicht gut riechen muss, um zu helfen. Gut auszuhalten ist das Wadenbad im milchigen Schwefelwasser. Julia und Mischa werden von einer fröhlichen Runde kasachischer Rentner dazu animiert. Damit die Anwendung nicht langweilig wird, schmettern die Kurgäste russische Evergreens. Verflegung gibt’s in einer Art Kantine, die bei den älteren Sanatoriumsgästen außerordentlich angesagt ist, weil dort zwei Programmpunkte pfiffig kombiniert sind: Büffet und Disco. Nur Cluburlaub kann das noch toppen. Am Berg Achun nimmt Julia vorerst Abschied von Sotschi, denn ab jetzt geht es die Küste hoch und ins Landesinnere. (Text: mdr)