Gestern noch wollten alle in die Stadt, heute wollen alle aufs Land – weil man in der Stadt nur noch zu Fuß vorwärtskommt, während draußen jeder Heuhaufen Glasfaseranschluss hat. Früher galt das Landei als verknöcherter Fortschrittsfeind, während die Städter ihre eigene Weltoffenheit feierten. Die Welt ist im Wandel, weil sich vieles ändert. Was darauf beruht, dass erfahrungsgemäß nichts so bleibt, wie es ist. Während man auf dem Land beim Geräusch des Eisvogels oder dem
Schweigen der Schnecke entschleunigt, begeistert im urbanen Raum das Gezwitscher von Baustellenlärm. Der freilaufende Mensch lebt außerhalb des S-Bahn-Rings. Innerhalb lebt man in Käfighaltung und kämpft dafür, dass es Huhn und Schwein besser haben. Die Lebenswirklichkeiten sind im Wandel. Doch wohin kann der Wandel uns führen? Auf diese und andere Fragen hat Dieter Nuhr vermutlich nicht die eine Antwort, aber der Weg dahin ist garantiert mit Humor gepflastert. (Text: One)