Notaufnahme Extrem

Als Beata Mnichowska in Breslau nach einem Arbeitsunfall in die Notaufnahme des städtischen Krankenhauses eingeliefert wird, ist ihr rechter Arm nur noch ein Stück rohes Fleisch. Die Fabrikangestellte war damit in eine Metallpresse geraten, die ihr die gesamte Haut ab dem Ellenbogen abgezogen hatte. Dass sie den Arm heute trotzdem problemlos benutzen kann, verdankt sie der Geistesgegenwart von Dr. Adam Domanasiewicz: Um das freiliegende Gewebe vor der Transplantation mit Blut zu versorgen, griff der Mediziner im St. Hedwig Hospital zu unkonventionellen Methoden. (Text: DMAX)

Auf Holz klopfen bringt Glück – sagt zumindest der Volksmund. Doch Geoffrey Coleman sitzt aus einem anderen Grund mit einem Brett in der Hand in der Notaufnahme des städtischen Krankenhauses in Bradford. Der 58-Jährige war im falschen Moment an den Abzug seines Bolzensetzgeräts geraten und hatte seinen Mittelfinger an einer Planke festgenagelt. Bevor ihn die Ärzte in der Notaufnahme aus dieser üblen Lage befreien können, müssen sie zuerst feststellen, welche Knochen, Nerven oder Sehnen in Mitleidenschaft gezogen wurden. (Text: DMAX)

In Rio de Janeiro endet ein normaler Arbeitstag für Eduardo Leite in einem unvorstellbaren Horror: Der Kopf des 24-Jährigen wird von einer Metallstange durchbohrt. Bauarbeiter Eduardo steht am Fuß eines zehnstöckigen Gebäudes, als sich eine Stange löst und seinen Kopf wie ein Pfeil trifft: Sie durchbricht die Schädeldecke, bohrt sich durch das Gehirn und tritt auf der anderen Seite wieder aus. Als der junge Mann in der Notaufnahme landet, ist er noch bei vollem Bewusstsein. Weitere Fälle dieser Folge von „Notaufnahme Extrem“: eine verschluckte Zahnspange und eine üble allergische Reaktion. (Text: TLC)

Herzattacken, Knochenbrüche, blutende Stichwunden und abgetrennte Gliedmaßen – Notärzte brauchen in ihrem Job Nerven wie Drahtseile. Und sie arbeiten unter extremem Zeitdruck: Von der ersten Diagnose bis zur Operation bleiben den Medizinern oft nur ein paar Minuten, um die richtigen Maßnahmen zu ergreifen. Jede falsche Entscheidung kann den Patienten das Leben kosten. Wo andere lieber wegschauen, müssen sie genau hinsehen, egal, wie grauenvoll der Anblick auch sein mag. Diese Dokumentarserie zeigt Härtefälle der Notfallmedizin. (Text: DMAX)

Die Geschichte klingt wie ein Horror-Film, ist aber leider real. Am Morgen des 6. August 2011 herrscht in der Notaufnahme des „General Hospital“ im mexikanischen Culiacán akute Explosionsgefahr. Nicht nur die 32-jährige Patientin Karla Flores schwebt in Lebensgefahr, sondern auch das gesamte Ärzte-Team, das sie operieren soll. Die Röntgen-Bilder lassen nämlich keinen Zweifel zu: Zwischen Ober- und Unterkiefer hat sich eine Granate ins Gesicht der jungen Mutter gebohrt. Bevor die Chirurgen das scharfe Geschoss entfernen, muss das ganze Krankenhaus evakuiert werden. Ein falscher Handgriff, und alles fliegt in die Luft. (Text: DMAX)

Andere wären in Panik ausgebrochen und dann schlagartig in Ohnmacht gefallen. Damian Szwedo im polnischen Trzebnica zeigt Nerven aus Stahl: Bei einem Arbeitsunfall hatte sich der junge Mann mit der Kreissäge die rechte Hand abgetrennt. Und trotz des Schocks handelt Damian instinktiv richtig: Er macht sich einen Kompressionsverband, wie er es bei der Armee gelernt hatte, und verstaut die abgesägten Finger im Eisfach. Erst dann ruft er einen Krankenwagen. Obwohl Damian alles richtig gemacht hat, können die Ärzte zwar sein Leben retten, aber nicht seine Hand. Erst sieben Jahre später bekommt er Ersatz – und die Spenderin ist eine Frau. (Text: DMAX)

Das Geschoss hat den Sehnerv nur um Haaresbreite verfehlt und steckt 25 Zentimeter tief in seinem Schädel. Emerson Abreu wurde von einem Harpunenpfeil getroffen. Es war ein Tauchunfall – im trüben Wasser vor der Küste von Rio hatte ihn der Schütze nicht gesehen. Trotz seiner schweren Verletzung ist der Brasilianer bei vollem Bewusstsein und kann sich auf einen Felsvorsprung retten. Dort entdecken ihn zwei Fischer und bringen ihn in ein Krankenhaus. Doch die Uhr tickt. Wenn die Ärzte im „Adao Pereira Nunes Hospital“ Emersons Leben retten wollen, dürfen sie keine Sekunde verlieren. (Text: DMAX)

Als Gabriel Granados im April 2011 ins Krankenhaus eingeliefert wird, hängt sein Leben am seidenen Faden. Der 51-jährige Mexikaner ist auf einer Baustelle zu nah an ein Stromkabel geraten und hat durch die elektrische Ladung von über 1000 Volt schwerste Brandverletzungen erlitten. Den behandelnden Ärzten in Mexico City gelingt es zwar, seinen Puls zu stabilisieren, doch beide Unterarme sind nicht mehr zu retten. Die Gliedmaßen werden in einer Notoperation amputiert. 14 Monate später profitiert Gabriel Granados jedoch vom Unglück eines 34-Jährigen, der bei einer Schießerei ums Leben kam: Als erstem Patienten auf dem lateinamerikanischen Kontinent überhaupt, werden ihm zwei neue Arme transplantiert. (Text: DMAX)

Der 10-jährige Terry Vo spielt mit seinen Freunden in einem Hinterhof in Perth, Westaustralien, Basketball. Nach einem „Slam Dunk“ will sich der Junge am Korb festhalten, so wie es die Profis im Fernsehen tun. Doch die Konstruktion ist nicht stabil genug, um sein Gewicht zu tragen. Stattdessen bricht die ganze Wand über ihm zusammen, und die schweren Steine trennen ihm beide Hände und einen Unterschenkel ab. Trotz der schweren Verletzungen gelingt es den Ärzten im „Princess Margaret Hospital“ in einer spektakulären Notoperation Terrys Leben zu retten. Und heute spielt der Junge sogar wieder Basketball. (Text: DMAX)

Vignesh wird in Neu Delhi von seiner Mutter zum Blumen kaufen geschickt. Und weil er ein artiger Junge ist, verliert der 11-Jährige keine Zeit: Obwohl er sich gerade die Zähne putzt, schwingt sich der Kleine – mit Zahnbürste im Mund – auf sein Rad und fährt los. Als er mitten im Stadtverkehr strauchelt und zu Boden stürzt, bohrt sich die Bürste tief in seinen Rachen. Heftig blutend und mit entsetzlichen Schmerzen wird der Junge ins Krankenhaus eingeliefert. Da die Verletzungen lebensgefährlich sind, dürfen die Ärzte keine Sekunde verlieren. (Text: DMAX)