„Westworld“: Jonathan Nolan und Lisa Joy gehen zu Amazon

Lena Waithe für Gastrolle in dritter Staffel engagiert

Bernd Krannich
Bernd Krannich – 15.04.2019, 16:00 Uhr

„Westworld“ – Bild: HBO
„Westworld“

Aktuell sind die Dreharbeiten zur dritten Staffel von „Westworld“ angelaufen – damit zementiert sich, dass neue Folgen der Serie erst im Jahr 2020 ausgestrahlt werden. Mit Lena Waithe konnten die Macher um Lisa Joy und Jonathan Nolan ein weiteres, in der US-Unterhaltungsbranche bekanntes Gesicht für eine Gastrolle engagieren. Daneben gibt es auch geschäftlich für die beiden Produzenten und Autoren Neuigkeiten: Sie haben einen Deal im neunstelligen Millionenbereich mit Amazon abgeschlossen. Mit ihrer Science-Fiction-Serie planen sie dennoch, weitere Staffeln zu verbringen.

Aktuell zahlen die diversen Contentproduzenten – Produktionsstudios, aber vor allem auch die Streaming-Dienste – für namhafte Produzenten und Serienschöpfer gewaltige Summen, um sich deren Dienste als Serienentwickler zu versichern. Dort ist nun auch Amazon Studios eingestiegen, das für die Dienste des Ehepaars Nolan-Joy und ihrer Firma Kilter Films erstmals wirklich tief in die Tasche gegriffen und einen der reichhaltigsten Deals bisher angeboten hat. Der liegt laut Deadline im „unteren bis mittleren neunstelligen Bereich“ – also jenseits der 100 Millionen US-Dollar. Damit spielt das Ehepaar in der Topliga von Ryan Murphy und Shonda Rhimes (beide bei Netflix), Greg Berlanti (bei Warner Bros TV) und Mike Schur (bei Universal TV). Dazu kommt, dass die beiden in ihrem Vertrag stehen haben, dass sie „über mehrere Staffeln“ ihre HBO-Serie „Westworld“ weiter direkt betreuen können – denn dort sind sie die treibende kreative Kraft. Ihre neuen Serienentwicklungen sind nun aber exklusiv für Amazon.

„Westworld“ hatten die beiden unter ihren damaligen, jeweils einzeln ausgehandelten Verträgen bei Warner Bros. und unter dem Dach von J.J. Abrams’ Firma Bad Robot entwickelt. Auch Abrams verhandelt aktuell um einen neuen Megadeal. Die großen Summen kommen dadurch zustande, dass einerseits häufig TV- und Filmrechte auf einen Schlag vergeben werden, dazu längere Laufzeiten als das bisherige Maximum von vier Jahren ausgehandelt werden und aufgrund geänderter Geschäftsmodelle die bisher üblichen Gewinnbeteiligungen bei der Vermarktung über mehrere (werbefinanzierte) Plattformen entfallen – weil die Contentproduzenten nun nahezu alles in einem klaren Zahlungsplan abgelten und im Laufe der Zeit über Abogebühren refinanzieren.

Lena Waithe ist in den USA eine bekannte afro-amerikanische Produzentin – natürlich wird über ihre Figur noch Stillschweigen gewahrt. Sie hat sowohl eine Hauptrolle in der Netflix-Serie „Master of None“ gespielt wie auch einen Autoren-Emmy für ein Drehbuch dort gewonnen. Daneben hat sie sowohl das Showtime-Drama „The Chi“ wie auch die aktuelle Serienadaption „Boomerang“ entwickelt.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

    weitere Meldungen