„The Syndicate“-Schöpferin Kay Mellor schreibt „In The Club“ für BBC

Nach Vorlage für Spielbergs „Lucky 7“ folgt jetzt Drama über Schwangerschaften

Stefan Genrich
Stefan Genrich – 19.06.2013, 07:19 Uhr

Kay Mellor spielte ihre eigene Mutter auf der Bühne und im TV in „A Passionate Woman“ – Bild: BBC
Kay Mellor spielte ihre eigene Mutter auf der Bühne und im TV in „A Passionate Woman“

Kay Mellor schreibt „In the Club“, nachdem die Offizierin des ‚Order Of The British Empire‘ erst im Mai erfahren hat, dass das US-Remake ihres großen Erfolges „The Syndicate“ in Serie geht – mit Hit-Maker Steven Spielberg als Executive Producer (fernsehserien.de berichtete). Nun hat die BBC der Autorin von „A Passionate Woman“ und „The Chase“ den Auftrag für sechs einstündige Episoden über Schwangerschaften, bevorstehende Geburten, Liebe und veränderte Beziehungen im Zeichen eines Babys erteilt.

Die neue Miniserie folgt sechs Paaren, die während der letzten drei Monate der Schwangerschaft in einer Vorbereitungsgruppe für werdende Eltern aufeinander stoßen. Die künftigen Mütter und Väter müssen sich unterschiedlichen Problemen stellen – angefangen von geschwollenen Füßen über chronische Blähungen bis hin zu begleitenden Schulden, einer Scheidung und sogar einem Todesfall.

Schwer trifft es das 15-jährige Schulmädchen Rosie, das bislang die Schwangerschaft ihren Freunden, ihrem als Lkw-Fahrer schwer beschäftigten Vater und sogar ihrem nichts ahnenden Freund verschwiegen hat. Hingegen hat Business-Frau Roanna mit 46 Jahren und zwei erwachsenen Kindern eigentlich mit Schwangerschaften abgeschlossen, als sie dann doch ein Baby von ihrem jungen Liebhaber erwartet und den alten Verpflichtungen aus Job, Geld und Beinahe-Ex-Ehemann zu entfliehen versucht – sofern so etwas in ihren Designer-Schuhen noch möglich ist. Für die gleichgeschlechtlichen Eltern Susie und Kim hat Neil schon zum zweiten Mal erfolgreich sein Sperma gespendet, aber irgendwie läuft das Arrangement mit dem biologischen Vater diesmal anders.

Dianne und Rick hatten sich bereits darauf eingestellt, dass es nicht mit einer Schwangerschaft klappen würde – aber da meldet sich auf wundersame Weise ein Kind an, und trotzdem haben die beiden nicht alles auf der Rechnung, wie eine späte Untersuchung enthüllt. Gegen solche Überaschungen scheinen Yasmin und Dev mit ihrer glücklichen arrangierten Ehe gefeit zu sein, allerdings stimmt etwas nicht bei der Berechnung des Geburtstermins für ihr Flitterwochen-Baby. Schließlich fürchtet sich ausgerechnet Hebamme Vicky insgeheim vor der bevorstehenden Geburt ihres eigenen Babys. Zudem steht ihren Arbeitskolleginnen ein Schock bevor, als sie herausfinden, wer der rätselhafte Vater dieses Kindes ist.

Als damals sehr junge Mutter von zwei Töchtern kennt sich Kay Mellor mit plötzlichen Umbrüchen durch eine Geburt aus: „Sie verändert dich und deine Beziehungen für immer“, sinniert sie in einer Produktionsmitteilung der BBC und gibt ihre Erfahrungen weiter: „Noch immer bin ich eng mit den Leuten befreundet, die ich in meinem Geburtsvorbereitungskurs traf. Das ist eine besondere Zeit in deinem Leben“, erinnert sich die 62-jährige Autorin an die Tage, als sie die Unterstützung von Menschen brauchte, „die begreifen, was du gerade durchstehst“. Auf starkes Vertrauen setzt Kay Mellor auch bei ihrer Tätigkeit als Drehbuchschreiberin und Executive Producer für „In The Club“: „Ben Stephenson und Polly Hill von der BBC verstehen instinktiv meine Arbeit.“ Zu ihrem Wohlgefühl bei dieser Dramaserie trägt vermutlich bei, dass Tochter Yvonne Francas für Rollem Productions mit an Bord ist. Die Dreharbeiten finden hauptsächlich in Nordengland statt. Über die Besetzung ist noch nichts bekannt. Die Premiere ist für 2014 geplant.

„In The Club“ soll die lange Liste der Erfolge von Kay Mellor verlängern. Den bislang größten Hit hat sie mit „The Syndicate“ erzielt. Im März und April lief die zweite Staffel. Hollywoods Goldkind Steven Spielberg sicherte sich 2012 die Rechte für eine US-Adaption, und ABC schickt die Episoden als „Lucky 7“ in Serie. Sowohl das Original als auch die amerikanische Umsetzung drehen sich um die Folgen eines plötzlichen Riesengewinns im Lotto für eine Tippgemeinschaft, die bislang mit finanziellen Problemen kämpfte.

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