Starz sichert sich Rechte an „Crime Family“ von Bruckheimer TV

Cast für Schwestern-Drama „Vida“ verpflichtet

Bernd Krannich
Bernd Krannich – 18.11.2017, 14:00 Uhr

Starz sichert sich Rechte an "Crime Family" von Bruckheimer TV – Cast für Schwestern-Drama "Vida" verpflichtet – Bild: Starz

Aktuell setzt der amerikanische Pay-TV-Sender Starz auf Latinos als Publikum. Daher hat sich der Sender in einem Bieterwerttsreit die Rechte am Projekt „Family Crimes“ gesichert, das „Suicide Squad“ Regisseur David Ayer unter dem Dach von Jerry Bruckheimer Television entwickelt hat. Daneben wurde der Cast des bereits zuvor direct-to-series bestellten „Vida“ verkündet.

Starz hat sich unter den Pay-TV-Sendern der USA in Sachen Eigenproduktionen auf die Nischen spezialisiert. Erfolgreich war man als Vorreiter der aktuellen Welle, afro-amerikanische Zuschauer anzusprechen („Power“), mit „Outlander“ wollte man gezielt einem mehrheitlich weiblichen Publikum ein Schmankerl bieten, das man bei anderen Premium-Sendern vernachlässigt sah. Neuestes Zielpublikum ist nun also die große Minderheit der US-Amerikaner mit Wurzeln in Lateinamerika, insbesondere Mexiko.

Family Crimes
Starz, das seine Serien in der Regel ohne Pilotepisode gleich direct-to-series schickt, ist bereits dabei, ein Autorenkollektiv zum Ausarbeiten der Handlung zusammenzustellen („Writer’s Room“), hat den Casting-Prozess anlaufen lassen und erstellt einen Zeitplan, um im Sommer 2018 mit den Dreharbeiten zu beginnen. Offiziell grünes Licht hat das Format zwar noch nicht, aber da Starz im Falle eine Nicht-Produktion eine Vertragsstrafe zahlen müsste (series production commitment), gilt das eher als Formsache.

Die Serie handelt von einer jungen und in wohlhabenden Verhältnissen aufgewachsenen Latina, die ihr Leben auf den Kopf stellen und Verantwortung übernehmen muss, als die amerikanischen Bundesbehörden deren Geschäfte mit der mexikanischen Mafia auf die Spur kommen. Schnell lernt sie, sich in der kriminellen Unterwelt zurechtzufinden, findet sich aber aber auch in einem komplexen Netz von Rivalitäten, ungeschriebenen Verhaltensregeln und politischen Verflechtungen wieder.

Vida
Für „Vida“ hat Starz einen Cast versammelt, der weitgehend aus noch unbekannten Schauspielerinnen besteht. Im Zentrum der Handlung stehen die beiden Schwestern Emma und Lyn, die aus der Eastside von Los Angeles stammen (wo überproportional viele Latinos wohnen) und die einer Familie mit mexikanischen Wurzeln entstammen. Beide sind einander entfremdet. Äußere Umstände zwingen sie, in die alte Heimat zurückzukehren und sich mit schockierenden Enthüllungen über die Identität ihrer Mutter auseinandersetzen.

Emma (Mishel Prada) hatte Mutter und Schwester den Rücken gekehrt. Als ihre Mutter stirbt, kehrt sie notgedrungen zurück, um sich mit dem Familiengeschäft auseinanderzusetzen. Lyn (Melissa Barrera) hat sich ein sorgenfreies Leben als Party-Girl in der Bay-Area geschaffen.

Weitere Figuren der Serie sind: Eddy (Karen Ser Anzoategui; „East Los High“) hat ein einschüchterndes Äußeres, ist aber sehr sanft, entgegenkommend und vertrauenswürdig. Marisol (Chelsea Rendon) ist das Paradebeispiel eines rebellischen, unterprivilegiert aufgewachsenen Bewohners der East-Side-Kultur: sie „weiß“, wie der Hase läuft und mit welchen Mitteln Latinos von „der Gesellschaft“ am Aufstieg gehindert werden, ist politisch engagiert und ist immer erst einmal gegen den Status Quo. Johnny (Carlos Miranda) ist ein durch und durch anständiger junger Mann, der mit seiner schwangeren Freundin verlobt ist und die Verantwortung über die schlecht laufende Autowerkstatt seines Vaters übernommen hat – allerdings verbindet ihn mit Lyn eine komplizierte Vorgeschichte. Ähnliches gilt für Cruz (Maria-Elena Laas), eine enigmatische lesbische Frau, die eine Vorgeschichte mit Emma verbindet.

Big Beach TV produziert die Serie, Alonso Ruizpalacios inszeniert den Serienauftakt, Tanya Saracho fungiert als Showrunnerin.

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