„Star Wars: Resistance“ endet nach nur zwei Staffeln

Trailer und US-Starttermin zur neuen Staffel

Bernd Krannich
Bernd Krannich – 15.08.2019, 08:15 Uhr

„Star Wars: Resistance“ – Bild: Lucasfilm/Disney Channel
„Star Wars: Resistance“

Disney hat den 6. Oktober als Starttermin für die zweite Staffel seiner Animationsserie „Star Wars: Resistance“ verkündet. Dabei wird es sich gleichzeitig um die letzte Staffel dieser Serie handeln. Nachdem „Resistance“ seinerzeit frühzeitig verlängert worden war, wirft das jetzige, schnelle Ende zahlreiche Fragen auf.

Zunächst gibt es aber einen Trailer zu den neuen Folgen und zahlreiche Castzugänge zu vermelden. Die Handlung der neuen Staffel soll teils parallel zum Film „Star Wars: Die letzten Jedi“ spielen und teils auf den kommenden Film „Star Wars – Episode IX: Der Aufstieg Skywalkers“ (Kinostart in Deutschland am 19. Dezember 2019) hinarbeiten.



„Star Wars: Resistance“ begann mit der Entsendung des jungen Piloten Kaz Kazuda auf die abgelegene Versorgungsplattform Colossus, der dort die Augen nach der mysteriösen Ersten Ordnung offen halten sollte. Undercover als Mechaniker eingeschleust erlebte Kaz, dass die Erste Ordnung als Nachfolger des Galaktischen Imperiums sich die Kontrolle über diesen für sie logistisch wichtigen Außenposten sichern wollte. Und, dass es sich bei Colossus in Wahrheit um eine „gelandete“ Weltraumstation handelt. Am Ende der ersten Staffel floh die Station schließlich vor dem Zugriff der Ersten Ordnung in den Hyperraum.

In der neuen Staffel befindet sich die Station auf der Flucht. Einerseits ist die Versorgungslage schwierig und Nachschub muss beschafft werden. Andererseits hatte man auch Piraten an Bord genommen, die ebenfalls auf der Abschussliste der Ersten Ordnung standen. Der Trailer zeigt, dass es hier zu Reibereien um die Führungsfrage kommen wird.

Gleichzeitig macht die Erste Ordnung Jagd auf Colossus. Dabei erhalten sie Unterstützung von Kaz’ ehemaliger Kollegin Tam, deren Gerechtigkeitsgefühl sie zu einer Zusammenarbeit mit der Ersten Ordnung gebracht hatte – allerdings kannte sie auch nicht die volle Wahrheit über diese Organisation.

In neuen Gastrollen zu hören sein werden: Joe Manganiello („Magic Mike“) als Ax Tagrin, Daveed Diggs („Snowpiercer“) als Norath Kev, Matthew Wood („Star Wars: The Clone Wars“) als Kylo Ren und Lucy Lawless („Xena“) als „Aeosian Queen“.

Warum das schnelle Ende?
Mit nur zwei Staffeln ist die Laufzeit von „Star Wars: Resistance“ überraschend kurz. „Star Wars Rebels“ brachte es immerhin auf vier Staffeln, „Star Wars: The Clone Wars“ wurden äußere Umstände – der Besitzerwechsel bei Lucasfilm – nach zunächst fünf Staffeln zum Verhängnis.

Einerseits kann festgehalten werden, dass viele „Star Wars“-Fans mit der neuen Serie nichts anfangen konnten, sie online zerrissen hatten. Das mag damit erklärt werden, dass die Serie ja auch eigentlich für Kinder um zehn Jahre geschaffen wurde und nicht für ein erwachsenes Publikum. Schon „Rebels“ war über seine vier Staffeln – und parallel mit den jungen Zuschauern – erwachsener geworden: Anfangs zehnjährige Zuschauer waren am Ende 14 und somit für ‚erwachsenere‘ Themen wie Verlust, Selbstaufopferung und Krieg ansprechbarer. Daneben benutzte „Resistance“ einen Animationsstil, der bei den älteren Zuschauern vom ersten Preview an wenig Gegenliebe fand. Andererseits kann man es erwachsenen Fans des „Star Wars“-Universums nicht verdenken, dass sie alle Produkte aufsaugen – und daher auch an der „Kinderserie“ nicht vorbeikamen.

Die frühe Verlängerung von „Resistance“ war seinerzeit einerseits dem langen Produktionsprozess animierter Serien geschuldet: Hätte man die Serie nicht sehr früh verlängert, dann hätte man eben zwischen den Staffeln mit einer sehr langen Pause leben müssen. Da „Star Wars“ ein starkes Franchise ist und sich Disney/​Lucasfilm hier keine offenen Enden erlauben wollten, hätte man vermutlich so oder so in den sauren und teuren Apfel gebissen, die Serie „rund“ abzuschließen.

Mittelfristig stellt sich die Frage, wohin bei Disney die Reise gehen wird. Setzt man in Zukunft einfach auf Realserien wie „The Mandalorian“ und den Streaming-Dienst Disney+ und weist die verfügbaren Gelder für „Star-Wars-Serien“ hierhin zu? Das könnte eine Reaktion auf das erwähnte systematische Problem sein, dass sich auch erwachsene „Star Wars“-Fans Kinderserien „antun“ werden, die noch auf sie ausgerichtet sind – und diese in sozialen Netzwerken entsprechend kritisieren werden. Ein Indiz könnte sein, dass Dave Filoni – der bisher alle Animationsserien für Kinder leitete – auch bei „The Mandalorian“ ein hervorgehobener Produzent geworden ist.

Das würde dann aber wohl das Aus für die etablierte Animationsabteilung werden. Alternativ könnte die in Zukunft für Lucasfilm auch Serien für ein erwachsenes Zielpublikum (zwischen 19 und 49 Jahren) und für Disney+ produzieren.

Oder sieht man bei Disney die Kritik an „Resistance“ als Ausnahme an und wird auch weiterhin für die „Kindersender“ Disney Channel und Disney XD animierte Serien produzieren? Und diese so ausrichten, dass sie die Haupthandlung ausklammern und von den Erwachsenen wirklich ignoriert werden können? Vermutlich kennt man bei Disney schon die Antworten, bis diese an die Öffentlichkeit gelangen, dürfte es aber noch eine Weile dauern.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

    weitere Meldungen