Zum Abschluss des Jahres möchten wir euch fernab von objektiv messbaren Serien-Tops und -Flops auch unsere ganz persönlichen Serienfavoriten vorstellen. Die folgenden Serien haben die Mitarbeiter:innen von fernsehserien.de im Jahr 2022 ganz besonders bewegt. Dabei muss es sich nicht zwingend um eine brandneue Serie aus diesem Jahr handeln, sondern kann auch eine (wieder-)entdeckte Serie von früher sein.
Die Serienhighlights der Redaktion
„Andor“
Meine Lieblingsserie 2022 ist „Andor“, weil sie „Star Wars“ facettenreicher macht sowie die Anfänge der Rebellion beleuchtet – und das ganz ohne Laserschwerter. (Henning/Geschäftsführung) 2022 & TM Lucasfilm Ltd.
„Chucky“
Meine Serie des Jahres ist „Chucky“. Im Vorfeld habe ich mir alle Teile der Filmreihe angesehen und war dann überrascht, wie gut die Serie sich hier inhaltlich einfügt. Elemente von Horror und Coming of Age werden gekonnt miteinander verbunden und im Verlauf dieser ersten Staffel in Rückblenden auch mehr zur Geschichte des Serienmörders Charles Lee Ray ausgearbeitet. Einen guten Soundtrack gibt’s noch obendrauf. Klare Empfehlung von mir! (Daniel/Serien-Redaktion) 2021 Universal Content Productions Inc.
„Der Alte“
Am 11. April 2022 jährte sich die Premiere von „Der Alte“ im ZDF zum 45. Mal. Diesen besonderen Geburtstag wollten wir natürlich auch bei fernsehserien.de/fernsehserien.de feiern. Und es ist wohl Berufsgefahr: Dieser Redakteur blieb während der Recherche vollkommen bei Kommissar Leo Kress (Rolf Schimpf) und Spurensicherer Riedmann (Markus Böttcher) hängen. Ein Abo des ZDF-Krimi-Channels bei Prime Video später und die meisten Episoden stehen in wunderbarer HD-Fassung frisch remastert zur spannenden Verfügung. Besser sah Krimi-Klassik kaum je aus, besser fühlte sie sich kaum je an! (Ralf D./News-Redaktion) ZDF/Rainer Friedl
„genera+ion“
Heimliche Gefühle für den neuen Schülerberater, eine plötzlich einsetzende Geburt auf der Frauentoilette einer Shopping Mall, ein explizites Snapchat-Foto in der Kirche – und das alles noch vor Ende der ersten Folge! „genera+ion“ stellt das Leben einer Gruppe queerer Jugendlicher und ihrer Unterstützer in den Mittelpunkt, möchte durch provokante (und teils eklige) Bilder Aufmerksamkeit erzeugen, ist durch sein hohes Schnitt- und Erzähltempo fürs Publikum außerhalb der TikTok-Zielgruppe nicht immer leicht nachzuverfolgen, besticht aber dennoch durch liebenswerte Charaktere, deren Jugendprobleme im Kern seit Generationen gleich geblieben sind. Größtes Highlight: Justice Smith in der Rolle des extrovertierten Chester, für den allein sich das Gucken der 16 Folgen umfassenden liberalen HBO-Max-Serie schon gelohnt hat. (Bastian/Serien-Redaktion) HBO Max
„O.C., California“
Der 16-jährige Ryan wird von der reichen Familie Cohen aufgenommen und gelangt somit plötzlich in die Oberschicht des Küstenorts Newport Beach. „O.C., California“ ist eine überraschend witzige Primetime-Jugend-Soap mit liebenswürdigem Cast in sommerlicher Kulisse. (Lukas/Serien-Redaktion) Warner Bros. Discovery
„Primal“ (Staffel 2)
Roh, herausfordernd, brutal – und gleichzeitig voller Hoffnung und wunderschön. Auch in der zweiten Staffel entfaltet „Primal“ eine beachtliche erzählerische und visuelle Kraft. Die Welt wird größer, die Mysterien gewaltiger und die Konsequenzen tiefgreifender. Staffel Drei kann gar nicht früh genug kommen. (Jan/Serien-Redaktion) adult swim
„Reich und Schön“
Da ich diese Serie seit mittlerweile 33 Jahren verfolge, kann ich sie getrost als große Serienliebe meines Lebens bezeichnen: „Reich und Schön“. Seit September letzten Jahres werden die ersten Jahrgänge nach und nach auf dem offiziellen YouTube-Kanal veröffentlicht, mittlerweile ist man beim siebten Jahr angekommen – und ich kann endlich all die Lücken schließen, die damals beim Anschauen einer täglichen Serie ohne Online-Mediatheken (und ohne Videorekorder) entstanden sind. Die Anfänge haben für mich nichts von ihrer Faszination eingebüßt – wenngleich in den meisten Folgen (fast) nichts passiert, wird der Spannungsbogen durch die besondere Inszenierung konsequent aufrecht erhalten, sodass man auch die nächste Folge wieder sehen will. An die 200 Kommentare pro Folge bei YouTube lassen erahnen, dass es nicht nur mir so geht. (Gregor/Programmierung) CBS/Courtesy of the Everett Collection
„Severance“
Star Trek, Star Wars – alles schön gut, doch die beste Sci-Fi-Serie dieses Jahres sieht aus wie ein Retro-Thriller. „Severance“, ebenso stylish wie pointiert inszeniert von Ben Stiller, spitzt den Effizienzdruck des Spätkapitalismus bedrohlich zu und zeigt eine Zukunftswelt, in der Privat- und Arbeitsleben erinnerungstechnisch getrennt werden können. Das Unbehagen wächst schleichend und mündet in ein teuflisch spannendes Finale. (Gian-Philip/TV-Kritiken) 2022 Apple Inc.
„Sprung“
Abseits der großen Blockbuster-Serien, die mit gewaltigen Millionenbudgets und Werbekampagnen um die Aufmerksamkeit der Zuschauer heischen, hat Amazons Freevee „Sprung“ veröffentlicht, eine Gaunercomedy mit Herz in der Anfangszeit von Corona und in der guten Tradition von „My Name is Earl“. (Bernd/News-Redaktion)Amazon
„Supernatural“
„Supernatural“ hat für einen Fantasy-Begeisterten einfach ALLES. Alle nur möglichen Wesen und Charaktere aus Fabeln, Legenden, …, von denen man jemals gehört hat, kommen vor. Es hat Mystery, Krimi, Romantik, Thrill, z. T. Horror und den besten Witz schlechthin wirklich gut auf 15 Staffeln verteilt. Sie verteilt eine Story von Familie und Freundschaft auf uns bekannte alltägliche Situationen und Fragen ans Leben und verpasst ihnen noch einen Touch Fantasy-Epos. Einfach UNSERE Realität mit dem Kniff „Alle Monster unter dem Bett sind real“. Einfach nur geil! (Sadi/Programmierung) Warner Bros. Discovery
„Wednesday“
Selten war ich bei einem Reboot so skeptisch, aber ich war positiv überrascht. Man muss das Original der „Addams Family“ nicht kennen, um die Serie – und vor allem die Hauptprotagonistin „Wednesday“ – auf Anhieb zu mögen. (Ralf S./Geschäftsführung) Matthias Clamer/Netflix
Über den Autor
Bastian Knümann, Jahrgang 1988, fühlt sich in der Nische wohler als im TV-Mainstream. In seiner Kindheit fesselten ihn neben Serien wie „Batman“ aus den 60ern, den Disney-Serien im samstäglichen KRTL-Block und den RTL-II-Animes bei „Vampy“ auch Shows wie „Geh aufs Ganze!“, „Die 100.000,- Mark Show“ und „Wetten, dass..?“. Nach Ausflügen vor und hinter die Kamera war recht früh klar, dass er sein Hobby zum Beruf machen wird. Trotz eines BWL-Studiums ist er überzeugt, dass Programmverantwortliche mehr auf ihr Bauchgefühl hören sollten als auf nackte Zahlen aus der Marktforschung. Reagiert dank RTL II allergisch auf ungerechtfertigt geschnittene Sendungen im Namen eines falsch verstandenen Jugendschutzes („Detektiv Conan“, „Kickers“ & Co.). Setzt sich dafür ein, dass die Meinungsfreiheit im deutschen Fernsehen gewahrt bleibt und dass keine US-amerikanischen Verhältnisse entstehen, bei der bestimmte Worte weggepiept werden. „Das Hausbau-Kommando“ hat ihn dazu gebracht, sich einen großen Wissensschatz im Bereich des englischsprachigen Factual Entertainments anzueignen, das auf Nischensendern wie DMAX, ProSieben MAXX, TLC oder kabel eins Doku läuft. Aus dem fiktionalen Bereich begeistern ihn nach wie vor „American Crime Story“, „black-ish“, „The Carmichael Show“, „Atlanta“, „Stranger Things“, „Fresh Off the Boat“ und „Veep“. Steht aufrichtig zu seinen Guilty Pleasures „Couponing extrem“, „Auf Bigfoots Spuren“ und „Germany’s Next Topmodel“. Nebenbei lässt er gerne CNN mit Kate Bolduan, Wolf Blitzer, Brian Stelter und Van Jones laufen und ist stolz darauf, an Jimmy Fallons Schreibtisch gesessen zu haben. Ist nach wie vor glühender Formel-1-Fan und freut sich über die samstägliche Sky-Bundesligakonferenz – vor allem, wenn Wolff-Christoph Fuss am Mikro sitzt. Seit seinem Praktikum in den Semesterferien im Sommer 2011 gehört er der Redaktion an und ist damit einer der dienstältesten Mitarbeiter.
