„Schöne neue Welt“: Serienadaption von Aldous Huxleys „Brave New World“ feiert Deutschlandpremiere

Literaturadaption ab sofort bei TVNOW

Bernd Krannich
Bernd Krannich – 28.09.2020, 16:00 Uhr (erstmals veröffentlicht am 01.09.2020)

„Schöne neue Welt“: Lenina Crowne (Jessica Brown Findlay), John the Savage (Alden Ehrenreich) und Bernard Marx (Harry Lloyd) – Bild: TVNOW/ © 2020 Universal Content Productions LLC. All Rights Reserved.
„Schöne neue Welt“: Lenina Crowne (Jessica Brown Findlay), John the Savage (Alden Ehrenreich) und Bernard Marx (Harry Lloyd)

Die aktuelle Romanadaption „Brave New World“ hat seit heute eine deutsche Heimat: TVNOW hat den Neunteiler nach Aldous Huxley als „Schöne neue Welt“ veröffentlicht.

Huxleys Roman mit dem deutschen Titel „Schöne neue Welt“ wurde 1931 veröffentlicht und ist in einer sterilen Zukunft angesiedelt, in der Krieg und Krankheiten praktisch unbekannt sind – allerdings auch Kunst, Kreativität und das Ausleben von Emotionen.

Mit geistesverändernden Drogen werden in der Gegenwart von „Schöne neue Welt“ unangenehme Gefühle unterdrückt, natürliche Fortpflanzung ist durch Gentechnik ersetzt und das Konsumieren der Droge Soma gilt als die einzige Religion. Alle, die sich dieser gleichgeschalteten Gesellschaft nicht anpassen wollen, werden in Reservaten, den sogenannten Savage Lands, isoliert.

Als Bewohner von New London haben Bernard Marx (Harry Lloyd, „Game of Thrones“) und Lenina Crowne (Jessica Brown Findlay, „Downton Abbey“) nur diese strikte gesellschaftliche Ordnung erlebt. Crowne ist eine Arbeiterin in der Beta-Plus-Brutstätte und hat begonnen, ihre Rolle in der Gesellschaft zu hinterfragen. Die Neugier führt sie schließlich in die Savage Lands, wo sie in eine gewalttätige Rebellion verwickelt werden. Ihre Rettung ist John the Savage (Alden Ehrenreich, „Solo: A Star Wars Story“), der mit ihnen nach New London flieht. Dort droht dessen Ankunft die gesellschaftliche Ordnung aus den Fugen geraten zu lassen.

Weitere zentrale Rollen haben Joseph Morgan („Vampire Diaries“, „The Originals“), Kylie Bunbury („Game Night“, „Pitch“), Sen Mitsuji („Origin“), Nina Sosanya („Killing Eve“) sowie Demi Moore („Ghost – Nachricht von Sam“) als Serienmutter von John the Savage.

Die Serienadaption wurde von David Wiener, Grant Morrison und Brian Taylor verfasst. Unser Kritiker Gian-Philip Andreas fand manche der Ergänzungen durchaus gelungen im Ansatz – etwa ein „House of Want“ oder ein „House of Monogamy“ in einem „Vergnügungspark“, die den Besuchern die überholten Sitten und Gebräuche unserer Gegenwart wie Schlussverkaufsrummel oder Hochzeit vermitteln sollen. Allerdings haben die Produzenten die Handlung haben noch um ein weltweites Computersystem und einen Mordfall ergänzt – und damit auch ein bisschen von den philosophischen Grundfragen entfernt, die der Roman eigentlich ins Zentrum gestellt hatte.

Die Miniserie war bei NBCUniversal ursprünglich mal für das USA Network entwickelt worden, hatte dann aber im Sommer ihre Weltpremiere beim recht kurzfristig aus dem Boden gestampften Streamingdienst Peacock. Hinter der Serie steht die Produktionsfirma UCP – deren vollständiger Name lautete einst Universal Cable Productions, zwischenzeitlich hat sie sich zu Universal Content Productions umbenannt, um den Wandel der Zeit zu reflektieren, wo man Formate auch für Streaming-Dienste herstellt.

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