Die 6000. Folge von „Gute Zeiten, Schlechte Zeiten“ bescherte RTL Traumquoten.
Bild: RTL / Philipp Rathmer
Am 11. Mai 1992 startete mit „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ die erste Daily Soap bei RTL, die zu Beginn noch auf 230 Folgen angelegt war und sich an der Handlung des australischen Vorbilds „The Restless Years“ orientierte. Dass fast auf den Tag genau 24 Jahre später die unfassbare Anzahl von 6000 Folgen auf der Uhr stehen würden, konnte zum damaligen Zeitpunkt niemand ahnen. Am gestrigen Mittwochabend feierte RTL das Jubiläum mit einer 90-minütigen Folge, die zur gewohnten Zeit startete und damit über die Primetime hinaus lief. Angesichts der Quoten kann man den Kölner Sender zu dieser Entscheidung nur beglückwünschen.
Mit insgesamt 4,02 Millionen Zuschauern und grandiosen 23,8 Prozent beim jungen Publikum wurde der eindeutige Tagessieg in der Zielgruppe eingefahren. Seit über drei Jahren konnte keine einzige Folge der Soap eine höhere Reichweite verzeichnen. Auch beim Gesamtpublikum lief es mit einem Marktanteil von 13,9 Prozent weit überdurchschnittlich. Das anschließende Special „Die große GZSZ-Erfolgsstory“ mit einem Blick hinter die Kulissen des Dauerbrenners kam auf ebenfalls beeindruckende 19,6 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen. Auch „stern TV“ machte seine Sache mit 15,1 Prozent zum Abschluss des Abends zufriedenstellend.
Beim Gesamtpublikum musste sich RTL nur ganz knapp dem ZDF geschlagen geben. Die Wiederholung des Films „Die Toten vom Bodensee“ erreichte insgesamt 4,25 Millionen Zuschauer. Der Gesamtmarktanteil fiel mit 13,8 Prozent angesichts der späteren Anfangszeit sogar minimal geringer aus als die 6000. „GZSZ“-Folge. Das Erste schickte die erste Folge von „Emma nach Mitternacht“ mit Katja Riemann ins Rennen. 3,96 Millionen Zuschauer (12,9 Prozent) interessierten sich insgesamt für den Film „Der Wolf und die sieben Geiseln“. In der Zielgruppe lief es für beide Reihen mit 6,3 und 6,4 Prozent zumindest solide.
Ein großer Erfolg gelang auch dem kleinen Sender Sport1, der sich dank der eingekauften Europa-League-Rechte in den vergangenen Wochen bereits über großes Interesse freuen durfte. Zwar verfehlte das Finale zwischen Jürgen Klopps FC Liverpool und dem FC Sevilla einen neuen Saisonrekord, mit insgesamt 3,25 Millionen Zuschauern und 12,2 Prozent kann man in Ismaning allerdings äußerst zufrieden sein. In der Zielgruppe schalteten 1,28 Millionen Fußballfans ein, der Marktanteil fiel mit 12,6 Prozent sogar noch ein Stück höher aus. Beide Werte entsprechen etwa dem Zehnfachen des aktuellen Senderschnitts.
Damit war Sport1 beeindruckenderweise der größte Verfolger des „GZSZ“-Abends, was auch daran lag, dass „Grey’s Anatomy“ bei ProSieben wieder etwas schwächer lief als in der Vorwoche. Die beiden neuen Folgen kamen auf mittelmäßige 10,8 und 10,4 Prozent in der Zielgruppe; vor sieben Tagen lagen die Werte bei 13,9 und 12,5 Prozent, wenngleich die Konkurrenz dort bei weitem nicht so stark war. In die eindeutig falsche Richtung entwickelt sich derweil die neue Arztserie „Code Black“. Im Anschluss an „Grey’s Anatomy“ sackte die Reichweite von insgesamt 1,54 Millionen auf gerade mal 820.000 Zuschauer und schwache 6,6 Prozent beim jungen Publikum ab.
Auch Sat.1 hatte am Mittwochabend seine Sorgen und ging mit seiner neuen Rankingshow „21 Schlagzeilen“ regelrecht baden. Die von Matthias Killing präsentierte Sendung lockte lediglich 1,43 Millionen Zuschauer vor den Bildschirm, in der Zielgruppe sollten angesichts desolater 6,4 Prozent bereits jetzt in Unterföhring die Alarmglocken schrillen.
Zu den Flops des Abends müssen auch die Serien bei VOX gezählt werden: Zwei Folgen von „Secrets and Lies“ markierten mit 3,4 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen neue Tiefstwerte, ehe auch „Major Crimes“ und „Motive“ mit Marktanteilen von jeweils 4,6 Prozent im roten Bereich landeten. Bei RTL II lief es für „Die Wollnys“ angesichts 5,6 Prozent noch solide, ehe „Die Babystation – Jeden Tag ein kleines Wunder“ im Anschluss nur noch dürftige 3,7 Prozent erzielte.
Bei den kleinen Sendern stach mal wieder ZDFneo heraus, das mit einer „Wilsberg“-Folge beachtliche 1,37 Millionen Zuschauer einsammelte und auf sehr gute 5,7 Prozent beim Gesamtpublikum kam. Die in der Zielgruppe erreichten 2,9 können sich ebenfalls sehen lassen. Gleiches gilt für RTL Nitro, wo sich „Law & Order: Los Angeles“ am späten Abend zu einem Spitzenwert 3,9 Prozent bei den Umworbenen aufschwang. 550.000 Zuschauer blieben ab 22:45 Uhr noch dran.
