Fuvush Finkel (neben Jeri Ryan) in „Boston Public“
Bild: FOX
Schauspieler Fyvush Finkel ist im Alter von 93 Jahren verstorben. Wie der Sohn des Darstellers der New York Times mitteilte, waren dem längere, altersbedingte gesundheitliche Probleme vorausgegangen. Nichtsdestotrotz war der Darsteller bis zuletzt aufgetreten. Während sich der Hauptteil von Finkels Karriere auf der Bühne abspielte, kam er in den beiden David-E.-Kelley-Serien „Picket Fences“ und „Boston Public“ zu Fernsehhauptrollen, die ihm unter anderem einen Emmy einbrachten.
Geboren als Philip Finkel im Jahr 1922 änderte der Darsteller bereits im Kindesalter im Rahmen seiner ersten Auftritte als Neunjähriger seinen Vornamen in Fivush. Der Schwerpunkt seines Schaffens lag im sogenannten Yiddish Theater, von jüdischen Autoren im Dialekt Jiddish verfasste Bühnenstücke aller Couleur. Früher gab es einen ganzen Theater-Bezirk in New York mit entsprechend spezialisierten Theatern, heutzutage ist diese Subkultur aber weitestgehend verschwunden. Mitte der 1960er Jahre tourte Finkel etwa mit dem Stück „Fiddler on the Roof“.
Nachdem Finkel über mehr als 20 Jahre immer mal wieder Rollen in Film und Fernsehen hatte, machte ihn ein Engagement als eigenwilliger Anwalt Douglas Wambaugh in der Serie „Picket Fences“ von David E. Kelley ab 1992 bekannt. Mit ausgefallenen Verteidigungsstrategien und verschrobenen Ansichten brachte sein Auftreten jeden Bewohner der kleinen Stadt Rome, Wisconsin zum Augenrollen. In der Rolle des Anwalts hatte Finkel damals auch ein Crossover zu Kelleys Krankenhausserie „Chicago Hope“. Die Figur des Douglas Wambaugh brachte Finkel auch einen Nebendarsteller-Emmy, eine weitere Nominierung sowie eine Golden-Globe-Nominierung ein.
Nach dem Ende von „Picket Fences“ 1996 versuchte sich Kelley mit einem neuen Piloten, „Mixed Nuts“, in dem neben Finkel auch dessen „Picket Fences“-Kollege Ray Walston und auch ein junger David Strickland („Susan“) an Bord waren. Das Projekt ging nicht in Serie. So landete Finkel beim Reboot „Fantasy Island“ an der Seite von Malcolm McDowell, das aber nur für 13 Folgen produziert wurde.
Nach einem Gastspiel bei „Allein gegen die Zukunft“ folgte im Jahr 2000 für den mittlerweile 77-Jährigen die Rolle des Geschichtslehrers Harvey Lipschultz in „Boston Public“, hinter dem ebenfalls Kelley stand. Die Serie um eine Schule lief für drei Staffeln.