Noel Clarke in seiner Rolle als Aaron Bishop in der Serie „Bulletproof“
Bild: Sky/Vertigo Films
Die britische Sky-Serie „Bulletproof“ wird nach drei Staffeln eingestellt. Grund sind die massiven Vorwürfe über sexuelles Fehlverhalten des einstigen Hauptdarstellers und Serienmiterfinders Noel Clarke, der bereits vor einigen Wochen von der Produktion ausgeschlossen wurde (fernsehserien.de berichtete). Eine vierte Staffel mit acht neuen Folgen befand sich bereits in Produktion, als das Studio mit Bekanntgabe des Skandals im April die Arbeit einstellte. Eine Fortsetzung der Serie ohne Noel Clarke ist nun endgültig vom Tisch.
Sky steht gegen alle Formen sexueller Belästigung und Mobbing und nimmt alle Anschuldigungen dieser Art äußerst ernst. Mit sofortiger Wirkung haben wir Noel Clarkes Beteiligung an zukünftigen Sky-Produktionen eingestellt, bestätigte ein Sprecher von Sky.
Noel Clarke zählte zu den Nachwuchsstars der britischen Filmszene und dürfte mit seiner Rolle als Roses Freund Mickey Smith in den frühen Staffeln des aktuellen „Doctor Who“-Revivals auch hierzulande bekannt sein. Zudem machte er sich mit der Film-Trilogie „Streets of London – Kidulthood“ (2006), „Adulthood“ (2008) und „Brotherhood“ (2016) als Regisseur einen Namen, bevor er mit der Actionkomödie „Bulletproof“ im Stil der „Bad Boys“-Filme eine eigene Serie gemeinsam mit seinem Partner und Mithauptdarsteller Ashley Walters für Sky entwarf (fernsehserien.de berichtete).
Die dritte Staffel umfasst ein dreiteiliges Special und ging Anfang des Jahres an den Start. In Deutschland feierte die Serie bei ProSieben Fun Premiere, wo zuletzt die zweite Staffel gezeigt wurde (fernsehserien.de berichtete).
Nach einem umfangreichen Bericht des britischen Magazins The Guardian, der Vorwürfe von über 20 Frauen in Richtung Noel Clarke zusammentrug, erfolgte dessen Suspendierung (fernsehserien.de berichtete). Die Anschuldigungen reichen von unerwünschten Berührungen, Grapschen, unangemessenen sexuellen Kommentaren und unangemessenem Verhalten an Drehsets bis hin zu beruflichem Fehlverhalten, dem Fotografieren und Aufnehmen von sexuell geprägten Videos ohne Consent (inklusive deren Weitergabe) sowie Bullying in einem Zeitraum von 2004 bis 2019. Es folgte eine Untersuchung, die noch nicht abgeschlossen ist.
