Erstmals angekündigt wurde das aufwendige Serienprojekt bereits vor über drei Jahren, nun kommt Bewegung in die geplante historische Verfilmung „Mozart/Mozart“ über Wolfgang Amadeus Mozart und seine Schwester Maria Anna Mozart. Die Produktionsfirma Story House Pictures hatte das Prestige-Projekt im Juli 2021 mehreren Partnern vorgestellt und jetzt steht fest: Die sechsteilige Serie wird als Gemeinschaftsproduktion von ARD und ORF hergestellt. Im Frühjahr 2025 beginnen im Baltikum die Dreharbeiten.
In der Serie steht nicht Wolfgang Amadeus Mozart im Mittelpunkt, sondern dessen weitgehend unbekannte ältere Schwester Maria Anna, die ebenso große musikalische Ambitionen wie ihr Bruder hatte, ihre Karriere jedoch aufgrund ihres Geschlechts frühzeitig beenden musste. Stets stand sie im Schatten ihres Bruders, obwohl sie genauso talentiert war. Als Amadeus plötzlich abstürzt und nicht mehr auftreten kann, steht die gesamte finanzielle Zukunft der „Firma Mozart“ auf dem Spiel – und auch Maria Annas persönliche Freiheit. Um die Karriere ihres Bruders und sich selbst zu retten, schlüpft Maria Anna notgedrungen in die Rolle von Amadeus. Sie gerät daraufhin in ein Netz aus royalen Intrigen, in deren Mittelpunkt ausgerechnet der Mann steht, der sich Hals über Kopf in sie verliebt: Antonio Salieri.
Wer in die Rollen des Mozart-Geschwisterpaars schlüpfen wird, ist ebenso wie der restliche Cast noch nicht bekannt. Produziert wird die High-End-Serie von Story House Pictures in Koproduktion mit der ARD (WDR/SWR/ARD Degeto Film), dem ORF, der Bavaria Media als Weltvertrieb und The Dreaming Sheep Company. Als Produzenten fungieren Jens Freels und Andreas Gutzeit, die mit der „Sisi“-Serie von RTL+ bereits eine andere Figur der österreichischen Geschichte filmisch adaptierten. Gutzeit ist zudem Showrunner und schrieb als Headautor die Drehbücher zusammen mit seiner Co-Autorin Swantje Oppermann („Dignity“). Als Regisseurin inszeniert Clara Zoë My-Linh von Arnim („Druck“, „Die Zweiflers“) die Serie, für die noch kein geplanter Veröffentlichungstermin genannt wurde.
Showrunner Andreas Gutzeit: Maria Anna Mozart wurde von der Geschichtsschreibung vergessen. Mit ‚Mozart/Mozart‘ erzählen wir das Leben einer jungen Frau, die unter größter Bedrohung lernen musste, sich auf ihr eigenes Talent zu verlassen, um anerkannt zu werden. Diese Erkenntnis ist heute vor allem für ein junges Publikum außerordentlich relevant. Unsere Serie ist kein berechenbares Biopic. ‚Mozart/Mozart‘ ist das genaue Gegenteil: laut, wild, erzählt mit viel Spaß und noch mehr mitreißender Musik.
Alexander Bickel, WDR-Fiction-Chef und Vorsitzender der ARD Gemeinschaftsredaktion Serien im Hauptabendprogramm: Mit unseren ARD-Partnern sind wir begeistert von dieser unverblümt lebhaften Erzählung über das berühmte Geschwisterpaar, in der sich das Temperament und der Schwung spiegeln, die Mozarts Kompositionen zur Popmusik ihrer Zeit haben werden lassen. Eine hochmoderne historische Serie, mit der wir große Hoffnung verbinden, ein breites Publikum im Ersten und in der ARD Mediathek zu gewinnen.
Kommentare zu dieser Newsmeldung
Darmok auf dem Ozean am
Ach! Als Einzelfall hätte ich mit der Idee noch nich mal ein so großes Problem. Aber das hier bereits hundertfach ausgeleierte, zutodegerittene, durchgelatschte, abgenudelte Muster is halt auf kreativer Ebene nur noch ... tja... HMM.... erbärmlich? Wirklich schlimm muss das ganze dann wohl für Historiker sein. Ich mein, da wird wahrscheinlich kein Stein mehr auf dem anderen gelassen. Kannste dir net vorstellen, äi! HMM, hab ichs übersehen? Da fehlt doch noch die Gemeinde der nichtheterosexuellen! Die können sie doch nicht einfach vergessen!
Marcus Cyron (geb. 1976) am
Wow. Hier finden sich wirklich mal wieder alle misogynen Meckerer ein.
Ah, endlich mal wieder eine Geschichte über eine starke Frau! Die laut, wild, mutig und leidenschaftlich war. Und wunderschön, natürlich. Wie Frauen eben schon immer so waren. Solche Produktionen gibt es ja so gut wie gar nicht. In der Fortsetzung dieser außerordentlich relevanten hochwertigen Premium-Hochqualitäts-Event-Ereignisserie, die man ganz sicher nicht als vulgärfeministischen Edelkitsch bezeichnen kann, erfahren wir dann sicher, dass Wolferl in Wahrheit ein Depp war und alles nur von seinem genialen Schwesterlein geklaut hat. Schließlich können Frauen absolut alles besser. Und eigentlich ist ja sowieso die gesamte Weltgeschichte von Frauen bestimmt worden.
Wozu dann überhaupt noch eine Emanzipation nötig war und ist? Diese Frage kann ich leider nicht beantworten, denn ich bin viel zu sehr damit beschäftigt, laut, wild, mutig und leidenschaftlich zu sein. Und wunderschön, natürlich.
Was sollte man denn alternativ zeigen (wenn es um Frauen gehen soll)? Ich finde es immer gut, wenn auf eine Kritik ein Vorschlag kommt. Eine Neuverfilmung von "Nesthäkchen" wäre eine Idee. Die ist mal sicher nicht emanzipiert.
Mein (ernstgemeinter Vorschlag): Ich würde mich über Kabarett des "namenlosen Ensembles" freuen (falls es etwas aus Österreich sein soll). Ich finde die super und trotz des Alters sehr sehenswert. Leider sind nicht alle ihre Programme erhalten geblieben.
DermännlichsteMann am
Was kommt als nächstes workplace comedy mit Beethovens Oma.
Sun4Me am
Dieselben Produzenten, wie bei "Sisi". Dann braucht man sich nicht weiter darum kümmern. "Sisi" ist schon schlimm genug.