Nach dem Erfolg der Miniserie „Unschuldig – Mr. Bates gegen die Post“ hat der britische Sender ITV mehrere Projekte auf den Weg gebracht, die in eine ähnliche Kerbe schlagen: Den Kampf von „einfachen Menschen“ um Gerechtigkeit gegen eine übermächtig erscheinende Bürokratie. In „I Fought the Law“ kämpft die trauernde Mutter Ann Ming (dargestellt von Sheridan Smith) gegen Fehler der Polizei und des Rechtsstaats – und erwirkt letztendlich eine wichtige Gesetzesänderung.
„I Fought the Law“ wird in Großbritannien ab dem 31. August ausgestrahlt. An dem Sonntag und dem folgenden Montag werden die ersten beiden von vier Episoden der Miniserie jeweils um 21:00 Uhr bei ITV ausgestrahlt. Eine Woche später folgen auf den gleichen Sendeplätzen die verbleibenden Episoden. Parallel kommen die Episoden auch zum Streamingangebot ITVX.
Basierend auf dem Sachbuch „For the Love of Julie“ der realen Ann Ming erzählt die Serie „I Fought the Law“ vom 1989 geschehenen Mord an Mings 22-jähriger Tochter Julie und dem folgenden 15-jährigen Kampf ihrer Mutter um Gerechtigkeit. Dabei kam es zunächst zu diversen Polizeipannen. So wurde etwa der Leichnam der ermordeten Julie erst 80 Tage nach ihrem Verschwinden versteckt in ihrem Haus (wo auch ihr Ehemann und ihr dreijähriger Sohn lebten) gefunden – obwohl die Polizei zum Zeitpunkt des Verschwindens das Haus nach Spuren von ihr durchsucht hatte.
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Nachdem die Polizei schließlich einen Verdächtigen ermittelt hatte, konnte vor Gericht keine Verurteilung erwirkt werden – nach zwei Verfahren war er rechtskräftig freigesprochen. Als er später die Tat vor Zeugen gestand, konnte er nach geltendem Recht nicht erneut angeklagt werden – alleine wegen eines Meineids vor Gericht konnte man ihn belangen. Hintergrund ist der double jeopardy-Grundsatz, nach dem ein Verdächtiger nach einem (rechtskräftigen) Freispruch nicht nochmals für die selbe Tat angeklagt werden kann. Der Grundsatz war vor über 800 Jahren im britischen Gesetz verankert worden, um Bürger gegen unbotmäßige Verfolgung durch den (Adels-)Staat zu schützen.
Nach Bekanntwerden des Geständnisses setzte sich Ann Ming immer wieder öffentlich und bei Medienauftritten für eine Gesetzesänderung ein. Die hat ab 2005 im Vereinigten Königreich Einzug gehalten und erlaubt nun bei besonders schweren Verbrechen (Mord, Totschlag, Vergewaltigung, Kidnapping, bewaffneter Raubüberfall und schwere Drogenvergehen) unter besonderen Umständen ein erneutes Verfahren, wenn überzeugende, neue Beweise vorliegen. Nachdem der Mörder von Julie in zwei vorherigen Geschworenenprozessen wegen uneinheitlicher Meinung der Juroren nicht schuldig gesprochen wurde, bekannte er sich wegen der Beweislast für sein Geständnis beim erneuten Gerichtsverfahren nun schuldig und wurde zu einer „lebenslangen Haftstrafe“ verurteilt, für die er mindestens 17 Jahre im Gefängnis zu verbleiben hat, bevor eine Bewährung geprüft werden kann.