Hollywood-Ikone Robert Redford ist tot

Schauspieler, Regisseur und Produzent wurde 89 Jahre alt

Ralf Döbele
Ralf Döbele – 16.09.2025, 15:01 Uhr

Robert Redford (1936⁠–⁠2025) – Bild: Marvel Studios
Robert Redford (1936⁠–⁠2025)

Als Schauspieler, Produzent und Regisseur gehörte er jahrzehntelang zu den ganz Großen in Hollywood: Robert Redford. Am Dienstag ist er nun im Alter von 89 Jahren in seinem Haus in Utah verstorben. Mit ihm verliert Hollywood nicht nur einen seiner größten Stars, sondern auch den Gründer des Sundance Film Festivals, das er zu einer der wichtigsten Plattformen des unabhängigen Kinos machte. Redford war vierfach für den Oscar nominiert und gewann die Auszeichnung 1981 als Regisseur von „Eine ganz normale Familie“.

Redfords Karriere begann in den 1960er Jahren mit Fernsehrollen und einem Broadway-Erfolg in „Barfuß im Park“. Der Durchbruch kam 1969 mit „Zwei Banditen“ an der Seite von Paul Newman. Von da an wurde er zum Symbol des amerikanischen Kinos: attraktiv, charismatisch, mit einer Mischung aus Romantiker und Zweifler, die ihn zu einer der prägenden Figuren der 70er Jahre machte. Filme wie „Bill McKay – Der Kandidat“, „Die drei Tage des Condor“ oder „Die Unbestechlichen“ verbanden Glamour mit gesellschaftskritischem Blick.

In „Die Unbestechlichen“ spielte Redford den Journalisten Bob Woodward, der zusammen mit Carl Bernstein die Watergate-Affäre aufdeckte. Mit der Verfilmung setzte er ein Denkmal für den investigativen Journalismus. Parallel begann er als Produzent und später als Regisseur eigene Akzente zu setzen. „Eine ganz normale Familie“ brachte ihm nicht nur den Oscar, sondern auch den Ruf eines Filmemachers, der den leisen Zwischentönen vertraute.

Neben der Leinwand war Redford zeitlebens ein Idealist und Aktivist. Schon früh engagierte er sich für Umweltschutz, setzte sich für die Rechte von Indigenen und später auch für die LGBTQ-Community ein. Sein Misstrauen gegenüber der amerikanischen Politik hielt ihn nicht davon ab, immer wieder das Gespräch zu suchen. 2018 veröffentlichte er ein Statement, in dem er offen seine Entfremdung von den Entwicklungen im Land beklagte.

Die Liste seiner Erfolge als Schauspieler und Regisseur ist lang, darunter „Jeremiah Johnson“, „Der Clou“, „Jenseits von Afrika“, „Quiz-Show“ oder „Aus der Mitte entspringt ein Fluss“. Auch in späteren Jahren blieb er präsent, sei es in „Captain America: Winter Soldier“, „Der Moment der Wahrheit“ oder „Ein Gauner & Gentleman“, das er 2018 als sein Abschiedswerk ankündigte.

Trotz seiner Nähe zu Hollywood suchte Robert Redford stets Distanz, lebte abseits in Utah und baute dort sein eigenes Reich mit Sundance auf. Privat war sein Leben von Erfolgen und Verlusten geprägt. Mit seiner ersten Frau Lola Van Wagenen hatte er vier Kinder, zwei von ihnen starben früh – sein Sohn Scott als Säugling, sein Sohn Jamie 2020 an Krebs. 2009 heiratete er die Künstlerin Sibylle Szaggars, die ihn bis zuletzt begleitete.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am

    Es ist schlimm: das eigene Alter wird einem immer schneller und schneller klar wenn ein sehr beliebter Schauspieler (Robert Redford), Sänger oder auch Musiker sterben.
    Ich kenne sie alle gut, was auch ein Zeichen für meine Alterung ist.
    Das ist das Schlimmste vor dem sterben schlechthin.
    .... Ich wünsche Robert Redford immer noch alles Liebe und Gute.... da die Menschheit nicht weiß, ob man auf eine andere Art nach dem Tod noch "leben" kann....
    • am via tvforen.de

      Heute ist Robert Redford mit 89 Jahren gestorben. Möge er in Frieden ruhen.

      https://www.spiegel.de/kultur/kino/robert-redford-ist-tot-a-9da96e0e-c9b4-4988-a3b8-f17f25021b36

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