„Gefährliche Liebschaften“-Adaption und dritte „Girlfriend Experience“-Staffel bestellt

„Now Apocalypse“ nach nur einer Staffel eingestellt

Glenn Riedmeier
Glenn Riedmeier – 27.07.2019, 11:55 Uhr

Michelle Pfeiffer und John Malkovich im Film „Gefährliche Liebschaften“ (1988) – Bild: Warner Bros. Pictures
Michelle Pfeiffer und John Malkovich im Film „Gefährliche Liebschaften“ (1988)

Im Rahmen der TCA Summer Press Tour hat der amerikanische Pay-TV-Anbieter Starz einige Neuigkeiten verkündet. Der Sender bestellte eine neue Serienadaption des Romanklassikers „Gefährliche Liebschaften“ („Dangerous Liaisons“), darüber hinaus gab es grünes Licht für eine dritte Staffel von Steven Soderberghs „The Girlfriend Experience“. Weniger Glück hatte „Now Apocalypse“, das nach nur einer Staffel eingestellt wird.

„Dangerous Liaisons“ basiert auf dem Briefroman von Choderlos de Laclos aus dem Jahr 1782. Christopher Hampton adaptierte den Stoff zunächst als Theaterstück und 1988 als Film mit Glenn Close und John Malkovich. 2003 folgte der französische TV-Zweiteiler mit Catherine Deneuve und Rupert Everett. 2013 kündigte die BBC eine Neuverfilmung als Serie an, doch dazu kam es nicht. Nun will es stattdessen der US-Bezahlsender Starz angehen.

Im Mittelpunkt der Geschichte stehen die Intrigen des Ex-Liebespaares Marquise de Merteuil und Vicomte de Valmont. Um gegenseitig Eifersucht zu schüren, verführen die beiden Rivalen nun andere Menschen zum Sex und machen sich diese damit für ihre Machtspielchen zu eigen. Die geplante Serienadaption soll die Vorgeschichte aus den frühen Jahren der beiden Hauptcharaktere erzählen, als sie sich im 18. Jahrhundert als leidenschaftliche Liebhaber in den Elendsvierteln von Paris kennenlernen.

Starz spricht von einer beeindruckenden, aufwendigen und sexy Variante der Story, die in Tschechien gedreht wird – das Land und die Hauptstadt Prag boomen derzeit als Kulisse für Serien, die in der europäischen Geschichte spielen. Als Drehbuchautorin und Showrunnerin der achtteiligen ersten Staffel fungiert Harriet Warner, die auch für das kommende TNT-Drama „Tell Me Your Secrets“ verantwortlich zeichnet und am langjährigen BBC-Erfolg „Call the Midwife“ mitarbeitete.

Als Serie mit Anthologie-Ansatz erzählt „The Girlfriend Experience“, die wie die Filmvorlage von Produzent Steven Soderbergh stammt, in der dritten Staffel wieder eine unabhängige Story. Die zehn neuen Folgen spielen inmitten der Londoner Tech-Szene, in der eine junge Neurowissenschaftlerin beginnt, die Transaktionswelt von „The Girlfriend Experience“ zu erkunden, nur um sich dann im unheimlichen Tal der von ihr geschaffenen Beziehungen wiederzufinden.

Soderbergh war auch Executive Producer bei „Now Apocalypse“, der Weltuntergangs-Comedy von Kult-Regisseur Gregg Araki, die nach zehn Folgen endet. „Es war eine tolle Serie und ein großartiges Experiment für uns. Aber wir haben die Entscheidung gefällt, die Serie nicht fortzusetzen“, stellte Starz-COO Jeff Hirsch ohne weitere Begründung bei der TCA Summer Press Tour klar. Im Zentrum der Serie, die in Deutschland via Amazon Channel Starzplay verfügbar ist, steht eine Gruppe von Mittzwanzigern in Los Angeles, die versuchen, ihr Leben in der Glitzerstadt aufzubauen und dabei auch Romantik und Sexualität auskosten – mit dem Twist, dass einer von ihnen Visionen des kommenden Weltenendes hat … Marcus Kirzynowski gab in seinem Review 3,5 Sterne und urteilte, dass es sich bei „Now Apocalypse“ um eine „witzige, hemmungslose, wenn auch etwas unspektakuläre Comedyserie für Zwischendurch“ handle (zum Review).

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am

    Ich hätte ohnehin jeden Betrag darauf gewettet, das "Now Apocalypse" nicht verlängert werden würde.

    Man könnte es vom Stil her auf ein überlanges, in Stücke geschnittenes Softpornovideo herunterbrechen. Die Handlung der ersten Staffel wäre in 10 Minuten erzählt. Da retten auch die schönen jungen Protagonisten und die poppige Hochglanzoptik nichts mehr. Der Stoff war viel zu schlecht, um daraus eine Fernsehserie entwickeln zu können.

    Ich hatte beim gucken zwar Spaß, funktioniert hat es aber trotzdem nicht.
    • am

      Wenn man mag, kann man noch den Film "Eiskalte Engel" von 1999 erwähnen.

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