Creative Arts Emmys in L.A. verliehen

Die kleinen Brüder der großen Preise

Ralf Döbele
Ralf Döbele – 12.09.2007

Sie sind die Preise, die von der Öffentlichkeit eher wenig beachtet werden. Aber sie gehen an die Menschen in der Fernsehindustrie, ohne die „Rom“ keine historisch korrekten Kostüme hätte, ohne die New Yorker Crime-Detectives nicht so hochkarätige Schauspieler als ihre Verdächtigen vorweisen könnten und ohne welche die Zylonen den Kampfstern Galactica nicht in so atmosphärisch eleganten Aufnahmen angreifen könnten. Die Rede ist von den Menschen, die hinter und vor den Kulissen kreativ tätig sind und von den „Creative Arts Emmys“, die am 8. September in Los Angeles durch die Academy of Television Arts & Sciences verliehen wurden.

Formell gehören die Creative Arts Emmys zu den regulären Emmy Awards, werden aber traditionell in einer separaten Zeremonie eine Woche vor den Primetime Emmys verliehen – zynisch könnte man auch bemerken, dass jene Kategorien aus Zeitgründen aus der wichtigeren Zeremonie ausgegliedert wurden. Die Kategorien der Creative Arts Emmys sind vielfältig und reichen von Casting, über Set-Design und Kameraarbeit bis hin zum besten Titelvorspann. Jener Emmy ging übrigens an die Showtime-Serie „Dexter“, dessen Vorspann den Beginn eines ganz normalen Tages für den von Michael C. Hall („Six Feet Under“) verkörperten Serienkiller Dexter Morgan stilistisch perfekt darstellt.

„South Park“ wurde als beste animierte Serie unter einer Stunde Länge ausgezeichnet und das HBO-Historienepos „Rom“ nahm die Emmys für Art Direction, Hairstyling und Cinematography mit nach Hause, wurde aber in der Kostümkategorie von „The Tudors“ geschlagen. „Ugly Betty“ und das Footballdrama „Friday Night Lights“ gewannen für das beste Casting, während das Special Effects Make-Up von „Dr. House“ ebenfalls einen Preis erhielt.

Auch Popstar Justin Timberlake war einer der Preisträger, oder genauer gesagt sein speziell für den Auftritt bei „Saturday Night Live“ komponierter Comedy-Song „Dick In A Box“. Einer der weiteren großen Gewinner des Abends war die Mini-Serie „Bury My Heart At Wounded Knee“ von „Law & Order“-Produzent Dick Wolf. Sie gewann unter anderem für den besten Schnitt und Cinematography einer Mini-Serie. Das Stunt-Team von „C.S.I. Miami“ durfte sich über den Preis für die beste Stunt-Koordination freuen und „Battlestar Galactica“ wurde für seine Special Effects ausgezeichnet.

Schließlich gingen auch diverse Preise an Schauspieler, die in der vergangenen Staffel Gastauftritte in Comedy- und Dramaserien absolviert hatten. Eine der Preisträgerinnen war hierbei Hollywood-Legende Leslie Caron, die in „Law & Order: New York“ ein Vergewaltigungsopfer verkörperte, das sich nach Jahrenzehnten zu einer Aussage gegen ihren damaligen Peiniger überwindet.

Die 59. Primetime Emmy Awards werden am kommenden Sonntag in Los Angeles verliehen.

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